- Des Zornes Schmied
Christophe Chalençon ist einer der Anführer der französischen Gelbwesten – und trägt mit seinen maßlosen Statements dazu bei, dass sich die Bewegung zunehmend radikalisiert
Als die Sendung im italienischen Sender Piazzapulita vorbei war, aber die Mikrofone noch angeschaltet, legte Christophe Chalençon erst richtig los: Ja, er könne sich jederzeit „eine Kugel fangen“, aber dann passiere Folgendes: „Wenn man mich umbringt, dann landet er, Macron, auf der Guillotine.“ Chalençon nahm jetzt Fahrt auf: „Wir sind mehrere“, sagte er drohend und meinte mit „wir“ wohl die Spitzen der Gelbwestenbewegung. „Wenn einem von uns etwas passiert, dann stürmen wir den Élysée, räumen alles ab und holen ihn, seine Frau und seine ganze Clique.“ Man verfüge nämlich über „Paramilitärs, die bereit sind einzugreifen, denn die wollen auch, dass die Regierung fällt“.
„Paramilitärs?“, fragt eine Reporterin ungläubig zurück. „Ja, Paramilitärs“, bestätigt Chalençon. Es handle sich um pensionierte Soldaten, die „gegen die Regierung“ seien. Der Sender La 7 verbreitete die Aufzeichnung via Twitter. Was Chalençon dazu bewog, dem Sender vorzuwerfen, der Mitschnitt sei „ohne sein Wissen“ aufgezeichnet und „aus dem Zusammenhang des Hintergrundgesprächs gerissen“. Auf die Ankündigung des Putschversuchs reagierte der französische Regierungssprecher Christophe Castaner vergleichsweise entspannt. Er teilte den Mitschnitt des Gesprächs selbst per Twitter und fragte, „ist das nun eine italienische Komödie oder nur eine neuerliche Wahnattacke?“
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