Cover des Buches „Mutter Teresa - Die wunderbaren Geschichten" von Leo Maasburg
Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen

Vertrauter über Mutter Teresa - „Vielleicht gibt es gar keinen Gott“

Mutter Teresa wird am Sonntag von Papst Franziskus heiliggesprochen. Ihr langjähriger Vertrauter und Beichtvater Leo Maasburg spricht im Interview über den Märtyrertod, Mutter Teresas Glaubenszweifel und ihre nervigste Seite

Autoreninfo

Constantin Magnis war bis 2017 Chefreporter bei Cicero.

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Pater Leo, sie waren nicht nur langjähriger Freund und Begleiter von Mutter Teresa, sondern gehörten auch zu den Theologen, die ihren Heiligsprechungsprozess vorbereitet haben. Zu hören, dass Mutter Teresa diesen Sonntag heiliggesprochen wird, hat viele überrascht. Die meisten nahmen an, dies sei schon längst geschehen. In Wirklichkeit war sie bisher lediglich selig- und noch nicht heiliggesprochen worden. Was genau war da nochmal der Unterschied?
Das ist so eine kleine katholische Feinheit. Selige sind regional oder personal zur Verehrung freigegeben. Heilige gibt die Kirche dagegen universal zur Verehrung frei. Die Heiligsprechung von Mutter Theresa sagt also auch etwas über die universale Bedeutung ihres Lebenszeugnisses aus.

Früher haben Heiligsprechungsverfahren oft Jahrhunderte gedauert. Inzwischen hat man das Gefühl, dass jede neue Heiligsprechung die jeweils vorherige an Geschwindigkeit übertrifft, allein Papst Johannes Paul II – inzwischen selbst ein Heiliger – hat mehr Menschen heilig- und seliggesprochen als alle seine Vorgänger zusammen. Woher kommt diese Inflation der Heiligen?
Das wird in erster Linie mit der Digitalisierung der Prozesse zusammenhängen. Früher musste man für die Verfahren Texte der Heiligen händisch abschreiben, irgendwann konnte man sie immerhin kopieren. Der 2002 heiliggesprochene Josemaria Escriva hatte in seinen Schriften bereits Word verwendet, das ging noch schneller. Und bei Mutter Teresa haben wir das erste Mal mit einer Datenbank gearbeitet. Da lassen sich dann  die ganzen Tugenden per Knopfdruck abrufen. Darüber hinaus gibt es aber inzwischen für die Heiligsprechungen auch keine Prozesse im eigentlichen Sinne mehr. Früher gab es dafür Verteidiger, einen Ankläger, einen Advocatus Diaboli und so weiter, das waren sehr aufwendige Verfahren. Heute ist die Heiligsprechung eher eine historisch-kritische Arbeit im akademischen Sinne, mit der sich sehr große Datenmengen schneller bewältigen lassen als früher.
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Dr. Leo Maasburg war bis September 2016 Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke MISSIO in Österreich. Er begleitete Mutter Teresa als Priester und geistlicher Begleiter viele Jahre in Indien, Rom und auf zahllosen Reisen zwischen Moskau und New York.
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Eine Voraussetzung für die Heiligsprechung ist im Normalfall der Nachweis von Wundern, die auf Fürsprache des Anwärters geschehen sein sollen. Diese Voraussetzung entfällt allerdings im Falle eines Märtyrertodes.
Ja, in die Vorstellung flüchtet sich so mancher, der gerne heiliggesprochen werden würde, und mangels Wunder hofft, dass er wenigstens den Märtyrertod stirbt.

Wie genau funktioniert das dann? Werde ich automatisch heiliggesprochen, wenn mich einer beim Rosenkranzbeten erschießt, oder bei der Messfeier hinterrücks ersticht?
Die Tötung muss aus Glaubenshass erfolgen, und es muss vor allem ein klarer Hinweis erfolgen, dass der zu Tode gebrachte seinen Mördern verziehen hat.

Diesen Nachweis zu erbringen, dürfte naturgemäß schwierig sein.
Ja, eigentlich muss dazu dem Martyrium ein Leben vorausgegangen sein, das ganz auf Gott ausgerichtet war, mit der Bereitschaft, dafür im schlimmsten Fall den Tod auf sich zu nehmen. Ein gutes Beispiel dafür sind die vier Schwestern aus Mutter Teresas Orden, die diesen März im Jemen vom IS exekutiert worden sind. Sie haben zwei Wochen vorher einen Brief an ihre Regionaloberin geschrieben, der ihr Bewusstsein für das Risiko genau dokumentiert. Sie erklärten, dass sie nicht vor dem IS fliehen wollen, um die Armen vor Ort nicht im Stich zu lassen. „Und wenn wir hier sterben müssen“, schrieben sie, „dann sterben wir mit Christus.“

Mutter Teresa und Leo Maasburg
Mutter Teresa und Leo Maasburg

Sie waren jahrelang Mutter Teresas Fahrer, Assistent, geistlicher Begleiter und Sondergesandter für schwierige Missionen, etwa in der kommunistischen Sowjetunion oder im Kuba Fidel Castros. Als sie die spätere Heilige kennenlernten, sollen sie allerdings sehr skeptisch gewesen sein. Warum?
Ich lernte sie in Rom kennen, und meine Skepsis lag nicht so sehr in ihrer Person begründet, sondern mehr daran, dass Rom damals voll von Menschen mit dem Ruf der Heiligkeit war. Ich dachte: Schon wieder so jemand, der angehimmelt wird. Meine Skepsis verflog aber spätestens während unserer ersten gemeinsamen Indienreise. Da bekam sie in Madras die Ehrendoktorwürde in Rechtswissenschaft verliehen. Ich selbst bin Jurist, und auf dem Weg zur Verleihung sagte sie mir: „Pater, wissen Sie, ich habe ja nie studiert, nie ein Diplom bekommen, und von Rechtswissenschaften verstehe ich schon gar nichts. Und nur weil ich ein bisschen etwas von Jesus weiß, bekomme ich jetzt diese ganzen Ehrungen. Aber wenn es dem Bewusstsein der Menschen für die Armen dient, dann nehme ich das gerne an.“ Das hat mich sofort für sie eingenommen. Übrigens hat sie mit dieser Haltung auch alle weiteren Würden, inklusive dem Friedensnobelpreis, gerne entgegengenommen.

