Humphrey Bogart und Lauren Bacall in „To Have and Have Not“ (1944) / dpa

Rauchverbote - Freiheit ist Freiheit zur Unvernunft

Die EU-Kommission ist vorerst mit ihrem Vorstoß gescheitert, das Rauchen in der Öffentlichkeit einzuschränken. Aber man wird nicht lockerlassen. Denn das Unterbinden des Rauchens ist die Blaupause für jene Verbotskultur, die seitens der Politik und vieler NGOs gefordert wird.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

„Gleite ins Weite in die Höh! Adieu, du zartes Bleu meines Zigarettenrauches, der du so sanft entfliehst“, dichtete einst Joachim Ringelnatz. Geht es jedoch nach der allseits geschätzten EU-Kommission, gleitet bald kein Bleu mehr in die Höh. Denn in Brüssel plant man, das Rauchen an Orten wie Bahnhöfen, Biergärten, Freibädern und generell im Freien zu verbieten.

Eine konkrete Ausgestaltung der Regelungen enthält der Vorschlag bislang nicht. Die Kommission spricht sich jedoch für die Schaffung von rauchfreien Zonen in öffentlichen Bereichen aus. Angeblich, um Kinder, Jugendliche und Nichtraucher besser zu schützen.

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Dominic R. | Sa., 30. November 2024 - 12:34

Das ist nur ein Teilaspekt des gesamten menschlichen Zusammenlebens und des Schutzes vor der eigenen Unvernunft.

Was ist mit dem Verbot von Betäubungsmitteln?
Sollte Meth-Konsum auch lediglich auf Spielplätzen verboten sein?

Warum müssen Medikamente verschreibungspflichtig sein? Wir sind doch erwachsen und können selbst entscheiden. Wo verläuft die Grenze?

Was ist mit Übergewicht?
Warum muss der Dünne dem Dicken im engen Supermarkt-Gang ausweichen und im Flieger für denselben Preis weniger Platz haben? Wie wäre es mit einer Bodymassindex-Steuer?

Oder Lärmbelästigung durch Fehlzündungen PS-starker Macho-Karossen in unseren Innenstädten i.V.m. waghalsigen Fahrmanövern?

Eine umfassendere Analyse wäre notwendig.

Robert Hans Stein | Sa., 30. November 2024 - 13:05

Prinzipiell stimme ich Ihnen ja zu. Wie Herr Mustermann seinen Organismus be- oder misshandelt, geht Frau Besserwisserin nix an. Auch Vater Staat nicht.
Nun ist es, Sie schreiben es ja selbst, mit dem Rauchen etwas anderes, als mit Genussmitteln, die andere nicht beeinträchigen (abgesehen von Kosten, die über Steuern und Abgaben der Allgemeinheit entstehen, wenn unser Sozialsystem "Missetätern" unter die Arme greift). Und da regt sich in mir der Widerspruchsteufel. Offensichtlich gehen Sie von der nicht gegebenen Vorausstzung aus, dass die Menschen allgemein rücksichtsvoll sind. Leider habe ich da andere Erfahrungen gemacht und das nicht nur einmal. Speziell in Österreich z.B. stehen die Chancen für Nichtraucher eher schlecht, wenn der Wirt entscheiden darf, dass der Tischnachbar Sie zupaffen darf, obwohl Sie noch Ihr Schnitzel genießen.
Ein anderes Thema wäre, dass die, die Rauchen am liebsten komplett verbieten würden, sich massiv für die Legalisierung von Drogen einsetzen.

Brigitte Simon | Sa., 30. November 2024 - 14:25

Ich nehme mir Merkels Freiheit und rauche. For ever.

Karl | Sa., 30. November 2024 - 14:28

Zitate:

Je mehr Verbote, umso ärmer das VOLK.

(Laotze)

Wo Argumente fehlen, gibt es Verbote.

(Peter e. Schumacher)

Zitat Ende

Na, bekommen die Synapsen es hin , den Zusammenhang mit den diktatorischen Methoden der Absturz Regierung, dem gehuldigtem Staatsfunk und ihren Wohlheissungen für den Wal - Krampf in Einklang zu bringen ?
Wer einmal lügt dem glaubt man nicht !
Kein Auto fahren, kein Fleisch mehr fressen, kein Furz mehr nach dem Schweinebäuchlein Essen, Kinder nur im Internet, ich bin der Dieter ich find dich nett.
Und da kam der "GRÜNLAND" und sprach: Ich bring euch die Mähr, in Dulliland sind bald die Tröge leer.
Doch voller Zuversicht er spricht, das juckt mich alles nicht !
Wer Blätter isst und Barfussschuhe frisst, ist ein wahrer grüner Christ.
Amen

Detlef Beck | So., 1. Dezember 2024 - 17:24

Antwort auf von Karl

präsentierte Zitate? "Wer einaml lügt, dem glaubt man nicht." Der es sprach, log nie? Oder lügen die, die behaupten, jeder Mensch lügt, manche gar mehrmals am Tage und aus verschiedenen Gründen und zu verschiedenen Anlässen? Und Sie selbst, niemals gelogen? Selbst wenn es so wäre, würde ich Ihren Parolen kein Amen schenken. Doch FREIHEIT, VOLK, bei solchen Schlagwörtern dürfte ich es gewiß nicht verweigern. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit-vielleicht für die nächste Verwurstelung brauchbar.

