Energieversorgung Woher will Deutschland Gas bekommen? „Es gibt keine echte Strategie“ In der Gaskrise klappte es kurzfristig, russische Lieferungen zu ersetzen. Auch dank Fracking-Gas aus den USA. Doch der Bundesrepublik fehle eine langfristige Strategie, woher der Energierohstoff künftig kommen soll, warnt Timm Kehler, Chef des Branchenverbandes Zukunft Gas. INTERVIEW MIT TIMM KEHLER
Geplantes Flüssiggas-Terminal auf Rügen : „Sassnitz könnte den Status als Kurort verlieren“ Die Bundesregierung will auf der Insel Rügen Terminals für den Import von Flüssigerdgas bauen. Wolfgang Kannengießer von der Bürgerinitiative „Lebenswertes Rügen“ argumentiert im Cicero-Interview, warum das dem Tourismus schadet, ökologisch verheerend und außerdem ökonomisch überflüssig ist. VON YORK HERDER
Energie- und Sicherheitspolitik der Ampel-Regierung : Deutschland wettet gegen die „Zeitenwende“ Deutschland ist sich zwar mittlerweile stärker bewusst, welche Risiken die Abhängigkeit von autoritären Staaten birgt. Doch die Ankündigungen in Bezug auf die Verteidigungsausgaben wird es langfristig nicht einhalten. Der amerikanische Analyst Ryan Bridges blickt von außen auf das, was von der angeblichen „Zeitenwende“ übrigbleibt. VON RYAN BRIDGES
Blackout-Risiko : „Alle bereiten sich darauf vor“ Die deutschen Gasspeicher sind zu 94 Prozent gefüllt, der Füllstand nimmt aber angesichts der kalten Witterung kontinuierlich ab. Ob in diesem Winter mit Stromabschaltungen oder gar einem Blackout zu rechnen ist, erklärt Volker Strotmann, Abteilungsleiter „Einsatz“ beim THW. Er plädiert für eine sachliche Diskussion ohne Panikmache, warnt aber vor möglichen Sabotageakten – und erklärt, welche Notvorräte sich die Bürger für den Ernstfall anlegen sollten. INTERVIEW MIT VOLKER STROTMANN
Gaspreisdeckel der Bundesregierung : Zu spät und unzureichend: Ist das Geld weg, platzt die Illusion Die am Donnerstag angekündigten Maßnahmen zur Eindämmung der Strom- und Gaskrise machen deutlich, dass die Ampel-Regierung den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt hat. Denn ein Energiepreisdeckel ist nur sinnvoll, wenn er mit einer massiven Ausweitung des Angebots einhergeht. Vier Kardinalfehler zeigen die Unzulänglichkeit des Konzepts auf. VON DANIEL STELTER
„Doppelwumms“ gegen steigende Gas-Preise : Die Einschläge rücken näher Mit einem 200 Milliarden Euro umfassenden Abwehrschirm will die Bundesregierung gegen die massiv steigenden Energiepreise vorgehen. Das mag in der aktuellen Misere zwar halbwegs vernünftig sein, setzt letztlich aber völlig falsche Signale. Zumal am eigentlichen Problem nicht gerührt wird. Die Wirtschaftsinstitute stellen sich derweil ein auf „Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust“. VON ALEXANDER MARGUIER
Interview mit CDU-Vize Andreas Jung : „Ein Stück aus dem Tollhaus“ In der aktuellen Energiekrise hat die Ampel-Regierung ein großes Chaos veranstaltet, das jetzt beendet gehört, sagt CDU-Vize Andreas Jung. Es brauche jetzt einen Preisdeckel für Strom und Gas, damit Bürgern und Betrieben verlässlich geholfen wird. INTERVIEW MIT ANDREAS JUNG
Energiekrise bei Anne Will : „Die Gaspreisbremse ist grundfalsch“ Christian Lindner erklärt bei Anne Will seinen Bruch mit Robert Habecks Gasumlage und plant stattdessen eine Gaspreisbremse – und stößt in der Runde auf scharfe Kritik. Ökonom Clemens Fuest plädiert stattdessen für eine Energiepauschale, was wiederum Lindner ablehnt. VON ULRICH THIELE