Mutter Teresa galt als resolute, nicht leicht zu beeindruckende Frau. Wie muss man sich so jemand im Umgang mit dem Papst vorstellen, mit dem sie ja engen Kontakt hatte?
Johannes Paul und sie pflegten ein sehr besonders Verhältnis, das von einer ganz tiefen Vertrautheit geprägt war, die eigentlich keine Worte braucht. Es gibt die Episode wie Mutter Teresa im Krankenhaus liegt und der Papst sie anruft. Sie nimmt ab, er sagt: „Ist dort Mutter Teresa?“ Sie sagt: „Ja. Ist dort der Papst?“ Er sagt: „Ja.“ Dann schweigen beide, bis sie sagt: „Heiliger Vater, ich liebe dich.“ Und er sagt: „Mutter Teresa, ich liebe dich auch.“ Und dann haben beide wieder aufgelegt. Ich habe oft erlebt, wie die beiden sich in Rom trafen. Mutter Teresa ist nie ohne Grund zum Papst gegangen. Entweder hat er sie rufen lassen, oder sie hatte ein Anliegen, eine besondere Genehmigung zum Beispiel. Sie besprachen sich üblicherweise nach der Morgenmesse des Papstes, das Business war meist nach drei Minuten beendet. Und dann sind sie noch einmal fünf bis zehn Minuten quer durch die langen Gänge des Vatikans schweigend nebeneinander gegangen. Manchmal hat der Papst dabei seinen Arm um die Schultern von Mutter Teresa gelegt. Dass sie das akzeptiert hat, war sehr ungewöhnlich für sie.

Hatte Mutter Teresa eigentlich Humor?
Absolut. Einen sehr feinen, stillen, englischen Humor. Allerdings hatte ihr Humor immer auch einen Glaubensbezug, es war ein sehr pädagogischer Humor.

Pädagogischer Humor, das klingt grauenhaft.
Doch, das trifft es aber trotzdem. Ich erinnere mich, wie ich Mutter Teresa und eine ganze Wagenkolonne mit Politikern und hohen Würdenträgern aufgehalten habe, weil ich mich versehentlich in einen falschen Wagen gesetzt hatte. Mutter Teresa wollte, dass ich neben ihr sitze, und hat mich eine halbe Stunde lang suchen lassen. Als ich dann schließlich zu ihr in den Wagen stieg, war ich natürlich klein wie eine Schnecke. Sie sagte lange gar nichts. Dann sagte sie: „Pater, schau!“ Sie zeigte auf die Rückscheibe des Wagens, da stand VVIP. „Weißt Du was das heißt?“, fragte sie mich. „Very, very important person“, sagte ich. Nach kurzem Schweigen kam die Frage: „Und warum steht das da?“ Ich sagte: „Naja, wegen Ihnen und dem Erzbischof der auch im Wagen sitzt.“„Nein nein“, sagte sie, „das steht da, weil wir den Menschen Christus bringen“. So war sie. Alles was sie tat, war ausgerichtet auf die Verkündigung des Evangeliums.

Davon war man gar nicht überall begeistert. Speziell in Indien erntete Mutter Teresa für ihren Missionierungsseifer immer wieder Kritik bis hin zu Morddrohungen. Viele Hindus fürchteten, sie wolle Gläubige abwerben.
Ja, so war das. Systeme wehren sich.

Welche Sicht hatte sie denn auf andere Religionen?
Sie hat nie nur die Religionen als solche gesehen, sondern immer den einzelnen Menschen. In ihrem Haus für die Sterbenden zum Beispiel waren fast nur Hindus und Muslime. Mutter Teresa hat sie in ihrer Religion gefördert und respektiert, hat ihnen auch das Begräbnis nach eigenem Ritus organisiert und bezahlt. Sie hat einmal gesagt: „Rasse und Religion spielen keine Rolle, wir sind alle Kinder Gottes, erschaffen um zu lieben und geliebt zu werden.“

Mutter Teresa und Leo Maasburg

Aber in Wirklichkeit hat sie doch auch intensiv missioniert, oder nicht? Wurde ihr nicht immer wieder vorgeworfen, nicht nur die Not der Armen und Kranken zu lindern, sondern sie vor allem auch bekehren zu wollen?
Es ging Mutter Teresa nie darum, Menschen ihren christlichen Glauben einzureden. Sie selbst sagte auf die Frage, ob sie Menschen bekehren wolle einmal:  „Ja, aber nicht so wie Sie sich das vorstellen. Am Anfang dachte ich, ich müsse die Menschen bekehren. Später dann erkannte ich: ich muss sie nur lieben. Und die Liebe bekehrt, wen sie will.“ Das war ihre Methode Menschen jeder Religion zu Gott zu führen. Und sie war überzeugt davon, dass es nur einen Gott gibt.

Andere Kritiker, wie zuletzt der Filmemacher Tariq Ali oder der verstorbene Religionskritiker Christopher Hitchens, haben Mutter Teresa eine unzeitgemäße medizinische Versorgung der Kranken in ihren Heimen, Intransparenz im Umgang mit Spendengeldern sowie mangelnde Konfrontationsbereitschaft mit den Reichen und Mächtigen dieser Welt vorgeworfen.
Die Kritik an Mutter Teresa kommt in der Regel aus drei Quellen. Erstens kommt sie von Leuten, die grundsätzlich mit dem christlichen Glauben nichts anfangen können. Zweitens entsteht sie aus einer fundamentalen Unwissenheit über die tatsächlichen Umstände in den Slums und den Peripherien der Gesellschaft, wo ganz eigene Regeln gelten. Mutter Teresa hat bei der Linderung der Not immer das äußerst Mögliche versucht. Und drittens ist den meisten Kritikern nicht bewusst, was eine Ordensberufung ist. Mutter Teresa war keine Politikerin, und wollte auch nie eine sein. Man hat ihr immer wieder vorgeworfen, dass sie – sinngemäß – den Armen Fische gab, statt ihnen das Angeln beizubringen. „Meine Armen sind zu schwach, um die Angel zu halten“, sagte sie darauf. „Wenn sie bei mir zu Kräften gekommen sind, schicke ich sie gerne zu Ihnen, und dann bringen Sie Ihnen das Angeln bei.“

Was war denn eigentlich, neben ihren vielen Tugenden, die nervigste Seite an Mutter Teresa?
Sie hatte eine Energie, die meine bei weitem überstieg. Ihr Tag begann oft um drei Uhr morgens, und endete meist nach elf Uhr Nachts. Wenn man das mitmachen wollte, war man sehr schnell vollkommen überfordert.

