- Die letzte Bastion des Patriarchats
In ihrer Kolumne schreibt Sophie Dannenberg über beiläufige Entdeckungen. Diesmal: Während alle im Rahmen der Metoo-Debatte männliche Übergriffe anprangern, wird sie zum Opfer übergriffiger Frauenzeitschriften beim Zahnarzt
Neulich beim Zahnarzt habe ich die letzte Bastion des Patriarchats aufgespürt. Nicht im Behandlungszimmer, wo der Zahnarzt mir väterlich den Arm tätschelte. Aber das war nett, nach einer fiesen Wurzelbehandlung – die letzte Bastion des Patriarchats befand sich im Warteraum auf dem Tisch. Die Rede ist von einem Stapel Frauenzeitschriften. Alle sagen #metoo, ich bin das Opfer übergriffiger Männer, aber ich sage, ich bin seit jener Wurzelbehandlung das Opfer übergriffiger Frauenzeitschriften.
Diese Dinger machen einen so fertig, da ist eine Horde pfeifender Bauarbeiter gar nichts dagegen. Beim Blättern musste ich erkennen, dass nichts an mir in Ordnung ist und dass ich wohl in eine Frauenerziehungsanstalt gehöre, denn diese Zeitschriften sind genau das. Erst mal ging es darum, wie ich alles kalkfrei sauber kriege oder wie ich den Teppich reinige. Es ging auch um Autos. Einer ist neulich eins abgebrannt, weil sie einen Fehler beim Tanken machte. Passiert wohl, wenn Frauen Auto fahren.
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Wie recht Sie haben. Vielen Dank für diesen Artikel!
Keiner spricht von den männlichen Opfern....überlegt doch mal selbst.
Die armen – die mit häßlichen alten dicken Frauen ins Bett müssen weil SIE ihre Cheffin, Vorgesetzte, oder nur die Sachbearbeiterin vom Amt ist.
Da ist keine Gleichberechtigung.
Es gibt bestimmt genauso viele Jungs wie Mädels die rundum aus der Gesellschaft raus belästigt oder/und gedemütigt werden. Was mich am meisten zur Glut gebracht hat, war das einseitige, nach Jahren. Ich bin mir nicht sicher ob es ein gutes Stück Egoismus war, eben nicht anzuzeigen. Hätten sie damals schon angezeigt, hätten sie vielen Frauen das gleiche Leid erspart. Und demnach es doch so viele (fast alle) waren versteh ich das noch weniger. Bis dato sind sie doch gackernd drumrum gehüpft. Nur für die Presse ein Lächeln hier ein Lächeln da. Das ganze hat mich sehr an Kachelmann erinnert. Allerdings ist es schon sehr mutig solche Filmgrößen zum Fall zu bringen