Der neugewählte Papst, der deutsche Joseph Ratzinger (l) winkt am Dienstag (19.04.2005) vom Balkon des Vatikan.
Papst Benedikt forderte eine „Entweltlichung“ der Kirche. Reicht das? / picture alliance

Kirchensteuer - Es gibt noch Hoffnung für die Kirche

Die römisch-katholische Kirche verliert seit Jahren mehr und mehr Mitglieder. Papst Benedikt XVI forderte deswegen eine „Entweltlichung“ der Kirche. Kann das helfen? Eine neue Insa-Umfrage stellt jedenfalls eine überraschende Trendwende fest

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Die römisch-katholischen Kirche hat ein Problem: Sie verliert mehr und mehr Mitglieder. Entweder sie treten aus, oder sie sterben. Deswegen hat sich Papst Benedikt XVI. vor sieben Jahren für eine „Entweltlichung“ der Kirche ausgesprochen. Das ist damals unter anderem so verstanden worden, dass die Kirche auf den Kirchensteuereinzug durch den Staat verzichtet und insgesamt „staatsferner“ sein soll. 

Aber könnte diese „Entweltlichung“ der Kirche tatsächlich wieder mehr Mitglieder bescheren? Eine neue Umfrage von Insa stellt einen interessanten Trend fest. Im November 2018 befragte das Institut online 2.047 Personen aus ganz Deutschland ab 18 Jahren. Die Befragten, die angaben, nicht Mitglied der römisch-katholischen Kirche zu sein, wurden gefragt, ob sie der Kirche beitreten würden, wenn keine Kirchensteuer mehr an den Staat gezahlt werden müsste. Stattdessen würde der Betrag einer katholischen Einrichtung oder Initiative ihrer Wahl zugute kommen. 

Interessant ist bei den Ergebnissen der Blick auf die Altersverteilung: Je jünger die Befragten sind, desto häufiger geben sie an, dass sie unter den genannten Voraussetzungen sofort römisch-katholisch werden würden oder es sich zumindest vorstellen könnten. Interessant auch: Befragte ab 25 Jahren geben deutlich häufiger an, dass der katholische Glaube für sie nicht in Frage kommt als die jüngsten Befragten zwischen 18 und 24 Jahren. Außerdem geben immerhin 10 Prozent der Befragten anderer Konfessionen als der römisch-katholischen und der Konfessionslose an, dass sie unter den genannten Voraussetzungen sofort römisch-katholisch werden würden, beziehungsweise es sich vorstellen können. 

Wäre eine Trendwende möglich?

Und wie sieht das Ganze bei den Mitgliedern der römisch-katholischen Kirche aus? Nun, 15 Prozent der Befragten geben an, dass sie sofort aus der Körperschaft der Katholischen Kirche in Deutschland austreten würden, zugleich aber ganz bewusst römisch-katholisch leben. Ihren bisherigen Kirchensteuerbetrag würden sie gezielt einer katholischen Einrichtung beziehungsweise Initiative ihrer Wahl zur Verfügung stellen. Weitere 38 Prozent der Befragten können sich das vorstellen, während 23 Prozent das ablehnen. 

Auch hier gilt: Die jüngeren Befragten zwischen 18 und 34 Jahren geben häufiger an, dieses Vorhaben umsetzen zu wollen als ältere Befragte. Außer bei den 55 bis 64 Jahre alten Befragten gibt es in jeder Altersgruppe eine Mehrheit, die dies sofort machen würden – oder es sich vorstellen können, wenn es möglich wäre. Gibt es also doch noch Hoffnung für die Kirche?

Umfrageergebnisse

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Petra Führmann | Do., 24. Januar 2019 - 13:57

Glaube und Mildtätigkeit, also Spenden, haben nicht unbedingt oder sogar gar nichts miteinander zu tun. Spenden kann ich jederzeit und an jeden, dazu muss ich nicht glauben. Ich verstehe diejenigen nicht, die angaben, wenn die Steuer umgewidmet würde, würden sie katholisch.

Karin Zeitz | Do., 24. Januar 2019 - 13:59

beider Konfessionen haben sich in den letzten Jahren zunehmend zu politischen Themen geäußert und damit, wie auch mit ihrer Haltung zur Flüchtlingspolitik und der Gewährung von Kirchenasyl für Ausreisepflichtige, die Ablehnung vieler ihrer Gläubigen bis hin zu Kirchenaustritten hinnehmen müssen. Es ist m. E. dringend geboten, dass sie sich ausschließlich ihrer eigentlichen Aufgabe, der spirituellen Führung ihrer Gläubigen, widmen.

Wer denkt, man könnte gläubig sein, ohne dass dies Konsequenzen im eigenen öffentlichen Leben außerhalb der Privatsphäre hat, hat vom Glauben schlichtweg nichts verstanden. Man kann nicht Christ sein und gleichzeitig AfD oder die Linke wählen. Beide Parteien stehen für je eine weltliche Ideologie des 19./20.Jhdt's, die unvereinbar mit dem christlichen Glauben ist.
Jeder, der die Kirche auf einen rein spirituellen Träger reduzieren möchte, verfolgt dabei das Ziel, die sich aus dem Glauben ergebenden Forderungen abzutun und sich nicht mit diesen auseinandersetzen zu müssen. Gerade auf der rechten Seite ist das oft schwierig, da man das Selbstbild des guten Christen hat, aber die unkomfortablen weltlichen Konsequenzen nicht tragen möchte. Für Atheisten sind natürlich sämtliche Forderungen des Glaubens ein Affront, den sie mit der Berufung Trennung Staat/Kirche zum schweigen bringen möchten, um zu verhindern, dass Gläubige die Gesellschaft genauso formen dürfen wie Nichtgläubige.

