- Kleiner Brauner mit drei Stück Zuckerl
Der Kulturkampf gehört in Österreich schon immer zur Tradition. Nach dem Wahlerfolg der FPÖ fürchtet so manch einer in der Kulturszene den Ständestaat 2.0 und dessen Folgen.
Das war’s! Doktor B. zupft sich wie wild das eigene Haupthaar und dreht sich immer schneller in die Leere hinein: „Ich schwarz! Ich weiß!“, ruft B. wie ein Wahnsinniger in die Dunkelheit des Theatersaals. Mit einem Mal jault eine Posaune auf. Ein Schlagzeug begleitet B. bis an die Grenzen des Wahnsinns: „Ich schwarz! Ich weiß! Ich schwarz! Ich weiß!“ Immer schneller vollzieht sich das verbale Stakkato. Die kleine Trommel schlägt den Takt: „Schwarz! Weiß! Schwarz! Weiß!“ Blitze zucken. Ein Mann zerfällt. Und dann, mit einem Mal: Totenstille. Und später dann: Standing Ovations.
Die Bühnenadaption von Stefan Zweigs „Schachnovelle“ ist das Wiener Theaterereignis im Herbst 2024. Schon die Premiere im Burgtheater: ausverkauft. Die ersten Hochrechnungen zur österreichischen Nationalratswahl waren noch nicht stabil, da stellte sich der Musiker, Sänger und Schauspieler Nils Strunk vor die in sich selbst zerrissene Wiener Gesellschaft und präsentierte seinem Publikum im Alleingang diese noch immer gnadenlose Geschichte um den NS-Aufstieg in Österreich, um Macht, Ohnmacht, Wahnsinn und Widerstand.
Cicero Plus weiterlesen
-
Monatsabo0,00 €Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQsAlle Artikel und das E-Paper lesen
- 4 Wochen gratis
- danach 9,80 €
- E-Paper, App
- alle Plus-Inhalte
- mtl. kündbar
-
Ohne Abo lesenMit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
Sehr geehrter Herr Hanselle,
machen Sie sich bitte um unsere Kunst und Künstler keine so großen Sorgen. Wir halten das aus in Österreich.
Wir streiten und wir lieben uns in diesem Land.
Und "sudern" gehört zum guten Ton.
Dass die Links-subventionierten "Staatskünstler" schlecht über die rechte Politikhälfte in Österreich redet, ist nichts Neues und das darf auch sein. Wie gesagt, wir halten das aus.
Aktuell sieht es ja eh so aus, als ob man hier bei uns den "demokratischen" - sprich linken Weg geht und man offensichtlich nichts aus D. gelernt hat. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Immerhin haben wir hier eine echte Alternative rechts der Mitte und die Mehrheit der Österreicher will das auch. Mal sehen, wie lange man den Willen der Wähler ignorieren will. Bei Euch und auch bei uns!
... und das weiterentwickelte Wahlplakat gefällt mir vom ästhetischen Standpunkt aus wirklich gut, egal, wer oder was da vorher abgedruckt zu sehen war.
Es ist wirklich erstaunlich, wie diese Zeitschrift immer wieder fundiert die negativen Entwicklung unserer Zeit zu beschreiben und analysieren in der Lage ist. Dann aber jene Kräfte welche die Mängel lösungsorientiert benennen und wenn möglich angehen möchten ähnlich undifferenziert bekrittelt wie es die staatlich finanzierten Medien unseres Landes tun.
Das ist zwar interessant, dieser Widerspruch kann aber auch Abos kosten. Das sollte man vil. mal in einer Redaktionskonferenz besprechen....
Wen meinen Sie denn mit
"... jene Kräfte(n) welche die Mängel lösungsorientiert benennen und wenn möglich angehen möchten...
Doch nicht etwas AfD oder vielleicht BSW?
Oder seit wann ist ein "blauer" Bock als Gärtner qualifiziert?