Marine Le Pen bei einer Diskussion
Ein Film entlarvt die bürgerliche Fassade von Marine Le Pen und dem Front National / picture alliance

Frankreich vor Präsidentschaftswahlen - Propaganda wie von Goebbels?

Marine Le Pen wird an diesem Wochenende ihre offizielle Präsidentschaftskampagne starten. In die Quere könnte ihr dabei ein Film kommen, der am 22. Februar in Frankreich erscheint. Stefan Brändle hat ihn sich vorab angesehen

Stefan Brändle

Autoreninfo

Stefan Brändle ist Frankreich-Korrespondent mit Sitz in Paris. Er berichtet regelmäßig für Cicero.

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Marine Le Pen, Vorsitzende des rechten Front National (FN) in Frankreich, will an diesem Wochenende in Lyon bei einem zweitägigen Parteitag den Startschuss zu ihrer Präsidentschaftskampagne geben. Dabei wird sie wohl umstrittene Forderungen wie den Ausstieg aus dem Euro oder die Wiedereinführung der Todesstrafe präzisieren. Doch vor dem Parteitag reden ihre Parteigenossen hauptsächlich über einen Film, obwohl er noch gar nicht in den Kinos angelaufen ist. „Chez nous“ (Bei uns) kommt in Frankreich und vielleicht auch in andern Ländern erst am 22. Februar raus. Es geht um die fiktive Geschichte einer jungen Krankenschwester, die sich in einem ehemaligen Grubenrevier Nordfrankreichs zu einer lokalen Kandidatur für die Rechtsextremisten überreden lässt. Warum die Aufregung?

Nach Bekanntwerden des zweiminütigen Trailers sagte Parteivize Florian Philippot, es sei „skandalös“, dass dieser „Anti-FN-Film“ mitten in der Präsidentschaftskampagne erscheine. Gilbert Collard, einer der beiden FN-Abgeordneten in der Nationalversammlung, bezeichnete die Filmemacher gar als „Schüler Goebbels“, die auf Kosten der Steuerzahler einen „Propagandafilm“ gegen den Front National gedreht hätten.

Film trifft Schwachpunkt des Front National

Die empörten Reaktionen offenbaren, dass der belgische Regisseur Lucas Belvaux bei den Frontisten ganz offensichtlich einen Schwachpunkt getroffen hat. Dabei hat die auf einem Krimi basierende Story des Drehbuch-Coautors Jérôme Leroy selbst ihre Mängel. Bis zum Schluss bleibt unplausibel, warum sich die unpolitische Krankenschwester Pauline für den „Patriotischen Block“ – alias Front National – engagieren lässt. Ihr Vater ist ein Kommunist, der den alten Bergbauzeiten nachhängt, und die junge Frau (gespielt von Emilie Duquenne) kümmert sich in der Tristesse des industriellen Nordens nicht nur um Senioren in ihren zerfallenden Arbeiterhäuschen, sondern wie selbstverständlich auch um Einwandererfamilien der Banlieue-Zone.

Überzeugender ist die Rolle des ambivalenten Hausarztes Berthier (André Dussollier), der Pauline in die „nationale Volksbewegung“ holt – denn so nennt sich die Fassaden-Organisation offiziell. Ihr Pendant in der realen Politik ist die „marineblaue Sammlungsbewegung“ (RBM) von Marine Le Pen, die auf das Flammen-Logo des Front National verzichtet und dafür wie die Sozialisten eine Rose zum Emblem gewählt hat, um zusätzliche Wähler anzuziehen. „Chez nous“ entlarvt über diese Maskerade das Doppelspiel der Wirklichkeit: Die RBM will nicht mit der Stammpartei gleichgesetzt werden, doch die angegebene Telefonnummer auf der Homepage ist die gleiche wie des Front National.