Ist es auf Dauer nicht ohnehin unausstehlich, täglich mit einer Heiligen zu tun zu haben?
Sie selbst sah das jedenfalls so. Ich habe sie einmal gefragt, wer für sie ein Heiliger sei. Sie sagte: „Derjenige, der täglich mit einem Heiligen auskommt.“

Mutter Teresa hatte in ihrer Jugend ein mystisches Glaubenserlebnis.
Sie hatte mehrere solcher Erlebnisse. Das, worauf sie anspielen fand am 10. September 1946 statt, als sie auf dem Weg zu Exerzitien innerlich das Wort Jesu am Kreuz: „Mich dürstet“ erfährt. Und sie erlebt, dass damit nicht nur der Durst nach Wasser gemeint war, sondern die Sehnsucht Gottes nach der Liebe seiner Geschöpfe. Diese Sehnsucht wollte sie stillen. Sie kannte natürlich die Stelle im Matthäusevangelium: „Was ihr dem Geringsten eurer Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Die Armen wurden für sie zu einer wirklichen Gelegenheit, Gott ihre Liebe zeigen zu können. Das war die treibende Kraft ihres ganzen Lebens

Hat man in ihrer Nähe etwas von dieser mystischen Seite mitbekommen?
Es war immer spürbar, dass sie mit beiden Füßen auf dem Boden, aber mit dem Herzen ganz woanders war.

Haben Sie gemeinsam mit ihr gebetet?
Ja, wir haben sehr viel zusammen gebetet. Ihr Gebet war immer sehr authentisch. Sie hat sehr langsam gebetet, und manchmal ist sie beim Beten eingeschlafen, weil sie oft völlig erschöpft war. Dann ist sie wieder aufgewacht, und hat einfach an derselben Stelle weitergebetet.

HaMutter Teresa und Leo Maasburgben Sie Ihr als Priester jemals die Beichte abgenommen?
Ja, sie hat bei jedem Priester gebeichtet, der in ihrer Nähe war, das war gar nichts Besonderes.

Wir überweisen Ihnen - sagen wir 25 Euro - als Spende, wenn Sie uns erzählen was eine Heilige so beichtet.
Nur 25 Euro? Dafür mache ich es nicht. Im Ernst: das Beichtgeheimnis ist unbezahlbar.

Zehn Jahre nach ihrem Tod wurden Briefe veröffentlicht, aus denen hervorging, dass Mutter Teresa über Jahrzehnte an massiven Glaubenszweifeln litt. „Dunkelheit umgibt mich auf allen Seiten. Meine Seele leidet. Vielleicht gibt es gar keinen Gott." – schrieb sie zum Beispiel. Wussten Sie davon, hat man das gespürt?
Nein. Aber das Phänomen der sogenannten „Nacht der Seele“ ist in der katholischen Theologie durchaus bekannt. Es gibt Heilige wie Johannes vom Kreuz, oder Teresa von Avila, die ausführlich darüber geschrieben haben. Es hätte uns fast gewundert, wenn dieses Phänomen bei Mutter Teresa gar nicht aufgetreten wäre. Allerdings hat selbst jemand wie Johannes vom Kreuz nur etwa anderthalb Jahre unter dieser Gottesferne gelitten, Teresa von Avila nur drei Monate. Bei Mutter Teresa hielt dieser Zustand dagegen fast 35 Jahre lang an. Das ist sehr ungewöhnlich, und ist ein Hinweis auf die Tiefe ihrer Heiligkeit.

Dabei würde man doch eigentlich denken, dass sich Heiligkeit in einem besonders tiefen Glauben ausdrückt, und nicht umgekehrt ausgerechnet darin, nicht glauben zu können.
Aus katholischer Sicht leidet Gott an den Zweifeln der Menschen an seiner Existenz mit. Die mystische Erfahrung einer Mutter Teresa besteht letztlich auch darin, dieses Leiden mitzutragen. Ohnehin glaube ich nicht, dass Heiligkeit an den expliziten Glauben an Gott gekoppelt ist, sondern an die kohärente Übereinstimmung mit der Wahrheit. „Jeder der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“, sagt Jesus. Und die Wahrheit ist, dass es einen Gott gibt, der die Liebe ist. Und wenn jemand die Wahrheit verwirklicht indem er ein liebevolles Leben lebt, ohne dass er schuldlos zu dem intellektuellen Schritt des Glaubens an einen Gott kommt, dann wird er in dem Moment des Todes, in dem er die ganze Wahrheit sieht, ohne weiteres diesen Schritt vollziehen können.

Mutter Teresa - Die wunderbaren Geschichten 

Leo Maasburgs Buch „Mutter Teresa. Die wunderbaren Geschichten“ erschien bisher in 22 Sprachen. Zur Heiligsprechung am 4. September wurde es im Knaur Verlag in einer aktualisierten Fassung veröffentlicht, 312 Seiten, 12,99 Euro.

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Angelika Oetken | Sa., 3. September 2016 - 11:30

.... ihre Kirche getan. Das Spendenimperium, das sie aufbaute und das es ohne ihre besondere PR-Begabung so nicht gegeben hätte, fuhr dem Vatikan viel Geld ein. Selbstverständlich sollte dem das eine Heiligsprechung wert sein. Immerhin braucht es dringend Nachahmer.

Walter Wust | Sa., 3. September 2016 - 11:48

Ihre "Heiligkeit" entspricht ihrer Askese und der daraus bedingten "engen" Sicht der Dinge. Wie Jesus am Kreuz, nach der körperlichen Tortur in der brütenden Hitze ohne etwas Trinkbares letzlich auch am Sinn seines Tuns (ver)zweifelte, kam auch Mutter Theresa an ihre körperlichen und geistigen Grenzen, zumal ihr ja nicht überall Verständnis und Wohlwollen gezeigt wurden. Gerade in Indien, wo ein völlig anderes Verständnis für körperliches Leiden herrscht und der Gläubige und "Gute" nicht mit dem Paradies, sondern einer "besseren" Wiedergeburt belohnt wird, konnte man nicht immer mit Symphatie für ihre Aufopferung rechnen. Für mich ist sie vergleichbar mit Ghandi, der auch seine körperliche Leidensfähigkeit mit dazu nutzte, um menschliche Willenskraft zu demonstrieren.