Energiekrise : Das Chaos um die Gasumlage versteht kein Mensch mehr Ab 1. Oktober sollen Gaskunden einen Aufschlag von 2,4 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Diese Umlage ist umstritten. Die Opposition will sie abschaffen, die Ampelkoalition ist sich uneinig und Wirtschaftsminister Habeck werkelt weiter daran herum. Verbraucher und Unternehmen werden verunsichert. VON DANIEL GRÄBER
Gaskrise : Die Uniper-Verstaatlichung ist richtig, aber gefährlich Deutschlands größter Gasimporteur wird zum Staatskonzern. Das ist in dieser Krisensituation der richtige Schritt. Doch die Verstaatlichung des Uniper-Konzerns weckt sofort politische Begehrlichkeiten und birgt eine Gefahr: Dass der energiepolitische Irrweg, der uns in dieses Desaster geführt hat, mit noch mehr Schwung fortgesetzt wird. VON DANIEL GRÄBER
Energienotstand in Großbritannien : 100 Milliarden gegen die Vollkatastrophe Laut einer Studie werden im Januar 53 Millionen Briten ihre Wohnungen nicht mehr ausreichend heizen können. Premierministerin Liz Truss, die sich zuletzt als Nachfolgerin Margaret Thatchers inszenierte, muss sich angesichts der bitteren Umstände nun auf ein 100 Milliarden Pfund schweres Rettungspaket einlassen, um die drohende soziale und ökonomische Vollkatastrophe abzuwenden. VON CHRISTIAN SCHNEE
Energiekrise : „Freude gehört zur Daseinsvorsorge“ Die im EU-Plan geforderte Gas-Einsparung von 20 Prozent stellt Deutschlands Städte vor massive Herausforderungen. Im Interview warnt Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU), Präsident des Deutschen Städtetages, dass die Stadtwerke in eine existenzielle Schieflage geraten könnten – und erklärt, warum die Städte nicht auf Weihnachtsmärkte verzichten sollten. INTERVIEW MIT MARKUS LEWE
Robert Habeck und die Gasumlage : Der erste Schmiss Ein Wirtschaftsminister, der kapitalistische Unternehmen öffentlich anbettelt, freiwillig auf Zufallsgewinne zu verzichten, weil die eigene Rechtsgrundlage offenbar handwerklich schlecht gemacht ist: Das kommt nicht alle Tage vor. Ist Robert Habeck überfordert? VON MATHIAS BRODKORB
Pro und Contra: Nord Stream 2 doch noch öffnen? : Contra: Wolfgang Kubickis Tabubruch ist wichtig, aber führt in die Irre Damit Deutschland gut durch den Winter kommt, will FDP-Politiker Wolfgang Kubicki die Ostseepipeline Nord Stream 2 doch noch in Betrieb nehmen. Sein Vorstoß stieß auf Entrüstung - vor allem auch in der eigenen Partei. Doch liegt er wirklich so falsch? In einem grundlegenden Punkt hat Kubicki zwar recht. Doch die Pipelineöffnung kann trotzdem keine Option sein. VON DANIEL GRÄBER
Gasumlage, Inflation, Atomkraft : Hans-Werner Sinn: „Wir müssen in die Atomkraft gehen“ Inflation und Gaspreise brennen ein Loch in die Portemonnaies der deutschen Bevölkerung. Im Interview erklärt der ehemalige Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, warum die Preise steigen müssen, wenn das Gas knapp wird, was er von einer Übergewinnsteuer für Energiekonzerne hält und warum der Kohleausstieg sinnvoll ist, der Ausstieg aus der Atomkraft aber eine deutsche Geisterfahrt auf der internationalen Autobahn ist. INTERVIEW MIT HANS-WERNER SINN