Detlev Bargatzky | Do., 24. Januar 2019 - 18:17

Antwort auf von Michael Müller

"Man kann nicht Christ sein und gleichzeitig AfD oder die Linke wählen."

Wirklich nicht?

Die römisch-katholische Kirche hat in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts den deutschen Wählern empfohlen, die NSDAP zu wählen. Und die Wähler dieser Partei waren gar keine Christen? Und dennoch Mitglieder dieser Kirche?
Und was ist mit den Pfarrern, die sich als glühende Anhänger dieser Partei outeten?
Die waren auch keine Christen und gehörten dennoch zu dieser Kirche?

Darüberhinaus bin ich mir sicher, dass diese Kirche auch in der Zeit nach dem WK II auch so ziemlich allen totalitären und Menschen verachtenden Systemen mindestens neutral wenn nicht gar unterstützend zur Seite stand.

Und Sie wollen mir ernsthaft erzählen, wer einer solchen Kirche angehört, hört auf Christ zu sein, weil er eine recht junge Partei wählt, die den etablierten Parteien mittlerweile ernsthaft Konkurrenz macht?

Ihre Behauptung, die katholischen Bischöfe hätten in den 1930er Jahren zur Wahl der NSDAP ist eine glatte Unwahrheit; Fakt ist, dass die NSDAP in katholischen Gegenden unterdurschnittlich schlecht abschnitt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenkampf#Katholische_Haltung_zum_NS-R…

Erst nach dem Reichskonkordat wurde die Kritik von Seiten der kath. Kirche weniger, hat aber niemals ganz aufgehört (Konrad Löw: Die Schuld: Christen und Juden im Urteil der Nationalsozialisten und der Gegenwart. 1. Auflage. 2002, S. 42.)

Und so wie damals die NSDAP es in nichtkatholischen Gegenden leichter hatte, so ist es heute auch mit der AfD/Der Linken: In gottlosen Gegenden haben es die Utopien des 19./20. Jhdt. immer leichter, sich festzusetzen...

Auf den Rest Ihres Kommentares muss man aufgrund der offensichtlichen Lügen gleich zu Beginn gar nicht weiter eingehen.

Gisela Fimiani | Do., 24. Januar 2019 - 18:23

Antwort auf von Michael Müller

Schade, dass Sie diejenigen, welche ein, dem Ihren nicht entsprechende, Verständnis ihres Christseins haben, in so dogmatischer Schärfe tadeln, ja ächten. Es macht mich betroffen. Dürfen Sie wirklich anderen Menschen ihr Chistsein absprechen?

Nein, ich vergleiche die Positionen derer, die sich Christ nennen, mit dem, was der christliche Glaube fordert. Bei Wählern der AfD und der Linken stellt man schnell fest, dass die jeweils zugrunde liegenden Ideologien (Nationalismus und Sozialismus) nicht mit der christlichen Lehre in Übereinstimmung zu bringen sind. Die Konsequenz daraus ist dann einfach, dass diese Leute keine Christen sind. Ein Fleischesser kann ja auch das Selbstbild haben, er sei Vegetarier, nur haben dann Selbstbild und Realität schlichtweg nichts miteinander zu tun.

Joachim Wittenbecher | Do., 24. Januar 2019 - 18:44

Antwort auf von Michael Müller

Sehr geehrter Herr Müller,
den christlichen Kirchen in Deutschland wird vorgeworfen, parteipolitische Akteure zu sein. Ihre Meinung, man könne nicht Christ sein und AfD oder Linke wählen, bestätigt diesen Eindruck. Sie haben also fertige, konkrete und detaillierte Vorstellungen davon, welche Parteien ein Christ wählen kann, nämlich CDU, CSU, Grüne, SPD und FDP. Weiterhin ist ihre Meinung irrig, für Atheisten seien sämtliche Forderungen des Glaubens ein Affront; im Gegenteil: Atheisten haben sehr häufig humanistische Grundsätze, die denen des Christentums, speziell denen der 10 Gebote, sehr nahe oder diesen sogar identisch sind. Ich bin darüber erstaunt, dass solche Tatsachen bisher nicht wahrgenommen wurden. Weiterhin liegen Sie falsch, wenn Sie behaupten, eine Trennung von Kirche und Staat habe zur Folge, dass Christen nicht an der Ausformung der Gesellschaft teilhaben können. Im wesentlichen würde die Kirchensteuer entfallen und durch einen Mitgliedsbeitrag ersetzt werden.

Michael Müller | Fr., 25. Januar 2019 - 19:59

Antwort auf von Joachim Wittenbecher

Ich habe keine Meinung, welche Parteien ein Christ zu wählen hat. Ich weiß nur, welche er nicht (!) wählen kann, ohne gegen seinen Glauben zu verstoßen. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Die Ideologien der AfD (Nationalismus) und Der Linken (Sozialismus) sind schlichtweg unvereinbar mit dem christlichen Glauben, und jeder der sich damit beschäftigt und der sich nicht einer Selbsttäuschung in die eine oder andere Richtung hingibt, weiß dass er sich einmal entscheiden muss. Aber da es für viele ja zum Selbstbild gehört, Christ zu sein, aber man trotzdem AfD/Linke wählen will, fordert man natürlich, dass die Bischöfe schweigen. Es geht nämlich gar nicht, wenn man auf einen inhärenten Widerspruch hingewiesen wird, der das eigene Selbstbild ins Wanken bringt.

