Ein Mann hält die palästinensische Flagge in den Wind
Durch das neue Einvernehmen mit der muslimischen Welt werden die Juden zur geostrategisch vernachlässigbaren Größe / picture alliance

Streit um Jerusalem - Mekka ist das neue Rom

Kisslers Konter: Trumps Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, offenbart eine doppelte Entfremdung. Sowohl die Bundeskanzlerin als auch Papst Franziskus sehen sich nicht mehr als Sachwalter israelischer Interessen. Für die Juden in Deutschland ist das keine gute Nachricht

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Auf zwei internationale Partner konnte sich Israel in den vergangenen Jahrzehnten verlassen: auf die Bundesrepublik Deutschland und den Vatikan. Diese Zeit hat ein Ende. Papst Franziskus zeigt sich lieber als Freund der Araber und Muslime, denn als Freund der Juden. Für die Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel und Außenminister Sigmar Gabriel gilt dasselbe. Während der SPD-Mann gern den inoffiziellen Handelsvertreter der antiisraelischen iranischen Regierung gibt, hat die CDU-Vorsitzende die für unverbrüchlich gehaltene Solidarität mit Israel aufgeweicht. Wie konnte es soweit kommen?

Dass die Entscheidung des US-Präsidenten, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, in der muslimischen Welt auf wütende Ablehnung stoßen würde, war zu erwarten. Prompt werden „Tage des Zorns“ und eine neue Intifada angekündigt, Donald Trump habe die „Tore der Hölle“ geöffnet – gaben Hamas und Fatah, die Israel bekanntlich generell den Tod wünschen, zu Protokoll. Historisch richtig bleibt die Entscheidung dennoch.

Friedensprozess in der Sackgasse

Jerusalem ist seit mehr als 3000 Jahren die Kapitale des Judentums, wird vielhundertfach in der Thora erwähnt, kein einziges Mal im Koran. Und wer sich in seinem politischen Handeln von terroristischen Drohungen beeinflussen lässt, hat das Heft des Handelns bereits in die Hände der Gewalttäter gegeben. Zu Recht wies der Jurist und Publizist Alan Dershowitz auf diesen Zusammenhang hin.

Dennoch macht Gabriel sich zum Sachwalter „palästinensischer Interessen“ und befürchtet Eskalationen in Nahost. Wenn es aber zu solchen kommen sollte, zeigte dies einmal mehr, dass „palästinensische Interessen“ offenbar nur mit Gewalt, Hass und Tod ausgedrückt werden können. Vor allem aus diesem Grund ist der sogenannte Friedensprozess in einer Sackgasse gelandet. Wie kann er je zu einem gedeihlichen Ende kommen, wenn die eine Seite die Vernichtung der anderen anstrebt?

Merkel und Franziskus brechen mit Tradition

Angela Merkel, Trägerin des Leo-Baeck-Preises 2007, hat derweil erklären lassen, die Bundesregierung unterstütze Trumps „Haltung nicht, weil der Status von Jerusalem im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung auszuhandeln ist“. Was Trump freilich gar nicht präjudiziert wissen will. Kein Wort aus Merkels Mund, dass Israels Bevölkerung den Schritt mehrheitlich begrüßt, kein Wort zur Dankesadresse des israelischen Ministerpräsidenten an Trump. So wie es zuvor kein klares Wort der Kanzlerin gab zum wachsenden muslimischen Antisemitismus in Deutschland, einer Folge der von Merkel vorangetriebenen Flüchtlingspolitik. Wenn seit April 2016 unverändert rund 15.000 Migranten monatlich nach Deutschland gelangen, mehrheitlich Muslime, wächst dadurch auch der Antisemitismus in Deutschland. Dass man in Bochum oder Berlin-Neukölln als Jude keine Kippa mehr tragen soll, hängt nicht mit  – unverändert vorhandenem – rechtsextremen, sondern mit muslimischem Judenhass zusammen. Merkel nimmt es in Kauf.

Papst Franziskus hat sich derweil von der „Theologie des Einen Bundes“ verabschiedet, die für seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. unhintergehbar war. Das Bewusstsein, vielleicht auch das Wissen um den einzigartigen Stamm, aus dem Judentum und Christentum gemeinsam hervorgingen, fehlt dem Argentinier. Wojtyla und Ratzinger sahen in den Juden „unsere älteren Brüder“ beziehungsweise „unsere Väter im Glauben“. Bergoglio denkt auch hier säkular und politisch und will die wachsende muslimische Welt durch Umarmungsgesten pazifizieren. Sein gänzlich untheologisches Plädoyer, in Jerusalem alles beim Alten zu lassen, trägt den Reizbarkeiten der Palästinenser Rechnung.

Eine Machtverschiebung findet statt

Die hemdsärmelige Interessenspolitik, die mit Trump zurückgekehrt ist, feiert also auch auf dem alten Kontinent eine Renaissance, verschoben und verdruckst, doch nicht minder konfliktfreudig. Trump will die Treue zu Israel festigen. Merkel, Gabriel, Bergoglio ist es um ein neues Einvernehmen mit der muslimischen Welt zu tun. Die Juden wurden vom Nukleus des westlichen Projekts, das letztlich am Sinai seinen Ausgang nahm, zur geostrategisch vernachlässigbaren Größe. Die Macht, geben Rom und Berlin zu verstehen, ist künftig eher mit Mekka als mit Jerusalem. Die Zukunft wird zeigen, wer klüger gehandelt hat.

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Arndt Schuster | Do., 7. Dezember 2017 - 17:21

Ich teile Ihre Einschätzungen, sehr geehrter Herr Kissler. Frau Merkel hat Deutschland in eine Vielzahl von politischen und wirtschaftlichen Sackgassen geführt: Energiewende, Einwanderung, EU und Euro u.a. Die Politik gegenüber den USA und Israel gehört ebenfalls dazu. Mir ist unerklärlich, wie diese Frau noch immer Deutschland an die Wand fahren kann, ohne dass sich eine breite Allianz gegen ihre Herrschaft bilden würde. Nur die AfD fordert dezidiert ihren Rücktritt.

Der Wolkenkuckucksheim-Wunsch der palästinensischen Führungsriegen nach einem eigenen palästinensischen Staat ist DIE Sackgasse des Nahost-Konflikts schlechthin. Es ist eine schlichte Unmöglichkeit, einen lebensfähigen Staat aus Westjordanland und Gaza-Streifen zu basteln. Bisher hatte man es sich im Konflikt gut eingerichtet. Geld zur Beschwichtigung ist von allen Seiten reichlich geflossen. Durchdachtes, auf eine gedeihliche Zukunft gerichtetes Handeln ist jedoch seit jeher Mangelware. Die Idee, auf eigenen Füßen zu stehen, konstruktiv an der eigenen Zukunft zu arbeiten, wird nirgendwo sichtbar. Wirklich realistisch wäre eine Angliederung des Gazastreifens an Ägypten (bereits 1948-1967 unter ägyptischer Verwaltung) und des Westjordanlandes an Jordanien (1948-1967 bereits jordanisch besetzt/annektiert). In welcher Form auch immer - die Vorstellung einer Zukunft am Tropf der Weltgemeinschaft ist als Ziel der Reise jedoch blanker Unfug. Ebenso jede weitere Unterstützung dieser Idee.

Herr Schuster, Sie beschreiben sehr genau Fehlleistungen und Unvermögen von Frau Merkel. Keines der anstehenden Probleme hat sie einer positiven Lösung zuführen können, das Gegenteil ist richtig.

