Die Vorsitzende des französischen Front National (FN), Marine Le Pen
Marine Le Pen räumt auf im Front National / picture alliance

Marine Le Pen - Fassadenreinigung im Front National

Marine Le Pen, die Kandidatin des Front National, gibt sich vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich salonfähig und staatstragend. Ist es noch gerechtfertigt, sie und ihre Partei als rechtsextrem zu bezeichnen?

Stefan Brändle

Autoreninfo

Stefan Brändle ist Frankreich-Korrespondent mit Sitz in Paris. Er berichtet regelmäßig für Cicero.

So erreichen Sie Stefan Brändle:

Nun hatte die Banlieue-Gewalt also auch Mitry-Mory erreicht. In der kleinen Gemeinde beim Pariser Flughafen Roissy brannten in einer einzigen Nacht dreizehn Autos. Ein gefundenes Fressen für den lokalen Front National (FN). Ihr Vertreter Adrien Desport twitterte als Erster Bilder über die verkohlten Wracks, und auf Facebook legte er gar Zeugnis von einer persönlichen Attacke gegen sich ab. Verletzt, aber heldenhaft widerstand er der „racaille“, dem Abschaum der Vorstädte, wie sich in Frankreich viele ausdrücken.

Heute sitzt der einstige FN-Vize des Departementes Seine-et-Marne hinter Gittern und darf dort über den Tatbestand der „eingebildeten Aggression“ nachsinnen. Adrien Desport hatte das Feuer nämlich selber gelegt, um das angebliche „Gefühl der Unsicherheit“, das die Einwohner von Mitry-Mory plage, zu belegen.

Mode im Front National: Suspendieren

Parteichefin Marine Le Pen reagierte peinlich berührt, aber prompt: Sie suspendierte den 27-Jährigen von seinen Parteiämtern. Suspendieren ist derzeit Mode im Front National. Suspendiert wurde zum Beispiel Anne-Sophie Leclere, eine junge Lokalkandidatin aus Rethel in den Ardennen, die die dunkelhäutige Ex-Justizministerin Christiane Taubira mit einer Äffin gleichgesetzt hatte „Ich sähe sie lieber an die Baumäste geklammert als in einer Regierung“, sagte Leclere über Taubira.

Suspendiert wurde auch Logan Djian, Mitglied des ehemals berüchtigten rechtextremen Studentenverbandes „Gud“, dessen Mitglieder sich „schwarze Ratten“ nannten. Der Kraftprotz hatte sich das Emblem einer SS-Division des Zweiten Weltkrieges auf seinen Bizeps tätowieren lassen. Das verbarg er, wenn er sich zusammen mit Le Pens Nichte Marion fotografieren ließ.

Der einstige FN-Lokalabgeordnete Jacques Gérard zog sich selbst zurück, nachdem er einem maghrebstämmigen Gemeindevertreter bei einer Weltkriegszeremonie in Tournan-en-Brie ohne erkenntlichen Anlass bedeutet hatte: „Deppen wie dich habe ich während des (Algerien-)Kriegs etliche erledigt.“ Ein FN-Mann entschuldigte den Spruch mit dem hohen Alter des 80-Jährigen.

Umgekehrt schloss Marine Le Pen im März das FN-Mitglied Benoît Loeuillet aus der Fraktion im Regionalrat der Côte d’Azur aus, da er erklärt hatte, es habe im Holocaust „nicht massenhaft Tote“ gegeben. Und Alexandre Gabriac war aus der Partei ausgeschlossen worden, weil er die Dummheit begangen hatte, seinen Hitlergruß unverhüllt ins Internet zu stellen.

Blaue Rose statt Flammen

All das passt nicht ins neue Parteibild. Denn im Unterschied zu ihrem Vater Jean-Marie, der noch ein richtiges Scheusal war und ist, gibt sich seine Tochter betont republikanisch, um in den Elysée-Palast einzuziehen. Dazu braucht sie die Stimmen von mehr als 17 Millionen Franzosen. Und die stehen, so die Wahllogik, wohl nicht alle auf Nazisymbole.

