Nato antwortet Russland : Teilerfolg für Putin Die Nato und die USA haben die russischen Forderungen nach Sicherheitsgarantien schriftlich abgelehnt. Jetzt steht die Antwort von russischer Seite aus. Dennoch hat Russland bereits einige seiner Ziele erreicht: Es verhandelt auf Augenhöhe mit den USA und hat den Einfluss der Europäischen Union geschwächt. In Deutschland allerdings scheint man das noch nicht zu verstehen. VON THOMAS JÄGER
Offener Brief an den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk : Keine Brandbeschleunigung im Ukraine-Konflikt! Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, lässt kaum einen Tag verstreichen, an dem er nicht die Bundesregierung kritisiert - weil sie keine Waffen an Kiew liefere und Sanktionen gegen Russland sowie eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine blockieren würde. Gastautor Friedbert Pflüger mahnt dagegen eine Entspannungspolitik im Geiste Willy Brandts an und ruft auch die Ukraine zu einem Interessenausgleich auf. VON FRIEDBERT PFLÜGER
Außenpolitik-Debatte in den USA : Warnungen vor einem Engagement in der Ukraine Im US-Kongress gibt es eine parteiübergreifende Mehrheit für eine harte Haltung gegenüber Russland im Ukraine-Konflikt. Doch in den Medien mehren sich die Stimmen - von Linken, Rechten und Liberalen -, die eine diplomatische Lösung und amerikanische Zurückhaltung fordern. Dies wird Einfluss auf die Regierungspolitik haben, zumal es in der Öffentlichkeit keine Mehrheit für ein militärisches Eingreifen gibt. VON THOMAS JÄGER
Osteuropa und die deutsche Russland-Politik : Deutschland, „das trojanische Pferd Putins“? Die aktuelle deutsche Politik im Ukraine-Konflikt sorgt bei vielen Partnern und Verbündeten für Irritationen. Einen wahren Vertrauensverlust erlebt Deutschland derzeit aber bei den östlichen EU- und Nato-Partnern. In einer Region, die wirtschaftlich und politisch für Deutschland von wichtigerer Bedeutung ist als Russland. VON THOMAS DUDEK
Rücktritt von Kay-Achim Schönbach : Vizeadmiral auf Abwegen Nach einem unglücklichen Auftritt in Indien hat der Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, seinen Posten geräumt. Im Zentrum der Kritik stehen Aussagen Schönbachs zum Ukrainekonflikt, die, so der Vorwurf, konträr zur Sichtweise der Bundesregierung stünden. Das wirft Fragen auf. VON BEN KRISCHKE
Konflikt um die Ukraine : Appeasement muss kein Fehler sein Um einen russischen Angriff zu verhindern, ist jetzt Eile geboten. Deswegen sollte der Westen aktiv auf Russland zugehen und auf einen Verhandlungsprozess hinwirken – auch im deutschen Interesse. Dies bedeutet nicht, dass ultimative russische Forderungen akzeptiert werden. Es geht vielmehr darum, die Sache vom Ende her zu denken. VON RÜDIGER LÜDEKING
Gespräche zwischen Russland und dem Westen : Woche der Klarheit Die russischen Forderungen an die USA und die Nato sind in Wirklichkeit strategische Ziele Russlands in Europa. Wenn es sie nicht auf diplomatischem Wege erreichen kann, wird es sie mit anderen Mitteln anstreben. Doch für beide Seiten sind die gerade beendeten „Blitzverhandlungen“ nur eine Runde in einem strategischen Spiel. VON DMITRI TRENIN
Konflikt um die Ukraine : Alles nur ein Bluff? Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen hält die Welt weiter in Atem. Der Kreml hat gegenüber den USA und der Nato Maximalforderungen aufgestellt, deren Erfüllung wie erwartet nicht zugesagt wurde. Dennoch hat keine Seite wirkliches Interesse an einer militärischen Eskalation. Worum geht es Putin also tatsächlich? VON EKATERINA ZOLOTOVA
Ukraine-Konflikt : Baerbocks lächerliche „Wasserstoff-Diplomatie“ Auf dem Weg nach Moskau hat Außenministerin Annalena Baerbock einen Zwischenstopp in Kiew gemacht. Ihre Ankündigung, dort „ein Büro für Wasserstoff-Diplomatie“ zu eröffnen, wirkte hilflos bis peinlich. Gleichzeitig schickt Großbritannien das, was die Ukraine jetzt wirklich braucht: Panzerabwehrraketen. VON DANIEL GRÄBER
Baerbock in Kiew und Moskau : Konfrontationen oder Glaubwürdigkeitsfalle Bei ihren Besuchen in der Ukraine und Russland soll Annalena Baerbock im Auftrag der Kanzlerpartei SPD Deutschland als Brückenbauer zwischen Ost und West darstellen. Doch das entspricht nun gerade nicht der Haltung der EU, die der Ukraine Solidarität zusichert. Ob das ein Schritt in die Richtung der russischen Position ist, wird sich schon bald zeigen. VON THOMAS JÄGER
Nato-Russland-Gespräche : Aufs Scheitern vorbereitet Am 12. Januar soll erneut der Nato-Russland-Rat einberufen werden. Zur Vorbereitung versammelten sich vergangene Woche die Nato-Außenminister, um zu beratschlagen, wie mit den Forderungen der russischen Seite umzugehen ist. Doch wenn Putin beschließen sollte, die Ukraine anzugreifen, werden ihn auch Gespräche mit der Nato nicht davon abhalten. VON THOMAS JÄGER
Unruhen in Kasachstan : Wutausbruch der Unzufriedenen, Putins Glück Seit einer Woche wird Kasachstan von gewalttätigen Protesten erschüttert, ausgelöst durch jahrelange Unzufriedenheit über ein korruptes und autoritäres Regime. Doch der große Gewinner der Proteste könnte Russlands Präsident Wladimir Putin werden. VON THOMAS DUDEK
Annalena Baerbocks USA-Besuch : Zaungast der Großmächte Außenministerin Annalena Baerbock, die heute nach Washington reist, wird dort zum letzten Mal Gelegenheit haben, auf die Position der USA in den Gesprächen mit Russland Einfluss zu nehmen. In Zukunft beraten die beiden Großmächte untereinander über die europäische Sicherheitsordnung. Die Bundesregierung wird dann nur noch informiert. VON THOMAS JÄGER
Ukraine-Gespräch : Putin und Biden telefonieren wieder Heute Abend werden US-Präsident Joe Biden und der russische Präsident Wladimir Putin erneut über die Lage in der Ukraine reden. Deutschland und die EU haben im Gespräch über die künftige europäische Sicherheitsordnung keine Stimme mehr. VON THOMAS JÄGER
Nato-Erweiterung : Von Russlandverstehern, kalten Kriegern und Realpolitik Die Ost-Erweiterung des westlichen Verteidigungsbündnisses traf nie auf russische Gegenliebe. Dennoch wurde sie zu Beginn von gewissen Rücksichtnahmen flankiert. Damit ist Schluss, seit Außenpolitik „wertebasiert“ sein soll, wie es auch die neue Bundesregierung propagiert. Doch ein Verkennen russischer Interessen trägt zur Eskalation bei - dabei ist es völlig egal, wer moralisch auf der richtigen Seite steht. VON RÜDIGER LÜDEKING