- Großbritannien: Es wachsen die Zweifel
Von den Vereinigten Staaten über Frankreich bis nach China: Was denkt man im Ausland über das krisengeschüttelte Deutschland? In einer siebenteiligen Serie blickt das Ausland auf die Bundesrepublik. Teil 2: Großbritannien.
Spätestens seit den Wahlen in Thüringen und Sachsen reden Briten über das Erstarken der Rechtsextremen in Deutschland. Informationen zu dem Thema bieten Podcasts und soziale Medien. Tageszeitungen und Fernsehen berichten wenig. Das lässt Platz für Stereotype über den deutschen Nachbarn: eine britische Tradition seit John Cleese in den 1970er Jahren, als Hoteldirektor Basil Fawlty in der BBC-Sitcom „Fawlty Towers“ seine deutschen Gäste im preußischen Paradeschritt begrüßte. Noch 2005 klagte Berlins Botschafter in London über das verzerrte britische Deutschlandbild. Im vergangenen Jahr sagten fast 60 Prozent der Briten, sich nicht für Deutschland zu interessieren und als Partnerland ihre ehemaligen Kolonien USA, Australien, Kanada, Neuseeland sowie den Nachbarn Frankreich zu bevorzugen.
Der Regierung allerdings gilt Deutschland neben Frankreich als wichtigster Partner. König Charles’ III. erster Staatsbesuch war in Berlin, und Premierminister Keir Starmer verhandelt mit Deutschland ein Partnerschaftsabkommen. Es ist ein Neustart nach einem schwierigen Jahrzehnt gegenseitiger Missverständnisse und Enttäuschungen. Angela Merkels Flüchtlingspolitik wurde heftig diskutiert. Ihre Entscheidung, aus der Kernkraft auszusteigen, nahm lange niemand ernst. „Das ist Wahlkampftaktik; die Deutschen sind nicht so verrückt, das durchzuziehen“, lautete der Tenor in den Gesprächen. Über Olaf Scholz diskutiert niemand. „Olaf who“ – Olaf wer? – ist ein Unbekannter geblieben. Wieso mache er überhaupt weiter? „Sonst bleiben nur Leute wie Putin an der Macht, denen egal ist, was das Volk von ihnen hält“, schrieb der Daily Express über den deutschen Bundeskanzler.
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"Über Olaf Scholz diskutiert niemand. „Olaf who“ – Olaf wer? – ist ein Unbekannter geblieben. Wieso mache er überhaupt weiter? „Sonst bleiben nur Leute wie Putin an der Macht, denen egal ist, was das Volk von ihnen hält“, schrieb der Daily Express über den deutschen Bundeskanzler."
Liebe Briten,da kann ich euch nur Recht geben.
Man muss es so sehen, wie es ist: Keiner unserer Nachbarn liebt uns und alle überfällt „klammheimliche Freude“, wenn der verhasste, belächelte und minderbemittelte Deutsche mal so richtig auf die Schnauze fällt. Aber halt: Da gibt es ja einen Punkt, der „unseren Freunden“ gut gefällt. Sie kaufen bei uns Waren, bezahlen sie aber nicht. Das sind die berüchtigten Target-Konten. Unsere Forderungen hier belaufen sich auf eine Billion. Außerdem bekommen unsere Nachbarn eine höhere Rente, wir unterstützen ihre Sozialkassen. Unser EU-Beitrag ist der höchste von allen und die Ukraine wird bestens von uns versorgt. Der Vertrag von Versailles gilt anscheinend immer noch. Deutschland, die milchgebende Kuh, hat jetzt selbst Probleme, würde aber auf Hilfe der EU vergeblich hoffen. Alle freuen sich über den selbstverschuldeten Niedergang, bedauern aber sich selbst, weil der superreiche Onkel leider mittellos wird und nicht mehr Millionen an Gelder wahllos an alle bedingungslos verteilen
kann.
Die Staatsschulden übersteigen erneut die Wirtschaftskraft des Landes. Die neue Labour-Regierung startet mit Pannen, Starmer ist bislang eher mit Skandälchen aufgefallen. Im Hintergrund lauern Rechtsextremisten um Farage, die sich anschicken, den nach langer Regierungszeit ausgelaugten Konservativen demnächst den Rang abzulaufen - auf dem Weg zur Regierungsübernahme. Die Labour Party versucht eine vorsichtige Annäherung an die EU, um die enormen Schäden des Brexits - der heute in einer Volksabstimmung keine Mehrheit mehr finden würde - wenigstens einigermaßen zu lindern.
