- Späte Einsicht, gute Gene und Feste
Neben den Sehenswürdigkeiten ist Berlin für eins bekannt: Spätis. Für die hat der Senat jetzt ein kurioses Gesetz erlassen. Thilo Sarrazin könnte die SPD überleben, die Litfaßsäule ist nicht tot – und die Amerikaner können auch ohne prominente Gäste ordentlich feiern
Gute Gene
Die SPD darf Thilo Sarrazin aus der Partei ausschließen, sagt das Berliner Schiedsgericht. Sarrazin hatte dieses Urteil so erwartet und wirkt nicht sehr erschüttert, wenn man ihn drauf anspricht. Stattdessen verweist er auf seine guten Gene, sein Vater sei 99 Jahre alt geworden. Das sollte die Sozialdemokratie vielleicht berücksichtigen. Warum das wichtig ist? Weil er weiterzieht. Wenn es sein muss, bis vors Bundesverfassungsgericht. Sechs Jahre, schätzt der Zahlenmensch Sarrazin, kann das Verfahren noch dauern. Dann wäre er 80 Jahre alt, immer noch 19 Jahre jünger, als sein Vater geworden ist. Die, die dem Plausch am Spreeufer lauschen, frotzeln, ob da nicht vorher die SPD stirbt und ob die Sache Sarrazin in dem Fall dem Insolvenzverwalter übergeben werden müsste. Christoph Schwennicke
Marzahn mit Extra-h
Der Berliner Stadtteil Marzahn ist, wie fast alles in der deutschen Hauptstadt, weltbekannt: Architekturliebhaber beispielsweise schätzen die romantischen Hochhaus-Wohnsilos aus DDR-Zeiten; es gibt dort aber auch mit den „Gärten der Welt“ eine tolle Parkanlage sowie (in einem Gebäude namens „Die Pyramide“) die angeblich größte Uhr der Welt (seit zehn Jahren leider außer Betrieb). Nicht ganz auf der Höhe der Zeit war auch das für die Beschilderung des Berliner Autobahnrings zuständige Land Brandenburg, als es unlängst mehrere Abfahrtschilder mit „Mahrzahn“ beschriftete: Das klingt zwar ähnlich wie der gemeinte Stadtteil, verfügt aber über ein Reserve-h zwischen dem zweiten und dem dritten Buchstaben. Last exit Marzahn – wer weiß, wofür’s gut ist. Alexander Marguier
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