Michael Müller | Fr., 25. Januar 2019 - 20:14

Antwort auf von Joachim Wittenbecher

Bzgl. der Kirchensteuer gebe ich Ihnen gerne Recht; ein System wie z.b. in Italien, nachdem man sich die Organisation, an die man seine "Kirchen"steuer zahlt, selbst heraussuchen kann, würde auch ich präferieren.

Außerdem kann es m.E. auch nicht sein, das Atheisten, Agnostiker und Angehörige anderer Religionen die Gehälter der Bischöfe und Priester, und sei es nur indirekt, mitzahlen müssen.

Wenn Sie meine Beiträge genau durchlesen, werden Sie feststellen, dass ich durchaus für eine Trennung von Staat und Kirche bin; ich trete nur dafür ein, dass sich kirchliche Würdenträger selbstverständlich zu politischen Fragen äußern dürfen wie jeder andere Bürger auch. Dass diese Würdenträger nicht auch gleichzeitig ein politisches Amt haben dürfen sollte selbstverständlich sein.

Jesper Jensen | Do., 24. Januar 2019 - 20:11

Antwort auf von Michael Müller

Hier hören wir die konservative Amtskirche. "Man kann nicht", "Man darf nicht", "Du sollst" - es gibt da einen Text "Von der Freiheit eines Christenmenschen".....nie gehört?
Religion heißt Rückbindung von re-ligare. Rückbindung auf eine Überzeugung, also auf den Glauben an die leibliche Auferstehung eines zu Unrecht getöteten jüdischen Wanderpredigers namens Jeschua, auf die unbefleckte Empfängnis Mariens und der fortdauernden Jungfräulichkeit, die Unfehlbarkeit des obersten Religionsaufsehers karft göttlichen Willens. Da kann man nicht Christ sein. Das ist der gleiche Obskurantismus wie der Hufabdruck des Pferdes des Propheten Mohammed auf dem Felsen in Jerusalem. Requiescant in pace ( Imperativ Plural)

Per L. Johansson | Do., 24. Januar 2019 - 21:27

Antwort auf von Michael Müller

Zitat: "Man kann nicht Christ sein und gleichzeitig AfD oder die Linke wählen. Beide Parteien stehen für je eine weltliche Ideologie des 19./20.Jhdt's,..."

Halten Sie die (gemäß aktueller Umfragen) etwa 8 Millionen AfD-Wähler für Anhänger Hitlers? Und die etwa 6 Millionen LINKE-Wähler wären demnach Stalinisten?
Sie sollten Ihre Feinbilder dringend mal mit der Wirklichkeit abgleichen.
Tip: Einfach mal zu den entsprechenden Veranstaltungen gehen und mit den Menschen reden...

Zitat: "...den sie mit der Berufung Trennung Staat/Kirche zum schweigen bringen möchten, um zu verhindern, dass Gläubige die Gesellschaft genauso formen dürfen wie Nichtgläubige."

Mir ist nicht bekannt, daß Atheisten/Agnostiker bei uns auch nur annähernd vergleichbare Sonderrechte hätten.
Gibt es eine für ihre Missionsarbeit erhobene Steuer?
Vom Staat bezahlte, hauptberufliche Atheismusprediger?
Spez. Arbeitsverträge bei atheist. Trägerschaft?
Garantierte Plätze in den Rundfunkräten (!)
u.s.w.?

man kommt nicht umhin festzustellen, dass es eine positive Korrelation zwischen den Wahlergebnissen für Linke/AfD sowie der Glaubensausbreitung in den jeweiligen Gebieten gibt: Im vergleichbar atheistischen Ostdeutschland haben extremistische Parteien wie AfD (Sachsen) und Linke (Berlin) signifikant bessere Wahlergebnisse als in vergleichbar weniger atheistischen Gebieten.

Wer sich die Wahlergebnisse der 30er Jahre anschaut, wird feststellen, dass die Wahlergebnisse der NSDAP in katholisch geprägten Gegenden signifikant unterdurschnittlich sind.

Den Rückschluss von der Masse auf das Individuum haben ausschließlich Sie selbst gezogen. Allerdings denke ich in der Tat, dass die NSDAP bzw. KPD in den Wählerschaften von AfD bzw. Der Linken wesentlich mehr Anhänger finden würden als in denen anderer Parteien; aber wie gesagt, dass bezieht sich auf die Grundgesamtheit, nicht das Individuum.

Bzgl. der Privilegien gebe ich Ihnen gerne Recht; sollten sich Atheisten organisieren, gerne.

Helmut Bachmann | Fr., 25. Januar 2019 - 07:48

Antwort auf von Michael Müller

Ich glaube, dass diejenigen, die die Entweltlichung der Kirche fordern sehr wohl verstanden haben, worum es ursprünglich mal ging. Für einen Kirchentreuen mag derjenige dann "keine Ahnung haben", er glaubt eben an seine Kirche und ihre Lehrsätze und nicht so sehr an Gott.