Danke, Sie haben es für mich auf den Punkt gebracht. Hatte bei dem Medium Cicero eine andere Erwartungshaltung und auch schon besseres gelesen. Immer wieder gelingt es den Glaubensgemeinschaften zu behaupten, die friedliche, freie Welt wäre ihre Erfindung oder gar das Werk von "Heiligen". Jeder weiß, das Gegenteil ist der Fall. Und was soll die ganze Diskussion ob es einen guten oder bösen Gott gibt oder gar keinen? Ich zitiere Ludwig Feuerstein: Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde. Es bleibt meine verzweifelte Frage: Warum begreifen wir das nicht? Auch durch diese Erkenntnis haben wir doch unseren jetzigen Kulturstand erreicht? Und doch gelingt es immer wieder, Menschen mit Marketingaktionen wie Heiligsprechung o.ä. in die Irre zu führen. Obwohl der Prozess transparend ist und jeder begreift, was wirklich dahintersteckt.

Karola Schramm | Sa., 3. September 2016 - 14:39

Ein sehr schöner Artikel, dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist, außer vielleicht, dass wir alle Heilige sind und es nur nicht wissen. Denn wie sollten wir alle, als Ebenbilder Gottes nicht heilig sein ? Wegen des Bösen ?
Da fiel mir gestern morgen ein Spruch ein, als ich noch halb schlafend darüber nachdachte: "Gott lässt seine Sonne aufgehen über die Guten und über die Bösen" - also, Karolina, reg dich nicht so auf.
Danach wurde ich friedlicher und ruhiger.
Es liegt an den Taten und wie sie entstanden sind. Der Zweck darf eben nicht alle Mittel heiligen, wie uns leider immer wieder zu oft erzählt wird, dass z.B. um Frieden zu erreichen auch Bomben geworfen werden dürfen. Das sagt dann der "verkirchlichte" (das Wort las ich gestern und fand es sehr treffend für den Glauben von heute, weiß nur den Erfinder nicht mehr)Glaube, der fast alles so zurecht rückt, dass er mit der politischen Ideologie kompatibel wird.
Dass Sr.Teresa auch dunkle Stunden hatte, das gibt mir Mut.

Kat Teker | Mo., 5. September 2016 - 12:05

Antwort auf von Karola Schramm

geschaffen. Schmerzen, Leiden, Angst, Verzweiflung, ... - alles von ihm ausgedacht, nichts davon müsste es geben. Wären wir Ebenbilder dieses Gottes, würden unsere "bösen" Seiten uns ihm nicht unähnlicher machen, im Gegenteil.

Allerdings verbitte ich mich diese infame Unterstellung, ich bin kein Ebenbild dieses Gottes und ich würde niemals danach streben ihm zu gleichen. Ich habe noch niemals ein Kind unheilbar erkranken lassen. Unter keinen Umständen würde ich wollen, dass mein Sohn gefoltert und getötet wird. Niemals zulassen, dass in meinem Namen Menschen das Recht genommen wird, sich vor HIV zu schützen. Niemals würde ich Menschen diffamieren, weil sie das "falsche" Geschlecht lieben . Keinen Menschen auf dieser Welt würde ich in die Hölle verbannen. Niemals würde ich jemanden auffordern, sich meiner Definition von richtig und falsch zu unterwerfen u Abweichler mit einer Ewigkeit voller Folter bedrohen.

Gäbe es einen allmächtigen Gott, er sollte sich für sein Werk schämen.

Hallo, Frau oder Herr Teker,
sehe ich nicht so. Denn meistens wird vergessen, dass Gott uns den freien Willen gegeben hat. Wir können, sollen, dürfen, müssen selber entscheiden, wie wir leben, wen oder was wir wählen. Wir haben die Verantwortung für unser Tun und Lassen. Das kann man nicht auf Gott schieben. WIR - die Menschen sind es, die Kondome etc. verbieten. Wir sind es, die andere Menschen hassen.

Alles was Sie schreiben verstehe ich, hat aber mit Gott nichts tun. Es ist unser "Ding."

Ist ein Kind erwachsen, löst es sich von den Bevormundungen der Eltern. Es geht seinen eigenen Weg, hat eigene Verantwortung. Wie sollte ich mich da einmischen ? Werde ich um Hilfe gebeten, helfe ich.

Im Grunde haben wir sehr gute Gebote. Warum halten sich die wenigsten daran? ich bin sicher das einiges dann besser wäre, z.B. keine Kriege in keinem Namen.
Der 2.WK ist nicht mal richtig in der Bevölkerung verarbeitet und schon finden neue statt mit neuen jungen Menschen...

schuldig gemacht. ;-) Nein, im Ernst: Wer die Macht hat, um eine Welt vollkommen nach seinen Wünschen zu gestalten, ja, der trägt dann auch die Verantwortung dafür wie diese Welt ist.

Gäbe es ein Wesen, dass die Macht hätte mit einem Fingerschnippen Kriege zu beenden, Hungersnöte, Krankheiten etc vom Antlitz dieser Welt verschwinden zu lassen und täte es nicht, ich würde keinen Grund sehen ihn anzubeten, ganz im Gegenteil.

Und auch das mit dem freien Willen zieht nicht, damit ist's nicht nur nicht so weit her wie viele meinen, es ist schlicht eine verdammt schlechte Ausrede. Ein Kind, dass jämmerlich an Krebs verreckt, hat keine Wahl. Ein allmächtiger Gott hätte die Wahl gehabt, er hätte Krebs nicht erfinden müssen, hat er aber.

