Merkel und Merz
Wiedersehen: Ex-Kanzlerin Angela Merkel und CDU-Chef Friedrich Merz /dpa

Angela Merkel wirbt mit Helmut Kohl - Beziehungen zu Russland: Merkels Doppelbeschluss

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat „neue Handlungsspielräume“ gegenüber Russland eingefordert. Bei einer Gedenkveranstaltung für den früheren CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl mahnte sie, es sei sein Vermächtnis, „parallel immer auch das im Moment so Undenkbare, schier Unvorstellbare“ mitzudenken. Dabei erinnerte sie an den Gedanken des „Doppelbeschlusses“ aus der Kohl-Zeit, der Abschreckung und Gesprächsbereitschaft gegenüber Moskau verband. Bei der Veranstaltung traf Merkel erstmals wieder auf CDU-Chef Friedrich Merz.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Es sollte ein Gipfeltreffen dreier großer CDU-Kanzler werden. Nur gab es zwei Schönheitsfehler und eine Überraschung. Der erste Schönheitsfehler war, dass Helmut Kohl nicht persönlich kommen konnte, sondern nur im Video zu sehen war. Der zweite Schönheitsfehler war, dass CDU-Chef Friedrich Merz ja noch gar nicht Kanzler ist. Dafür gab es die Überraschung, dass Angela Merkel tatsächlich anwesend war und eine so gute Rede hielt, wie man sie während ihrer Amtszeit selten gehört – und mitunter vermisst – hat.

Eingeladen hatte die neu gegründete „Bundeskanzler Helmut Kohl Stiftung“, die – wie auch für andere ehemalige Regierungschefs vom Bundestag errichtet und mit öffentlichen Geldern finanziert – das Andenken an den Großen der Republik sicherstellen soll. Das ganze Setting entbehrte dabei nicht einer gewissen inneren historischen Ironie.

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Ingo Frank | Mi., 28. September 2022 - 16:17

miteinander reden“ und „Handlungsspielräume schaffen“
So in etwa definiert die Ex- Kanzlerin das außenpolitische Verhältnis zu Russland. Ja, würde ich so unterschreiben.
Und folgend daraus die 1 Millionenfrage: und in der CDU Innenpolitik? Da sag ich mal andere Handlungsspielräume schaffen ….., Italien, Schweden läßt grüßen und der Osten des Landes auch!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Karl-Heinz Weiß | Mi., 28. September 2022 - 16:34

Spätestens mit der sogenannten Teilmobilmachung und der Annexion ukrainischer Gebiete hat Präsident Putin sein persönliches Schicksal mit dem weiteren Kriegsfortgang verbunden. Dies unterscheidet die Ausgangslage fundamental von der beim Doppelbeschluss in den 80er-Jahren. Zur Ex-Kanzlerin fällt mir deshalb nur eine Bemerkung ein: Thema verfehlt.

Urban Will | Mi., 28. September 2022 - 16:41

Europa ist nicht in Gefahr, zumindest nicht „ernsthafter denn je in seiner Geschichte“ bedroht, oder sieht dieser Polit – Rückkehrer und Dauer – Amateur in Europa nur die EU?
Am meisten bedroht war Europa durch Hitler, oder, viel früher mal, durch die Türken, etc.
Gewiss nicht durch Putin.
Ich bin gewiss kein Merkel – Fan, aber was sie sagte, sollte das Selbstverständlichste sein.
Himmel nochmal! Sind wir denn nur noch von Kindergarten – Politikern umgeben?
Haben die vielleicht mal an '45 gedacht und daran, dass wenige Jahre später Deutschland „wieder dabei“ war?
Was soll dieses Dumm – Geschwätz vom dauerhaften Ausschluss Russlands denn bringen, außer Uncle Sams feuchte Träume befriedigen?
Europa sollte endlich mal lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und Russland gehört zu Europa!

