- Cicero Podcast Politik: „Hast du nicht als Marxist angefangen?“ „Unbedingt!“
Der Cicero-Jahresrückblick: Chefredakteur Alexander Marguier und Kolumnist Mathias Brodkorb lassen die aus ihrer Sicht seltsamsten Begebenheiten der vergangenen zwölf Monate Revue passieren. Und hauen sich dabei ordentlich Wein hinter die Binde.
2023 war eine ereignisreiche Zeit: Nichts beschreibt die abgelaufenen zwölf Monate besser als die Kür des Worts „Krisenmodus“ zum „Wort des Jahres“. Aber es gab auch Episoden, die nicht von weltpolitischer Bedeutung waren – und dennoch in Erinnerung bleiben. Zum Beispiel das Rätselraten um eine angeblich freilaufende Löwin, die tagelang einen Berliner Vorort in Atem hielt. Oder die Hundekot-Attacke eines Ballett-Choreographen gegen eine unbotmäßige Kritikerin.
Was hat uns 2023 beschäftigt, persönlich in den Bann gezogen – oder besonders abgeschreckt? Chefredakteur Alexander Marguier und Kolumnist Mathias Brodkorb blicken in ihrem feuchtfröhlichen Cicero-Jahresrückblick zurück auf eine Sammlung skurriler Begebenheiten. Gelegentlich werden zwar auch ernste Themen diskutiert. Weil das Ganze jedoch eingebettet ist in eine Weinprobe, kommt selbst bei Sujets wie der Haushaltskrise merklich Stimmung auf. Bitte wundern Sie sich nicht, dass das Gespräch mit steigendem Alkoholpegel zunehmend aus dem Ruder läuft.
Das Gespräch wurde am 20. Dezember 2023 aufgezeichnet.
Sie können den Podcast jetzt hier – klicken Sie dazu „Inhalte aktivieren“ – hören, oder auch auf allen Podcast-Portalen.
Sie sind interessiert an weiteren Themen und noch kein Abonnent von Cicero Plus? Testen Sie uns, gratis für 30 Tage.
Mehr Podcast-Episoden:
- Serdar Somuncu: „Das ist die schlechteste Bundesregierung, die wir je hatten"
- Erich Freisleben: „Das Schweigen über die Nebenwirkungen konnte ich nicht akzeptieren“
- Daniel Stelter: „Die Qualifizierten wollen nicht nach Deutschland"
- Andreas Rödder: „Die CDU ist eine Partei der Bequemlichkeit“
- Juli Zeh: „Polarisierung ist nicht Schlimmes"
- Ijoma Mangold: „Bitcoin ist Punk“
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
beschweige mal Herrn Marguiers Überlegungen zum Mehrheitswahlrecht, zumal Herr Brodkorb sehr klug antwortete und deshalb JA, ich denke mal, dass wir Leser und Leserinnen oder allgemein Lesende nach der Lektüre klüger sind als wir es zuvor waren.
DANKE DAFÜR an die REDAKTION und ein erfolgreiches Neues Jahr 2024.
Ist es nicht möglich, die Listen gemäß der Direktmandate nach der Wahl zu "korrigieren", will sagen, Direktmandaten darf das Parlament nicht verweigert werden und auch dann nicht, wenn die Partei nicht die 5 % Hürde schaffte, dann aber mit speziellem Status?
Das würde doch alle Abgeordneten motivieren, ihr Bestes zu geben und gleichzeitig wäre ein Listenplatz eben keine Garantie vor dem Zuspruch der Wähler?
Es macht mir Spass, politisch herumzutüfteln und wieder mein Dank an die Redaktion des Cicero, dass ich dies im Kommentarbereich ausleben darf.
Redaktionell kritisch beäugt, aber eben auch behütet.