Da liegt ein Deutschland, das unter einer zerstrittenen Regierung, mangelnden Investitionen, einer risikoscheuen Wirtschaft (Stichwort E-Autos, Sonnenenergie usw.) sowie erstarkendem Extremismus leidet, doch sehr fern. Natürlich reibt man sich auch in GB die Augen, wo der bislang zuverlässige Hort der Stabilität geblieben ist, fühlt sich aber doch nur wenig durch die Situation in DE und auf dem Kontinent berührt
Buntland Germany sondern am Verbraucher, der der Grünen Sekte samt ihrer E- Auto- Ideologie mit geschönten Nachhaltigkeitswerten schlicht den Stinkefinger zeigt. Ein E- Auto mag für die Zahnarztgattin in urbanen Städten zum shoppen gute „Dienste leisten“, aber wer auf dem Lande lebt und jedes kg Mehl mit dem Auto nach Hause Karren muss sind solch elektrisierten „Fortbewegungsmittel“ völlig Alltags untauglich.
Mit besten Grüßen aus der neuen Erfurter Republik
<<Spätestens seit den Wahlen in Thüringen und Sachsen reden Briten über das Erstarken der Rechtsextre¬men in Deutschland.>>
Man kann es nicht lassen! Woran machen Sie das Erstarken der AfD fest. Begründen Sie Ihre Behauptung, ansonsten sind Sie nur ein Populist. Populisten findet man nicht nur am rechten Rand!
Die AfD ist eine nationalkonservative Partei, bei der das Wohl der Bürger, die das Gemeinwohl mit ihren Abgaben am Kacken halten, im Vordergrund steht. Wie es in vielen anderen Staaten auch der Fall ist. Darauf wird nicht hingewiesen. Weil sie keine Nazivergangenheit haben.
Im Inland ist das Totschlagargument nur vorgeschoben. Der wahre Grund heißt: Angst vor Machtverlust der Machtinhaber, der mit finanziellen Nachteilen verbunden ist.
Der AfD zu unterstellen, Fremdenfeindlich zu sein, ist gelogen. Es ist dem vorstehenden gennannten Grund geschuldet. Es wird von Gerichten, Medien, Institutionen, Behörden, als Eliten bezeichnende Personen und selbsternannten selbsternannten Experten in korrumpierender Art und Weise zum Nachteil der AfD missbraucht.
Fortsetzung
Sie profitieren von diesen Machenschaften. Wie Vorgänge in der jüngsten Vergangenheit zeigen.
Gegen die unterstellte Fremdenfeindlichkeit spricht auch die Tatsache das viele Parteimitglieder einen Migrationshintergrund haben und viele Deutsche mit solchem Hintergrund die AfD wählen.
Das wurde in Interview dieses Personenkreises, die im Pott in Migrantenhochburgen von den ÖRR durchgeführt wurden bestätigt. Ein Ergebnis, dass der ÖRR nicht erwartet hatte. Im Nachhinein vertrat man deshalb die Meinung, man hätte die Befragung besser sein lassen sollen, weil die Aussagen nicht ins eigene Weltbild gepasst haben. Dumm gelaufen!
Man will nicht zur Kenntnis nehmen, dass die AfD gegen „ILLEGALE“ Zuwanderung und für die Anwendung geltendes Recht ist. Wozu debattiert man tagelang über Gesetzesanträge, verabschiedet Gesetze? Um sie anschließend nicht anzuwenden und in Frage zu stellen.
Für den Papierkorb werden diese Parteienabgeordneten nicht fürstlich vom Steuerzahler entlohnt.
Fortsetzung
Das Wesen von Gesetzen ist, dass sie eine Seite belasten, eine andere bevorzugen können. Dass hat man, in einer Demokratie zu akzeptieren. Das dies oftmals aus idiologischen subjektiven Gründen nicht geschieht, dagegen von einigen massiv, auch mit Gewalt ankämpft zeigt, dass wir keine Demokratie sind.
Herr Schnee, was treibt Sie dazu, als britischer Staatsbürger, über die Wahlen in Ostdeutschland zu schreiben und zu behaupten, DIE BRITEN reden über das Erstarken der Rechtsextremen in Deutschland? Wurden repräsentative Umfragen diesbezüglich gemacht? Wer und mit welcher Tendenz hat Sie aufgefordert darüber im CICERO zu schreiben?
