- Getreu dem Koran
Die Frankfurter KT Bank ist die erste islamische Bank in Deutschland. Der heiligen Schrift des Islam folgend, hält sie sich an das Zinsverbot. Der Umsatz ist klein, aber die Hoffnungen sind groß, denn der Markt ist riesig und er wächst rasant
Deutscher geht es kaum. „Platz der Einheit 1“ lautet die Adresse der KT Bank AG. Sie versteht sich als die erste und einzige Vollbank in Deutschland, die ihre Geldgeschäfte nach den Prinzipien des islamischen Bankwesens anbietet. Der Gang durch die Etage zeigt normale Bankabteilungen, das Treasury, die Risikokontrolle, die IT. Weiter hinten, die Himmelsrichtung stimmt, ein heller Gebetsraum. Die Farbe des Teppichbodens wechselt dort, wo man nicht mehr mit Schuhen hintreten darf. Gegenüber ein schicker Waschraum. Der ermöglicht Mitarbeitern vor den Gebeten die rituellen Waschungen von Gesicht, Unterarmen und Füßen. Nicht weit davon ein so in anderen Banken nicht bekanntes Büro: „Wir haben einen islamic compliance officer“, erzählt Ferhat Aslanoglu. Hier werden die Produkte und Prozesse überwacht, damit sie den Regeln des Islam entsprechen. Aslanoglu verantwortet bei der Bank das Marketing sowie das Produktmanagement und hält die Kontakte zum Ethikrat. Der besteht aus drei Gelehrten und begleitet den „islamic compliance officer“ bei der Entscheidung, ob das Institut die Regeln des islamischen Bankwesens einhält.
Islamic Banking hat in Deutschland noch Nischendasein
Islamisches Bankwesen, Islamic Banking, bieten weltweit in mehr als 70 Ländern etwa 500 islamische Banken und Finanzdienstleister an. Als führender Finanzplatz für diese Dienstleistung gilt Malaysia. Wichtig sind auch Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Indonesien. „In der Türkei beträgt der Marktanteil islamischer Finanzprodukte 4,9 Prozent“, hieß es Anfang 2014 in einem Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. In Deutschland bewegt sich die KT Bank in einer Nische.
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