zumindest bis zum Ural.
Aber ich hoffe, H. Will sie nehmen mir meine kleine „Spitzfindigkeit“ nicht übel da ich ihrer Beurteilung vollumfänglich zustimme. Ganz Klar, Russland geröhrt zu Europa und Punkt. Auch der Hinweis, dass wenige Jahre nach 45 D „wieder dabei war“ . Und so wird und muß es mit Russland ebenfalls geschehen. Allerdings sollte man nicht den gleichen Fehler wie mit China machen und das Land nur als billigere Werkbank für minderwertige Produktion sehen, sondern als Partner mit eigenen Sicherheitsinteressen und die Akzeptanz des eigenen politischen Systems. Zumal man nicht mit zweierlei Maß messen sollte, wenn man von totalitären islamistischen Regimen um Gas bettelt.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hitler hat sich das Leben genommen, hatte keine Atomwaffen und es folgte die vollständige Kapitulation samt Aufteilung in Besatzungszonen. Diese Art von "wieder dabei" wird es mit Russland nicht geben.

Ich denke, wir sind uns einig, dass Hitler der Welt mehr Schaden zugefügt hat, als Putin bis dato.
Und es geht mir einzig um die Tatsache, dass man Deutschland trotz Hitler recht schnell wieder in die Weltgemeinschaft aufgenommen und seinen Wiederaufbau gefördert hat.
Es geht nur um die Frage, ob man ein Land, das ausgeschert ist aus der Weltgemeinschaft, für alle Zeiten ausschließt, was die links – grünen Moralapostel und einige Scharfmacher auf Seiten anderer Parteien /Länder offensichtlich gerne hätten, oder nicht.
Die Geschichte endet nicht, soweit konnten/können Kohl und wohl auch Merkel und andere, nach vorne sehen.
Und auch Putin wird keine 250 Jahre alt und wer ihm folgt, wissen wir nicht, aber das Hohlgeschwätz, das ich immer und überall höre, lässt mich befürchten, dass ihm ein neuer Putin folgt, denn ohne Perspektive, wieder mit d Rest Europas zusammen arbeiten zu können, wird eine demokratische Bewegung dort eher unwahrscheinlicher.
Diese Weitsicht fehlt den Aposteln.

Mein Kommentar ist mal wieder verschwunden, aber noch gebe ich nicht auf..

Um es dieses Mal kurz zu machen:

Herr Will, Sie sollten sich mal entscheiden. Bedeutet Putin nun die größte Gefahr für Europa, wegen seiner Atomwaffen - vor denen Sie ja nun täglich warnen?

Jetzt behaupten Sie plötzlich, von Putin ginge nicht die "größte Gefahr" aus.

Nun gut, in Ihren Augen sind immer die Amis Schuld, man weiss ja, warum Sie so denken, aber lassen wir den Unsinn mal beiseite. Auch den von den feuchten Träumen, die mir weniger gefährlich erscheinen, als Putins blutige Realität.

Ihnen ja scheinbar nicht.

ja interessant.
Aber vorweg: bitte lesen... ist das so schwer? Wo gebe ich „immer“ den Amis die Schuld?
Deren Wunsch nach Abkehr Europas von R ist Allgemeinwissen.

Gerade Sie und – da bin ich mir aber nicht mehr sicher – Merz oder die CDU, die sie Putins Ankündigungen doch immer wieder zum Bluff erklären, schreiben hier auf einmal doch von Atomwaffen.
Ob Merz daran glaubt, weiß ich nicht (dann wäre seine Haltung fatal), Sie jedenfalls haben immer wieder betont, Putin bluffe nur.
Ich selbst schreibe immer wieder von taktischen A – Waffen, mit deren Einsatz ich nach wie vor rechne. (und sehr hoffe, dass ich mich irre!)
So etwa wenn es zum großen Endkampf kommt und vielleicht sogar deutsche Panzer auf die Krim rollen Bei Strack- Zimmermann und deren Truppe werden dann feuchte Träume wahr und die Sektkorken knallen.

Aber taktische A – Waffen zerstören Europa nicht. Und daher halte ich deren Einsatz für keine so große Bedrohung für E wie sie es zu anderen Zeiten (siehe mein Beitrag) gab

Maria Fischer | Mi., 28. September 2022 - 16:58

was Frau Merkel sagt.
Es müssen dringend Gespräche beginnen.

Walter Bühler | Mi., 28. September 2022 - 19:47

Obwohl ich beide nie gewählt habe, habe ich beide respektiert, ja, wirklich, trotz der vielen, teilweise sehr schweren Fehler, die sie aus meiner Sicht gemacht haben.