Vorbei die Zeiten, als Marine Le Pen ihren Vater wortreich verteidigte, wenn er die Gaskammern des Zweiten Weltkrieges als „historisches Detail“ abtat. 2015 schloss sie ihn aus der Partei aus, die er vierzig Jahre zuvor selbst gegründet hatte. Vorsichtig, aber entschlossen säuberte sie die Formation, personell wie ideell. In ihrer aktuellen Kampagne vermeidet sie jeden Hinweis auf das Flammenlogo des Front National, das auf die italienischen MSI-Neofaschisten zurückgeht. Vielmehr stützt sie sich auf ihre eigene Bewegung „Rassemblement Bleu Marine“ (RBM), die eine blaue Rose zum Emblem hat. Ihre Geschichtshelden sind nicht Mussolini, Pétain oder die französischen Foltergeneräle des Algerienkriegs, denen ihr Vater nahe- und als Leutnant tatkräftig zur Seite stand. Die marineblaue Marine eifert politisch korrekt Jeanne d’Arc nach und will den zweiten Flugzeugträger Frankreichs, den sie im Falle ihres Wahlsieges bauen würde, nach dem früheren Kardinal Richelieu benennen.

So sieht es Vorschlag 121 ihrer 144 „präsidialen Verpflichtungen“ vor, die Marine Le Pen im Februar vorgestellt hatte. Erstmals verzichtet sie dabei auf die Forderung nach Wiedereinführung der Todesstrafe, die Frankreich 1981 abgeschafft hatte.

Ist der Front National noch rechtsextrem?

Marine Le Pen spielt heute das Spiel der Demokratie, während ihr Vater außerhalb des Systems geblieben und dessen Vertreter nur provoziert hatte, ohne ernsthaft auf einen Wahlsieg hinzuarbeiten. Le Pen strebt ganz ernsthaft die höchsten Weihen der Republik an.

Hand aufs Herz: Ist das noch rechtsextrem? Ist dieses Attribut, mit dem man in Paris Le Pen senior wie junior charakterisiert, noch gerechtfertigt, wenn die Alternative für Deutschland nur als rechtspopulistisch bezeichnet wird? Im Vergleichstest der Salonfähigkeit kann sich Marine Le Pen sehen lassen. Anders als Frauke Petry hält sie den Islam heute für „kompatibel“ mit der Republik. Wohl drischt sie bei jeder Gelegenheit auf die Islamisten ein, neuerdings auch zwecks „Verteidigung der Frauenrechte“, Wahlversprechen Nummer neun. Aber in klarer Abgrenzung zu ihrem Vater, diesem Nostalgiker der „Algérie Française“, wiederholt sie, die algerischen Hilfstruppen der französischen Armee im Algerienkrieg hätten bewiesen, dass man sehr wohl „Patriot und Moslem“ sein könne.

Vielleicht denkt Le Pen nicht, was sie sagt. Aber gesagt hat sie es. Rechtsextrem? Der AfD-Mann Georg Pazderski nennt den Front National eine „sozialistische Partei“. Das ist nicht ganz falsch, wenn man noch – nüchtern und ohne Polemik betrachtet das Adjektiv „national“ davorsetzt. Marine Le Pen lacht im direkten Gespräch nur darüber, und Marion Maréchal-Le Pen meint ehrlich entrüstet: „Hören Sie doch endlich auf, uns als Faschisten zu bezeichnen!“ Nur weil ihr Bekannter ein dickes SS-Wappen auf dem Arm trägt.

Antisemiten und Le Pen sprechen dieselbe Sprache

Le Pen ist jetzt „clean“. Im Wahlkampf 2017 schimpft sie nicht mehr wie ein Pariser Taxifahrer, sondern präsentiert sich auf Plakaten mit dem beruhigenden Titel „La France apaisée“, Frankreich im Frieden. Wüste Worte und böse Sprüche sind nicht mehr nötig – diejenigen, die dafür anfällig sind, holt weiterhin Jean-Marie Le Pen ins Boot. In einer Umfrage bezeichneten sich 82 Prozent der FN-Mitglieder als „rassistisch“. Davon sind 43 Prozent „eher rassistisch“, 39 Prozent „ein wenig“. Vive la nuance, es lebe der feine Unterschied.

Nein, Le Pen muss nicht länger ausfällig werden: Sie weiß, und die Antisemiten im Land wissen, wer gemeint sein könnte, wenn sie sagt, dass die EU-Kommissare in Brüssel „ihre Befehle bei Goldman Sachs holen“. Der Feind ist laut der FN-Kandidatin das „Kapital“, die „Kaste“, die „Hyperelite“ oder die „globale Finanz“. Die sei die Antipode des realen Frankreichs mit seinen Arbeitern und Bauern.