Alexander Meier | Fr., 25. Januar 2019 - 08:31

Antwort auf von Michael Müller

"Man kann nicht Christ sein und gleichzeitig AfD oder die Linke wählen."
Genau wegen solcher Menschen und Ansichten bin ich froh aus diesem Verein ausgetreten zu sein.Glauben sie eigentlich wirklich, nur weil sie sich ein Schild "Ich bin ein Christ" um den Hals hängen, sie wären was besseres. Wenn Jesus heute leben würde könnte ich mir vorstellen, dass er mit der AFD symphatisieren würde, aber das können die "wahren Gläubigen" sich natürlich nicht vorstellen, das wäre ja Ketzerei. Ich glaube fest daran das Jesus die momentane Verfassung der katholischen und evangelischen Kirche ein Greuel gewesen wäre und er mit denen nix zu tun gehabt hätte.

Kostas Aslanidis | Fr., 25. Januar 2019 - 15:48

Antwort auf von Alexander Meier

um weiter alimentiert zu werden. Immer mit den Regierernden. Das geht in Deutschland nur mit der Einheitsmeinung. Jesus hätte sich geschämt, für diese Pharisäer. Er hat niemand ausgeschlossen. Was ist Christlich an dem C, von CDU und CSU. Ein opportunisrischer Laden der mit dem Glauben nichts zu tun hat.

Die Pharisäer, die hat er ausgeschlossen. Und wer ein bisschen nachdenkt, wird feststellen, dass jedwedes Handeln im öffentlichen Raum ein politische Komponente hat. Ihre Forderung, politisches Handeln der Kirche zu verhindern, läuft nur auf ein Sprechverbot und Meinungsverbot für Kirchenmitglieder heraus. Kennen Sie Art. 5GG?

Michael Müller | Fr., 25. Januar 2019 - 20:04

Antwort auf von Alexander Meier

Ihre Vorstellungskraft mag ja unbegrenzt sein, dass sei Ihnen unbenommen. Auch Ihre reflexhafte Unterstellung, ich würde mich für etwas Besseres halten - wenn Sie das zur Selbstrechfertigung brauchen, gerne.

Im Grunde habe ich eigentlich nur die Forderungen des christlichen Glaubens - und hier reichen schon die Zehn Gebote -mit denen der sozialistischen sowie der nationalen Ideologie verglichen. Und wer das tut, kommt objektiv zum Schluss, dass diese unvereinbar sind.

Durch Ihren Austritt haben Sie zur Entweltlichung der Kirche beigetragen. Vielen Dank.

Hans Herzberger | Fr., 25. Januar 2019 - 12:04

Antwort auf von Michael Müller

Denken Sie bitte an die sogen. "Rattenlinie und Rattenspur", die die Kath. Kirche den Deutschen Nationalsozialisten, im 2. Weltkrieg, ermöglichte über Rom nach Südamerika zu gelangen. Sowie die verzweifelte Bitte von Juden an die Schweiz zwecks Asyl, die auch von der Kath. Kirche nicht unterstützt wurde. Unter diesem Lichte sollte man auch die von Menschen gemachte Kirche beurteilen. Mein Urteil fällt da negativ aus !

Michael Müller | Fr., 25. Januar 2019 - 20:27

Antwort auf von Hans Herzberger

die Rattenlinie sind eine Schande für die katholische Kirche und ein perfektes Beispiel dafür, wie Menschen, die ihrem Selbstbild zufolge Christen waren, aufgrund der Anhängerschaft an nationalistisches Gedankengut (siehe z.B. Krunoslav Draganović)diametral den Forderungen des Glaubens widersprachen - siehe AfD- und Linke-Wähler.

Neueste historische Forschungen widerlegen weitgehend, dass z.B. Pius XII "geschwiegen" hat (https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article114857017/Wie-a…). Im Lichte der historischen Forschung sind hier viele liebgewonnene Urteile zu revidieren; dass das natürlich auch das Selbstbild mancher angreift ist klar, hier zeigt sich dann jedoch die wahre Größe einer Person.

Alexander Mazurek | Fr., 25. Januar 2019 - 23:29

Antwort auf von Hans Herzberger

… schon wieder ein Protestunt oder ein konfessionsloser "Gottgläubiger", der von den Deutschen Christen oder den Atheisten=Humanisten (rot, braun, grün oder auch heutzutage "bunt") ablenkt bzw. von diesen keine Kenntnis haben möchte, in pursuit of happiness.

Tomas Poth | Do., 24. Januar 2019 - 14:28

Wenn die Kirche sich von dem staatlichen Kirchensteuereinzug trennte und die Kirchenmitglieder ihren Beitrag direkt der jeweiligen Gemeinde zukommen ließen, wäre dies ein wichtiger und guter Schritt zur Trennung von Staat und Kirche. Aber ich habe meine Zweifel dass die Kirchen sich das trauen.

Die privilegierten christlichen Kirchen leben sehr gut auch durch die Mitgliedsbeiträge von ihren Karteileichen, denn Kirchensteuern zahlen ja auch die Millionen kirchenfernen Mitglieder, die nicht einmal an hohen kirchlichen Feiertagen in die angebotenen Gottesdienste kommen.
Würde dieses Inkassosystem abgeschafft, sähe die kirchliche Finanzlage deutlich schlechter aus. Also, die Kirchen werden alles tun, um daran nicht zu rütteln. Und mit ihren Karteileichen auch in Zukunft gut zu leben versuchen.