Sie sind keine Marionette, Sie haben von Gott einen freien Willen und ein Gewissen bekommen, Kat Teker. Sie können unterscheiden zwischen Gut und Böse. Wo bleibt Ihre Eigenverantwortung? Alles Gute sich selbst zuzuschreiben, aber Gott für jeden Misserfolg und alles Böse verantwortlich zu machen ist zu einfach. Dass es Leid in dieser Welt gibt, hat mit der Erbsünde des Menschen gegen Gott zu tun. Lesen Sie doch endlich mal das Neue Testament der Katholischen Bibel, die kein Märchenbuch ist, auch wenn Sie dies vielleicht so sehen. Wer die 10 Gebote Gottes nicht beachtet, sondern verachtet, darf nicht Gott die Schuld geben, sondern sich selbst. Gott greift in den freien Willen des Menschen nicht ein. Wer sind wir, dass wir mit Gott rechten können. Jeder sollte zuerst bei sich selbst die Verantwortung übernehmen. Mir scheint Sie haben ein Problem mit Autoritäten.

Geehrte Kat Teker
das ist ein ziemliches Potpourree, das Sie da anrichten.
Aber zuvor: ich halte die Fragen, die Sie da stellen, in einem gewissen Alter für zwingend. Die Antworten sollten dann aber irgendwann reifen!
A) Die Frage, wie es einen Guten Gott geben kann und trotzdem Leid, weist eher auf ein Mysterium hin und jede Antwort bleibt unbefriedigend. Die Antwort der Theologie: die Freiheit des Menschen (auch zum Bösen) bleibt zugegebener Maßen schal- wiewohl sie logisch richtig ist.
B) Mit der Freiheit ist es empirisch, wie Sie sagen, "nicht weit her". Das Wesentliche der Freiheit ist, daß wir uns als denkende u.erkennende Wesen gar nicht anders als unter der MÖGLICHKEIT von Freiheit denken können.
Freiheit ist Denk-notwendig (Kant).

Und @Cicero: Danke für dieses mich tief berührende Interview mit seinen Einblicken in ein sowohl äußerst pragmatisches aber ebenso tief spirituelles Leben.
Das Buch habe ich mir daraufhin bestellt.

Wissen Sie denn was Krebs ist, Frau Teker?
Von meiner Seite getippt, entweder man selbst befindet sich nicht mehr in seiner göttlichen Veranlagung oder Äußeres lässt dies nicht zu.
Das Sinnvollste scheinen mir da Medikamente zu sein.
Aber man muss eben wissen wozu die dienen sollen, nämlich entweder dass Leben nicht auseinandergerissen wird oder sich selbst nicht zerreisst.
Weshalb ich mindestens ein Fan der anthroposophischen Medizin bin oder der Idee, sein Leben zu ändern, wenn es einen erwischt.
Die Möglichkeit haben nur wenige, so dass mir der Gedanke Krankheit als Wegweiser interessant schien für die Behandlung.
"Schmerz" ist Teil der Krankheit und evtl. ihre dauerhafte, rechtzeitige Behandlung ein Weg aus ihr hinaus. Ausbalancieren!
Mutter Theresa war keine Ärztin und evtl. etwas uneinsichtig, um ihrem Gott gerecht zu werden.
Meine Idee war immer, keine weiteren ans Kreuz zu schlagen.
Ist Gott positiv allmächtig nicht nur als Agens angesichts der Fülle der Schöpfung?

(und auch an CICERO), diesen Kommentar zu schreiben, denn die Meinung der Nichtgläubigen wird selten veröffentlicht.
Der monotheistische Gott hat alle schlechten Eigenschaften der Menschen: er fordert Alleinanspruch, ist eifersüchtig, rachsüchtig, neidisch, und nur ganz selten hat er auch mal ein gutes Wort für uns Menschlein, in meinen Augen also eine Erfindung der Priester und Könige, die damit ihre Herrschaft untermauern.
Ich persönlich brauche keinen Gott, oder ähnliches, der mir droht, ich stehle nicht, versuche, so gerecht wie möglich zu sein, und weiss, dass meine Freiheit da endet, wo die meines Nächsten anfängt. Das nenne ich soziales Verhalten. Wer Verbrechen begehen will, tut es auch mit Gott und Gesetzen.

Dies setze ich als Bewertung an Ihren Kommentar, :), will sagen, ich habe angerührt gelächelt.
Das ist auch der Grund, warum ich immer wieder gerne die buddhistischen Holzkugeln am Handgelenk trage und Christin bin.
Warum soll ich mich ohne Götter in die Welt stellen, wenn sie welche hervorgebracht hat?
Das ist auch ein Teil meiner Achtung vor dieser Welt.

Bernd Fischer | Mo., 5. September 2016 - 21:44

Antwort auf von Karola Schramm

Zitatanfang:
Denn wie sollten wir alle, als Ebenbilder Gottes nicht heilig sein ?
Zitatende:

Ich bin ein Ebenbild meiner Mutter und meines Vaters, sonst hat keiner etwas dazu beigetragen.

Ich brauche keine Kirche die Waffen segnet, die sich Protzbauten hinstellt, die Ministranten xxxxxxxxxx, und wenn sich Volkes Wille äußert, sich als überflüssiger und arroganter Mahner darstellt.

Als nicht "Gläubiger" kann ich genau so gut Menschen helfen, weil ich unter keinem klerikalen Einfluss leiden muß.

Christa Wallau | Di., 6. September 2016 - 13:35

Antwort auf von Bernd Fischer

...Ihre Argumentation kann ich gut nachvollziehen und toleriere sie ohne
Wenn und Aber.
Ich bitte Sie nur zu bedenken, daß es für den Gott-Gläubigen nicht in erster Linie um eine Begründung für moralisches Handeln geht (Dafür braucht man tatsächlich keinen Gott!), sondern um die Suche nach einem S i n n in seinem
Leben. Es gibt viele Menschen (Das zeigt die lange Geschichte der Religionen
bis heute), die sich nicht mit einer materiellen Zufälligkeit und Endlichkeit abfinden können, sondern ein DAHINTER (etwas Transzentales) annehmen und darin ihr Lebensglück finden.
Kirchen bzw. religiöse Institutionen haben sich immer auf dieses menschliche Grundbedürfnis "draufgesetzt", diese Sehnsüchte sozusagen kanalisiert. An ihnen ist Kritik daher durchaus erlaubt, ja notwendig.

