- Meditation über das Grauen
Der Actionfilm „Civil War“ zeigt ein Amerika, in dem sich die Armee und extremistische Gruppierungen blutig bekämpfen. Er ist jedoch kein politisches Manifest – vielmehr eine Art filmische Meditation über die Macht und Authentizität der Bilder, über ihre Wahrhaftigkeit und Verführungskraft.
Ursprünglich war es die Absicht des britischen Regisseurs Alex Garland gewesen, einen Antikriegsfilm über heroische Journalisten zu drehen. Denn die Presse, so Garland, sei die vierte Macht im Staat. Ihre Aufgabe sei es, die Regierungen zu beobachten. Man brauche Journalisten genauso wie Ärzte. Mit einer Untergrabung oder gar Dämonisierung der Presse – Stichwort „Lügenpresse“ – sei man auf dem Holzweg. Denn: „The thing you are guarding against may just turn up.“
Auf den ersten Blick scheint dem Filmemacher („Ex Machina“, 2015, „Annihilation“, 2018, „Men“, 2022) dies mit seinem neuesten, aktuell viel diskutierten Werk „Civil War“ auch zu gelingen. Der Plot erzählt von einem Amerika in naher Zukunft, aufgespalten in etliche extremistische Gruppierungen. In einem erbitterten Bürgerkrieg bekämpfen sich die amerikanische Armee und die sogenannten „Western Forces“, ein bewaffnetes Bündnis der regierungsfeindlichen Staaten Texas und Kalifornien. Ihr Ziel ist es, die Hauptstadt zu erreichen, das Weiße Haus zu erobern und den Präsidenten zu eliminieren. Die renommierte, mittlerweile emotional abgestumpfte Kriegsfotografin Lee (Kirsten Dunst) reist mit drei Kollegen für ein letztes Interview mit dem Präsidenten (Nick Offerman) von New York nach Washington. Ein riskantes Unterfangen in dem Wissen, dass Journalisten von der Regierung gnadenlos liquidiert werden. Die Fahrt wird zum apokalyptischen Horrortrip.
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1. Woraus die Rezensentin schließt, dass es sich bei den "Weszerm Forces" um Extremisten handelt, erschließt sich mir nicht.
2. Dass der Film nicht politisch (erst recht mit offensichtlichem, Zeitgeist-pädagogischem Pathos) aufgeladen ist, kann man durchaus als Störke sehen. Für mich hätte das jedenfalls viel kaputt gemacht.
Hollywood hat manches „vorhergesehen“, woher die Fantasy der Universal oder MGM kam und dann sogar noch produziert wurde bleibt mir ein Rätsel. So viel Ironie traue ich eigentlich Niemandem zu. Der gute Herr Kubrick hat bestimmt einiges und nicht nur Appollo 11 mit ins Grab genommen. So recht viel Erhellendes erwarte ich da heute nicht mehr, auch dort geht es steil nach Unten.