Sebastian Niemeyer | Do., 24. Januar 2019 - 14:41

Gerne wird übersehen, dass die Welt um Europa herum immer mystischer wird.
Die Katholizismus ist mit dem Islam zusammen die weltweit am stärksten wachsende Weltreligion.

Die paar deutschen sind da den absoluten Zahlen nach eher nachrangig. Wie überall verliert Europa auch hier an weltanschaulicher Bedeutung.

Finanziell ist das vllt. eher noch anders. Allerdings gilt auch hier, der Kameruner gläubige spendet gerne all seinen Besitz der Kirche. Der deutsche hat schon mit der Kirchensteuer Schmerzen.

Beste Grüße

Christoph Rist | Do., 24. Januar 2019 - 14:54

bedeutet, dann ist das mit Sicherheit das Klügste, was (nicht nur die katholische) Kirche tun kann. Die Kirchen sind für das Seelenheil ihrer Schäfchen im Dies- und Jenseits verantwortlich und für sonst gar nichts. Philosophie statt Politik wäre mal ein guter Anfang. Mich katholisch aufgewachsenen, exkommunizierten Atheisten ("Apostasia a fide") würde das aber auch nicht wieder zurück in die Arme von "Mutter Kirche" treiben. Ich würde ergänzend sowieso noch dringend anraten, das durch und durch übergriffige katholische Kirchenrecht GRÜNDLICH zu reformieren. Wer daran in bisheriger Form festhalten möchte, hat wohl auch kein Problem mit der Scharia. Man muss aus einer Kirche z. B. auch mit kirchenrechtlicher Wirkung austreten können, ohne kanonischer Schmähung ausgesetzt zu sein. Der Unterschied zwischen barbarischer Vogelfreiheit mit "Kopf ab" im Mittelalter und heutiger Unversehrtheit besteht in der Gabe der Ignoranz, der Aufklärung und ein paar hundert Jahren Zivilisationsentwicklung.

Christa Wallau | Do., 24. Januar 2019 - 14:57

Die unselige Verknüpfung von Glauben, Kirche und Staat hat schon manches schlimme Unheil in ihrer 2000jährigen Geschichte angerichtet, wiewohl - das muß man fairerweise dazu sagen - sich auch einiges Gute, vor allem kulturell Wertvolles, aus der Kombination ergeben hat.

Es ist heute jedoch dringend an der Zeit - da stimme ich Papst Benedikt XVI. zu - den christ-katholischen Glauben endlich zu entweltlichen.
Papst, Bischöfe und Priester sollten sich auf ihre
Kernaufgabe besinnen: Weitergeben des Evangeliums, möglichst vorbildliches Leben und Heraushalten aus aller Politik.

Ich persönlich habe den Schritt der Loslösung von der kirchlichen Zwangs-Steuer voriges Jahr vollzogen, lebe meinen alten Glauben jedoch weiter und gebe mein Geld kirchlichen Einrichtungen meines Vertrauens bzw. helfe dort, wo es mir nötig und sinnvoll erscheint. Die kath. Kirche hat mich zwar exkommuniziert, aber ich nehme mir die Freiheit, deren formal-juristische Entscheidung nicht ernst zu nehmen.

Ihre Logik dient nur der Selbstrechtfertigung für Handlungen, die nicht mit dem Glauben konform gehen, oder anders gesagt: Sie wollen die Konsequenzen die Konsequenzen des Glaubens nicht "in der Welt" leben.

Nach dieser dümmlich-dreisten Logik der vollständigen Trennung von Politik und Kirche dürften z.B. Bischöfe nicht mehr am Marsch für das Leben teilnehmen, da hier eindeutig Forderungen gestellt werden, die gesellschaftlich in der politische Arena ausgefochten werden, die aber zumindest für einen gläubigen Katholiken in seinem Glauben wurzeln.

Selbstverständlich dürfen Mitglieder der Hierarchie politische Forderungen stellen (§69 Kompendium der Soziallehre der katholische Kirche), die Amtsträger dürfen nur keine politischen Ämter innehaben, wie das leider nur allzu oft bei der evangelischen Kirche der Fall ist.

Die Unwissenheit der Gläubigen bzgl. ihres eigenen Glaubens wie in Ihrem Fall ist das Kernproblem.

Christa Wallau | Fr., 25. Januar 2019 - 18:23

Antwort auf von Michael Müller

Warum greifen Sie mich so scharf an, Herr Müller?
Offenbar haben sie mich mißverstanden.
Was ich vertrete, ist das Folgende:
Es ist nicht die Aufgabe der Kirche (Klerus wie Gläubige), die Welt zu regieren u. zu verändern, sondern die Menschen als I n d i v i d u e n zum Glauben an
Jesus Christus zu führen.
Das schließt r e i n christliche Parteipolitik also von vornherein aus.
Natürlich dürfen nicht nur, sondern m ü s s e n Christen auf - nach ihrem Verständnis - gesellschaftliche Fehlentwicklungen hinweisen und die Regierenden auffordern, diese zu stoppen, aber dies ist nicht ihre eigentliche Aufgabe. Diese besteht nach der Bibel eindeutig darin, die frohe Botschaft (das Evangelium) allen Menschen auf Erden zu verkünden und - vor allem! - persönlich danach zu leben.
Das ist beileibe keine leichte Aufgabe, aber letztlich die einzig wirkungsvolle.
Jesus hat nicht Völkerverständigung gepredigt, sondern die individuelle Umkehr jedes Menschen hin zu seinem göttlichen Ursprung.