Fiktive Parteichefin wie Double von Le Pen

Im Film versteht sich Pauline anfangs sehr gut mit der Parteichefin, die mit ihrer blonden Haartracht wie ein Double Marine Le Pens wirkt. Zu zweifeln beginnt die energische Krankenschwester erst, als sie als Bürgermeisterkandidatin nicht einmal Einsicht in das Wahlprogramm erhält, das sie verfechten sollte. Diese Vorschläge seien unwichtig, meint der Doktor. Entscheidend sei: „Wir sind fast an der Macht angelangt – und dafür kämpfe ich seit 40 Jahren!“

Was allerdings im Trailer nicht zu sehen ist: Um ans Ziel zu gelangen, hält der kultivierte Hausarzt Pauline auch von einem Neonazi-Schlägertrupp fern, von dem sich einer in die Krankenschwester verliebt hat. Berthier selbst vermeidet nach außen jeden Kontakt zu diesem bewaffneten Kommando, das Migranten und Maghrebiner jagt; bei Bedarf setzt er es aber selbst für seine Zwecke ein. Der Film zeigt damit einen direkten Bezug von der „nationalen Volksbewegung“, die sich „weder links noch rechts“ nennt, zu den brauen Schlägern. Eine direkte Verbindung zu den Nazis also. Es lässt sich leicht ausmalen, wie die Filmkritiker des Front National reagieren werden, wenn sie den ganzen Film gesehen haben.

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Jan Hollweg | Fr., 3. Februar 2017 - 13:36

Ich bedaure die derzeitige Zerstrittenheit der Europäer. Allerdings könnte man diese vielleicht überwinden, wenn man Nichtlinke nicht ständig als Extremisten hinstellt. Ein EURO-Austritt ist keine extremistische Politik. Sondern Wirtschaftspolitik. Und nicht einmal eine schlechte.
Persönlich bin ich für mehr freien Markt, bei dem es egal wäre, ob dieser dann n i c h t von der EU oder n i c h t von Nationalstaaten behindert würde.
Und wenngleich Europa in Vergangenheit gegen nomadische Reitervölker oder muslimische Eroberer nicht selten durch geeinte Reiche verteidigt wurden, die zuvor von durchaus gewalttätigen Königen geeint wurden, so ist es heute nicht unvorstellbar, dass Europa künftig wieder aus souveränen Nationalstaaten besteht, die im Falle eines Angriffs von außen ja durchaus geeint handeln könnten. Währenddessen bleibt unklar, wer genau von allein 450 EU-Richtlinien für die Produktion von Handtüchern profitieren soll.

Bertl Maier | Di., 7. Februar 2017 - 08:13

Antwort auf von Jan Hollweg

Sie uebertreiben maßlos. Zur Produktion von Handtuechern gibt es haargenau 218 EU Richtlinien. Das ist weniger als die Haelfte der von Ihnen behaupteten Zahl.

Und ich bezweifle daß Sie, oder die meisten anderen erzkonservativen Fanaten, verstehen wie kompliziert es ist ein qualitative hochwertiges Handtuch zu produzieren.

Gruss aus Bruessel.

Joachim Wiemann | Mi., 8. Februar 2017 - 12:37

Antwort auf von Bertl Maier

das hat gesessen! Nur 218 EU-Richtlinien. Das sind immer noch genug Paragraphen, um Heerscharen von Advokaten und anderen Bürokraten mit reichlich Einkommen zu versorgen. Was aber, Herr Brüsselianer, bringt das mir?

Rolf Pohl | Fr., 10. Februar 2017 - 16:16

Antwort auf von Bertl Maier

... doch nur 218 haargenaue EU Richtlinien für Handtücher?
Nun bin auch ich froh geworden und musste erkennen, die Brüsseler Handtuchkommission macht einen Top Job.
Und,
dank Ihnen, seh ich mich fortan nicht mehr als erzkonservativen Fanaten.

Hauptsache lieber Herr Müller, Sie flunkerten nicht mit einem alternativen Fakt.