In meiner Zeit am Gymnasium haben wir aus Spaß J.W. Goethes Wilhelm Meister „Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn…“ umgewandelt in:

< Kennst Du das Land, in dem die Sonne nie lacht, in dem man aus Menschen Idioten macht…>

Frau Merkel fertigt aus Deutschland genau dieses Land, unter tatkräftiger Mitwirkung der SPD, der Linken und der Grünen.

Das einst unverrückbare Verhältnis zu Israel und den Juden wird zur Disposition gestellt. Die deutsche Staatsraison war gestern, sie ist heute nicht opportun. Heute gilt Populismus a la Merkel.

... die AfD!
Auch ich befinde mich momentan in einem Albtraum.

Ihr letzter Satz stimmt nicht, ein mutiger Kommunalpolitiker aus ihrem eigenen Landesverband hat es ihr ins Gesicht gesagt. Aber im Grundtenor haben Sie recht, lauter feige Leute in ihrer Entourage, Kauder, Altmaier, Tauber... besser man merkt sich die Namen nicht.

Hans Jürgen Wienroth | Do., 7. Dezember 2017 - 17:23

Ich lese immer, im Gaza-Streifen würden die Menschen Hunger leiden. Woher kommt das Geld für die Waffen der Hamas?

Achim Scharelmann | Do., 7. Dezember 2017 - 17:49

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Die Waffen kommen gratis von den vermögenden Feinden Israels und davon gibt es viele.

Ruth Falk | Di., 12. Dezember 2017 - 23:22

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Das fragen Sie nicht wirklich! In Gaza muss niemand hungern, täglich fahren Lasterkolonnen der UN von Israel mit Lebensmitteln und Medikamenten über Grenzpunkt Erez nach Gaza, nur Baumaterial geht nicht durch, weils der Hamas für Angriffstunnel dient. Die bauen sie aber trotzdem, denn Waffen und Luxusautos kommen durch die Sinaitunnel, die erfolgreich von den Beduinen dort unterhalten werden.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 7. Dezember 2017 - 17:33

ein bisschen mit Jesu Lehre, Geschichte und Leiden auseinandergestzt haben, um auf die Idee zu kommen, dass die Botschaft des Neuen Testamentes eine unerhört neue Botschaft ist, die ich den Israelis nicht vorhalten möchte, aber auch nicht von ihnen ableiten möchte.
Gut, das ist eine Einzelmeinung, obgleich m.E. vieles verständlicher wird, wenn man weder in Muslimen noch in Israelis ältere Brüder im Herrn sieht. Ich glaube auch nicht, dass Lessing seine Ringparabel wirklich gerne dahin aufgelöst hätte.
Für mich sind ziemlich offensichtlich die Europäer die älteren.
Und von dieser Warte her glaube ich ziemlich sicher sehen zu können, dass fast alle Wege der Israelis nach Jerusalem führen, aber fast keine der Muslime, ob nun palästinensischen oder arabischen Herkommens.
Es gibt zwar eine Sorgfaltspflicht Deutschlands gegenüber Israel, aber eine aus unserem Denken und Empfinden, nicht dem hebräischen.
Wäre die Entscheidung Trumps eine falsche, so hätte ich widersprochen.

Sehr geehrte Frau Dorothee Sehrt-Irrek, ich lese Ihre Kommentare immer mit großem Gewinn. So widerspreche ich Ihnen nicht leichten Herzens. Dass das Christentum „eine“ im positiven Sinne“ „unerhört neue Botschaft“ ist, kann nicht behauptet werden. Ich erlaube mir, Sie auf Leo Baeck zu verweisen, der in seiner Auseinandersetzung mit Adolf von Harnack dessen Behauptung von der Superität der christlichen Ethik widerlegt hat (
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2883221 / http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2883228). Was Sie über die Europäer sagen, bedarf doch der Korrektur. Was heisst die „älteren“ (Brüder)? Wenn man den von Karl geprägten Begriff der 'Achsenzeit' verwendet, könnte man an die Vorsokratiker denken. Welches andere europäische Land hat schon zu dieser Zeit (um 800 v.Chr.) Gestalten gehabt wie die Propheten der Hebräischen Bibel?

sich um die Prussen dreht.
Um mit Kant evtl. einen der bekanntesten Vertreter zu nennen.
Herr Arndt, ich bedanke mich für Ihre sehr freundliche Zuschrift und die Links, von denen wir ja alle im Forum, sicher auch der Cicero profitiert, aber Sie werden niemals diese meine Haltung verändern können, `das Gesetz in mir und der gestirnte Himmel über mir´.
Ich bin mir bewußt, dass meine These so ziemlich alles über den Haufen wirft.
Ich will niemanden überzeugen, ich sage nur, wie ich an die Sache herangehe, die übrigens auch einen Teil des Antisemitismus erklärt, den man evtl. z.B. bei Luther findet, die Juden wären verstockt.
Das wären sie eben nicht, wenn man meine Überlegung zugrundelegt.
Für ihren Gott sind die Israeliten in die Vernichtung """gegangen""".
Ich verneige mich vor dieser Gottesliebe und bin froh, dass wir ihr indirekt mit dem Mahnmal in Berlin auch ein Denkmal gesetzt haben.
Wer es wagt, so ein `Volk´ in seiner künftigen Geschichte nicht sein zu lassen, FEHLT

Liebe Juden, seid stolz auf Euch, lasst Euch nicht irre machen, lasst Euch aber bewegen.
Vor allem geht erhobenen Hauptes durch die Strassen in Deutschland.
Nehmen wir von weitem als Bild unseren Bello zuhause und unsere Abby vor Jahrzehnten.
Er war nur mal neugierig und bekam dafür ein Trommelfeuer von Tatzenhieben auf die Schnauze.
Es gab danach keine "Fragen" mehr, sondern einvernehmlichen Frieden und ein Zusammenleben in Respekt.

... eine unerhört neue Botschaft ist, die ich den Israelis nicht vorhalten möchte, aber auch nicht von ihnen ableiten möchte."

Liebe Frau Sehrt-Irrek,
es wird nicht nötig sein oder werden, dass Sie den Israelis diese Botschaft zukommen lassen. Das neue Testament der christlichen Kirche ist den interessierten unter ihnen bereits bekannt. Jedoch entschieden sich die allermeisten Juden und Israelis nicht zur Annahme und/oder Ausrichtung dieser Botschaft, da diese eben nicht ihrer Glaubensauslegung entspricht.
Ableiten könnten Sie diese Botschaft zwar von den Israelis, dies entspräche dann allerdings allein Ihrem rein persönlichen Zugang gegenüber dieser Materie.

länger hier lebend sind nicht superior, sondern m.E. weitestgehend entfaltet vor allem in der Stellung zu einem Gott, was bedeutet keine Unterwerfung und was das Frauenbild anlangt.
Herrschaft ist nicht der gesellschaftliche modus vivendi der Europäer.
Herrschaft muss dargelegt und legitimiert werden, entsprechend werden Schriften wichtig.
Die Europäer sind keine Schriftvölker, weil sie das nie nötig hatten, erst mit einem leicht inquisitorisch "daherkommenden" Christentum.
Oder anders Europäer WAREN schon immer, andere SCHREIBEN über sich, überspitzt gesagt.
Meine Erfahrungen mit dem Judentum und Christentum, in der Zeit meiner Mitgliedschaft in der Gesellschaft f. christl.-jüdische Zusammenarbeit, auch durch die sehr lange meines Vaters, meine Beschäftigung z.B. mit Prof. Brumlik oder z.T. Levinas haben mich zu der ÜBERLEGUNG geführt, dass Christus ein europ. Familienmodel als Religionsentwurf auf die jüdische Tradition gelegt hat.
Moses wuchs in Ägypten auf, Jesus in Israel...

