Ersatz für Gas aus Russland : Die schwierige Suche nach neuen Lieferanten Europa will möglichst schnell auf Gas und Öl aus Russland verzichten. Aber wer soll es ersetzen? Derzeit wendet sich der Blick nach Afrika, wo es große Vorkommen gibt: Algerien etwa liefert schon heute fast 12 Prozent des europäischen Verbrauchs. Doch Suche nach neuen Vorkommen ist teuer und zeitaufwändig – und russische Energiekonzerne sind auch in vielen afrikanischen Ländern sehr aktiv. VON EKATERINA ZOLOTOVA
Reaktionen auf Schröder-Artikel in der New York Times : „Erstaunlich schlecht durchdacht“ Der Artikel über Gerhard Schröders Verstrickungen mit Putins Regime und russischen Gas-Firmen, der unlängst in der New York Times erschienen ist, hat für breite internationale Resonanz gesorgt. Die Reaktionen reichen von Verständnis bis Entsetzen. Wir haben die interessantesten Leserkommentare gesammelt.
Russischer Gaslieferstopp : Bulgarien als Exempel? Russland hat seine Gaslieferungen an Polen und Bulgarien eingestellt. Warum ausgerechnet das kleine Bulgarien, das ärmste Land der EU? Der Lieferstopp kam unmittelbar vor der geplanten Kiew-Reise von Ministerpräsident Kiril Petkov. Die Verbundenheit der beiden „Bruderländer“ ist vorerst Geschichte. VON FRANK STIER
Bundestag stimmt Waffenlieferungen an Ukraine zu : Zur Entscheidung gezwungen Die Ampelparteien und die CDU/CSU haben sich heute auf die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine geeinigt. Zuvor hatten Regierung und Unionsfraktion einen interfraktionellen Antrag vereinbart. Oppositionsführer Friedrich Merz brach im Bundestag aus dem parteiübergreifenden Konsens wieder aus und nutzte seine Rede zur parteipolitischen Profilierung. VON MATHIAS BRODKORB
Cicero im Mai : Im Spinnennetz Mit der Abhängigkeit von Russland hat sich Deutschland selbst die Falle gebaut, in der wir nun sitzen. Lesen Sie in der Mai-Ausgabe des Cicero, wie Putin die deutsche Politik seit 20 Jahren an der Nase herumführt. VON ALEXANDER MARGUIER
Ukraine-Krieg : „Asowstal“ und das Asow-Regiment unter der Lupe Während Mariupol weitgehend von den russischen Streitkräften eingenommen ist, harren die Verteidiger des Stahlwerks „Asowstal“ weiter aus. Mit der hohen Kampfmoral des Asow-Regiments allein ist das nicht zu erklären. Es lohnt sich daher ein Blick auf die Geschichte und den Aufbau des Stahlwerks, das exemplarisch für die industriellen Standorte in der Ostukraine steht. VON NATHAN GIWERZEW
Drohender Stellvertreterkrieg in der Ukraine : Aus der Geschichte nichts gelernt? Die amerikanische Regierung scheint dazu bereit, in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen. Doch dieser Plan birgt enorme Risiken. Denn wie lange würde Moskau eine solche Strategie akzeptieren, bevor es sich zu einer Eskalation entschließt, um vor allem die Europäer in Angst und Schrecken zu versetzen? Frühere US-Präsidenten waren sich der drohenden Vernichtung der Menschheit noch bewusst. EIN GASTBEITRAG VON ANATOL LIEVEN
Ukraine-Krieg : Baerbock verteidigt Lieferung schwerer Waffen Annalena Baerbock verteidigt die Entscheidung der Bundesregierung, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Welche Schritte Russland in dem Krieg noch gehe, liege allein im Ermessen von Präsident Wladimir Putin, so die Außenministerin während der Regierungsbefragung im Bundestag. VON CICERO-REDAKTION
Kommunikation des Bundeskanzlers : „Scholz lässt die Menschen ratlos zurück“ Bundeskanzler Olaf Scholz kommuniziert in Interviews und Reden meist zurückhaltend und uneindeutig - nicht nur im Auftreten, sondern auch inhaltlich. Der Kommunikationswissenschaftler Olaf Hoffjann analysiert im Cicero-Interview, wie vor diesem Hintergrund seine Aussagen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und die Warnung vor einem Atomkrieg einzuordnen sind. INTERVIEW MIT OLAF HOFFJANN
Russlands Misserfolge im Ukrainekrieg : Ein offenes Duell Entgegen anfänglicher Erwartung hält die Ukraine den russischen Invasoren stand – und jetzt kann sie auch noch mit umfangreichen Waffenlieferungen rechnen. Womöglich ist das ukrainische Militär sogar dazu in der Lage, die Russen zum Rückzug oder sogar zum Abzug zwingen. Deswegen ändert sich nun auch die Strategie der Amerikaner. Moskau muss seinen Krieg neu kalibrieren. VON GEORGE FRIEDMAN
Deutschland und der Ukraine-Krieg : Brief an die Unterwerfungspazifisten Russland sendet über seinen Außenminister Warnungen vor dem Atomkrieg. Wer sie verbreitet, macht sich zum Instrument der russischen psychologischen Kriegsführung. Und sucht in Wirklichkeit nur nach Argumenten für das große deutsche Verlangen: sich rauszuhalten. VON MORITZ GATHMANN
Parlamentarische Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine : Von Geparden und Papiertigern In dieser Woche debattiert der Bundestag über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Das Ringen um den Antrag der Regierungsfraktionen und der Gegenantrag der Unionsfraktion bestimmen die politische Woche in Berlin. Ob es zum Showdown am Mittwoch oder Donnerstag kommt, ist noch offen. Inzwischen kündigt die Bundesregierung „Gepard“-Lieferungen an. Und dann reist Bundeskanzler Scholz auch noch nach Japan. VON VOLKER RESING
Russische Atomdrohung : „Hiroshima naht“ Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnt vor dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs. Ein Bluff oder eine unverhohlene Drohung? Da Russland seine Kriegsziele offenkundig auf konventionellem Wege nicht erreichen kann, ist der Abwurf einer Atombombe auf Kiew eine reale Möglichkeit. Die einzige Autorität, die Putin von einem solchen Einsatz abhalten könnte, wäre die russisch-orthodoxe Kirche. Doch die gibt sich nach wie vor staatstreu. VON DIRK NOTHEIS
Die neue Kirchenspaltung : Orthodoxes Ostern in Zeiten des Krieges Ostern ist der höchste Feiertag der orthodoxen Christenheit. Allerdings ist das orthodoxe Christentum infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine so gespalten wie nie. Davon legen die Osteransprachen der jeweiligen Kirchenoberhäupter Zeugnis ab. VON NATHAN GIWERZEW
Deutschland und die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine : An der historischen Verantwortung gescheitert Man kann es nur noch als einziges Debakel bezeichnen: Deutschlands mangelnde Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland und die entsprechende Kommunikation der deutschen Bundesregierung. Mit der jetzt anvisierten Lösung jedenfalls wird die Bundesverteidigungsministerin der Falschaussage überführt. VON MATHIAS BRODKORB