Michaela Zimmer | Fr., 3. Februar 2017 - 13:54

Ich persönlich hatte nach der Vorwahl der Konservativen meine Hoffnung auf den Bewerber Fillon gesetzt; steht er doch mit seinem Programm (im Gegensatz zur CDU)für echte konservative Werte und für Verstand und Pragmatik in der Politik.
Durch die derzeitige (Selbst)Demontage in den französischen Medien ist der Wahlausgang wieder völlig offen.
Geht man davon aus, dass die Sozialisten keine echte Chance mehr haben, den Franzosen jeden Tag die Fehler der bisherigen Politik vor Augen geführt werden, kann man von einer hohen Zustimmung für den FN ausgehen.
Le Pen wird man wie bisher nur durch eine Allianz verhindern können.
Ein Film, der die heutige desolate Lage in Frankreich noch nicht einmal bei deren wirklichen Ursachen benennt, wird die Bürger jedenfalls nicht in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen können.

matthias.junglewitz | Fr., 3. Februar 2017 - 13:57

dass so ein Film, zumal fiktiv vor einer Praesidentenwahl in die Kinos kommt. Da duerften die Linken wohl Pate gestanden haben. Waere der FN auf Zack gewesen haette er eine Verfilmung von Michelle Houlobeqs Roman "Unterwerfung" rechtzeitig in Gang gesetzt, der ja ziemlich realistisch die Uebernahme Frankreichs durch den Islam beschreibt.
Stellt sich natuerlich auch die Frage wer fuer den Film ueber den FN sich verantwortlich zeigt und ob oeffentliche Foerdergelder geflossen sind. Dann koennte es heikel werden.

Eine "Machtergreifung" des Islams ist sehr unwahrscheinlich, da der Bevölkerungsanteil höchstens 10 % bin ins Jahr 2030 ausmacht! Die "Machtergreifung" durch den FN aber ist real und das sollte uns zu Denken geben. Immer wenn Rechtsextreme die Macht erobert hatten, mündete das in schwersten Katastophen. Le Pen will ja Frankreich als unabhängigen Staat und die nationle Wirtschaft abschotten.
Wenn also Deutschland und andere europ. Nationalstaaten das auch machen, dann sind wir wieder bei 1913 und 1938 angelangt! Ich bin felsenfest überzeugt, daß die Franzosen und alle anderen Europäer dieses Experiment nicht zum 3. Mal machen wollen!

Ralf Altmeister | Fr., 3. Februar 2017 - 14:13

warum sich die unpolitische Krankenschwester Pauline für den „Patriotischen Block“ – alias Front National – engagieren lässt."
Für mich blieb deshalb beim Lesen des Artikels unplausibel bis zum Schluß, warum sich in dieser Konstellation der Autor mit dem Film im Cicero überhaupt beschäftigt hat.
Aus Freude darüber, daß sich der FN darüber ärgert ? Das wäre mehr als dünn.
Dabei wäre es interessant darüber zu recherchieren, warum gerade bisherige Kommunistenwähler nunmehr Le Pen präferieren. Da dies offen blebt, ist das "Kunstwerk" dann wahrscheinlich doch nur ein Propagandafilmchen, mit dem die Produzenten "Haltung zeigen" wollen.

Herr Altmeister fragt, weshalb besonders Kommunisten zu Le Pen überlaufen: Weil Ziele und Methoden des Front National und der Ultralinken weitgehend deckungsgleich sind. Le Pen möchte - wie die Kommunisten- eine Erhöhung des Mindestlohns, "höhere soziale Standards", ist gegen den Freihandel und wettert gegen die Globalisierung. Latenter Antiamerikanismus (ein Wesensmerkmal radikal linker und rechter Bewegungen) eingeschlossen. In Frankreich wird Marine Le Pen deswegen auch nicht mehr als "rechts"- sondern nur noch als "populistisch", von manchen gar als "linkspopulistisch" bezeichnet. Daß Rechtsaußen und Linksaußen verwandte Seelen sind ist übrigens nicht neu. Stichwort: Stalin- Hitler-Pakt. Schnee von gestern? Man mag sich daran erinnern, mit wem der Kommunist Tsipras erst vor zwei Jahren in Griechenland seine erste Regierung bildete: mit einer ultrarechten Partei. Und wer klatschte dem ultra-"linken" Tsipras im EU- Parlament am eifrigsten Beifall? Die ultra-"rechte" Marine Le Pen.