Sepp Kneip | Do., 24. Januar 2019 - 15:08

Die Weisheit und Ehrlichkeit eines Benedikt XVI. wird der katholischen Kirche auch weiterhin sehr fehlen. Er hat gespürt, dass den Katholiken in Deutschland die Spontanität, das persönliche Engagement fehlt, das beispielsweise den italienischen Katholiken eigen ist. Für die deutschen Katholiken ist die Kirche wie ein Staat, der Steuern einzieht, keine spontane und gelebte Glaubensgemeinschaft. Benedikt wollte die Kirche vom Staat wegbringen. Sie auf ihren eigentlichen Zweck zurück führen. Er war damit dem heutigen Episkopat weit voraus. Zu weit, deshalb musste er gehen. Die Kirche, nicht nur die katholische, lässt sich vom Staat für dessen Politik missbrauchen. Das wird sich noch bitter rächen. Wenn sich der heutige Papst von einem der entschiedensten Umvolker, von Peter Sutherland, beraten ließ, ist das ein Indiz für den Abtrieb dieser Kirche in ein Fahrwasser, das ihr nicht bekommen wird.

Ernst-Günther Konrad | Do., 24. Januar 2019 - 15:28

Die Zahlung der Kirchensteuer ist nun wirklich nicht das Wichtigste was viele Menschen sich von den christlichen Kirchen hat abwenden lassen. Das war allenfalls das I-Tüpfelchen, zumindestens für mich.
Es liegt daran, dass die Amtskirche in der Zeit stehen geblieben ist und Antworten, die vor 2000 Jahren den damals Gläubigen noch heute trotz wissenschaftlichem Gegenbeweis als allein seelig machend verkauft. Was mir besonders missfällt ist und war der Umgang mit verschiedenen Problemen. Die Zwangschristianisierungen, die Inquisition, das wider die Natur stehende Zöllibat, der Kindesmissbrauch und sein Umgang damit, der Schwangerschaftsabbruch und viele weitere Dinge.
Für den wahren Glauben, den jeder für sich selbst beantworten muss, hilft kein weltabgewandter Kirchenstaat der mit der Einteilung der Menschen in "Gute" und "Böse" das Verhalten seiner Gläubigen steuern will. Jder sollte an das glauben können, was er aus der Religion für sich heraus zieht. Diese Fragen fehlen leider.

Hans Herzberger | Do., 24. Januar 2019 - 15:51

Man muß sagen, die Kirche ist von Gott verlassen ! Meine Einstellung zur Kirche, hat nicht die Kirchensteuer im Vodergrund, obwohl, diese grundsätzlich ersatzlos abgeschafft gehört. Diese Kirche egal welcher Lehre, setzt nicht mehr auf die Vermittlung des Glaubens als Hauptaufgabe, sondern betreibt bewußte Linke Politik. Unter dem Mantel von Frömmigkeit, Mildtätigkeit, Barmherzigkeit und Bescheidenheit schauen ganz andere Dinge hervor. Man häuft Finanzen in Milliardenhöhe an, leistet sich Luxusbauten, bettelt noch bei den Armen (z.B.Südamerika), mißbraucht die eigenen Mitgleider, bevormundet Familien , will in Afrika keine Geburtenregelung, grenzt Andersdenkende aus und leistet sich sonstigen Prunk in Samt, Seide und Purpur. Jesus, hätte schon längst alle aus dem Tempel gejagt und der Herr die Welt vernichtet, wenn nicht noch einige Ehrliche und Vernünftige ohne diese Irrlehren auf der existieren würden.

gabriele bondzio | Do., 24. Januar 2019 - 16:06

fest zu machen ist.Und was der Verzicht des staatliche Einzug der Kichensteuer mit "Verweltlichung" der Kirche zu tun haben soll, entzieht sich mir ehrlich gesagt.
Wobei ich auch nicht glaube, dass dieser Verzicht in der kath. Kiche durchgeführt wird.

Alexander Mazurek | Do., 24. Januar 2019 - 16:10

… nach den Früchten ihrer Taten werdet ihr sie erkennen, heißt es in den Evangelien (aber auch im Talmud), auch die alten Philosophen lehrten "die Philosophie lehrt handeln, nicht reden", Sokrates sprach "Ich bin Euch, Brüder Athener, zugetan und Freund, aber dem Gotte werde ich immer mehr gehorchen, als Euch", die Erfindung des Gewissens. Im Christentum trennte erst der Martin "den Glauben" von der Tat und war damit das Gleitmittel für die Einführung der Einheit von Kirche und Staat in Personalunion, wie wir nicht nur in UK bis heute sehen … Und die Deutschen Christen waren dabei, das Kreuz durchs Hakenkreuz zu ersetzen … "Ein kleiner Fehler im Anfang am Ende ein großer wird", warnte schon Aristoteles.
Insoweit ist jede Schwärmerei über Seelenheil ohne Bezug zum auch politischem Handeln eine protestantisch-heidnische Rechtfertigung eines totalitären Staats beliebigen Rechts.