Das ist nicht einfach dahergeredet, sondern rechte Ideologie pur: Schon der Ultranationalist und Antisemit Charles Maurras hatte während des Vichy-Regimes zwischen dem wahren Land („pays réel“) und dessen institutioneller Fassade („pays légal“) unterschieden. Jetzt kehrt der Ausdruck zurück: Im März organisierten rechtsnationale Kreise in Paris-Rungis ein Fest des „pays réel“. Le Pen wählt diesen Ausdruck sehr bewusst, um ihn in Kontrast zur virtuellen Welt der Finanzkaste zu setzen. Zeugt das nun von einem „Camembert-Faschismus“, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor Jahren einmal schrieb? Gemeint war der ungute Geruch einer „französischen Ideologie“ (Bernard-Henri Lévy) mit antiamerikanischen, antisemitischen und antikapitalistischen Ingredienzen. Spuren davon finden sich aber auch heute noch in der marineblauen Waschküche.

Le Pen schafft es gar, vom „Totalitarismus des Geldes“ eine Brücke zum „islamischen Totalitarismus“ zu schlagen: In einer geradezu paranoiden Logik behauptet sie, die „Finanzelite“ hole absichtlich Billig-Immigranten nach Frankreich, um auf die Löhne der wackeren Arbeiter drücken zu können; das führe zur Islamisierung und Fragmentierung der französischen Nation, letztlich zu ihrem Untergang.

Allianz mit Trump und Putin

Nach den Terroranschlägen von Toulouse im Jahre 2012 hatte Marine Le Pen lauthals gefragt: „Wie viele Mohammed Merahs sind wohl in all den Schiffen und Flugzeugen, die jeden Tag voller Immigranten nach Frankreich kommen?“ Dass der Täter Merah in Frankreich geboren war, tat nichts zur Sache. Die gleiche Annahme hatte 1973 schon der rechtsextreme Schriftsteller Jean Raspail in dem Buch „Le camp des saints“ (Das Heerlager der Heiligen) getroffen. Der in Paris lebende Autor beschreibt darin, wie Frankreich von einer „stinkenden“ Welle von Indern überschwemmt werde. Sie würden in ihren Rostkähnen an die Côte d’Azur gespült, verbreiteten sich wie Ratten über das Land und zerstörten die christliche Zivilisation.

Le Pen empfiehlt den auch ins Deutsche übersetzten Roman immer wieder. Und nicht als einzige: Auch Steve Bannon, der Berater des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, hatte in seinen Breitbart-Radiosendungen mehrfach auf Raspails Roman verwiesen, um darauf seine These zu formulieren, der Westen erlebe „keine Migration, sondern eine Invasion“. Vielleicht hat er Le Pen im Gegenzug die These der „weißen heterosexuellen Männer“ offeriert.

Bannon ist nicht das einzige Verbindungsglied zwischen Trump und Le Pen. Auch der Trump-Anhänger David Duke, bekannt als ehemaliges Mitglied des Ku Klux Klans, war unlängst voll des Lobes für die Französin.

Darüber vergisst sie sogar ihren Antiamerikanismus. Anfangs dieses Jahres reiste sie nach New York und wartete in einem Café des Trump Towers auf einen spontanen Termin mit dem neuen US-Präsidenten. Daraus wurde zwar nichts. Trotzdem will sie im Fall ihres Wahlsieges eine Dreierallianz mit Trump und Wladimir Putin zimmern. „Wir werden mit den Vereinigten Staaten und Russland eine gemeinsame Sicherheitsinitiative ergreifen“, meint die Französin, als wäre sie schon im Elysee-Palast, dem Herz der Republik.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

ingrid Dietz | So., 23. April 2017 - 10:45

garantiert Frau Le Pen wählen !
Wenn Frau Le Pen in der BRD kandidieren würde, würde ich Frau Le Pen wählen.
So kann ich ihr nur beide Daumen drücken !

Das ängstliche Zähneklappern der Eurokraten in Brüssel kann ich bis ins kleine Saarland hören.

Peter Wagner | So., 23. April 2017 - 13:30

die Absicht und ist verstimmt.
Der Zweck des Artikels ist die Diffamierung einer nichtgeteilten Richtung.

Interessanter als Einzelbausteine für eine schon vorher feststehende Meinung zusammenzubasteln, wäre die Frage nach dem Warum.