Wenn man Ihrer Argumentationslinie folgt dann wäre Martin Schulz in hohem Maße Le Pen- kompatibel. Offensichtlich ist es so, daß sich inzwischen die Erkenntnis herausgebildet hat, daß Systemveränderungen wohl nicht mit einer Strategie unter dem Motto: " Proletarier aller Länder vereinigt Euch" zu erreichen sind, sondern beispielhaft auf der nationalen Ebene begonnen werden müssen.

Sehr richtig!
Ich habe seit langem die Überzeugung, dass die beiden Extreme sich sozusagen auf der Rückseite der Medaille treffen, ja eigentlich das selbe Programm vertreten, mit der selben Radikalität und Brutalität.
Daher war die NSDAP ja auch die Partei des nationalen Sozialismus. Die verdummende Abkürzung "Nazis" soll ihre sozialistische Natur vergessen lassen!

"Daß Rechtsaußen und Linksaußen verwandte Seelen sind ist übrigens nicht neu. Stichwort: Stalin-Hitler-Pakt."
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Dem Pakt lagen auf beiden Seiten strategische Überlegungen zugrunde.
Gibt es Ihrer Meinung nach zwischen Merkel und Erdogan auch einen
Gleichklang der Seelen ? ;)

Andreas Auer | Fr., 3. Februar 2017 - 14:35

... um nicht zu merken, was Propaganda ist und was nicht. Der Sachverhalt passt sehr schön zum Wahlergebnis in den USA. Auch hier haben Medien, Politik und so genannte "Künstler und Intellektuelle" mit Desinformationskampagnen auf einen ihnen verhassten Kandidaten reagiert. Wie das in die Hose gegangen ist, wissen wir ja nun. Wenn die Franzosen auch nur ansatzweise ählich ticken wie die Amerikaner, dürfen wir uns bereits jetzt auf eine Präsidentin Le Pen freuen. Es lebe die Frauenquote!

Frank Goller | Fr., 3. Februar 2017 - 14:35

Auch in Frankreich wird er Bürger + Wähler entscheiden, von wem er regiert werden will. Was sollen eigentlich immer die tendenziösen Berichte im Vorfeld. Propaganda wie von Goebbels ? Was soll diese Schlagzeile uns sagen ? Wollte Goebbels aus dem Euro austreten ? Diesen ganzen Bericht über einen Film in Verbindung mit Le Pen finde ich dermaßen bescheuert. Und vermutlich, wird sie auf dem Parteitag, das und das sagen. Schreiben sie es wenn sie es gesagt hat, Herr Brändle ! Ich bin kein Freund von Le Pen, aber ein Freund angemessener Berichterstattung. So jetzt gucke ich Sturm der Liebe in der ARD, da spielt eine kleine, dicke hinterhältige Frau mit Prinz Eisenherz Frisur mit, die ursprünglich aus dem Osten von Deutschland kommt. Mein Gott wenn die Filmkritiker der CDU diesen Film sehen und das vor der Wahl !

Christop Kuhlmann | Fr., 3. Februar 2017 - 15:01

wie so ein Film wirkt. Mag sein, dass er ein par Wechselwähler davon abgäklt Le Pen zu wählen, die Empörung kann aber auch ihre Anhänger motvieren und das Gegenteil bewirken. Zumal sich der Film der typischen Methode der Gleichsetzung mit dem Nationalsozialismus bedient, die ja das Patentrezept der Linken im Umgang mit den Nationalisten zu sein scheint. Das ist ungefähr so originell wie eine rote Socken Kampagne. Motto: Keine Experimente.

Marcus Hallmoser | Fr., 3. Februar 2017 - 15:09

Didier Eribon schrieb in "Wie aus Linken Rechte werden", wie es dazu kommt: Salonlinke gucken verächtlich auf das sie wählende Volk, bis es dem zu bunt wird.

Denn das Volk lässt sich eben nicht mit der linken Propaganda von der schönen neuen "bunten" Multikultigesellschaft verblöden und infantilisieren.

So wird dann auch plausibel, warum sich das Volk von diesen Linken abwendet, die die vom Volk ausgedrückte Unzufriedenheit mit pädagogisierender Arroganz beiseite wischen.

