Dieses Bild ist leider nicht mehr verfügbar
Norbert Blüm / dpa

Norbert Blüm - „Ich würde lieber morgens sterben“

Der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Vor einigen Jahren hatte uns der CDU-Politiker für unsere Rubrik "Die letzten 24 Stunden" erzählt, wie er seinen letzten Tag verbringen wollen würde. Hier können Sie den Text noch einmal lesen.

Ich würde lieber morgens sterben. Nicht abends, wenn es in die Nacht geht, also in das Nichts. Sondern morgens. Wäre der Tod das Tor zum Nichts, dann fände ich den Abend besser. Ich glaube aber, dass er das Tor zu etwas Neuem, Anderem ist, auf das ich auch durchaus neugierig bin.

Ich würde mir auch keinen theatralischen Platz aussuchen. Wenn meine Frau Marita noch lebt, würde ich mich zum Sterben mit ihr auf die Bank im Garten setzen. Wenn ich allein bin, langt das Fenster. Und ich würde auch am Abend vorher wie immer ins Bett gehen, damit ich morgens ausgeschlafen bin. Überhaupt würde ich in diesen letzten 24 Stunden nichts Ungewöhnliches tun. Zusammen mit Marita würde ich etwas Schönes unternehmen, beispielsweise mit dem Fahrrad am Rhein entlangfahren, von Bonn bis Remagen und zurück.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Mehr lesen über

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Romuald Veselic | Fr., 24. April 2020 - 11:08

sicher, wie das Amen in der Kirche.
Was daraus geworden ist, erleben wir an eigener Haut. Das Amen in der Kirche, starb gleich nach der Aussage.
Was mich wundert, dass anders religiöse Menschen, sich damals dadurch nicht diskriminiert fühlten.
Da hatten wir noch 20.Jh. Gender besaß noch eine andere Bedeutung. Und Religionskritiker waren keine Rassisten.

Norbert Blüm - RIP

Yvonne Walden | Sa., 25. April 2020 - 11:50

Antwort auf von Romuald Veselic

Der Blüm'sche Satz "Die Rente ist sicher" bedarf der Ergänzung. Er hätte lauten müssen: "Die Rente ist sicher ein Problem". Nicht heute, aber morgen und übermorgen.
Denn einer anschwellenden Zahl von Rentnerinnen und Rentnern steht eine schwindende Zahl von Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern gegenüber.
Deshalb führt kein Weg an einer Allgemeinen Altersversicherung als Bürgerinnen- und Bürgerversicherung vorbei.
Alle zahlen von allen ihren Einkünften in diese Alterskasse ein und erhalten - wie auch in vielen Nachbarländern - aus dieser Kasse ihre Altersversorgung.
Während die Rentenzahlungen der Höhe nach "gedeckelt" werden, ergibt sich aufgrund der hohen Beitragszahlungen nach der Schätzung von Experten ein nivellierter Beitragssatz zwischen 6 und 8 Prozent. Das kann sich sehen lassen, tut den Reichen und Superreichen nicht weh und entlastet die Haushaltskassen der Geringverdienenden ganz enorm. Ob Norbert Blüm bereits zu Lebzeiten so weit gedacht hat?

Heidemarie Heim | Fr., 24. April 2020 - 13:07

Mit Norbert "Nobby" Blüm ging ein weiteres Urgestein der Bonner Politik von uns. Mit ihm ein Typus von Politiker, wie man ihn heute in Berlin allein schon rein karrieretechnisch;) betrachtet nicht mehr auffinden kann. Er beschritt die politische Bühne wortwörtlich über die Drehbank und behielt diesen Status auf den seine Nähe zu seinen Wählern und Mitbürgern auch gründete bei. Doch er war nicht nur ein leidenschaftlicher Politiker, sondern wie ich in einer Doku in noch gesunden Zeiten erfuhr, auch eine große Leseratte mit einer unwahrscheinlich nahezu jedes Literatur-Genre bedienenden Bibliothek, die er als seinen persönlich wichtigsten Schatz nach seiner Familie ansah. Diese große Leidenschaft tröstete ihn auch hoffentlich während seiner schweren Erkrankung in der ihm verbliebenen Lebenszeit. Alles Gute seinen Angehörigen und Freunden! RIP

Bernd Muhlack | Fr., 24. April 2020 - 18:56

… war immer bekennende SPD-Wählerin, fand Norbert Blüm jedoch prima.
Warum?
Weil er nur wenige Zentimeter größer war als sie.

Joachim Fuchsberger (die bereits länger hier Lebenden kennen ihn) sagte einmal, das erste was er morgens mache sei das Studium der Todesanzeigen in der Zeitung. Wenn er nicht erwähnt würde, gäbe es Frühstück.
Das könnte auch von Nobbi stammen. oder?

Vom Opelianer (Werkzeugmacher) zum Dr. Phil; bemerkenswert!
Ich las einmal einen sehr trefflichen Spruch, Charakterisierung: "Norbert Blüm ist die Inkarnation des Geruches von Altöl, Handwaschpaste und Weihrauch."
Volltreffer!

Er hatte dieses "Wir-Syndrom". "Lasst UNS das doch mal vernünftig diskutieren!"
Ob Merkel dasselbe WIR meint?

"Die Rente ist sicher!"
Das wäre sie auch, wenn die "Rentenkasse" nicht ständig geplündert worden wäre, geplündert wird.
Man bedient sich nach Gusto aus ihr, für völlig verfehlte Leistungen.
84?
Meine etwas kleinere Oma wurde 86.
Zwei sehr Gläubige; sicherlich trifft man sich.

RIP!