Rolf Mützenich / laif

Rolf Mützenich im Porträt - Störender Friedensengel

Rolf Mützenich träumt von einer besseren Welt. Doch zu einer besseren Performance der Ampelregierung trägt der SPD-Fraktionsvorsitzende nicht bei.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Neulich kam Rolf Mützenich mit dem Fahrstuhl auf der falschen Seite an. Auf der Fraktions­ebene des Reichstags, dort wo die Kuppel schon das Gebäude teilt, stand der SPD-Fraktionsvorsitzende vorm Saal der Unionsfraktion. Die Journalisten hatten sich da schon aufgebaut, vorne sprach CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz in die Mikrofone. Die Meute versperrte den Durchgang. Der SPD-Spitzenpolitiker bahnte sich kurzerhand den Weg durchs Gewühl zur anderen Seite, zu seinem Saal. Kaum einer hat’s bemerkt. 

Rolf Mützenich ist eine freundliche, fast sanfte Erscheinung. Er trägt seine Akten selbst unterm Arm und wirkt fast unscheinbar. Potenziell ist er der zweitmächtigste Mann der Republik. Er ist der Chef der Mehrheit im Parlament, Chef der Kanzler-Fraktion. Eigentlich ist er dafür zuständig, den Laden zusammenzuhalten.

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Christa Wallau | Mi., 11. September 2024 - 11:44

mit der Realität.
In meinen Augen waren Schröder und Leute wie Peer Steinbrück die letzten Vernünftigen, Verantwortungsbewußten und Handlungsbereiten in dieser Partei.

Heute gibt es fast nur noch Karrieristen, Opportunisten und eben auch noch einige einsame Idealisten wie Mützenich in der SPD.
Unverhältnismäßig viele Menschen mit Migrationshintergrund tummeln sich in der alten Arbeiterpartei, ebenso wie bei den GRÜNEN.
Sie alle haben die fetten Töpfe gerochen, aus denen man in der Politik fressen kann, wenn man es geschickt genug anstellt. Bildungsabschlüsse und berufliche Qualifikation sind absolut unnötig.

Helmut Schmidt würde m. E. ein sehr sarkastisch-abfälliges Urteil über die SPD von heute fällen.
Gott sei Dank hat der Tod ihm erspart, den Niedergang seiner politischen Heimat bis zum bitteren Ende mitzuerleben.

Gerhard Lenz | Mi., 11. September 2024 - 11:51

besseren Welt. Nur wie die zu erreichen ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Sicher nicht, indem man einen. aggressiven Imperialisten namens Putin, der seinen russischen Ethno-Faschismus über Eurasien verbreiten möchte, gewähren lässt. Schon gar nicht, indem man die Kapitulation der Ukraine akzeptieren würde, um wieder billiges russisches Gas einkaufen zu können. So wie das augenscheinlich AfDBSW tun würden, denn an der "Ukraine-Spezialoperation" trägt doch der Westen Alleinschuld! Putin wurde doch zum Krieg gedrängt, ja förmlich gezwungen.

So die krude Logik..

einer US-Journalistin auf dem letzten Petersb. Wirtsch.-treffen die Gegenfrage zu stellen, warum man sie (RF) für so verrückt halte, ein weit überlegenes Militärbündnis wie die NATO angreifen zu wollen. Und nun möchte er den russ. Ethno-Fasch. über Eurasien verbreiten. Vielleicht können Sie Schlimmeres verhindern und ihm die logischen Folgen des Kräfteverhältnisses z.B. zw. der VRCh und der RF klar machen? Oder gehören die VRCh bzw. Indien nicht zu "Eurasien"? Die gehören sogar alle 3 zum BRICS. Das sollte aber "Ihre Logik" nicht stören.
Wäre es logisch, wenn bi- bzw. multilaterale Militärabkommen der RF für den Fall eines Krieges bzw. der Ausrufung des Kriegszustandes unwiderruflich Militärhilfe (Waffen, Truppen, etc.) der Vertragsparteien vorsehen, dies aber im konkreten Fall nicht erwünscht ist, weder z.B. von BY, noch von Kasachstan, und die RF ohne diese "Hilfe" auszukommen" glaubt, eben nicht von Krieg zu sprechen, sondern diesen Begriff zu "umschiffen"?