Nur eines ist m.E. nicht förderlich: Wenn Atheisten, Agnostiker und gläubige Menschen sich gegenseitig mißachten oder mißtrauen. Wir sind nun mal verschieden und sollten einander annehmen in unserer Vielfalt.

irgendeinem magischen Wesen beantworten lassen wollen, solche Menschen kann ich persönlich zumindest in diesem Punkt leider tatsächlich nicht ganz ernst nehmen - auch wenn's hässlich klingt, etwas anderes zu behaupten wäre gelogen. Das ist aber sicher kein Grund für eine grundlegende Mißachtung von Gläubigen, darin stimme ich Ihnen natürlich zu. Es dürfte wohl keinen Menschen geben, der sich nicht schon massiv geirrt hätte oder irgendeinem Unsinn auf den Leim gegangen ist, der noch nie im Leben mal falsch abgebogen wäre etc.

Ich halte es aber für fatal u finde es traurig, wenn sich Menschen von den Kirchen dazu verführen lassen, das eigentlich so Offensichtliche zu übersehen: Jeder freie Mensch kann selbst bestimmen, welchen Sinn er seinem Leben verleihen möchte.

Wem das Geschenk des Lebens zu wenig ist und wer deshalb von einem Leben nach dem Leben phantasieren möchte, dem steht es natürlich frei das zu tun, nur wie soll einem das ein sinnerfüllteres "Erstleben" verschaffen?

Mensch du hast eine Seele, die dich überlebt, du hast dich für dein Tun und Handeln in diesem Leben vor Gott zu verantworten, wenn du in die Ewigkeit kommst. Das Leben ist kein Selbstzweck, sondern Vorbereitung für die Ewigkeit. Setzen Sie sich , Kat Teker endlich mit der Wahrheit auseinander, dass auch Ihnen ein Licht der wahren Erkenntnis aufgehe. Fangen Sie mit den 10 Geboten an.

Vielen Dank, dass Sie sich um Toleranz bemühen, das tu ich auch nach bestem Können. Leider werden allenthalben auf unserem schon viel zu engen Globus Menschen mit anderer Lebenseinstellung verfolgt, verspottet, getötet, und nicht eine der diversen Religionen hat dem ein Ende gesetzt, obgleich alle behaupten, nur das Wohl ihrer Anhänger im Sinn zu haben. Daher habe ich so meine Probleme, irgendeinen Sinn im Leben zu finden, jedes Leben IST einfach, es kommt und vergeht, und der Humus dient dem Nächsten als Dünger, etwas Transzendentales erschliesst sich mir da nicht.

Matthias Junglewitz | Sa., 3. September 2016 - 22:45

Vor allen Dingen ohne die übliche Häme und Überheblichkeit, die sich gerne bei Journalisten zum Thema Katholizismus zeigt. Immerhin ist man ja als Atheist die Krone der Schöpfung und muss seine Überlegenheit beweisen. Nur beim Islam nicht. Da haben sie alle Schiss.
Aber wie bei den unglücklichen Schwestern in Jemen, die vom IS ermordet wurden. Es sind oftmals christliche Einrichtungen in solchen Ländern, die ein Minimum an Sozialleistung erbringen und vor allen Dingen für junge Mädchen so etwas wie Bildung ermöglichen. Dass das von den örtlichen Autoritäten, vor allen Dingen wenn sie Hindu oder Moslem sind nicht gerne gesehen wird dürfte klar sein.
Und dass Religionskritiker aus Deutschland eh keine Ahnung davon haben sieht man ja in Deutschland bei den Nachrichten oder Talkshows, wo ein oftmals bestürzendes geistiges Niveau zu Tage tritt. Höhepunkt, die Silvesternacht von Köln, wo das ganze Medien und Politikversagen klar auftrat.
Daher Glückwunsch an Mutter Teresa

Frank Goller | So., 4. September 2016 - 10:39

Manche Menschen werden erst im hohen Alter klug. "Mutter" Th. war eine Spenden-Ikone und wurde vom Vatikan gesponsert. Das Buch eine Märchengeschichte, mit ein ein wenig Recherche kommt man zu einem anderen Ergebnis. Und wenn am schon etwas älter ist kann man sich an mache Dinge selbst erinnern. Ein Hamburger Magazin hatte in Indien recherchiert, niemand kannte sie und wußte von ihren "Wohltaten".

Kat Teker | So., 4. September 2016 - 14:28

Kranker, im Gegenteil: Sie hielt Schmerzen und Leid für einen wunderbaren Weg, über den Menschen Jesus näherkommen. "Sie war keine Freundin der Armen, sondern eine Freundin der Armut." Und selbst all ihre guten Taten dienten nie in erster Linie den Menschen, sie empfand sich nicht als Sozialarbeiterin. Ihr Ziel war die Verbreitung des Christentums.

An der Heiligsprechung habe ich trotzdem nichts auszusetzen, alles andere wäre geradezu zu bigott. Die katholische Kirche selbst macht's ja genauso: Statt die Ursachen von Armut und Leid zu bekämpfen, verteufelt man bspw lieber Verhütungsmittel (behauptet gar Kondome würden Aids auslösen!) und stürzt damit gerade Afrika immer tiefer in's Elend. Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung und deren Folgen, die wirklich katastrophal für die Welt sind, werden ignoriert. Stattdessen wird die (äußerst lukrative!) Versorgung der wenigen, denen Afrika keine Zukunftchancen mehr bietet u es nach Europa schaffen konnten, zur christlichen Pflicht erklärt.

Au, das tut weh. Afrikaner verzichten nicht auf Kondome wegen des Vatikans, sondern weil zum einen die Zauberer ihnen erzählen, es würde ihre Manneskraft zerstören und zum anderen, weil sie es nicht wollen. Zudem gelten viele Kinder als Zeichen starker Männlichkeit. Afrika ist auch nicht flächendeckend katholisch. Ob anhand der hohen Aidsrate und Sterberate die Bevölkerungszahl wirklich so anwächst wie gesagt wird, bleibt abzuwarten.

peter hauser | So., 4. September 2016 - 14:57

Nun "Gott" ist eine fiktive Vorstellung, die mir in menschlicher Begegnung mit solch Gläubigen, manchmal sehr symphatisch erscheint.....Schein ist nicht Wahrheit, aber er mag durchaus zum Guten wirken.

Diese Frau war wohl "streng" und missionarisch versiert in Absicht, ohne Einsicht.
"Seelig und heilig" sind Anachronismen, mit denen ich nichts verbinden kann, aber Respekt ist angebracht.