Irgendwie unfreiwillig komisch, wenn Marguier und Brodkorb sich schon beim ersten Glas Grauburgunder darüber beömmeln, dass ein Künstler einer Journalistin Hundekot ins Gesicht schmiert, weil diese sein Werk kritisiert hatte. Landet Kartoffelbrei auf Kunstwerken, wird im Cicero hingegen gern der Totalitarismus-Alarm ausgerufen.
Welche Auswirkungen ein drittes und viertes Glas Wein auf diesen Niveaulimbo hatten, wollte ich dann nicht mehr mit anhören.
Frohes neues!
Vorneweg: Eine sehr unterhaltsame, von edlem Wein beschwingte Diskussion mit gelegentlichen Geistesblitzen. Sehr überzeugend Lob und Kritik an der Zeitenwend-Rede von Scholz. Da wurde das, was man das Kairos bezeichnet (Kairos = Wegscheide oder Gelegenheit, einer biographischen oder historischen Entwicklung in die Speichen zu greifen) geradezu hellsichtig erklärt. Meine Kritik betrifft allerdings wieder einmal ein Tabu, den weißen Elefanten, dem man zeittypisch aus dem Wege ging, nämlich einer klaren Stellungnahme zur AfD. Der Aufschwung der AfD ist neben dem BVG-Urteil das innenpolitissche Großereignis des Jahres 2023. Man scheint sich allerdings in der Vorbesprechung des Dialogs darauf geeinigt zu haben, dieses Thema lieber auszusparen. Fragt sich nur, weshalb? Ist man darüber zu verschiedener Meinung gewesen? Wollte man keine Leser vergraulen? Sich - in welche Richtung auch immer - nicht die Finger verbrennen? Irgendwann wird der "Cicero" diesbezüglich Farbe bekennen müssen.
Wie hält es der Cicero mit der AfD, will der eingefleischte AfD-Anhänger wissen. Ist er jetzt endlich Teil der Bewegung? Oder geht es weiter auf der Merz-Linie: Inhaltlich oft genug mit den Rechtsextremisten übereinstimmen, aber das Parteipersonal eher kritisch einschätzen? Oder ist der Cicero ganz offen Teil des Nationalen Widerstandes?
Manche Foristen haben schon mal reichlich skurile Erwartungen: Der Cicero soll jede konservative Zurückhaltung aufgeben und sich als AfD-Blatt outen! Das wäre natürlich nicht nur sein intellektuelles Ende. Sie könnten sofort alles abschalten, abschliessen und die Redaktionsräume aufkündigen, infolge wirtschaftliche Totalpleite.
Gutester, Sie fordern CICERO auf zu lügen. Das verstösst gegen ein Gebot. Unabhängig davon Sie können ja Ihre Pappnasen ein Abo schmackhaft machen.
Dann kann das Licht anbleiben.
er berichtet kritisch.
Hört man noch etwas von der NPD oder hat die sich vielleicht "gänzlich" zur AfD bewegt?
Vor den evtl. Entwicklungen kann man doch nicht die Augen verschliessen und bei Frau Maron habe ich vor allem Unkenntnis über bislang noch westdeutsche politische Rechtsausleger herausgehört.
Viele Wähler lassen sich trotzdem Alternativen zu von ihnen abgelehnten politischen Entwicklungen nicht nehmen, achten aber evtl. zu wenig auf die Hintergrundmusik und Begründungszusammenhänge.
Kurz, m.E. muss die AfD demokratisch-rechtsstaatlich Farbe bekennen.
Der Cicero wird dann schon berichten.
Ich glaube nicht, dass ich es mir zu leicht mache, wenn ich sage, dass die jüngst von Prof. Dr. Vosskuhle geäußerte Besorgnis mich wieder hellhörig gemacht hat.
Ich will nicht Nationalliberale oder Nationalkonservative per se ausgrenzen, ich bestehe aber darauf, dass wir in einer verfassten parlamentarischen Demokratie leben, mithin einem Rechtsstaat.
Die Kombination von Volk und Führer FEHLTE