Blick aus der Bummelbahn / Jens Gyarmaty

Bahn-Chaos und mehr Mit der Bummelbahn durch Bullerbü

Mehr Bus und Bahn, das ist ein altes Anliegen der Grünen. Die Ampelregierung hat das Gegenteil erreicht. Inkompetenz und Trickserei dominieren die Verkehrspolitik, während Deutschlands lange gelobte Infrastruktur zerfällt.

VON THOMAS EHRMANN am 2. Juli 2024 15 min

Autoreninfo

Thomas Ehrmann ist Professor am Institut für Strategisches Management der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und lehrt Wirtschaftswissen- schaften. Er war Referent im Bundeswirtschaftsministerium und hat als Berater für die Bahn und private Verkehrsanbieter gearbeitet.

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Die deutsche Verkehrspolitik ist zum absurden Theater verkommen. Was sie erreichen will, erreicht sie nicht. Was sie unternimmt, bewirkt oft das Gegenteil von dem, was das Ziel war. Und was sie verkündet, glaubt sie im Grunde selbst nicht mehr. Bestes Beispiel ist das 49-Euro-Ticket. Als verkehrspolitische Großtat verkauft, führt es dazu, dass weniger Geld im System ist.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Verkäufe von solchen Tickets zu Einnahmen auch bei Verkehrsunternehmen führen, die dafür gar keine Transportleistungen erbringen. Wer also immer schon den öffentlichen Verkehr wählte, bekommt ihn nun billiger und bequemer. Doch das nutzt weder dem Klima noch Bussen und Bahnen. Vielmehr leiden alle darunter. Die Verkehrswende ist tot. Mit der Bummelbahn durch Bullerbü. Aber Vorhang zu und alle klatschen Beifall. Absurd.

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Jens Böhme | Di., 2. Juli 2024 - 11:29

Vielleicht sollten sich die Grünen auf nächstem Bundesparteitag die Frage stellen, wie kasperleresk man die eigene Politik noch treiben will. Allein der Wärmepumpengau und die Reaktion des Verursachers, es sei ja nur ein Test gewesen, würde in gutsortierten Staaten seine Entlassung oder mindestens Regierungskrise bedeuten. Leider sind auch die Bürger und Wähler schon auf das bildungspolitische Niveau der Grünen gesunken und wählen weiter verschiedenfarbige Totengräber der Gesellschaft, des Landes und des Systems.

Ernst-Günther Konrad | Di., 2. Juli 2024 - 11:50

Spätestens jetzt bei er EM, wo ganz viele Europäer hier im Land sind und den ÖPNV nutzen, bekommen sie am eigenen Leib zu spüren, wohin Deutschland abrutscht. Gerade die älteren Europäer können von der WM 2006 und der EM heute Vergleiche ziehen. Nicht nur Engländer die Gelsenkirchen für ein Dreckloch halten, die Fans aller Nationen die kriminellen Viertel rund um den Frankfurter Bahnhof "bewundern" dürfen, sie alle bekommen den Eindruck von Deutschland, den es verdient. Wir sind zum Failed State verkommen und da ist das Problem mit der Bahn, das ja nicht seit gestern besteht, aber sich eben immer noch mehr verschlimmert nur das Sinnbild dieser Politik. Und ja, das mit der Bahn ist nicht allein der Ampel anzuhängen, da haben sich vorher schon etliche Unionsminister vergangen und gilt ja als Versorgungsanstalt abgehalfterter Unionspolitiker. Das mit der Bahn fing schon viel früher an und wird sich nicht ändern, solange keine Fachleute außerhalb von Parteien das Zepter in die Hand nehmen.

Ihre Meinung in Ehren, werter Herr Konrad, aber glauben Sie wirklich, daß es auch nur einer einzigen Person in den politischen Kreisen, die alles zu verantworten haben, interessiert, was ein ausländischer Besucher über den Zustand Deutschlands denkt?

Thomas Romain | Di., 2. Juli 2024 - 12:50

Ja, es war ein grosser Fehler der Ampel, Wissing zum Verkehrsminister zu machen, statt zB Anton Hofreiter. Erwartet irgenjemand, dass sich unter Wissing die Infrastruktur und die Situation der Bahn verbessern wird?

Helmut W. Hoffmann | Di., 2. Juli 2024 - 13:32

das Versagen bei Politik und Bahn ist absehbar: Es wird verschleiert, es werden Pfründe gesichert, es werden Entscheidungen von fachlich unkompeteten Personen getroffen. Politiker aus hohen Ämtern werden bei der Bahn entsorgt (z.B. ein Kanzleramtsminister unter Merkel in den Bahnvorstand), die wiederum ihr Dasein rechtfertigen wollen, aber fachlich unbedarft wie ein Neugeborenes sind. Eins jedoch können sie alle, diese hochversorgten, nutzlosen Personen: den Bürgern dummes Zeug erzählen.

Walter Bühler | Mi., 3. Juli 2024 - 09:33

... es ist Krieg.

Und unser Land wird immer noch vom gleichen Personal regiert und verwaltet wie jetzt!
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Gott sei Dank ist aus dem kindisch-hysterischen Geschrei in den Staatsmedien und bei CD(S)U, SPD, FDP und bei den Grünen noch kein Krieg geworden !!!

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