Ich helfe (bin heute großzügig):
1. Die meisten Menschen besitzen ihr Land am liebsten selbst. Nur selten kommt es vor, dass ein Volk seones Landes überdrüssig wird und es mi anderen teilen will.
2. Die meisten haben auch getn Arbeit und leben gern in bescheidenem Wohlstand. Wenn sie sich von anonymen Börsemmächten und drn eigenen Politikern der Arbeitslosigkeit ausgeliefert sehen, werden sie wütend.

Nichts daran ist überraschend, nichts daran ist verwerflich.

Bitte sehr.

berthold rasche | So., 23. April 2017 - 14:55

Das eine ist die Kultur. Das andere ist das Personal.

Kulturell bedarf es wohl eines Rechtsruckes, der dann hoffentlich in der Mitte endet. Die herrschende Linke fährt die Agenda einer "marginalisierten Hegemonie", also Sonderrechte FÜR Minderheiten, WEIL sie unterdrückt sind, womit sie gerade NICHT mehr als unterdrückt gelten können. Diese Agenda nimmt in Bildungsinstituten und Medien abenteuerliche Formen an und bietet Rechten ein enormes Potential an zurecht Frustrierten. Und da von Ökonomie sowieso niemand eine Ahnung hat, kann man mit "Ausbeutung" immer gute Politik machen.

Personell hingegen gibt es einige Gefahren im Hintergrund des Front National. Gerade für uns Deutsche. So bewerben zum Beispiel einflussreiche europäische Player heute die Achse Paris-Berlin-Moskau, die noch unter der französischen Nachkriegsregierung für die NATO das rechtsextreme Gladio-Netzwerk kontrolliert haben. Frankreich könnte sich hier (mal wieder) mit Russland gegen Deutschland verbünden.

Dr. Roland Mock | Mo., 24. April 2017 - 16:34

Antwort auf von berthold rasche

Stimmt aufs Wort. Eine sehr zutreffende Analyse.

Torsten Knecht | So., 23. April 2017 - 17:08

Ist es noch gerechtfertigt von einer Demokratie in D. zu reden, wenn der Großteil der Bevölkerung mit Merkels Flüchtlingspolitik nicht einverstanden sind .... wenn Merkel die Ausgegrenzten mit Streichung im Armuts-u.Reichtumsbericht doppelt diskriminiert ... wenn die Agenda 2010 Unterschicht u. Armut produziert u. Menschen per Zwangsjobs jegliche Ausübung der Berufsfreiheit untersagt wird .... und so weiter.

Lieber mal vor der eigenen Haustüre kehren ....

Christop Kuhlmann | So., 23. April 2017 - 17:18

sondern um Demokratie und Wahlfreiheit. Das beste Mittel gegen die Le Pens sind kreative Lösungen bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Gewährleistung der inneren Sicherheit. Der lapidare Hinweis, Terroranschläge ließen sich in der offenen Gesellschaft nun einmal nicht verhindern, der hilflose Versuch gegen die Macht kompromissloser Gewerkschaften das Investitionsklime zu verbessern, sind der Boden auf dem die rückwärtsgewandte Sündenbocklogik der Rechten wächst. Hierbei sollten wir allerdings die demokratiefeindliche Radikalität und Aggressivität von Teilen der betroffenen Minderheiten nicht außer acht lassen. Das gut-böse Schema funktioniert so nicht.

Dimitri Gales | So., 23. April 2017 - 23:23

Marine Le Pen hat tatsächlich mit dem Verbal-Rabauken ihres Vater Jean-Marie nichts zu tun, das sind zwei verschiedene politische Dimensionen. Jean-Marie Le Pen gefiel sich in der Rolle des Permenent-Rumpelstilz, der semantisch brilliante Tiraden gegen das "Establishment" , wie er es nennt lieferte und Skandale auslöste. Er wusste, dass er niemals regieren würde, zumal er dann seine geliebte Skandal-Rolle nicht mehr hätte spielen können.
Der FN ist heute in Frankreich eine reguläre Partei, die nicht nur Arbeitslose und Loser anzieht, sondern Bürger querbeet durch alle Gesellschaftsschichten. Das hätte man vor zehn Jahren noch für utopisch gehalten.