Bernd Eifländer | Mo., 5. September 2016 - 08:11

Ein weiteres Märchenbuch. Tatsache ist das die Millionen Spenden die in ihrem Namen eingenommen wurden nicht bei den Armen in Kalkutta gelandet sind, sondern im Vatikan.

Heinz Pütter | Di., 6. September 2016 - 14:27

Da wir selbst das Göttliche sind, kann ohne uns Gott nicht wirken.
Wir selbst sind Schöpfer unserer Realität.
Die gesamte Schöpfung existiert in dir, und alles, was in dir ist, existiert auch in der Schöpfung. Es gibt keine Grenze zwischen dir und einem Gegenstand, der dir ganz nahe ist, genauso wie es keine Entfernung zwischen dir und sehr weit entfernten Gegenständen gibt.
Alle Dinge, die kleinsten und größten, die niedrigsten und höchsten, sind in dir vorhanden als ebenbürtig. Ein einziges Atom enthält alle Elemente der Erde. Eine einzige Bewegung des Geistes beinhaltet alle Gesetze des Lebens.
In einem einzigen Tropfen Wasser findet man das Geheimnis des endlosen Ozeans. Eine einzige Erscheinungsform deiner selbst enthält alle Erscheinungsformen des Lebens überhaupt.
~Khalil Gibran~
http://www.lebedeinbestes.de/2.html

Franz Platz | Di., 6. September 2016 - 14:51

Strukturveränderungen anmahnen ist immer leichter als selbst etwas tun. Mutter Teresa war eine großartige Frau. Bitte nachmachen!

Klaus Elmar Müller | Di., 6. September 2016 - 15:12

Herr Franz Platz hat Recht! Atheisten haben weder die eiternden Wunden der "Unberührbaren" verbunden noch die Armut in Indien politisch abgeschafft. Kritik an der hl. Mutter Teresa ist der nackte Neid!

Heinz Pütter | Di., 6. September 2016 - 20:19

Vertrauter über Mutter Teresa - „Vielleicht gibt es gar keinen Gott“
http://cicero.de/salon/vertrauter-ueber-mutter-teresa-vielleicht-gibt-e…

Wir selbst sind Gott so gleich, wie GOTT SICH SELBER gleich ist. Er ist nichts Besonderes, denn ER würde nicht einen Teil dessen, was ER ist, für SICH behalten, einen Teil, den ER seinem Sohn nicht gibt, sondern für SICH allein behält.

GOTT ist dasselbe, was wir in unserem wahren Wesen sind – reiner Geist, ein Gedanke.
ER hat uns erschaffen, aber auch wir haben die Fähigkeit zu erschaffen so wie ER.

Nur – wir können uns nicht selber erschaffen, das kann nur ER.

Wer aber in sich sein wahres kosmische Wesen hineinfühlen kann, der erlebt die Einheit mit GOTT.

So stehen wir also am Ende nur vor uns und mit uns selber da. Nirgendwo im Außen, nicht in Büchern und nicht bei außergewöhnlichen Menschen finden wir Sicherheit und Halt.
Sie kann nur aus dem Inneren kommen, im Einklang mit dem Geist
http://www.vielewelten.at

Yvonne Walden | Mi., 7. September 2016 - 13:41

Die jetzt geheiligte Mutter Teresa lebte ein Christentum nach ihrem Gusto.
Sie vertrat bekanntlich die Ansicht, daß das Leiden von uns Menschen erst dazu führe, ins Paradies zu gelangen.
Dadurch, das die offizielle katholische Kirche eine Geburtenkontrolle und Geburtenregelung strikt ablehnt, entsteht erst menschliches Leiden, und zwar für die überforderten Mütter und deren Kleinkinder.
Wieviel Leid und Qualen gibt es in den Regionen dieser Welt, in denen Nahrung und sauberes Wasser nicht so selbstverständlich sind wie hierzulande.
Würde die katholische Kirche, die Kirche von Mutter Teresa, dafür sorgen, daß der Bevölkerungszuwachs begrenzt wird, wäre schon viel gewonnen.
Die Kirche betreibt jedoch das genaue Gegenteil und Menschen wie Mutter Teresa halten dies auch noch für gut únd richtig.
Eine kirchliche Heiligsprechung wird heute von vielen, auch gläubigen Christen, eher kritisch gesehen, denn kein Mensch ist wirklich "heilig".
Auch eine Mutter Teresa nicht.

Ronny reim | Mi., 7. September 2016 - 17:46

Es gibt einen Gott, der die Liebe und die höchste Wirklichkeit ist.

Danke heilige Mutter Teresa, Sie haben geglaubt und diese bedingungslose Liebe zu Christus gelebt. Sie haben vielen Todkranken und Sterbenden, die wie Abfall behandelt wurden aufgesammelt und bis zu ihrem natürlichen Tod gepflegt. Wir Christen sind Ihnen unendlich dankbar. Sie sind unser aller Vorbild. Gott segne Sie.

Yvonne Walden | Do., 8. September 2016 - 14:14

Antwort auf von Ronny reim

"Es gibt einen Gott, der die Liebe und die höchste Wirklichkeit ist", behauptet Ronny Reim.
Eine gewagte These ohne jedweden Beweis.
Das Christentum spricht bzw. schreibt in seiner "Heiligen Schrift" zwar von einem Gott, der uns angeblich liebt und sogar seinen Sohn (Jesus) auf diese Welt entsandte, um uns zu retten. Wovor?
Vor dem Bösen, das er allerdings nicht besiegen konnte oder wollte.
"Das Böse" sind wir Menschen nämlich selbst. Angeblich von Gott geschaffen. Wie konnte er nur?
Wir Menschen sind nicht wirklich liebevoll und schon gar nicht barmherzig, sonst würden weltweit nicht Millionen Kinder und Erwachsene den Hungertod sterben.
Und das Schlimme dabei ist: Gott schaut - so es ihn gibt - tatenlos zu!
Deshalb sollten wir uns davor hüten, zu behaupten, es gebe ein "Höheres Wesen", das wir Gott oder auch Allah nennen.
Es gibt ihn nicht und wir sind allein in diesem Universum, ob wir dies nun glauben oder nicht.
Alle gegensätzlichen Behauptungen sind haltlos. Leider Gottes!