Achim Scharelmann | Do., 7. Dezember 2017 - 17:40

Die beiden deutschen Spitzen- Politiker sind eben zu Pragmatikern, ihrer eigenen politischen Naivität wegen geworden. Wer ungezügelt Muslime seit Jahren in`s Land läßt, muß davon ausgehen, daß sie hierzulande nicht plötzlich Freunde der Juden werden und bei einer Fatwa durchaus zu einem riesigen Problem in Deutschland werden können. Diese falsche Handlung hat ja unlängst auch ein Designer aus Paris angeprangert und das zu recht, obwohl der jüdische Dachverband entgegen dieser Ansicht immer noch der Meinung ist, daß Multikulti nicht zu verhindern sei, obwohl gerade ihre Mitglieder im Ernstfall am meisten bedroht wären. Wiedersprüchlicher geht es nun wirklich nicht mehr und wie die Regierung im Falle von erneuten Anschlägen aus dieser selbstverursachten Nummer wieder herauskommen will bleibt das große Rätsel, denn bei der derzeitigen Konstellation sind weitere Angriffe auf den deutschen Staat und seiner Bevölkerung nicht auszuschließen. Keine guten Aussichten für uns alle, dank der A.M.

Dr. Florian Bode | Fr., 8. Dezember 2017 - 09:20

Antwort auf von Achim Scharelmann

Ich wundere mich immer über die Statements des Zentralrates der Juden. Er scheint mir in der Vergangenheit verhaftet. Antisemitismus kann für ihn nur aus der rechten deutschen Ecke kommen. Der neoarabische Antisemitismus auf den Straßen deutscher Großstädte wird verdrängt. Kritik an Merkel? Fehlanzeige. Diese Einschätzung wird sich noch als fatal erweisen.

Hans Meiser | Sa., 9. Dezember 2017 - 15:44

Antwort auf von Achim Scharelmann

Initiativen, die in München eine -saudisch finanzierte- Großmoschee (Islamzentrum) verhindern wollen, bekommen von der dortigen jüdischen Gemeinde keinerlei Unterstützung, ganz im Gegenteil! Anderswo (z.B. in Erfurt) läuft das genauso!
In Berlin sah ich schon vor 10 Jahren ständig Polizisten mit MPi's vor jüdischen Einrichtungen. Warum standen die wohl dort? Weil es im "roten/bunten Berlin" so viele Neonazis gibt?
Der "Aufstand der Anständigen" nach dem Brandanschlag auf eine Düsseldorfer Synagoge im Oktober 2000 brach in sich zusammen, als sich herausstellte, daß junge Muslime (und nicht wie erwartet und wohl erhofft) deutsche Rechtsextreme hinter der Tat standen. Eine deutlliche Klarstellung gab es NIE!
Gestern und heute beschweigen die dt. Leitmedien einen Mob vor dem Brandenburger Tor, der israelische Fahnen verbrennt und antisemitische Sprüche skandiert. Ein Szenario, welches sich schon regelmässig am jährlichen "Al-Quds-Tag" in vielen dt. Großstädten ereignet.

Axel Kreissl | Do., 7. Dezember 2017 - 17:44

Es geht turbulent zu in der Welt von heute. Papst Franziskus tut schon länger im Vatikan das, was Angela Merkel in der CDU tat. Beide entfernen die Katholiken aus ihrer Umgebung und verstehen sich prächtig. Das gab es so noch nie in unserer Zeit. Ein Zitat von Carlo Carretto lautet: Politik und Glaube haben nichts miteinander zu tun. Ich füge hinzu: man darf beide nicht verwechseln. Papst Franziskus, der politische Papst, und Angela Merkel tun das. Sie gehen den Weg des geringeren Widerstands, überschätzen dabei aber ihre menschlichen Kompetenzen und unterschätzen die lauernde Gefahr. Noch schlimmer wäre es, wenn beide mit Vorsatz handeln würden. Ich beziehe klar Position für die katholisch-jüdische Seite und die Entscheidung von Präsident Trump.

Fritz Gessler | Do., 7. Dezember 2017 - 17:44

... israels geworden. (arabische) muslime sollten froh darüber sein. weder christen noch moslems verlieren ein quentchen ihrer religiösen ansprüche auf den tempelberg und felsendom und grabeskirche dadurch.
jerusalem ist nicht mekka. und auch nicht rom.
frau merkel war immer eine passive erzopportunistin ('nichts tun, alles geschehen lassen':)) allerdings müsste man jetzt auch noch den zusatz erwähnen: 'sie versteht nichts von politik und ökonomie und beides interessiert sie auch nicht. das einzige, was sie wirklich interessiert, ist ihr machterhalt.' sagte einst ein böswilliger kommentator des zeitgeschehens:) wenn nötig, würde frau merkel auch verschleiert mit burka rumspazieren. und dieser papst moslem werden.

Frank Bauer | Do., 7. Dezember 2017 - 18:08

Wohl gesprochen, Herr Kissler. Das kontinuierliche Abrücken von Israel, die stillschweigende Indolenz gegenüber dem Antisemitismus muslimischer Prägung, ist seit längerem schon ersichtlich. Ein Aspekt des Linksrucks der gesellschaftlichen Eliten sind die allseits zu beobachtenden Phänomene eines "Philarabismus" und unkritischer "Islamophilie". Ein jüdischer Schüler wird von muslimischen "Mitschülern" aus einer Berliner Schule gemobbt - Schweigen. Ein deutsches Gericht gibt der Kuwait-Airline Recht, keine israelischen Passagiere transportieren zu müssen-Schweigen. Außenminister Gabriel trifft sich mit ultralinken Oppositionsgruppen in Israel und zieht sich eine Ausladung durch die israelische Regierung zu- kein Thema. Hofiert werden die arabische Welt und der Islam, gerne auch in der besonders orthodoxen Variante. Als Jude würde ich mich in diesem Deutschland langsam aber sicher auch nicht mehr wohlfühlen. Doch auch als Nichtjude wird einem dieses Land zunehmend fremd.

Torsten Knecht | Do., 7. Dezember 2017 - 18:09

... gehören der Politik des letzten Jahrtausends an. Beide benennen Altes und haben für neue Optionen, Wege und Schritte weder den Mut, die Kraft noch kluge Gedanken.

Merkels Ära ist vorbei. So langsam muss man sich Sorgen um ihre Gesundheit machen (u. das nicht loslassen können von der Macht) u. damit automatisch um D. - solange sie noch BK ist. Die Ära der Regierungsgreise um Honecker, Breshnew & Co. reicht mir.

Willi Mathes | Do., 7. Dezember 2017 - 18:10

Sitzt !

Dieser " unendlichen Geschichte " des Lavierens , eine ausgeprägte Eigenschaft/Angewohnheit unserer arabischen Freunde werden endlich konkrete FaKTEN vorgelegt.

Chris Groll | Do., 7. Dezember 2017 - 18:22

Wie immer ein sehr guter Kommentar Herr Kissler. Habe mir heute die Rede von Präsident Trump auf „ACHGUT“ durchgelesen. Diese Rede ist sehr gut und es gibt auch gar nichts daran auszusetzen. Er hat in allen Punkten Recht. Und ja, „Merkel, Gabriel, Bergoglio ist es nur um ein neues Einvernehmen mit der muslimischen Welt zu tun.“

wolfgang spremberg | Do., 7. Dezember 2017 - 18:33

Wovon hängt unsere Position zu Israel ab ?
Von unserer Geschichte ?
Von der Jüdischen Geschichte ?
Von der Geschichte der Menschen die dort vor der Gründung des Staates Israel gelebt haben ?
Vom Wohl der Israelis ? Der Palästinenser ?
Von unseren Interessen ? Außenpolitisch ? Wirtschaftspolitisch ? Innenpolitisch ?
Oder davon in welchem Heiligen Buch Jerusalem wie oft genannt wurde ?