Ralf Müller | Mo., 24. April 2017 - 08:44

Diese Frage stellt sich seit Jahren.Die Ausgrenzung rechter Parteien ist europaweit geübt. Aber völlig sinnlos. Das Wählerpotential ist da. Wo Nachfrage ist, bleibt das Angebot nicht aus. Genau dieser Pluralismus wird doch immer propagiert. Von Maulhelden. Geht es nämlich darum, Pluralismus zu leben, will man nichts mehr davon wissen. Der linksgrüne Mainstream hat Europa vergiftet. Jetzt kommt die Entgiftung von rechts. FN ist da erst der Anfang. Nach 2020 werden nationalkonservative Regierungen in Europa normal sein.

Larissa Tscherkow | Mo., 24. April 2017 - 10:27

ist antisemitisch, und scharf abzulehnen, wenn sie unterstellt, dass diese Elite Teil einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung ist.

Tut sie das nicht, ist sie nicht nur gerechtfertigt sondern dringend nötig!

Denn mit dem Ideal der freien Marktwirtschaft hat die heutige Weltwirtschaft in der internationale Monoplisten dominieren und Banken mit dem Geld der Steuerzahler gerettet werden, nichts zu tun.

Diese pervertierte Form des Kapitalismus, nutzt nur noch dem oberen 1% der Gesellschaft. Und zwar ganz auf Kosten der anderen 99% !

Absurd ist es deshalb, wenn ausgerechnet Linke, die früher Kern jeder Globalisierungskritik waren, heute große Globalisierungsverfechter sind.

Aber natürlich ideal für die Finanzelite, wenn sie nun jeden Protest, gegen dieses System, als antisemitisch diffamieren kann.

Und das europäische Industrie kein Interesse an Billigarbeitern hat, wie Le Pen behauptet, glauben sie das selbst?

Le Pen ist nationalistisch. Aber antisemitisch?

Larissa Tscherkow | Mo., 24. April 2017 - 10:55

Ich habe mich leider mißverständlich ausgedrückt.

Was ich schreiben wollte war: Egal was man von Le Pen hält, mit ihrer Aussage, dass die europäische Großindustrie Interesse an billigen Arbeistkräften hat, hat sie natürlich recht!

Wer das bezweifelt, begreift nicht wie ein globalisierter Kapitalismus funktionieren muss.

Wer in einer Welt, in der so viele Menschen bitter arm sind, grenzenlose Freiheit für Kapital und Arbeitskräfte einführt, entfesselt automatisch einen weltweiten Kampf um den niedrigsten Lohnkosten. Genauso sicher, wie ein Feuer in einer Feuerwerksfabrik eine Explosion entfesselt.

Entfesselt wurde dieser Kampf jedoch nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Dummheit!

Und diese Dummheit wurzelt in der Weigerung der Ökonomen zu begreifen, dass viele ihrer Modelle schon in ihren Grundlagen falsch sind.

Schlichte Geister aber verwechseln nun diese Dummheit mit Bösartigkeit, weshalb manche dieser Gemüter an die Weltverschwörung glauben.

Kostas Aslanidis | Mo., 24. April 2017 - 15:12

Das darf man sagen. Die Frau redet nur logisch. Das wollen die verblendeten Idealisten, die den Staat aufgeteilt haben nicht wahrhaben.
Endlich mal Eine, die dem Einheitsbrei, Paroli bietet.
Nichts ist extremer als die Linken. Die dulden erwiesenermaßen keine Gegenmeinung. Nie kommt ein "Rechter" zu Wort. Das nennen die dann Meinungsfreiheit. Eine Farce

Joost Verveen | Mi., 26. April 2017 - 07:44

Die Fassadenreinigung hat die Konservativen erst den einen (Strauss-Kahn Affäre), und dann den anderen Kandidaten (Fillon) gekostet. Die Sozialisten haben gleich Präsidentschaft + Partei fassadenbereinigt. Ich glaub die bekamen 6% oder so.

Silas Loy | So., 30. April 2017 - 12:01

Die Kritik an Vertretern des Finanzsystems schließt natürlich auch diejenigen jüdischer Provenienz mit ein. Und die sind sehr stark vertreten und gut vernetzt. Das ist erstmal eine Tatsache, aber noch kein Antisemitismus. Die Gefahr dafür wird allerdings von Leuten wie Blankfein, dem Chef von Goldman-Sachs, befeuert, der, als bekennender Jude, sagte, er "tue Gottes Werk". Er wollte das später als Witz verstanden wissen und das nach all dem, was Goldman-Sachs vorher angerichtet und für ihn persönlich keinerlei Konsequenzen hatte.