Denn ich habe bei ihnen nie daran gezweifelt: Es ging ihnen nicht um den persönlichen Gewinn, sondern um das Land, das sie regierten.

Vor der nächsten Generation habe ich diesen Respekt verloren. Sie scheinen sich einzig und allein ihren Netzwerken gegenüber verantwortlich zu fühlen, denen sie ihre politische Karriere und das damit verbundene Einkommen verdanken.. Das Wohl des Landes führen sie zwar oft und gern auf den Lippen, aber in Wahrheit liegt es weit unter ihrem Horizont, oder es geht ihnen sowieso am Arsch vorbei.

Diese "junge" Art von "professioneller" (Partei-)Politik wird wohl dazu führen, dass das politische Kompetenzniveau ins Bodenlose fällt, und dass das parlamentarische System in Deutschland das gleiche Schicksal erleben wird wie in Frankreich, Italien, USA, Polen und Schweden..

Gerhard Fiedler | Mi., 28. September 2022 - 19:50

Schuld am Ausbruch des U.-kriegs sind die USA, auf den Weg gebracht mit Osterweiterung, angekündigtem Nato-Beitritt und Lieferung von Waffen. Vom Beitritt der einst zur SU gehörenden vorwiegend russisch sprechenden Ukraine zu einem Militärbündnis, das sich klar gegen Russland richtet, musste sich Russland zwangsläufig bedroht fühlen. Da über lange Zeit hinweg mit Diplomatie und Verhandlungen nicht erreicht werden konnte, vom Nato-Beitritt abzurücken, sah sich Russland auch aus Verteidigungsgründen zum Ukrainekrieg gezwungen oder provoziert, der sich letztlich gegen die USA richtet. Deutschland, seit 1945 immer noch in Abhängigkeit zur USA stehend, sah sich gewungen, den Überfall auf die Uk. nicht nur zu verurteilen, sondern auch unter dem Motto „Solidarität zur UK.“ der Großmacht Russland mit Sanktionen den Wirtschaftskrieg zu erklären. Dass dies für D. den Ruin bedeuten könnte, wird von den USA in Kauf genommen, oder ist möglicherweise von ihr sogar gewollt.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 28. September 2022 - 19:57

Frau Merkel war der Schrecken meiner Morgenstunden und der Albtraum des Nachts. Ich meine auch in meiner Erinnerung zu haben, dass sie gerne sprach, andere aber aus vielfältigen Gründen "verstummten"?
Das wird sich hoffentlich nicht fortsetzen, aber immerhin spricht wenigstens die Altkanzlerin und so schlecht nicht.
Das würde sicher auch Helmut Kohl konstatieren.
Mein Kanzler war aber nun mal Schmidt und statt Merkel, Schröder, der nach dieser Rede Merkels evtl. doch nicht "auswandern" muss?
Da es aber Merkel sprach, das Wort von der Doppelstrategie, werden es nun auch alle anderen Menschen Deutschlands laut sagen dürfen, was die meisten evtl. ohnehin dachten?
Es macht aber eben einen gewaltigen Unterschied, dass es nun Frau Merkel sagte.
Vielleicht wird sie auch diesen Weg der politischen Gespräche begleiten, möglicherweise sogar prominent.
Ich habe Frau Merkel nicht vermißt, erkenne aber an, dass sie immer noch den Unterschied zu machen scheint.
Mal schauen, wie sie sich einbringt..

deshalb von meiner Seite die Erläuterung, dass unter den nunmehr gegebenen Umständen, mir keine wirklich andere Politik möglich scheint.
Mögen die Foristen doch einmal versuchen, Polen von einer anderen Politik gegenüber Russland zu überzeugen.
Da erwarte ich momentan von den Skandinaviern mehr, wünsche ihnen aber keinesfalls eine evtl. "Wiederholung" der "Palme-Tragödie".
Frau Merkel steht für mich in der Kohl/Transatlantik-Linie.
Deren Zustimmung bedarf es, um überhaupt zu Gesprächen kommen zu können.
Ich erinnere jedoch an den m.E. letzten großen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, an Helmut Schmidt.
Ich war gegen dessen Doppelbeschluss, genauer aber FÜR FRIEDEN.
Erklang nicht zu seiner Beerdigung das Lied "Der Mond ist aufgegangen"?
Ich möchte es auf ihn hin deuten und versuche eine Gesamtschau.
Schmidt war zutiefst Deutscher und Europäer.
Mit Giscard dÉstaing dachte er eine selbstbestimmte Politik an, in den Schuhen von De Gaulle und Adenauer.
Man kann nicht immer alles sagen?