Rolf Pohl | Sa., 9. Dezember 2017 - 17:37

Antwort auf von wolfgang spremberg

Ihre Frage ist so gestellt nicht beantwortbar Herr spremberg.
Dazu müssten Sie Lesern Ihres Beitrages zunächst mitteilen, welche Person oder welchen Personenkreis Sie unter "uns/unsere" verstehen.

Wie ist eigentlich Ihre Position zu Israel?

Nils Mittrach | Do., 7. Dezember 2017 - 18:44

Danke Herr Kissler für diese Einordnung. Um die bisher bestandene Staatsraison seitens der USA und Deutschland zu verstehen muss man bereit sein sich mit der ältesten Geschichte aller monotheistischen Religionen auseinander zu setzen. Ohne Zeitgeist oder menschlich-irrige Annahme. Nunja, alleine daraus ist vieles zu erklären. Wohl auch das Entstehen der jeweiligen anderen monotheistischen Religionen in ihrer Zeit. Die Vereinfachung ist aber wahrscheinlich immer wieder zu verlockend. Übrigens ist gerade Chanukka i_i_i_i_I_i_i_i_i, wäre schon mal ein Zugang. Gerade wenn man sich eine fundierte Meinung zum Diskurs erlauben möchte.

gabriele bondzio | Do., 7. Dezember 2017 - 18:49

"Die Macht, geben Rom und Berlin zu verstehen, ist künftig eher mit Mekka als mit Jerusalem. Die Zukunft wird zeigen, wer klüger gehandelt hat."...das sehe ich auch so! Zumal die überwältigende Mehrheit der islamischen Staaten ja nicht einmal die Existenz Israels anerkennt. Woraus leiten sie dann moralische bzw. politische Rechte ab, gegen Jerusalem als Israels Hauptstadt zu protestieren.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 12. Dezember 2017 - 13:23

Antwort auf von gabriele bondzio

auf dem Weg zu ihrem nordafrikanischen Einflussbereich?
Ich sagte dazu, liebe Moslems, wir leben nicht mehr im Mittelalter und wollen auch nicht dahin zurück. Es gibt Autos etc.
Ich würde für Israel keine Kriege führen, aber verteidigen würde ich es, bestenfalls hier in Deutschland.
Liebe Moslems, überhaupt keine gute Idee, hier den Davidstern zu verbrennen.
Ein absolutes NO GO.
Ich fühle mich überhaupt eher den Arabern dahingehend verpflichtet, ihnen geistig und geistlich auf die Sprünge zu helfen, denn beim besten Willen, Mohammed und Jesus können doch gar nicht unterschiedlicher sein.
Der Islam ist anders als die Araber evtl. ein riesiges Problem, aber damit auch diejenigen, die ihn exzessiv vertreten.
Ich habe mich nie um den Islam gekümmert, weil ich Muslims in der Familie habe.
Die sind mir aber nicht mit 10 Ehefrauen gekommen und der Intifada.
Israel hat zwar auch 10% Haredim, aber es kommt rüber als moderner Staat und wird es auch bleiben

Svenja Gerwing | Do., 7. Dezember 2017 - 18:57

Dafür liebe ich den Cicero: Da wird einerseits die öffentlich-rechtliche Mainstream-Meinung samt seiner herkömmlichen Argumenten vom Herrn Sommer bedient, kontrovers aber auch gleich dieser Artikel vom Herrn Kissler dagegengestellt; Achtung, Meinungsvielfalt!
Jeder kann und darf hier selber denken.

Tomas Poth | Do., 7. Dezember 2017 - 19:03

mal vor 3000 Jahren hier, die Thora vor der Bibel und die vor dem Koran und beide irgendwie aus der Thora entwickelt. Diese gern gewählte Argumentation trägt nun auch nicht wirklich zum Frieden bei. Friede speist sich doch wohl eher daraus dass man die Bedürfnisse und Interessen des Gegenüber würdigt und respektiert. Das Ich war aber zuerst hinterläßt nur Verlierer.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 12. Dezember 2017 - 13:07

Antwort auf von Tomas Poth

Ein Nicht-mehr-sein-können heisst auch Verlust der Heimat und des Herkommens.
Liegt nicht im Dunkel der Geschichte, ob die Israeliten evtl. nicht wieder genau da anlangten, von wo sie einmal weggenommen wurden?
Denken Sie - es ist nicht despektierlich gemeint - wieweit Lachse schwimmen, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen.
Wer mag denn von den Israelis in der langen ägyptischen Gefangenschaft noch genau den Ort gewusst haben?
Geblieben war evtl. die Verheissung, von ihrem Gott in IHR Land geführt zu werden.
Denken Sie an das Märchen, in dem die Prinzessin, nachdem sie ihren Liebsten wieder-gefunden hat, die neuen Verehrer mit dem Gleichnis vom alten Schlüssel zurückschickt.
Denken Sie daran, dass man das Finden einer Liebe auch als Coming home bezeichnet.
Ich sage nicht, dass die Palästinenser da nicht wohnen dürfen, aber Jerusalem würde ich in der Form wie Trump es tat auch anerkennen, vor allem weil das Nicht-Anerkennen immer auch ein Türchen der generellen Verweigerung war.

Markus Andel | Do., 7. Dezember 2017 - 19:05

...vielleicht waren dies die Gedanken der Kanzlerin, als diese, viele viele andere, vermutlich kopfschüttelnd Trump´s Mittelung zur Kenntnis nahm.
Was er sich dabei dachte...wer weiß es schon...
Ihre hier angeführten Argumente, zielen bei näherer Betrachtung jedoch ins Leere.
Nach dem 3.? jüdischem Krieg im 1. Jh. n.Ch., haben die Juden, die das Massaker überlebten, dass Heilige Land verlassen. Die massive Einwanderung, setzte erst wieder im 20. Jh. ein. Jerusalem, also seit 3000 Jahren als Kapitale des Judentums zu bezeichnen, ist historisch nicht korrekt. Kann man sich nach nahezu 2000 Jahren der Besitzaufgabe auf historische Grenzen berufen? Nun seit 1966 bestehen Fakten, eine Lösung wurde bis zum heutigen Tag nicht gefunden. Ob Trump und dieser näher brachte, ich wage es zu bezweifeln.
...und ob Jerusalem nun öfter in der Tora, als im Koran benannt wird - Herr Kissler, dass ist doch schon eine alberne Begründung.

Sie sind falsch unterrichtet: in Hebron, Shchem/Nablus, Tiberias, Zfat, und vielen anderen kleineren Siedlungen haben immer Juden gewohnt, sind keinesfalls alle nach dem Makkabäeraufstand weggelaufen. Erst in den 1920er Jahren, nach den Arabischen Progromen, mussten Juden von dort fliehen, mit der Jordanischen Verwaltung über die Jerusalemer Altstadt = "Ostjerusalem" auch von dort, und das "Jüdische Viertel" wurde dem Erdboden gleich gemacht.
Bitte erst informieren und nicht nur nachbeten, was Mosleme vorsagen, denn die stehen immernoch dazu, "die Juden ins Meer zu treiben".

Markus Andel | Fr., 8. Dezember 2017 - 17:19

Antwort auf von Ruth Falk

Der Artikel sowie mein Kommentar beziehen sich eindeutig auf Jerusalem und nicht auf andere Städte im Westjordanland. Also bitte erst mal korrekt und in Ruhe lesen, bevor Sie vorschnell Kritik üben.

