Nationalsozialistische Architektur : Rassenideologie aus Stein Wie soll man mit den Überresten monumentaler Nazibauten umgehen - etwa dem Nürnberger Parteitagsgelände oder dem Münchner Haus der Kunst? Eine originalgetreue Rekonstruktion zeugt von Geschichtsvergessenheit. Aber ebenso der Versuch, die architektonischen Zeugen zu „entnazifizieren“. VON MAGNUS BRECHTKEN
Serienkritik „The Defeated“ : Billiger als Pappkulissen Nazis, Russen, Cops und Serienkiller: Die deutsch-kanadische Serie „The Defeated“ hat von allem etwas - und genau das ist das Problem. Das Drehbuch wirkt, als wäre es von einem Algorithmus geschrieben worden. VON INGO WAY
100. Todestag des „Hauptmann von Köpenick“ : Verbrecher und Genie Am 3. Januar vor 100 Jahren starb Wilhelm Voigt, besser bekannt als „Der Hauptmann von Köpenick“. Die Geschichte um den ostelbischen Hochstapler ist legendär, selbst Kaiser Wilhelm II. schaltete sich in den Fall des falschen Hauptmanns ein. VON JONAS KLIMM
Jörg Thadeusz liest... : Das politische Buch Niall Ferguson zeichnet in seinem neuesten Buch „Doom“ ein Bild der Menschheit, die schon häufig vor dem Abgrund stand. Jörg Thadeusz zeigt, was wir daraus für die heutige Zeit lernen sollten. VON JÖRG THADEUSZ
Hedwig Richter : Herstory Die Historikerin Hedwig Richter sieht viel Gutes im deutschen 19. Jahrhundert – und vertritt ihre Sicht mit Vehemenz. Das gefällt nicht immer allen. VON JENS NORDALM
Sachbuch im Juli : Von Golgatha zur Gegenwart In seinem Buch „Herrschaft“ besteht der britische Historiker Tom Holland auf den christlichen Prägungen des modernen Westens, lässt aber gute Argumente und Kronzeugen dafür aus und hält sich für ein wenig zu originell. Eine Rezension von Heinrich August Winkler. VON HEINRICH AUGUST WINKLER
China und der Westen : China ist älter! Wenn wir in unsere Zukunft blicken wollen, müssen wir in Chinas Vergangenheit sehen. Einige lehrreiche Gedanken zu Chinas Selbstbild aus Anlass des gerade erschienenen Buches eines der besten westlichen Kenner des Landes, des Amerikaners Michael Schuman. VON THOMAS JÄGER
Hass auf deutschen Straßen : „ Mächtige Gefühle “ In den Kommentaren zu den Geschehnissen dieser Tage auf deutschen Straßen ist wohl „Hass“ einer der meistgebrauchten Begriffe. Unser Porträt im Mai stellt die in Deutschland führende Kennerin jener Gefühle vor, die Geschichte machen: die Historikerin Ute Frevert. VON ULRIKE MOSER
Jüdisches Leben in Deutschland : Wir Juden gehören dazu Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden nachweislich seit 1700 Jahren in Deutschland. Dennoch werden sie noch immer als Fremde, als Opfer, als Israelis wahrgenommen. Mit anderen Worten: als Exoten. VON RAFAEL SELIGMANN
Identitätspolitik : Mit Napoleon gegen Cancel Culture Emmanuel Macron hat mit seinem Napoleon-Gedenken ein Zeichen gesetzt gegen die Zumutungen der heutigen Denkmalstürzerei. Ein Präsident im Kampf gegen den Zeitgeist. VON JENS NORDALM
„Unsere Mütter, unsere Väter“ : Der Kampf der Polen um historische Anerkennung Die ZDF-Serie „Unsere Mütter, unsere Väter“ beschäftigt seit Jahren die polnischen Gerichte. Dahinter lässt sich nicht nur eine nationalkonservative Geschichtspolitik vermuten. Es ist auch eine in Polen weitverbreitete Sorge vor einer Umschreibung der Geschichte. VON THOMAS DUDEK
Gründung des Deutschen Reiches vor 150 Jahren : Lange Schatten Heute vor 150 Jahren wurde das Deutsche Reich gegründet. Als Parvenu unter den Monarchien konnte es seine Unsicherheiten und seinen Mangel an Stil nie ganz ablegen. Beim Blick zurück bleiben gemischte Gefühle. VON ULRICH SCHLIE
Umbenennungen im Nationalsozialismus : Was die Nazis gegen Mohrenstraßen und Judengassen hatten Dass wir Namen ändern, ist gut und richtig – sonst würden wir noch in Hitler- oder Stalinstraßen leben. Doch die Geschichte der Mohrenstraßen und Judengassen in Deutschland ist keine einfache. Auch die Nationalsozialisten haderten mit den Namen. EIN GASTBEITRAG VON ANDRÉ POSTERT
Churchill, Greta und die Bilderstürmer : Es heißt Denkmal und nicht Empörmal Bilderstürmer tragen vor, Churchill sei Kolonialist und Rassist gewesen. Gemessen am heutigen Wertesystem ist das nicht ganz von der Hand zu weisen. Doch sollte man die öffentliche Erinnerung ausradieren und damit die Gründe, für die Menschen wie er geehrt wurden? VON JULIEN REITZENSTEIN
Aktivisten gegen Denkmäler : Furor aus den Fugen Immer öfter – und wohl auch immer zielloser – wird auf der Straße die Frage gestellt: „Ist das Geschichte, oder kann das weg?“ Dabei sitzt der Rassismus so wenig im Marmor, wie der Messias in der Ikone. Denkmäler zu stürzen, wird wenig ändern. VON RALF HANSELLE