Sabine Lehmann | Mi., 28. September 2022 - 20:52

Ich fasse es nicht. Wie kann man ausgerechnet der Person, die Deutschland in 16 Jahren vor die Wand gefahren hat, nur ansatzweise attestieren, sie könne "gute" Ratschläge geben??
Ein ganz schlechter Witz. Dass sie auch noch den Kohl hervorhebt, von dem sie "gelernt habe", diesen aber gleichzeitig in die Pfanne gehauen hat, dass die Schwarte krachte, geschenkt?! Diese Übelkeit verursachende Doppelmoral von Politikern, die eine Schmierenkomödie nach der anderen aufführen, hat mit den aktuellen Ereignissen nochmal richtig Fahrt aufgenommen, so scheint´s. Oder wie möchte man logisch bzw. moralisch erklären, dass man gerne Geschäfte mit lupenreinen Despoten u. deren Diktaturen macht, aber mit ganz speziellen anderen eben nicht? Gibt es da die "richtig" Bösen u. die "guten" Bösen?
Dass Merkel wieder aus der Uckermarkschen Versenkung auftaucht, wenn die von ihr selbst angezündete Hütte brennt, war soo absehbar, dafür brauchte es echt keine Glaskugel. Und ein paar Naivlinge fallen drauf rein.

Jolanta Kunicki | Mi., 28. September 2022 - 21:25

eine Frage an alle, die sehnsüchtig diplomatische Gespräche mit dem russischen Autokraten erwarten: Was soll das Ziel der Gespräche für die Ukraine und für Russland sein? Glaubt jemand daran, dass der Diktator nur ein Millimeter von seinen Plänen abrücken würde, wenn ja, wo wäre dann die Grenze seiner Macht? Solange ihm sein eigenes Volk egal ist, ist ihm auch die Frau Merkel & Co. völlig egal.

Dr.Andreas Oltmann | Mi., 28. September 2022 - 21:37

Es erschreckt mich, welche politische Respektsperson Merkel plötzlich wieder sein soll.
Wie sie ihren politischen Ziehvater ins Rampenlicht stellt, um sich als wahre Vertreterin des Kohl‘schen Erbes darzustellen. Hat sie ihn nicht gestürzt? Diese Frau findet in jedem System ihren Platz, auch wenn sie Dinge ausspricht, die sie eigentlich schon immer gedacht hat, aber sich nicht getraut hat zu sagen. Hat sie nicht 16 Jahre schwerwiegende Fehler gemacht, unser demokratisches System an die Wand gefahren? Und schon findet sie als Hauptrednerin wieder die richtigen Worte, um ihre wahre Größe zu zeigen. Und wenn es nur darum geht, ihren Erzfeind Merz an die Wand zu spielen. Was nicht schwer ist. Ein Mindestmaß an Selbstkritik wird man bei ihr nicht finden. Aber sich zum elder Statesmen aufzuspielen, gelingt ihr immer. Und findet auch noch Applaus. Abstoßende Aufführung.

Gisela Hachenberg | Mi., 28. September 2022 - 22:38

Mir gefällt an dem Artikel von Herrn Resing nicht, dass er wieder einmal zeigt, dass er kein Merz Fan ist! Und wieder einmal die Glorifizierung der Merkel! Sie hielt eine tolle Rede! Merz hat keine Führung gezeigt! Die hat ihm Merkel genommen! Ja, die „Überfliegerin“ durfte zum Schluss reden. Da hat man immer die besseren Karten! Hallo Herr Resing, hört die Merkel Glorifizierung nie auf? Solange das bei Ihnen und anderen Kollegen der Fall ist, wird Merz nie auf einen grünen Zweig kommen! Langsam nervt es mich etwas, dass Merz, egal, was er sagt oder tut, beim Cicero immer der Verlierer ist. Warum? Ein wenig mehr Sinn für Gerechtigkeit wäre für mich angebracht. Ich kämpfe wahrscheinlich gegen Windmühlen! Merkel forever! Ich verstehe es nicht!!!

