- Wohin der Müll verschwindet
Die Straßenkehrer wirken unterbeschäftigt: Wo immer sie auftauchen, scheinen sie vor kurzem erst gewesen zu sein. Warum Müll zunehmend aus der Öffentlichkeit verschwindet und fast nur noch in Kunstgalerien zu finden ist.
Unsere Städte sind reinlich, das muss man ihnen lassen. Bierdosen werden zwar immer und überall an den Hals gesetzt, doch selbst die gröberen Mitbürger werfen sie nicht auf die Straße. Die Bananenschale, auf der ein unschuldiger Flaneur ausrutscht und sich das Bein bricht, gehört dem Reich des Mythos an. Zigarettenkippen mögen allgegenwärtig sein, können aber als Rache der Raucher freundlich übersehen werden. Die Straßenkehrer wirken unterbeschäftigt: Wo immer sie auftauchen, scheinen sie vor kurzem erst da gewesen zu sein.
Wer sich dennoch nicht leicht tut, Frankfurt oder Berlin für sauber zu halten, möge sich anderwärts umschauen: Selbst den Skandinaviern sind wir inzwischen nahe auf den Fersen. Auch ein Blick in die Kulturgeschichte kann helfen. Wann in den letzten 5000 Jahren lag je so wenig Dreck herum? Und die Reinlichkeitsschraube wird weiter angezogen: Die Knallerei an Silvester soll aufhören, das Elektroauto, die E-Zigarette greifen um sich.
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