- Verjüngte Meister
Mit Holger Jacob-Friesen bekommt die Gemäldegalerie „Alte Meister“ in Dresden einen Direktor, der besonders das junge Publikum für das altehrwürdige Haus gewinnen will.
Anders als ein traumhafter Karrieresprung kann wohl nicht bezeichnet werden, was Holger Jacob-Friesen in diesen Monaten erlebt. Seit Anfang März darf er sich Direktor der weltberühmten Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung bis 1800 in Dresden nennen. Den Kunsthistoriker, dessen neuer Arbeitsplatz der prunkvolle Semperbau am Zwinger inmitten der Dresdner Altstadt ist, zieht es damit aus der badischen Beamtenstadt Karlsruhe in die Königsklasse der europäischen Museumslandschaft. „Es ist eine ganz besondere Ehre, ein derart großartiges Schatzhaus der Kunstgeschichte mit einer solch bedeutenden Sammlung in die Zukunft führen zu dürfen“, sagt Jacob-Friesen stolz.
Braunes Haar, Seitenscheitel und unauffällige Brille – für die oftmals schrille Kunstwelt macht Jacob-Friesen im ersten Moment einen nüchternen, fast biederen Eindruck. Doch legt sich all dies, wenn er mit charismatischer Begeisterungsfähigkeit zu sprechen beginnt. Bei allem, was er sagt, klingt seine Grundüberzeugung durch: „Ich denke, in erster Linie muss ein guter Direktor einer Gemäldegalerie für das brennen, was in jedem Haus oberste Priorität haben sollte: die Kunst.“
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Anerkennung findet: Die alte Kunst wieder attraktiv zu machen, ein breiteres Publikum zu erreichen.
Ich bin jedoch skeptisch, angesichts der schwachen Kulturaffinität (womit ich mit Kultur die alte und ältere Kunst und Kunsttraditionen einschliesse) der Deutschen wird das wohl nicht ohne Hürden gehen.
Auf ausländische Besucher kann er sicherlich zählen.
Documenta gut zusammen.
Seit ich kurze Zeit in Dresden gelebt habe, frage ich nicht mehr nach Rom oder Florenz.
Keine Frage, ganz tolle Kunstwerke in Italien, vor allem verknüpft mit der Tradition des Katholizismus.
Die Hofkirche in Dresden war doch aber eher ein Zugeständnis an Polen, denn katholischer Geist, der in Dresden gewirkt hätte? Heinrich Schütz arbeitete lange in Dresden und wurde dann dort auch begraben.
Die Stadt hat ganz entschieden etwas und ich könnte mir denken, dass der neue Direktor auch eine Menge Respekt mitbringt.
Ich bin kurz nach der Wende nach Dresden gekommen und nicht einmal damals konnte ich mich dem Zauber dieser Stadt und ihrer Umgebung entziehen.
Alles Gute
Dresden ist eine wunderbare Stadt - wie grandios muss sie vor der Zerstörung gewesen sein. Es stimmt, italiens Kunst ist katholisch. Aber die Kirche hat eben damals die Kunst finanziert, so wie die Protestanten die Werke des Grössten der Grossen, JS Bach ermöglicht haben.
wie sich Dresden selbst mit seinen Traditionen und alten Meistern stellen wird.
Immerhin wurde so Einiges in Dresden wieder aufgebaut, so sehr, dass man vielleicht sagen kann, Dresden steht wieder in seiner Tradition.
Da ich die Weltkriege eher als Unvermögen, bzw. dann als einen Zivilisationsbruch für Deutschland empfinde, finde ich die DDR-Geschichte Dresdens aber auch wichtig für die Identität der Stadt.
Dem trug man z.B. durch einen erinnernden Wiederaufbau der Frauenkirche Rechnung,
So weit, so gut.
Aber Dresden hat doch auch ganz viel Potenzial für Zukunft?
Seine geografische Lage bedenkend, übrigens auch verbunden mit der Geschichte der Stadt, denn August der Starke war König von Polen, kann man Bilder ihre Geschichten erzählen lassen und "Bilderfreundschaften" mit Polens Alten Meistern nachspüren?
Mich interessierte auch immer die Frage, wohin ging dann die künstlerische Entwicklung von dort beheimateten Malern*.
Kinder können aktiv in der alten Kunst-technik tätig werden?
Nu
"... einen Direktor, der besonders das junge Publikum für das altehrwürdige Haus gewinnen will." - Na da soll der junge Mann mal gut aufpassen, dass ihm da keine Klimakkleber ins Haus einfallen und sich an den Werken alter Meister festkleben!