Laurent Fabius sagte 1984: „Front National stellt die richtigen Fragen, gibt aber die falschen Antworten“. Immer mehr Leute finden, dass Front National auch die richtigen Anworten gibt.

Denn die Liberalität der westlichen Gesellschaften wird im Alltag von religiös-kulturellen Normen vor allem des Islam in Frage gestellt.

Der Islam ist kollektivistisch, totalitär und antikapitalistisch, das reicht Linken, in ihm einen natürlichen Bündnispartner zu sehen.

Dem Volk reicht das nicht, aber ihm reicht's.

Nicolas Wolf | Fr., 3. Februar 2017 - 15:17

Naja wenn der französische öffentliche rechtliche Rundfunk einen Film vor der Präsidentschaftswahl veröffentlich, der, laut der Vorstellung hier, tendenziell gegen die, leider jetzt, aussichtsreichste Kandidatin gerichtet ist, so muss dieser und seine Macher natürlich auch ins rechte Licht gerückt werden. In wie weit da Goebbels richtig ist, kann ich nicht beurteilen, da ich weder den beschriebenen Film kenne, noch Machwerke aus Goebbels Ministerium. Dennoch muss klar sein, hier wird mit Geld der Steuerzahler, Stimmung gegen eine legale Partei und ihre Kandidatin gemacht. Auch wenn mich vieles am FN stört, so würde ich mir doch die Schadenfreude nicht verkneifen können, wenn eine Präsidentin Le Pen den Machern des Films als indirekte und vielleicht auch bald ehemalige Chefin vorsteht bzw. vorstand.

Warum hier im Artikel der Sachverhalt, der Steuerfinanzierung für politische Gegner, nur als Nebelsächlichkeit dargestellt wird? Naja ich denk mir mal die Antwort...

Bernd Eifländer | Fr., 3. Februar 2017 - 15:23

Herr Brändle war im Kino........und weiter ? Welchen Einfluss sollte das auf die Wahlen haben. Ich denke der mündige Bürger wird unterschätzt.

Gerdi Franke | Fr., 3. Februar 2017 - 15:42

muss immer das Dritte Reich einspringen. Aber es zeugt auch immer von einer gewissen Schwäche in der Argumentation. Die Angst der aktuellen deutschen Politik vor Trump oder Le Pen muss schon sehr groß sein! Denn es könnte ja auf Deutschland abfärben?

Horst Benner | Fr., 3. Februar 2017 - 16:53

Na, na! Zunächst die hässliche Schlagzeile und darunter sogleich das Foto von MLP. Was will uns der Autor da weismachen? Ich gehe mal davon aus die Kombination war rein zufällig, wie so vieles was man hierzulande in den Medien geboten bekommt. Wenn da nicht mal der Schuss nach hinten in die Hose geht. Erziehungsjournalismus halt!

Ingbert Jüdt | Sa., 4. Februar 2017 - 17:51

Antwort auf von Horst Benner

Der Goebbels-Vorwurf, Herr Benner, stammt vom Front National und ist gegen den Regisseur gerichtet, nicht vom Autor des Artikels gegen Marine Le Pen. Ihr kurzschlüssiger Reflex scheint sich jedoch unter den hiesigen Kommentaren (nicht nur unter diesem Artikel) in guter Gesellschaft zu befinden, von denen mehr als nur einer Nervosität verrät, sobald jemand einen Blick hinter die gutbürgerliche Fassade der Rechtspopulisten wirft.

Olaf Voß | Fr., 3. Februar 2017 - 17:31

Der gute Herr Schulz hat wohl Heute behauptet, dass Donald Trump hochgradig demokratiegefährdend sei. Herrn Schulz zu wählen ist hochgradig demokratiegefährdend - sonst nichts. Und trotzdem werden diesem Bauernfänger Unzählige auf den Leim gehen. An Frau Le Pen wird sich dieser Möchtegern-Kanzler auch gewöhnen müssen. Fillon hat sich selbst ins Aus manövriert und einen weiteren Sozialisten wollen die Franzosen nicht.