Ruth Falk | Mo., 11. Dezember 2017 - 13:34

Antwort auf von Markus Andel

Eben, ich habe Ihren Kommentar gelesen. Die Jerusalemer Altstadt ("Ostjerusalem")war i m m e r auch jüdisch bewohnt, bis unter Jordanischer Verwaltung die Juden von dort vertrieben wurden. Ich habe Freunde, die dort geboren wurden, und mit ihren Eltern nach "Westjerusalem" fliehen mussten, übrigens mit Hilfe arabischer Nachbarn, die für die arabischen Fanatiker keine Sympatie hatten.
Falls es Sie interessiert: ca. 20 % der Israelis sind Araber, die allen möglichen div.Glaubensrichtungen angehören, und diese auch ungestört ausüben können (falls nicht irgendwelche Imame sie nach dem Feitagsgebet zum Steinewerfen und Messerattacken aufhetzen).

Korrekt Herr Andel. Gilt übrigens umso mehr für Kommentatoren die über historische Sachverhalte berichten, die ihnen nicht bekannt oder sich allein Erzählungen interssierter bedienen.

"Besitzaufgabe"
Bitte Herr Andel, Land/Stadt-Besitz gaben Juden einst ganz bestimmt nicht freiwillig auf. Es ist möglich sich über diesen Sachverhalt zu informieren. Gern bin ich auf Ihre Anfrage hin bereit, Ihnen an der Stelle behilflich zu sein.

Werner Peters | Do., 7. Dezember 2017 - 19:14

Ich halte Trumps Entscheidung für Jerusalem für rein innenpolitisch motiviert, sie ist als Danke-Geste zu verstehen. Trump und vor allem sein Schwiegersohn Kushner stehen derzeit im Feuer. Kushner ist selbst Jude und seine Frau ist zum jüdischen Glauben übergetreten. Logisch, dass sein bester Verteidiger Netanjahu ist. Angeblich sollen gut zwei Drittel der Leute im US-Außenministerium jüdischen Glaubens sein. Da glaube ich nicht, dass Kushner - und damit Trump himself - wegen der Russland-Affaire ernsthaft in Schwierigkeiten gerät.

Zwei Drittel Juden im Aussenministerium?
Würde ich mir bei uns auch wünschen!
Und nein, ich bin kein Jude.

sehr geehrter Herr Peters,

Ihr Kommentar zeigt wieder den typischen Anti-Judaismus: der Jude Kushner, seine übergetretene Frau, angeblich gut zwei Drittel im US-Aussenministerium seien Juden. Sie sollten wissen: es sind Amerikaner, egal welcher Religion oder Abstammung. Endlich hat ein amerikanischer Präsident eine Stellung bezogen. Ein Plädoyer für einen längst fälligen Frieden. Aber Hamas, Hisbolla, Abbas und unzählige Andere, weltweit, wollen einen neuen Holocaust an ALLEN Juden auf diesem Planeten. Dazu bedarf es nicht einer Äusserung eines Präsidenten Donald Trump. Die potentiellen Mörder sind bereits hier, bei uns in Deutschland. Und sie werden alles morden, was ihnen nicht passt. Das ist unabhängig von Religion, auch die eigenen Leute werden ermordet. Täglich. Weltweit. Kinder als lebende Bomben. Raketen auf Israel, Tunnels aus Gaza, Messerattacken um zu morden, Autos als Mordfahrzeuge. Alles schon verrgessen?? Die Liste ist unendlich lang. Sie werden aber verlieren.

Sie werden verlieren und würden damit gewinnen, weil sie sich nicht schuldig gemacht hätten, nicht in dem Masse wie Deutschland, also nicht apokalyptisch.
Ich hoffe sehr, dass Deutschland eine Heimstatt bleibt und werden kann für Juden, die die Deutschen mögen.
Schlicht und ergreifend bei Übergriffen auf Juden arabische Migranten disziplinieren, Arbeit in Synagogen und anderes mehr und Deutsche erst recht.
Ich muss sagen, dass mich die BBC-Reihe über die Juden in Europa innerlich umgehauen hat.
Was für eine Leistung, zu überleben in jahrhundertelangen Widrigkeiten.
Da denke ich über die Bedeutung der Religion gerne erneut nach.
Entrümpeln kommt für mich jedenfalls nicht infrage.
Durchaus möglich, dass man die USA dermaleinst als zugefügt zu Israel sehen kann, jedenfalls innigst verbunden.

Klaus Jürgen Bremm | Do., 7. Dezember 2017 - 19:39

in Deutschland für die Palis? TsTsTs....Daher mal ein Apercu zum ewigen Streit dieser beiden Nationen: In der Zeit vor der Staatsgründung Israels gab es viele jüdische Politiker, darunter auch ein gewisser Ben Gurion, die überzeugt waren, dass die Araber in Palästina tatsächl. die Nachfahren von Juden seien, die im Mittelalter zum Islam konvertiert sind. (Nachzulesen bei Shlomo Sand, Erfindung des jüd. Volkes) Für die gewagte These spricht, dass es eine jüdische Diaspora tatsächlich nie gegeben hat. Die Juden in Europa waren europäische Konvertiten. In den beiden Kriegen gegen die Römer gab es zwar erhebliche Verluste unter den Juden, aber die meisten Juden blieben auch danach in ihrer alten Heimat. Nur den Zutritt nach Jerusalem hat ihnen Hadrian untersagt. Wenn Herr Kissler allerdings von einem 3000 jährigen Anspruch der Juden auf Jerusalem spricht, sitzt er einem Mythos auf. Das Großreich Davids und Salomons hat es wohl nie gegeben. (Siehe Finkelstein, Keine Posaunen vor Jericho)

Habe zwar Finkelstein nicht gelesen, aber Israel ausgiebig bereist. David & Shlomo hatten zwar kein "Grossreich", weil der ganze Landstrich winzig ist (Geschichtsatlas ansehen, googeln, etc), aber es gibt genug archäologische Stätten, die jüdische Vergangenheit beweisen. Und auch jüdische Siedlungen, die erst NACH der Auflösung des Osmanischen Reiches 1923 zerstört wurden. Bitte bei den Tatsachen bleiben.

Christa Wallau | Do., 7. Dezember 2017 - 19:45

Was auch immer Donald Trump dazu bewogen haben mag, Jerusalem jetzt offiziell als iraelische Hauptstadt anzuerkennen (Niemand
kennt die wahren Hintergründe!),
die deutsche Regierung hätte besser daran getan, zunächst dazu zu schweigen, um dann ein abgewogeneres Urteil abzugeben.
Doch in D herrscht ja die Meinung vor, daß man
sich mit den diktatorischen Staaten, in denen der Islam herrscht, auf jeden Fall so gut stellen muß wie mit Israel.
"Der Islam gehört zu Deutschland" tönt es bei uns von allen Seiten, und auch der Papst betont, daß die Muslime seine Brüder u. Schwestern seien.
Die Juden etwa nicht???
Zwar zeigen die Israelis keine unbedingte
Bereitschaft, zu einem Frieden mit den Palästinensern zu kommen, andererseits gibt es bei den Palästinensern u. den arabischen Staaten aber noch viel weniger Friedenswille.
Aufsässigkeit und Guerilla-Kampf in den
Palästinensergebieten werden unterstützt, aber für die Entwicklung wird nichts getan. Das dürfen die Europäer erledigen.