Bernhard Homa | Sa., 30. November 2024 - 15:06

1.) Rauchen ist schlichtweg karzinogen – es kann nicht sein, dass Dritte dafür gesundheitlich in Mitleidenschaft gezogen werden, ob an Bahnhöfen, in Gastwirtschaften oder sonst wo. Und es kann auch nicht sein, dass dieses Problem ständig zwischen Nichtrauchern und der Minderheit der – aus eigener subjektiver Erfahrung meist unbelehrbaren – Raucher diskutiert werden soll. Rauchverbote sind darum mehr als angemessen. Wie weit die Verbote dann reichen, kann man sicherlich diskutieren.
2.) Auch übermäßiger Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung greifen sehr wohl in die Belange Dritter ein: nämlich in deren Geldbeutel, wegen der statistisch höheren Krankheitsausfälle und medizinischen Behandlungskosten, die dann wiederum die Solidargemeinschaft tragen „darf“. Auch das ist kein Argument für Totalverbote. Aber so zu tun als wäre es reine Privatsache der Konsumenten ist genau so falsch. Von den sozialen Folgen, etwa wenn KuJ involviert sind, noch gar nicht zu reden.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 30. November 2024 - 15:25

Glaubt wirklich jemand, man könne die Bürger bis ins letzte Essgefach verfolgen und nun noch diese widersinnigen Verbote aussprechen? Ich war über 50 Jahre lang leidenschaftlicher Raucher. Immer nur im Freien, habe fremde und die eigene Wohnung/andere Räume immer geachtet als "rauchfreie Zone". Ja, nach einem Schlaganfall habe ich am 3.10.23 abrupt aufgehört/aufhören müssen. Und nein, ich überlasse es dennoch jedem Raucher selbst zu entscheiden, ob er raucht oder nicht. Die jetzigen Einschränkungen reichen völlig aus. Wer mehr will riskiert zurecht, dass sich der Bürger zur Wehr setzt, die EU ablehnt Diese bürokratische EU zeigt einmal mehr, welche diktatorischen Unsinnigkeiten sie bereit ist durchzusetzen. Und genau deshalb lehnen immer mehr Bürger diese ill. Organisation und ihre Machenschaften. Herzlichen Glückwunsch Georgien. Ihr seid denen nicht auf den Leim gegangen und habt Euch für Freiheit entschieden. Die Europäer, die Freiheit achten lehnen diesen Schwachsinn weiterhin ab.

Tomas Poth | Sa., 30. November 2024 - 15:32

Rauchverbot? Wo bleibt das Drogenverbot, z.B. Hanf oder Alkohol?
Wir sollten es anders machen. Mit allen Drogen, dazu zählt für mich auch das Rauchen, sind gesundheitliche Gefahren verbunden. Also müssen die Behandlung von Krankheiten die mit Drogen im Zusammenhang stehen aus der Regelleistung der Krankenkassen herausgenommen werden! Damit wird die Freiheit des Drogenkonsums an die Selbstverantwortung gebunden.
Die Menschen müssen mit den selbstangerichteten Schäden an der eigenen Gesundheit selbst zurechtkommen, das Risiko darf nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.
Alternativ kann man als Drogenkonsument natürlich eine separate Zusatzversicherung für diese Risiken abschließen.

Volker Naumann | Sa., 30. November 2024 - 18:00

Antwort auf von Tomas Poth

Wollen Sie das wirklich mit allen Konsequenzen?

"Big Brother is watching you"

MfG

Tomas Poth | So., 1. Dezember 2024 - 11:26

Antwort auf von Volker Naumann

Wollen Sie sich nicht etwas genauer erklären, Hr. Naumann, um eine Antwort zu ermöglichen?

Klaus-Peter Götze | Sa., 30. November 2024 - 15:42

Ich hatte mal gedacht, ein enger Staatenbund à la EU würde Deutschland im Falle von politischem Blödsinn einfangen.
Leider ist es umgekehrt. Niemals wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass die Summe der EU-Mitglieder jeden Quatsch mitmacht; z.B. den Franzosen das Rauchen in der Kneipe abgewöhnen. Oder den Iren den Whisky. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr sicher. Von mir aus können sie machen, was sie wollen. Ich rauche meine Pfeife im Haus, im Garten, auf der Straße . Das ist Genuss! Schon komisch, dass das Kiffen erlaubt ist. Alle plem plem.