Dorothee Coch | Do., 24. Januar 2019 - 16:39

Herr Kneip, ich schließe mich Ihren Worten voll an.
"Die Kirche von morgen wird klein werden- sie wird eine verinnerlichte Kirche sein, die nicht auf ihr politisches Mandat pocht " ( Papst Benedikt )
Neuevangelisierung kann man das nennen.
Es sei noch erwähnt, dass der evangelischen Kirche fast noch mehr Mitglieder davonlaufen.
Frdl. Gruß
Dorothee Coch

Bernhard K. Kopp | Do., 24. Januar 2019 - 16:59

Der Wunsch nach Religion im spirituellen Sinn mag weniger geworden sein, er wird aber nie verschwinden. Für sehr viele blockiert die menschengemachte Institution der Kirche, der Apparat usw. den Zugang zur Religion, oder befördert aus Abneigung den Austritt. Die Kirche könnte mit drei Massnahmen ihr Profil auf neue Beine stellen : Ordination von Frauen, Abschaffung des Zölibats über einen Zeitraum, und, eine radikale, institutionelle Schlankheitskur, damit so Provinzfürsten-Geschichten wie in Limburg mangels Masse überhaupt nicht passieren können. Das Kirchensteuerthema entschärft sich damit auch.

Markus Swiderek | Do., 24. Januar 2019 - 17:56

Ein hochinteressantes Umfrageergebnis, das die seit Jahren gefühlte Tendenz bestätigt, daß Religion, auch und gerade die katholische, eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung hat, als man den veröffentlichten Medien entnehmen könnte. Ein Indiz dafür ist auch der hohe statistische Unterschied zwischen den Mitgliederzahlen hinsichtlich der Konfession. So gibt es mittlerweile anderthalb Millionen katholische Mitglieder mehr als evangelische.
Allerdings ist bei dem Artikel hier eine grundsätzliche und sehr wichtige Differenzierung angebracht. Es besteht zwischen der Körperschaft öffentlichen Rechts 'Römisch-katholische Kirche' und der Glaubensgemeinschaft katholische Kirche ein wesentlicher Unterschied. In letzterer wird man durch die Taufe eingegliedert, in erstere durch einen Meldeakt bei den Behörden. Es dürfte nicht so selten vorkommen, daß Menschen, die nicht getauft sind, Mitglieder der katholischen Kirche (Körperschaft) sind, sei es durch Meldefehler, sei es durch andere Irrtümer.

Markus Swiderek | Do., 24. Januar 2019 - 17:57

Es ist weiterhin keineswegs grundsätzlich so, daß jeder aus der katholischen Kirche ausgetretene gleich ein Apostat ist, der aus der Glaubensgemeinschaft ausgetreten ist. Ein Urteil dazu gab es nach der Kirchenaustrittsdebatte um Hartmut Zapp, in dessen Folge Papst Benedikt XVI. genau die Differenzierung vorgenommen hat, daß ein Austritt nicht grundsätzlich ein Glaubensabfall ist. Diese römische Entscheidung ist von den deutschen Bischöfen ignoriert und nicht umgesetzt worden. Wenn man das weiß, dann erübrigt sich manche Gewissensentscheidung. Es macht den Überblick, wer nun zu was zu zählen ist, aber nicht einfacher.

herbert binder | Do., 24. Januar 2019 - 18:01

Das Picture paßt gut - es erinnert mich daran, daß e s in wenigen Wochen soweit ist. Gott sei Dank,
zwei Tage später, mitt der Woch', aber auch schon wieder vorbei,wenn auch nur temporär.
Mein großer Respekt gilt all den Lesern, die sowas seriös kommentieren - sich zumindest darum bemühen.

Kostas Aslanidis | Do., 24. Januar 2019 - 18:57

Kirche, das Zölibat abschaffen. Dann hören vielleicht Missbräuche auf. So viel ich in Erinnerung habe, erwähnte Jesus nie ein Pflichtzölibat. So wie ich es sehe, meinte er. Wer den Glauben verkündet, wäre es besser keine Frau und Kinder zu haben, um freier zu agieren. Die Orthodoxen und Protestanten heiraten. Von Missbräuche wird selten berichtet! Das wäre mal ein Anfang. Hoffnungslos behaupte ich.

… Ihnen Recht, das Zölibat hat keinen Ursprung in der Heiligen Schrift (Tanach, Evangelien), es ist auch kein Dogma. Es hat aber mit Missbrauch wenig zu tun, bei Cicero gab's am 31.3.2010 einen lesenswerten Beitrag "Man wird eher vom Küssen schwanger, als vom Zölibat pädophil", den kann ich nunmehr nicht finden. Das ist sicher kein Zufall, sondern Programm:
"Denn die einen sind im Dunkeln
Und die anderen sind im Licht.
Und man sieht nur die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht."
Und man leuchtet halt da, zur Ablenkung, wo's einen selbst nicht wehtut …

Corvus albus | Do., 24. Januar 2019 - 20:29

Wenn ich mir das Foto am Anfang des Berichtes ansehen, frage ich mich, ob Gesichter so aussehen, die die Menschen lieben.
Mit Jesus Christus haben diese Menschen wenigstens nichts zu tun, ebenso wie die Organisation der Kirche an sich. Man könnte auf sie verzichten, wenn nicht ein kleiner Teil der Menschen Trost in ihr findet.