Kann es dort überhaupt dauerhaften Frieden geben ? Araber empfinden die "Landnahme" der jüdischen Einwanderer als Unrecht. Dürfen sie das ? Gibt es dafür nachvollziehbare Gründe ? Ich kann das verstehen.
Die Israelis sind im Moment die Stärkeren. Sie trauen den Arabern nicht, wollen weiter in einer Position der Stärke bleiben. Kann ich gut verstehen.
Was sollen wir machen ? Ich denke : Realpolitik.
Helmut Schmidt : Wertegebundene Außenpolitik ist abwegig.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 10. Dezember 2017 - 16:31

Antwort auf von wolfgang spremberg

- soweit auf der Achse des Guten verfügbar - klingt für mich jedenfalls sehr ausgewogen, verständlich und als Aufforderung an uns alle, diesem Gebiet Frieden zu ermöglichen.
Kann es sein, dass sich Araber in den anerkennenden Worten Trumps zu ihnen selbst und ihrer Kultur nicht wiedererkennen?
Frech gefragt, "ein Schleier vor dem Gesicht"?

Gudrun Philipp | Do., 7. Dezember 2017 - 19:45

Vielleicht erleben wir es noch, daß der amtierende Papst eine Pilgerfahrt nach Mekka macht. Was letztlich zur Entscheidung Trumps geführt hat, Jerusalem zur Hauptstadt Israels zu erklären, wissen wir alle nicht wirklich. Womit wir aufgrund dieser Anerkennung hier in Europa rechnen müssen, werden muslimische Anschläge mit sehr vielen Toten sein, und es wird besonders die Juden und ihre Synagogen treffen. Hier wird sich zeigen, wie europäische, insbesondere die deutsche Politik zusammenzuckt und sich vermeintlich gewaltverhindernd auf die muslimische Seite schlägt. Wer die spanische Geschichte etwas kennt, weiß, daß die Reconquista durch die katholischen Könige nach 800 Jahren arabischer Herrschaft bewirkt hat, daß Spanien wieder ein christliches Land wurde. Europa kann nur mit selbstbewußter Politik, der die geistige und körperliche Freiheit der Menschen eine Verpflichtung ist, der islamischen Eroberungsideologie Einhalt gebieten. Das wird für Europa ein langer dorniger Weg werden.

Susanne antalic | Do., 7. Dezember 2017 - 19:54

Danke für ihr objektives Kommentar Herr Kissler. Es wird nicht lange dauern und Deutschland bekommt Zustände, wie in Israel, denn nicht nur Juden sind Feinde der Moslems, aber auch alle andere nicht Moslems. Hier verbiegt und verleugnet man sich, nur, damit sich die Moslems wie zuhause fühlen und das werden sie auch. Man biedert sich an und lässt alles durchgehen. Stolz und Gradlinigkeit sucht man bei deutschen Politikern vergebens.

Barbara Müller | Do., 7. Dezember 2017 - 19:55

Es ist hier wie bei den Kirchen auch dort aus finanziellen Gründen die "submission". Ich persönlich bin der Meinung gerade wegen der besonderen Verantwortung gegenüber Juden, sollte ein Jude an jedem Ort in Deutschland unbehelligt eine Kipa tragen können. Das dies nicht mehr so ist, wirft ein grelles Licht auf auf unsere Politiker.

Wolfgang Demmrich | Do., 7. Dezember 2017 - 19:58

Da wurden bisher Milliarden EU-Gelder in Palästina versenkt,d.h. dieser Landstrich hängt seit Jahrzehnten am Tropf der EU,aber nicht nur am Tropf der EU,auch andere Länder pumpen Geld in diesen "Möchtegern-Staat".
Dieser Landstrich will einen eigenen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt,ist aber meiner Ansicht nach absolut nicht lebensfähig,weil sie nichts erwirtschaften,und das Geld in dunklen Kanälen versickert! Einen Frieden in dieser Region wird es so nicht geben,weil Jerusalem seit 70 Jahren Israels Hauptstadt ist!

Daniel Sunnus | Do., 7. Dezember 2017 - 20:06

Zu Papa Francescos intellektuell-theologischer Minderbegabung bin ich noch sprachlos.

Daher sag' ich's mit Konrad Adenauer: „Meines Erachtens hat die Kirche weder Ja noch Nein zu sagen, sondern ausschließlich Amen.“

Möge uns Gott davor behüten! Der jetzige Papst sollte sich nicht in die Politik einmischen, das ist nicht seine Aufgabe, finde ich. Schon Karl der Große hat dem damaligen Papst unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß der NUR für den Glauben und das Seelenheil der Menschen zuständig ist und nicht etwa für weltliche politische Entscheidungen. Wenn dieser starke Karl nicht gewesen wäre, hätte es möglicherweise in Europa auch die Entwicklung zum Gottesstaat gegeben. Solche Menschen wie Karl der Große sind geschichtliche Ausnahmeerscheinungen, leider.

Danke, Herr Sunnus, für die Wiedergabe dieses Adenauer-Ausspruches.
Ja, dieser alte Fuchs war ein Realpolitiker und wußte zu unterscheiden
zwischen Geinnungs- und Verantwortungsethik.
Der Papst und die deutschen Bischöfe sollten sich um die Nöte und das individuelle Seelenheil ihrer Schäfchen kümmern statt Kommentare zur Politik abzugeben.

Daniel Sunnus | Mo., 11. Dezember 2017 - 13:33

Antwort auf von Christa Wallau

Wer nicht wirklich an seine Kernkompetenz glaubt, versucht, sich mit Polit-Floskeln Relevanz zu verschaffen.

Stefan Saar | Do., 7. Dezember 2017 - 20:13

... wird Trump nur eines: Radikale auf beiden Seiten fühlen sich gestärkt. Die Scherben räumen andere weg. Das passt nahtlos zu Trumps destruktivem Charakterbild.

Martin Arndt | Do., 7. Dezember 2017 - 20:35

Dass der große A. Dershowitz im Zusammenhang der Security Council resolution das Wort „judenrein“ gebraucht, zeigt den Hintergrund, den Trumps Entscheidung nun endlich konterkariert. Es ist sicherlich so, dass Kritiker seiner Entscheidung keine Ahnung haben von der frühen Genesis des Staates Israel in den 20-er Jahren. Dass deutsche Politiker – inkl. der Kanzlerin – Trumps Entscheidung kritisieren, zeigt die Inkompetenz der Berater – oder vielleicht mehr? Dass eigenartige Verständnis des amtierenden Außenministers, der sich bei seinem Besuch Israels nicht scheute, mit regierungsfeindlichen NGOs zu treffen, verschlägt dem Kundigen den Atem. Der durch die verantwortungslose Flüchtlingspolitik ausgelöste unkontrollierte Zustrom von zig- tausenden von Antisemiten bildet ein weiteren Mosaikstein einer völlig desorientierten, adhokratischen Politik. Dass Juden sich wieder in Deutschland verstecken müssen, ist der grösste Skandal im Deutschland post Hitler.

Marcel d'Honte | Do., 7. Dezember 2017 - 20:55

Pointierter u. bravouröser Kommentar.

Tatsächlich kann man sich nur anschliessen: Ausgerechnet die dt. Bundeskanzlerin, die ihr Fähnlein ja üblicherweise bedeckt hält, um es höchst(ens) meinungsvolatil bei eher unkontroversen Gelegenheiten ostentativ in den säuselnden Wind der öffentlichen Meinungen halten zu können! Die etwas vom Staat Israel u. "dt. Staatsräson" faselte (wahrscheinlich selbst schon vergessen) ... Ausgerechnet die muss nun diese Gelegenheit nutzen, um eine "Meinung" kundzutun. Tstststs.

Und ja, die "Religion des Friedens", oder, wie "Charlie Hebdo" so schön persiflierte, "La religion de paix .... éternelle" offenbart (mal wieder) ihr wahres Gesicht .....