NACHTIGALL IKK HÖR DIR TRAPSEN
Sehr gutes Stimmungsbild-danke. Trotz jahrhundertealter royaler Verbundenheit interessieren sich nur 60% der Briten für Deutschland. Aber das ist auch oft bei engen Verwandten so. Der Pragmatismus der Briten ist stärker als bei den Deutschen ausgeprägt, sonst würden sie gegen das marode Gesundheitssystem auf die Barrikaden gehen. Die touristische Vorliebe für Frankreich verstehe ich nur bezüglich der Normandie, denn die Franzosen verweigern sich im eigenen Land weiterhin beharrlich einer Fremdsprache.
Stimmt nicht, allerdings ist das Lernen der deutschen Sprache nicht beliebt und wird gemieden, im Gegensatz zu englisch oder spanisch.
Frage an den Autor: wie blickt man in GB auf Dtschl? Antwort: ein bisschen Rechtsextremismus, Merkels Flüchtlingspolitik, der vollzogene Kernkraftaustieg, die Wirtschaft, klar, und, ach ja, vllt noch das Gesundheitssystem.
Fertig ist die Laube.
Wenn ein Prototyp des linksliberalen Intellektuellen aus seiner Anywhere-Blase berichtet, bekommt man eben nichtssagendes.
Da gemäß Thilo Jung nun der Boulevard dafür zuständig ist, seinen Lesern zu sagen was ist, findet sich in der DailyMail bzgl Dtschl als neuste Schlagzeile „The MADNESS of Merkel: German chancellor's open-door migration policy is to blame for the country tightening its borders because 'citizens want security, not mass migration and chaos', says MEP“. Es folgen Tabellen, Schaubilder und Statistiken, die für ein Revolverblättchen erstaunlich detailliert sind.
Der Eindruck entsteht: Auch wenn die "normalen" Briten den Krauts neben Fußball und Bier nicht viel abgewinnen können, bzgl der Migration sieht man sich im gleichen Boot.
gemeinsam: Wenig Interesse fürs Ausland, für Belange der Aussenpolitik. England (wie auch Frankreich) hatten Kolonien, dann den Commonwealth, ein weltumspannendes Universum. Ausserdem spricht man dort englisch.
Die Beziehungen zwischen England und D waren vor dem 2. Weltkrieg und insbesondere zur Zeit Königin Viktoria zwar schon von Konkurrenz bestimmt, aber durchaus gut, in manchen Kreisen sogar sehr gut. Die beiden Weltkriege haben das zerstört, und zwar nachhaltig. Die Deutschen wurden lange Zeit "die Hunnen" genannt, die das ziviliserte, demokratische und humanistische England bedrohten. Etwas davon bleibt leider immer hängen.
Aber das Primat der Wirtschaft geht heute darüber hinweg, man handelt pragmatisch.
denn nicht ist schöner, als eine neue Erkenntnis zu gewinnen 💓💓💓
wie die einzelnen Familien-Mitglieder ticken unabhängig dem Gequatsche der Medien
Großbritannien-Wahl
Ein EU-Beitritt Großbritanniens? „In ein oder zwei Jahrhunderten“
Das schrieb vor kurzem noch die Wirtschaftswoche.
Die Berliner Morgenpost schrieb:
Allerdings: Für eine Rückkehr in die EU, den Exit vom Brexit, gibt es in Umfragen bisher keine Mehrheit.
Großbritannien: Bislang keine Mehrheit für den Exit vom Brexit.
Ich weiß nicht, was Sie unter "vor kurzem" verstehen oder warum Sie nicht Ihre Quellen verlinken. Ich jedenfalls zitiere aus einem Artikel aus dem Politico vom 13. August diesen Jahres:
"The British public would vote by a sizable margin to rejoin the European Union if a new referendum was held, according to a nationwide poll.
The YouGov survey, carried out more than eight years after the U.K.’s Brexit vote, finds public support for rejoining in a hypothetical new referendum stands at 59 percent, with 41 percent saying they would be against joining the EU."
https://www.politico.eu/article/uk-poll-vote-rejoin-eu-brexit-new-refer…
Sie verstehen deutsch schon nicht, geschweige denn englisch.
Wieviele Foren gehören zu Ihrem Aufgabengebiet, in denen Sie Opposition spielen müssen, um einige zu bekehren nicht die AfD zu wählen. Der Erfolg der AfD die weiter steigt und steigen wird, zeigt ihr Versagen.
Schleswig-Holstein, zusammen mit Bremen das BL, in dem die AfD nur einen Wähleranteil 2022 von 4,2 % erzielt. Lt einer repräsentativer Umfrage vom 30.09.2024 hat die AfD ihre Wählerzustimmung auf 13,4% verdreifacht.
Alles Nazi `s Gelle