Ich greife Ihren letzten Satz gerne auf, liebe Frau Hachenberg. Bei mir kämpfen sie nicht gegen Windmühlen. Auch ich verstehe Resing´ Hommage auf Merkel
nicht. Was Merz betrifft, schwimmt auch Cicero im Strom des Mainstreams. Die wohltuende gewohnte Objektivität unseres Magazins "ubis es"? Merkels Raffi-nesse scheint Resing nicht gewachsen zu sein. Sie verstand aus Deutschland eine Demoskopie zu machen. Das ist weiterhin ihre Macht. Ihre Chancen kann sie sehr gut kalkulieren. Schlägt für sie die Stunde eines Comebacks? Man spricht russisch aus einer gemeinsamen Ära. Bevor Deutschland nicht mehr
präsent ist böte sich doch ein Vermittlungsgespräch zwischen Merkel und Putin an?! Sie war immer eine Strippenzieherin, fähig zur Analyse und stringenten Schlußfolgern.

Bei Merz beschleicht mich das Gefühl, er meint es mit sich nicht gut. Sein
"Sozialtourismus" war ungeschickt. Er sprach aus was Sache ist, stellte sich aber ein Bein, um weiterhin beim Thema Ukraine mitdiskutieren zu können.

Norbert Heyer | Do., 29. September 2022 - 07:26

Die Frau, die Kohl auf schäbigste Weise abgesägt hat, beruft sich auf seine Politik des Ausgleichs. Im Grunde ist es natürlich richtig, davon auszugehen, das Russland auch nach diesem Krieg immer noch unser Nachbar. Aber die USA werden niemals eine erneute friedliche Koexistenz zwischen Russland und Deutschland dulden - niemals! Endlich haben sie Deutschland sooo klein mit Hut, wie sie uns schon lange haben wollten. Wir sind für sie als Partner nur noch drittrangig, ihre Interessen gelten in Europa Polen und die Ukraine, die sie als Stationierungspunkte gegenüber Russland missbrauchen wollen. Hier wird es sprichwörtlich Nacht werden, wenn schon Rolltreppen stillgelegt werden und nachts die Dunkelheit keine Lichtpunkte mehr verbreitet. Die Geopolitik der USA hat den neuen Schwerpunkt in Asien, Europa hat nur noch sekundäre Bedeutung. Auch hier hat ideologisch-grüne Politik ohne Sinn und Verstand erst dazu geführt, dass eine solche weltpolitische Kehrtwendung überhaupt möglich wurde.

Helmut Bachmann | Do., 29. September 2022 - 19:40

Antwort auf von Norbert Heyer

und die bösen Amis wollen die armen Russen völlig einkesseln, während die doch nur spielen wollten und glücklich mit uns Europäern alt werden wollten. Dann war Merkels Politik des sich abhängig Machens also richtig, gelle? Wie kann man diesem netten Putin auch Schlechtes unterstellen.

Ernst-Günther Konrad | Do., 29. September 2022 - 08:40

Die sonst sich tot stellende Exkanzlerin meldet sich plötzlich zu diesem Thema im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zu Helmut KOHL zum Thema Russland zu Wort? Die Frau, die mithalf Kohl abzuschießen und seine Stabilitätspolitik zur Abhängigkeit von Russland ausbaute? Die Frau, die die CDU entkernte und ihr den Atem langsam und alternativlos aussaugte? Reden wir von der Merkel, die zum Ende ihrer Amtszeit ein ums andere Mal Putin bewusst und gewollt brüskierte und damit provozierte?
Ist das die gleiche Merkel, die in diesem Punkt natürlich zurecht feststellt, dass es auch ein Russland nach dem Krieg gibt egal wie dieser ausgeht?
Wenn solche Aussagen von Kritikern der derzeitigen Politik beim Thema Ukrainekrieg kommen, ist man sofort ein Putinversteher und schlimmer. Und sie spricht völlig gelassen aus, was jeder emotionsfrei denkender Mensch bei nüchterner Betrachtung ebenso denkt. Egal wie der Krige ausgeht, Russland wird es mit wem als Präsident auch immer weiterhin geben. Und dann?