Sepp Kneip | Do., 7. Dezember 2017 - 20:56

Mein Gott, wo ist die "Alte Welt" nur gelandet? Sie gibt sich selbst auf und prügelt auf den, der der "Neuen Welt" wieder Geltung verschafft. Trump scheint begriffen zu haben, was in Europa los ist und wer hier die Strippen zieht. Er geht unbeirrt seinen Weg, während das politische Europa samt den Kirchen sich altersschwach vom Islam überrollen läßt.

Gerade Deutschland, das den Juden so viel Leid zugefügt hat, geißelt Trump ob seiner Entscheidung. Dieses Deutschland, das sich einerseits selbstkasteiend und im Büßergewand wegen seiner Nazi-Vergangenheit masochistisch gebärdet, enthält andererseits dem Volk, das unter Hitler am meisten gelitten hat, seine ihm angestammte Hauptstadt vor. Heuchler alle miteinander, die aber die Holokaust-Verleugnung unter Strafe stellen.

Die christlich-jüdische Kultur und Vergangenheit zählen nicht mehr. Papst Johannes Paul II. muss sich im Grabe umdrehen und Benedikt XVI. wird sich schon des öfteren gefragt haben, warum er das noch erleben muss.

Dimitri Gales | Do., 7. Dezember 2017 - 21:07

sich von konventionellen, alten Denkschemen abwendende Sicht der Realitäten, der hard facts. Das stört und verstört. Jerusalem war stets die Hauptstadt der Juden, nur hat der israelische Staat lange nicht existiert, er ist bekanntlich neueren Datums. Die neue Existenz Israels haben die Palestinenser nie akzeptiert und werden es freiwillig auch nie tun. Wer meint, dort würde sich Frieden von allein einstellen, kennt die Lage nicht. Auch Obama hat hier versagt, trotz Friedens-Nobel-Preis.

Hartwin Brückner | Do., 7. Dezember 2017 - 21:27

Er hat lediglich umgesetzt, was schon lange beschlossen war. Obama hat sich nicht getraut, was Rückschlüsse auf seinen Charakter zulässt.
Trump handelt, denn er zieht Merkel und Konsorten die Maske vom Gesicht....
Israel wird niemals ein geteiltes Jerusalem akzeptieren...und sie haben die militärische Stärke das durchzusetzen. Aber die Realität spielt in der deutschen Politik auch keine Rolle...wie man an Schulz Bemerkung zu den vereinigten Staaten von Europa erkennen kann.

Dennis Staudmann | Do., 7. Dezember 2017 - 21:31

jahrzehntelange Terror palästinensischer und arabischer Organisationen, welcher weltweit zahlreiche unschuldige Opfer forderte, ein wichtiges Ziel erreicht. Für viele verkörpert Israel das "Böse" und ist ein Staat, der Palästinenser unterdrückt, tötet und das Land, welches ihnen gehört, besetzt. Die Geschichte beweist allerdings etwas anderes. Sechstagekrieg, Jom-Kippur-Krieg etc. wurden nicht geführt, weil Israel diese begann. Es waren die Araber, die Israel angriffen und diese Kriege dann verloren. In der Folge kam es zur Besetzung grosser Gebiete und der Vereinnahmung der gesamten Stadt Jerusalem. Was mich wirklich wütend macht, ist die doppelte Moral Deutscher Politiker. Wie kann man immer wieder die "besondere Verantwortung" der Deutschen für das jüdische Volk und den Staat Israel beteuern und sich dann an die Seite des Irans stellen, dessen ehemaliger Präsident, Ahmadinedschad, den Holocaust leugnete und Israel vernichten wollte. Das wurde offiziell nie zurückgenommen.

Martin Lederer | Do., 7. Dezember 2017 - 21:36

bzw. Frankreich, GB, etc.
Nicht nur geographisch.
Tibet ist als Land und als Volk praktisch schon erledigt. Es gibt bereits mehr Chinesen als Tibeter in Tibet. Somit kann man hier einem Volk beim Sterben zusehen.
In den Staaten Westeuropas ist es noch nicht so weit, aber die Entwicklung könnte in diese Richtung geben.
Israel ist dazwischen. In dem gesamten Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan ist der Anteil der Nicht-Juden bei 40%, Tendenz steigend. Außerdem ist Israel und sind die Juden vermutlich in der gesamten islamischen Welt (und die ist groß) verhaßt.
Die Existenz Tibets ist bereits Geschichte, die Existenz Deutschlands und der westeuropäischen Staaten entscheidet sich gerade. Und die Existenz Israels ist extrem gefährdet.

was die Chinesen in Tibet machen.
Wenn man so groß ist wie China hat man keinen Anspruch per se auf Puffer.
Wohin gehören Tibet, Korea etc. stärker?
Man könnte Zugehörigkeiten anhand von Kultur, Religion und Sprache erkennen, eigentlich auch an der selbstbestimmten Ausrichtung.
Und so gesehen ist es eben wichtig, dass die Landessouveränität Israels bei wachsenden Zahlen der palästinensischen Bevölkerung grundsätzlich entschieden ist.
Israels Existenz ist nicht gefährdet, weil selbst die Russen Israel anerkannt haben und das Land den Amis als Urbild für die Reise in ein ihnen angelobtes Land dient, weshalb ich irgendwann einmal meine Perspektive auf Amerikas Besiedlung änderte in Richtung "Rückkehr".
Europa und Deutschland sehe ich nicht gefährdet, es sei denn die Politik schaffte es, allen "Eingeborenen" die Selbstbestimmung abzusprechen, was im Prinzip der europäischen Kultur widerspräche.
Egal woher die Europäer kämen oder angestammt sind, sie sind schon länger hier.

Cecilia Mohn | Do., 7. Dezember 2017 - 21:58

Danke Herr Kissler! Deutschland hat eine Verpflichtung dem jüdischen Volk gegenüber und nicht etwa für die Moslems. Natürlich ist Jerusalem die Hauptstadt Israels, was haben die Muslime da verloren? Ihre eroberten Gebiete werden sie nicht ewig halten können. Das gilt auch für Konstantinopel.
Ja, die Zukunft wird zeigen, wer klüger gehandelt hat. Ich denke, Trump mit der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels. Seit König David (1000 v.Chr) ist Jerusalem die Hauptstadt Israels. Später wurde Israel von Babyloniern und Römern erobert. Unter byzantinischer Herrschaft erlebte das Christentum dort eine Blütezeit, die um 700 nach Christi dann durch die islamischen Eroberer beendet wurde. Die Kreuzzüge um 1000 nach Christi waren also ein Versuch der Reconquista und nicht etwa ein Angriffskrieg.
Im Jahr 1950 dann erklärte der Staat Israel Jerusalem für seine Hauptstadt. Danach entstanden die Palästinenser und behaupteten, dort ansässig zu sein. Infame Lügen.

Markus Bauer | Do., 7. Dezember 2017 - 22:25

Soweit ich weiß gibt es drei UN-Resolutionen zum Thema Jerusalem, die bis heute nicht aufgehoben wurden. Zwei sehen vor, Jerusalem als internationale Stadt anzusehen und eine erklärt das Jerusalemgesetz für nichtig (Inhalt ist die Annektierung Ostjerusalems und Erhebung zur Hauptstadt Israels) und ermahnt alle Mitgliedsstaaten, keine offiziellen Botschaften in Jerusalem zu unterhalten. Also hat Trump in erster Linie die Autorität der UNO untergraben.