Henri Lassalle | Sa., 30. November 2024 - 20:34

Früher wurde in den Büros, Restaurants, in den Zügen...geraucht. Dabei entstand insbesondere für Nichtraucher die Gefahr des Passivrauchens.
Freie Plätze schliessen diese Gesundheitsgefahr aus, aber die Belastung für jeden Raucher bleibt bestehen. Rauchen ist extrem gefährlich, insbesondere wenn genetische bedingte Dispositionen Krebs und andere Krankheiten begünstigen. Haben Sie schon einmal eine Raucherlunge gesehen?
Rauchen kann zur Abhängigkeit führen, so dass ein Verbot, "an der frischen Luft" zu rauchen wenig bringen wird. Viele Gesetze sind mit guten Absichten gepflastert, aber oft nicht sehr effektiv , weil die menschliche Natur nicht berücksichtigt wird.

Theodor Lanck | Sa., 30. November 2024 - 21:27

"dass man als Raucher fragt, ob sich jemand durch das Rauchen gestört fühlt, und sich nach entsprechenden Wünschen zu richten, sollte ohnehin klar sein."

Ist es aber nicht. Es gibt genügend Leute (man selbst manchmal eingeschlossen), die auf "ihr Recht" pochen und Rücksicht für eine unannehmbare Einschränkung der Freiheit halten.

Der beste Weg ist aus meiner Sicht der Kompromiss, der jetzt besteht. In geschlossenen Räumen und bei Menschenansammlungen Rauchverbot, ansonsten Aufklärung über die Rauchfolgen und Appelle an die Rücksichtnahme. Was die EU plant, geht zu weit. Was Herr Grau vorschlägt, geht nicht weit genug.

Johannes Renz | Sa., 30. November 2024 - 23:18

Es steht sicher ausser Frage, dass die Verbotdpolitik des Staates in vielerlei Hinsicht inkonsequent ist. Das Rauchverbot in öffentlichen Räumen, Büros und Gaststätten (Ausnahme: Raucherkneipen) war auf jeden Fall ein richtiger und wichtiger Schritt. Passivrauchen war davor nicht vermeidbar, wenn man am öffentlichen Leben teilnehmen müssen. Zudem haben die Raucher auch nicht das anschließende Waschen der verrauchten Kleidung bezahlt. Da muss die Ego-Freiheit einfach Grenzen haben. Schließlich ist auch Alkohol am Steuer zu Recht schon viel länger verboten, was auch eine frühere Kirchenfunktionärin am eigenen Leib erfahren musste. Unter diesen Einschränkungen würde ich Herrn Grau durchaus zustimmen. Schließlich möchte ich auch nicht, dass der Staat oder die Gesellschaft entscheidet, ob ich mich vegetarischich ernöhre oder nicht.

Marie-Luise Hogenkamp | Sa., 30. November 2024 - 23:30

Freiheit hört da auf, wo sie den anderen einschränkt.
Passivrauchen, auch im Freien, ist eine sehr starke Belästigung. Und schlecht für die Gesundheit.

naumanna | So., 1. Dezember 2024 - 10:17

Diesem Artikel muss ich vehement widersprechen. Der Autor will sich wohl LIEB KIND bei militanten Rauchern machen.
Ich freue mich darauf, wenn das Rauchen in der Öffentlichkeit endlich komplett verboten wird. Und das wird geschehen. Das Verbot will nicht ANGEBLICH Kinder und Nichtraucher schützen, sondern wird das tatsächlich tun. Außerdem vermüllen die Raucher mit ihren Kippen die Umwelt auf das Entsetzlichste !!! Viele werfen brennende Kippen weg, was zu Bränden führt mit Millionen Schaden - Notre Dame soll auch wegen einer weggeworfenen Kippe abgebrannt sein .... Mein Mann fühlt sich durch unverfrorene Raucher auf Terrassen von Gaststätten so gestört, dass er das Lokal verlassen muss. Ich möchte am Meer den Duft des Meeres einatmen und nicht den Rauch eines Suchtkranken neben mir. Rauchen hat in der Öffentlichkeiut nichts aber auch gar nichts zu suchen, es beeinträchtigt die Freiheit der anderen. Ich setze mich vehement für das Rauchverbot bei der EU ein. Erste Erfolge sind da!!!

Zitate:
..........Doch die Stimme spricht:

Rauch lieber, sauf lieber, mach dich lieber anders tot, zieh lieber, wichs lieber, mach dich lieber anders tot.

( Heimatband, " FEE ".)

Zitat Ende

Viel Spass beim Kampf gegen Rääächts, eh gegen Rauchterroristen.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 1. Dezember 2024 - 14:07

Freiheit ist m.E. niemals die zu Unvernunft.
Die Freiheit des Menschen ff. ist begründet in seinem Ausgehen aus und Fähigkeit zu "Naturrecht und menschlicher Würde" ,
(Bloch?)
Nu
Wann er sich selbst unfrei macht, darüber kann man vielleicht streiten?