Alexander Mazurek | Do., 8. September 2016 - 21:04

ist nur dumm. Der zivilisatorische Fortschritt begann, soweit wir Textquellen haben, mit Plato und Moses. So die Erfindung des Gewissens in der "Apologie des Sokrates", so wunderbar passend zum "freien Willen" der Tora, in der Apostelgeschichte bestätigt. Suchet nach Meilensteinen des zivilisatorischen Fortschritts, so werdet ihr fündig bei Plato, Aristoteles, Seneca, im Judaismus und Christentum. Danach kam nur noch Schrott, einschließlich des Protestantismus, der den Glauben von der Tat entband, den Menschen anstatt Gott (und seinem "Stellvertreter", dem fernen Papst) dem nahen Fürsten blind untertan machte und der sogenannten "Aufklärung", die die Beliebigkeit und den Rechtspositivismus predigt. Ein kleiner Fehler am Anfang am Ende ein großer wird, so Thomas von Aquin. Und nun? Zurück in die Zukunft, fürchtet Euch nicht!

Hans Werner | Fr., 9. September 2016 - 21:04

Lieber Bernd Fischer wenn Sie keine Kirche brauchen, die Prachtbauten hinstellt, und alle Menschen so daechten, gaebe es weder den Koelner Dom noch die Sixtinische Kapelle und ein Michelangelo haette niemals den David erschaffen, Martin Luther nie die deutsche Sprache mittels Bibelubersetzung beienflusst und ein J.S. Bach keine Kirchenwerke geschrieben.
Ich weiss,Sie brauchen all das nicht. Aber seien Sie doch nicht so egostisch, andere Menschen brauchen das.
Das Wundersame all der Kirchen- und Gottesverneiner ist, dass sie sich anscheinend niemals an etwas hoeherem als sie selber partizipieren wollen.
Wohin also wollen solche Menschen wachsen? In den naechsten Urlaub? Oder zum naechsten Guru? Oder verspueeren sie nicht mal eine winzige Sehnsucht nach Spiritualitaet (ausser dem Weingeist natuerlich...den klammern wir aus.)

Michael Degenfeld | Sa., 10. September 2016 - 10:55

sich neben den Berichten von sicherlich sehr kompetenten Journalisten, direkt vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Dazu hatte ich vor kurzem die Gelegenheit, als Volontär bei den Schwestern in einem ihrer Heime in Äthiopien.

Abweichend zum früher berichteten waren die Schwestern vor Ort bestens bekannt. Ich erlebte ein Heim – täglich blitzblank geschrubbt und geputzt - für 400 Sterbende, Behinderte, Kranke, Waisen. Wahrlich die Ärmsten der Armen. Eine bescheidene Ambulanz ermöglicht eine einfache, aber hygienische (Autoklav) medizinische Versorgung. Vorbildlich, wie mir besuchende ausländische Ärzte mehrfach sagten. 9 Schwestern, die einfachst lebend, Tag und Nacht, zusammen mit freiwilligen Helfern Unglaubliches leisten. Wirklich umwerfend ist ihre liebevolle Zuwendung, und ihr herrlicher Humor. Ihr „Motor“: ihre lebendige, freudige Beziehung zu Christus.

Vieles im Buch von Leo Maasburg über Mutter Teresa Beschriebene fand ich in ihren Schwestern wieder. Märchenbuch? – Von wegen!

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 15. September 2016 - 09:20

sich in Mutter Theresa erkannte und sie in ihm, dann kann ich sie auch annehmen.
Johannes Paul der II. war für mich ein Leuchtfeuer des Glaubens an den christlichen Gott.
ich glaube weniger, dass er Wunder vollbrachte, nicht einmal den Märtyrertod hat er gewählt, sondern die lebenslange Hingabe bis in den Tod und durch ihn hindurch.
So schätze ich das auch bei Mutter Theresa ein.
Gibt es einen Gott?
Es gibt mindestens zwei, Mann und Frau und als drittes das, die Kinder -> Göttliches.
Frauen in den Industriestatten zu bezahlen, keine oder nur eines zu bekommen, wissend, dass deren Kinderrate ohnehin meist unter 2 liegt ist in meinen Augen ein Verbrechen an der Schöpfung.
Gibt es einen Gott?
Es gibt jedenfalls keinen interstellaren Punkt in diesem Universum, der fortgeschrittener wäre als diese Welt.
Deshalb war der Dienst Mutter Theresas am einzelnen Menschen göttlicher als es zu heiligen wäre.
Die Probleme sind so angewachsen, dass die Perspektive eines Gottes nötig ist.

Ich will das nicht ganz bestreiten, zumal Askese und klare innere Wege viel von der Energie einsparen, die schon bei einfachen Menschen für Nichtigkeiten verbraucht wird, was ziehe ich heute an, was koche ich, welche Erledigung zuerst etc.
Mutter Theresa hatte irgendwann einen Sekretär und der hat vermutlich nicht geschlafen, wie sie im Anschluss an ihr Gebet oder gleich mittendrin.
Sie könnte sehr wohl ausreichend Schlaf bekommen haben, wenn auch über den Tag verteilt.
Das mindert nicht ihre ungeheure Arbeitsbelastung, machte sie aber erträglicher und eventuell ohne das Wunder 3-4 Std. Schlaf.
Es heisst ältere Menschen brauchen weniger Schlaf, das kann ich von mir nicht sagen.
Generell entschlackt - neueste Gehirnforschung - der Körper und regeneriert im Schlaf.
Wichtige Entscheidungen zu fällen unter Schlafmangel oder gar unter Schlafmangel zu denken, halte ich für grundverkehrt und fahrlässig.
Und wenn man ausgeruht, kein Bedürfnis hat zu denken, auch gut, dann im Schlaf.

Ronny reim | Fr., 23. September 2016 - 13:44

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Werte Frau Sehrt-Irrek ich kann Ihrem Kommentar leider nur schwer folgen. Meiner Meinung nach ist er stark von Esoterik geprägt. Sie sind leider nicht auf den Gedanken gekommen, dass Mutter Teresa eventuell die Hilfe Gottes, bei all Ihren unermüdlichen Arbeiten und all ihrer Mühsal und Opferbereitschaft zum Wohle der Kranken, Armen und Sterbenden erfahren hat. Sie hat das Evangelium gelebt. Gott war mit ihr in all ihrem Tun. Danke Mutter Teresa.