Also, wem gehört Jerusalem? Jeder, der hier eine klare Antwort zu haben scheint, ist leider auf dem Holzweg:
- Spirituell gesehen haben alle Weltreligionen einen Anspruch darauf
- Völkerrechtlich gesehen ist Westjerusalem ein Teil Israels und Ostjerusalem eben nicht
- Geschichtlich gesehen... tja, wer hat den stärksten Anspruch? Wer zu erst da war, wer zuletzt? Wer die Stadt am längsten gehalten hat?

Alexander Steinmann | Do., 7. Dezember 2017 - 22:43

Kissler kontert, wer Israels Sachwalter sind bzw. sein sollten. Aber es wäre ja eigentlich zu erwarten, dass die Bundesregierung deutsche Interessen und der Papst katholische Interessen sachwaltet. Recht hat Herr Kissler natürlich, dass nun Prösident Trump dafür verantwortlich gemacht wird, wenn Extremisten unverantwortlich handeln (und das seit Jahrzehnten.) Die Religion des Friedens sollte diesen Anspruch unter Beweis stellen, anstatt dass in ihren Namen mit Mord, Totschlag und „Tagen des Zorns“ gedroht wird.

Wolfgang Koch | Fr., 8. Dezember 2017 - 03:23

dass in dieser krisenhaften Entwicklung keine standfesten Persönlichkeiten mehr Orientierung geben. So sehr ich den vorherigen beiden Päpsten kritisch gegenüberstand, so sehr vermisse ich jetzt ihre moralische und intellektuelle Autorität.
Leider gilt gleiches für die CDU und SPD. Unfassbar wie insbesondere die CDU die immer weiter getriebene linksgrüne Politik erträgt. Im Übrigen sind die Kanzlerin und die Minister aktuell nur geschäftsführend tätig und müssten sich daher m.E. bei jeglichen (außen)politischen Festlegungen sehr stark zurückhalten. Davon ist aber gerade von Seiten der Noch-Kanzlerin leider in keinem Politikfeld etwas zu spüren.

Sebastian Wagner | Fr., 8. Dezember 2017 - 08:13

Ich finde Sie haben den Sachverhalt sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Berichterstattung in den deutschen Medien ist sonst wieder sehr einseitig leider. Und die vielen "Gutbürger" hier in Deutschland entsetzen sich über den Diabolus aus den USA. Kein Wort, dass die Entscheidung historische wie auch politisch seine Berechtigung hat und der arbischen Welt klar vor Augen führt wie die Standpunkte sind. Ich finde klare Verhältnisse und eine deutlische Sprache in der Politik, gerade bei arabischen Ländern, mehr als angebracht. Das freiheitsfeindliche, streng muslimische Länder wie der Iran durch Deutschland hofiert werden ist so grotesk wie verwerflich, aber anscheinend im Sinne der Mehrheit hierzulande solange die Haltung Anti-Trump ist. Kleiner Hinweis - das Einreiseverbot, das Trump gegen Personen aus mehreren muslimische Länder ausgesprochen hat wurde vom obersten Gericht in den USA akzeptiert. Gut für die USA. Ich meine zu wissen wer am Ende übrig bleiben wird.

Ursula Horvath | Fr., 8. Dezember 2017 - 08:17

hat vor Jahren in der Knesset die uneingeschränkte Solidarität mit Israel verkündet, dass hatte bis dato kein Kanzler vollbracht. Na ja, wenn der Konflikt völlig eskaliert, von dem man ausgehen kann, dann steht Deutschland als Schutzmacht in Israel und wo stehen dann die Verursacher übern Teich? Wer nimmt dann Flüchtlinge auf? Aha, man ahnt es, Deutschland!

Marie Werner | Fr., 8. Dezember 2017 - 09:04

wer immer noch nicht begriffen hat, wie sehr Merkel & Co. inkl. Staatspropagandamedien Deutschland geschadet haben dem ist nicht mehr zu helfen.

"Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet ihr sie brauchen, um zu weinen."

Bernhard K. Kopp | Fr., 8. Dezember 2017 - 09:42

Die arabischen Gemüter werden sich nach einer kurzfristigen Aufwallung auch wieder relativ beruhigen. Für die Saudis ist Jerusalem nicht so wichtig. Die Zwei-Staaten-Lösung bleibt eine Schimäre. Der dem israelischen Premier politisch nahestehende Bürgermeister von Jerusalem hat sehr deutlich darauf hingewiesen, dass die Palästinenser aus dem Gaza-Streifen einen wirtschaftlich bankrotten Terror-Staatsteil gemacht haben. Die Staatsfähigkeit der Palästinenser wird nicht ohne Grund bezweifelt, bzw. in Abrede gestellt. Eine vielleicht denkbare Lösung könnte sein, dass die Westbank, mit Gaza, zu einer 'Autonomen Provinz Palästina' unter jordanischer Souveränität gemacht wird, Hauptstadt Amann, Provinzhauptstadt Ramallah.

Rudolf Bosse | Fr., 8. Dezember 2017 - 16:06

Sowohl Herr Kissler als auch alle bisherigen Diskutanten haben das Wort "Besatzung" vermieden. Aber wer so realitätsfremd agiert, denkt auch nicht an Reaktionen, die eine Besatzung hervorruft. Wer wollte die bestreiten, wenn man nur den Flickenteppich Westjordanland ansieht.
Mit Reaktionen meine ich friedliche.

Rolf Pohlr | Sa., 9. Dezember 2017 - 17:08

Antwort auf von Rudolf Bosse

Welche Besatzung? Wer besetzte wann, wen, wo?
Bitte Herr Bosse, erläutern Sie Ihre Sicht/Annahme im Zusammenhang.

Ernst Laub | Sa., 9. Dezember 2017 - 11:29

Frieden im Nahen Osten ist nur möglich, wenn er von Israel - mit Unterstützung der USA - den Muslimen diktiert und machtvoll durchgesetzt wird. Alles andere ist europäisches Gelabber, von naiven Leuten, die seit 70 Jahren umerzogen wurden und nun selbst gern die USA und Israel umerziehen möchten. Die Muslime Palästinas wünschen keine Koexistenz mit Israel, einerlei ob im Rahmen einer Ein- oder Zweistaatenlösung. Sie warten lediglich auf die Gelegenheit, um die Juden bzw. Israelis ins Meer zu drängen (bzw. zu vernichten). Und die Israelis möchten ihrerseits nicht umerzogen werden, schon gar nicht von diesen heuchlerischen Antifa-Leuten (z.B. Trittin) mit ihren Nazi-Ahnen.

Ruth Müller | Do., 21. Dezember 2017 - 18:45

Auf welcher rechtlichen Grundlage fordern die Araber eigentlich Jerusalem als Ihre Hauptstadt ein?
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"Nach der Zerstörung des zweiten Tempels [70 n. Chr.] und der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Jerusalem entstand auf dem Tempelberg zunächst ein römischer Jupiter-Tempel, später eine christliche Kirche."
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"Im Zuge der Islamischen Eroberung(!) der Levante gelangten Armeen des wenige Jahre zuvor begründeten Islams nach Palästina. Im Jahre 637 belagerte eine arabische Armee unter dem General Abu Ubaidah ibn al-Jarrah im Auftrag des Kalifen Umar die Stadt und konnte sie nach sechs Monaten durch die Kapitulation der byzantinischen Verteidiger einnehmen. "
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1988 fordert die PLO
[bis 1974 Status: Terrororganisation]
unter Arafat Jerusalem als Hauptstadt ein.
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Aber de facto ist Ihre Hauptstadt - Ramallah.
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Würde das bedeuten die rechtlich Grundlage für eine Besitznahme ist Terror und Gewalt?
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Ich will mein Ost-Preussen (etc.) zurück [Polemik!]