Dimitri Gales | Fr., 3. Februar 2017 - 20:01

Man hat den Front National oft und immer wieder in Verbindung mit den Nazis gebracht. Schon die seriöse Tageszeitung Le Monde brachte in der Vergangenheit Karikaturen, die den Vater Le Pens in Nazi-Uniform mit Drakula-Zähnen darstellten. Der deutsche Nationalsozialismus aber war eine singuläres Phänomen, zentriert auf eine messianische Person. Der FN hat damit nichts zu tun.
Möglich, dass die Front-Anhänger emfpindlich reagieren, denn in der Vergangenheit wurde die Partei permanent verleumdet, sabotiert (von den Medien).......Das alles hat nichts genutzt. Trotz allem und vielleicht auch ein wenig deswegen könnte Le Pen im März in die zweite Stichwahl kommen - die Chances dafür waren noch nie so gross.

Wolfgang Lang | Sa., 4. Februar 2017 - 14:19

KGE, Peter usw. müssten sich doch abgrundtief freuen, wenn in einem Macholand wie Frankreich, in dem einst Giscard und Chirac, ja selbst Holland die Frauen verspeisten, wie einen süßen Nachtisch, eine Frau an die Hebel der macht kommt.

Horst Johnson | Sa., 4. Februar 2017 - 20:00

In den großen Vorstädten Frankreichs wird größtenteils kein Französisch mehr gesprochen. Diese Banlieues sind No Go Areas unvorstellbarem Ausmaßes. Militärische Einheiten mußten in Metz in einem dieser Bezirke eingreifen, da die Polizei nicht mehr Herr der Lage wurde. Bei Paris wurde ein Polizeiwagen gestopt, Türen verriegelt und ein Brandsatz in den Wagen geworfen. Ein älterer Franzose gab mir zu verstehen das die FN die letzte Chance sei noch etwas zu verändern. Diese Partei wird als Hoffnungsschimmer der Arbeiter gesehen. In Marseille selbst ist der Stimmanteil bei Migranten mittlerweile für die FN an 2.Stelle. Somit frage ich mich bei diesen Problemen über was wir eigentlich reden. Ein unbedeutendes Filmchen, oder besprechen wir was dazu führte warum das Land am Ende ist.

Ich hoffe doch sehr Beides, Französisch und die ehemalige Heimatsprache.
Ansonsten hat aber vielleicht Frau Merkel da eine Lösung, die Franzosen lernen einfach Arabisch?
Ich halte diese passend zur Flüchtlingskrise lancierten Empfehlungen in der Presse für das größte Beispiel vollständigen Realitätsverlustes.
Französisch und Englisch, das Amerikanische nur, insofern dem Englisch zugrundeliegt, sind Weltsprachen und das liegt nicht nur an der Kolonialzeit, das hätte man ja rückgängig machen können, sondern an der Bedeutung der Engländer und Franzosen.

Bingo de Gorona | So., 5. Februar 2017 - 17:43

nur bei Ausstieg aus den EURO, weil in dieser Zeit wirtschaftlich niemanden was bringen kann, lieber Draghi ablösen und auch Staaten, wie Griechenland bankrott werden lassen. Ansonsten finde ich auch gut aus der Nato auszutreten, aber evtl. eine europ. Armee dafür aufzustellen...

Ernst Laub | Sa., 11. Februar 2017 - 22:56

Studieren Sie einmal die Lebensläufe von Marine Le Pen und von François Mitterrand, und Sie werden erstaunt sein, wer von den Beiden aus der rechtsextremen Ecke stammt: Mitterrand! Mitterrand war Pétain-Bewunderer, Mitarbeiter von Vichy und Bousquet-Freund!!!! Trotzdem verstand dieser rechte, macht-, geschichts- und selbstbewusste Mann seine von ihm „adoptierte“ Sozialistische Partei zu einigen und zur 1. Partei Frankreichs zu machen. Seither verstanden es „linke Genossen“ diese Partei – die Partei Jaurès (den ich sehr verehre) – nachhaltig zu demontieren.