Ralph Lewenhardt | Fr., 25. Januar 2019 - 09:50

Der christliche Glaube ist und bleibt eine individuelle Angelegenheit zwischen dem gläubigen Menschen und seinem Gott.
Hätte sich die Kirche als weltliche Organisationsform gläubiger Menschen und mehr ist sie nicht, stete auf die Gebote Gottes beschränkt, wären der Menscheit unbd vielen Gläbigen bis in die heutige Zeit hinein, entsetzliche und anmaßende weltliche Handlungen von Kirchenfunktionären erspart geblieben. Eine demütige Rückführung der Arbeit dieser weltlichen Organisation auf die Gebote Gottes und die Organisation der spirituellen Gemeinschaft der Gläubigen, könnte für viele Menschen ein reizvoller Anker in diesem Leben sein.

Ruth Müller | Fr., 25. Januar 2019 - 11:59

auf deutschem Boden seit 1054.
Dem Glauben mit vollem Einsatz und offenem Herzen zu begegnen fällt der heutigen Nomenklatur schwer, weil Sie nicht mehr beseelt ist, - und sich den "Götzendienst" verschrieben hat.

Barbara Piele | Fr., 25. Januar 2019 - 12:00

"Ausgestellt wurde der Ablassbrief im Namen eines vom Papst beauftragten Bischofs oder Kardinals, wobei die Kirche den Käufern einen Nachlass zeitlicher Sündenstrafen oder einen vollkommenen Ablass gewährte." -- Das ist die katholische Kirche. -- Ich konnte mich also freikaufen von Raub, Mord oder Totschlag. Je schlimmer desto teurer. -- Die katholische Kirche ist für mich persönlich ein Irrsingsweg. Geld wie kein anderer Staat. Dogmatisch seine Theorien verbreiten. Verhütung in armen Ländern verbieten. -- Wo leben die eigentlich??? -- Und dann selber den Schutzmantel über sexuelle Unzucht legen. Oder wie im Fall Franz-Peter Tebartz-van Elst. Geld rausgehauen auf Teufel!!!! komm raus. Entlassen...haha... und dann beim Papst unters Röckchen gekrochen. Nee. Haben fertig. --- Ansonsten wie immer eine relativ gutes Wochenende!

Harro Meyer | Fr., 25. Januar 2019 - 12:49

Der Hitler hatte Recht: Diese Religion, die unter Ihre politischen Führer Kaas noch für sein Ermächtigungs- Gesetz stimmte, ist nichts anderes als "eine raffinierte moralische Organisation zum Wohle der Popen", die er sich zum Vorbild nahm.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 25. Januar 2019 - 13:38

meint bei der katholischen Kirche vielleicht REINE Spiritualität, bei der evangelischen eher die Welt als auf dem Weg zu ihrer Erlösung?
Dafür steht z.B. das Motto des Lutherjahres "Du bist frei".
Das ist übrigens evtl. nicht das, wovon Immanuel Kant meinte ausgehen zu können, weshalb es bei ihm auf das Gesetz und den kategorischen Imperativ hinauslief.
Bevor jetzt evtl. Frau Merkels Vorstellung von der Maxime, die allem Handeln zugrundeliegen soll, zur neuen Religion erklärt würde, wäre meine Überlegung, dass nach Kant noch viel gedacht wurde, u.a. von Nietzsche und dass mir sehr wohl ein Weiterlesen Kants über Nietzsche im Sinne des freien Christenmenschen in Gott sinnvoll scheint, um von Kant zu lebendigen Überlegungen zu kommen.
Man sollte überlegen, was Kant mit MEINEM Denken, das zur Maxime werden soll, eigentlich konstituieren möchte, die Freiheit des Denkens zum Wahren, das Gesetz werden kann?
Nietzsches Freiheit meint im Göttlichen frei GEBOREN, leben zu können?
Sic est

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 25. Januar 2019 - 14:02

Kirchenführer*innen überlegen, analog zum Fundstück von Frau Hildebrandt, bete ich, dass der christliche Glaube oder andere Glaubensrichtungen in Europa nie (wieder) zur politischen Waffe und sei es aggressivem Humanismus werde.
Säkularisierung scheint mir dafür nicht ausreichend.
Christus Lehre war auch sein Leben, Mutter Theresa war BEI denen, die ihre Hilfe brauchten.
Wir haben jetzt evtl. eine Aspirantin auf die Nachfolge Christi, Frau Merkel.
Ich stelle mir die Wiederkehr/Nachfolge Christi zwar anders vor, vor allem nicht als Wille dazu, aber so ein Wille kann gewaltige Folgen haben.
Entsprechend rate ich von jedweder Kritik ab, die im Nachhinein als "blasphemisch" verurteilt werden kann.
Handle jeder so, dass er sich in der Zeit nach Christi Geburt nicht seines Handelns schämen muss.
Wenn Frau Merkel der neue Christus ist, fällt es uns hoffentlich wie Schuppen von den Augen.
Ich halte jedoch an der parlamentarischen Demokratie und meiner Freiheit in Gott fest.

Harald Dietl | Fr., 25. Januar 2019 - 21:50

"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und gebt Gott, was Gottes ist."
Damit hat Jeschua oder Jehoschua ben Josef (lateinisch: Jesus) schon alles gesagt.
Nur ca. 5-7 Prozent der Kirchensteuer kommen sozialen Zwecken zugute, der Rest geht für den Kirchenbeamtenstaat drauf.
Für Caritas und Diakonie tragen die Kirchen nur ca. 5 Prozent der Kosten, lassen sich aber das soziale Engagement zuschreiben.
Woran soll man glauben? Der Glaube an einen Gott hat doch nichts mit einer Kirche zu tun.
Jesus war übrigens genauso wenig Christ wie Buddha ein Buddhist war.