Nun Herr Lent ich vermute Sie im Lager der Alt- 68 iger und ihren Träumen linker Politik zu der sich noch ein guter Schluck grüner Ideologie gesellte.
Der Unterschied zwischen uns beiden ist der „Vergleich“ und vor allem das „Erleben“ beider Systeme, der sozialistischen Plan, und der kapitalistischen Marktwirtschaft. Letztere ist bei Leibe nicht vollkommen bringt aber der Masse der Bevölkerung weit aus mehr Wohlstand, als die Planwirtschaft es je vermocht hat. Auch da nur um ein Beispiel zu nennen, der Widerspruch der
von Presse, Funk und Fernsehen propagierten „Zahlen der Plan- Übererfüllung“
und dem „Erleben der Mangelwirtschaft“ im privaten u n d an der täglichen Arbeit.
Und genau diese Tendenz sehe ich heute wieder. Nur mit dem Unterschied, dass es bei den meisten nicht um materielle Dinge sondern ehr um Zukunftsängste der inneren Sicherheit und Überfremdung geht und all der daraus folgenden nachgelagerten Probleme.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Karl-Heinz Weiß | Mi., 11. September 2024 - 12:00

"Personifizierter Selbstwiderspruch der deutschen Sozialdemokratie" - perfekte Zusammenfassung. Brandt, Schmidt, Schröder: alle gaben der SPD ein eigenes Profil und hielten das Selbstzerstörungsgen dieser Partei einigermaßen im Zaun. Der aktuelle Kanzler ist dazu zu schwach und will sich über die Zeit retten. Doch das "Wunder von 2021" wird ausbleiben. Dann kann Rolf Mützenich seine "Suche nach der verlorenen Zeit" auf den Oppositionsbänken fortsetzen.

Markus Michaelis | Mi., 11. September 2024 - 12:20

sorry, aber etwas passt es ja auch zu diesem Artikel. Die Rede von Scholz gestern im Bundestag fand ich zu wichtig - man kann glaube ich die verschiedenen Weltbilder sehen. Die AfD ist für mich nicht so wichtig - mein großer Punkt ist, warum Scholz, als Repräsentant der Mitte, so denkt, wie er denkt.

Die AfD soll vom Gestern träumen: mir scheint Scholz von einer vergangenen "Europawelt" zu träumen, in der "wir" die Werte für alle Menschen setzen. Die gab es auch nie, ist aber heute noch mehr vorbei. Scholz macht eine demokratische, werteorientierte, menschliche Politik für ALLE Menschen. Er hat die Menschen aber nie gefragt und für alle anderen bleibt dann noch die Rolle des undemokratischen Menschenfeinds.

AfD-Ablehnung begann zB mit Petry-Schießbefehl. Die FAZ wollte dort Petry überführen, dass ihre Zurückweisung zum Erschießen von Menschen führen würde. Mir schien Scholz in der Rede heftig ganz ähnliche Zurückweisung zu fordern.

Ich würde diese Rede gerne mehr diskutieren.

Urban Will | Mi., 11. September 2024 - 13:16

der Fraktion keinen anderen möchte. Was wiederum heißt, dass die Mehrheit wohl denkt wie er.
Was wiederum heißt – in Sachen Ukrainekrieg – dass die Fraktion die Lage dieser zur Lächerlichkeit verkommenen Partei widerspiegelt.
Man ist so dermaßen dem linksgrünen Zeitgeist, der nach Endsieg schreit und der weiterhin Waffen liefern möchte, verfallen, dass man entgegen seiner Überzeugung redet. Und kein ernsthafter Sozialdemokrat dürfte diesen selbstzerstörerischen Irrsinn an Migrationspolitik mit tragen.
Diese Partei hat nicht nur 15% „verdient“, sie sollte weniger als 5% bekommen, denn sie ist es nicht mehr wert, den Namen der einst so stolzen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu tragen.
Scholz? Der hat vermutlich vergessen, dass es eine Fraktion, geschweige denn einen Chef, gibt.
Zu Mützenich: „Ich bedauere sehr, dass wir den nachfolgenden Generationen keine bessere Welt hinterlassen“.
Könnten sie aber: indem sie sich auflösen und diejenigen ran lassen, die es können und wollen.

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 11. September 2024 - 14:42

..in Deutschland die den selbstzerstörerischen Kurs in der UA nicht mitmachen wollen. Da wäre Herr Mützenich nicht alleine. Leider reicht es nicht in der Fraktion für einen Kurswechsel, aber irgendwie dämmert schon bei BK Scholz, dass man den Endsieg der UA nicht abwarten kann.

bei uns stürzen schon Brücken ein ganz ohne teure Taurus. Nun ich denke einigen dämmert es gaaanz langsam nach tausenden Toten, nach Klima- und Umweltzerstörung und abermilliarden Euros, dass wir uns verrannt haben aber wer sagt es Kiesewetter, Hofreiter, Roth und Zimmermann-Strack und sonstigen Verantwortlichen.