Palästinenser fliehen vor Kämpfen im Gazastreifen / picture alliance

Nahostkonflikt - Das Kreuz mit der Hamas

Die Hamas lehnt die Zweistaatenlösung ab. Allein schon deshalb kann sie keine konstruktive Rolle auf dem Weg zu einer Lösung des Nahostkonflikts spielen. Wie kommen die beteiligten Akteure, inklusive der Zivilbevölkerung, aus diesem Dilemma heraus?

Autoreninfo

Thomas Jäger ist Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln. Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

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Das Paradoxon der politischen Lage im Nahostkrieg besteht darin, dass es mit der Terrororganisation Hamas keine politische Entwicklung für die Zweistaatenlösung geben kann, dass es jedoch gleichzeitig unter den gegenwärtigen Bedingungen ohne die Hamas ebenfalls keine Lösung dafür gibt. Und zwar nicht nur, weil Hamas dies mit Gewalt zu verhindern sucht, sondern auch, weil sie dafür große Zustimmung erhält. Nicht mit der Hamas und nicht ohne. Warum ist das so, und gibt es einen Ausweg aus dieser Lage?

Die Hamas lehnt die Zweistaatenlösung ab. Allein schon deshalb kann sie weder für Israel noch für die arabischen Staaten oder die Vereinten Nationen als politische Partei eine konstruktive Rolle auf dem Weg zu einer Lösung des Nahostkonflikts spielen. Es ist auch nicht zu erwarten, dass sie sich vom Terrorismus abwendet, der vornehmlich ihren Wert für die Anlehnungsmacht Iran ausmacht. Sie verfolgt weiterhin das Ziel, Israel so stark zu bekämpfen und so unsicher zu machen, dass der israelische Staat verschwindet

Entweder weil er besiegt wird, was sehr unwahrscheinlich ist, oder weil die staats- und wirtschaftstragenden Schichten das Land verlassen. Wer will schon sein ganzes Leben im Schatten terroristischer Gefahr verbringen? Immer wieder griff Hamas die israelischen Städte aus Gaza heraus militärisch an. Das wird sich, solange die Terrororganisation besteht, nicht ändern.

Bessere Sachwalterin ihrer Interessen

Israel schlug ebenso zurück. Das nutzt Hamas seit Jahren, um sich als die stärkste antiisraelische Kraft gegenüber anderen palästinensischen Parteien und insbesondere gegenüber der Fatah und der Palästinensischen Autonomiebehörde zu profilieren. Mit ihren Terroranschlägen und den daraus resultierenden zivilen Opfern in Gaza strebt Hamas weiterhin das Ziel an, von den Palästinensern als stärkste Vertreterin ihrer Interessen angesehen zu werden. Während die Palästinensische Autonomiebehörde, die Teile des Westjordanlands regiert, als immer kraftloser angesehen wurde, sahen Palästinenser in der Hamas die bessere Sachwalterin ihrer Interessen.

Mit den Anschlägen vom 7. Oktober hat sich dies erneut manifestiert, und die große internationale Unterstützung, die von Terror und Krieg ausgelöst wurden, zeigt den Palästinensern, dass Hamas ihre Interessen besser vertritt als Präsident Abbas. Denn jahrelang hat sich international niemand für die Sache der Palästinenser interessiert. Mit dem Terroranschlag wurde dies anders. 

Die Demonstrationen für Hamas wurden zwar als pro-palästinensische Demonstrationen etikettiert, ausgelöst hat sie aber die Hamas, die nun die Solidarität einsammelt. Die Bilder des Grauens aus Gaza trugen ebenfalls dazu bei, Sympathie für die Palästinenser zu wecken, womit die zivilen Opfer genau den Zweck erfüllten, den die Terrororganisation für sie vorgesehen hatte.

Innerpalästinensische Gegenspieler der Hamas

Wenn auch nur indirekt über die Regierung von Katar wurde Hamas in Verlauf des Krieges auch zur Verhandlungspartei, um Absprachen über die Lage in Gaza zu treffen, wobei die USA, Ägypten und Israel – neben anderen – beteiligt waren. Präsident Abbas, der innerpalästinensische Gegenspieler der Hamas, konnte trotz der zahlreichen Besuche und Einladungen nicht von dem Krieg profitieren. Auf dem Papier der Zweistaatenlösung soll er zwar eine wichtige Rolle spielen. Doch gelingt es ihm nicht, politische Autorität aus der bestehenden Lage zu schlagen.

Die Zustimmung zur Hamas unter den Palästinensern andererseits ist groß. So gaben Mitte November 95% der Palästinenser in Gaza und dem Westjordanland an, dass sie der aktuellen Lage wegen sehr stolz sind, Palästinenser zu sein. 82% im Westjordanland und 53% in Gaza bekannten, dass sie die Terroranschläge vom 7. Oktober unterstützen. Zwei Drittel in Gaza und drei Viertel im Westjordanland gingen davon aus, dass Hamas diesen Krieg gewinnt. Während Hamas von 88% im Westjordanland und 59% in Gaza positiv beurteilt wird, lauten die Zustimmungswerte für Präsident Abbas 11% in Westjordanland und 8% in Gaza.

Hamas ist es also gelungen, große Zustimmung für sich und ihr Vorgehen unter den Palästinensern zu gewinnen. Deshalb wird eine politische Lösung kaum an der Hamas vorbeikommen. Und gleichzeitig wird es keine Lösung mit ihr geben, denn der Terroranschlag vom 7. Oktober führte nicht nur zur weit gediehenen Zerschlagung der militärischen Organisation von Hamas, sondern zu ihrer politischen Disqualifizierung. Israel kann keine politische Vereinbarung mittragen, die Hamas einbezieht, und niemand von Israels Unterstützern wird die israelische Regierung dazu drängen. 

Ausreichende politische Autorität

Hamas hat mit der Anwendung von terroristischer Gewalt großen Ausmaßes die Zustimmung der Palästinenser erreicht, wie das stets das politische Ziel von Terrororganisationen ist, und Hamas war darin ausgesprochen erfolgreich. Sie hat mit dem Terroranschlag erreicht, dass eine breite internationale Solidarisierung einsetzte und die politischen Anliegen der Palästinenser, die jahrelang wenig Beachtung fanden, mit einem Schlag an der Spitze internationaler Konflikte stehen. Sie hat sich dabei gleichzeitig als politischer Akteur konstituiert und disqualifiziert. 

Wie kommen die beteiligten Akteure aus diesem Dilemma heraus? Die abstrakte Antwort lautet, dass es einen politischen Akteur auf Seiten der Palästinenser geben muss, der sowohl über eine breite Zustimmung als auch über Legitimität verfügt, um eine Zweistaatenlösung durchzusetzen. Nur hilft diese Antwort nicht viel, wenn es konkret wird, denn die beiden Vorschläge, die bisher diskutiert wurden, erfüllen diese Bedingung letztlich nicht. Die erste Initiative lautet, dass die Palästinensische Autonomiebehörde auch Gaza regieren soll. Der zweite Vorschlag bezieht arabische Staaten mit ein, die beispielsweise für Sicherheit in Gaza sorgen könnten.
 

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Wenn die Zweistaatenlösung international hochgehalten wird, geschieht dies mit dem Zusatz, dass die Palästinensische Autonomiebehörde, also Präsident Abbas, die maßgebliche politische Kraft in diesem Staat werden muss. Nur folgt die Wirklichkeit dieser Forderung nicht. Wie oben geschildert, mangelt es Abbas an Zustimmung. 2005 wurde Abbas zum letzten Mal gewählt und sitzt seitdem im Amt. Wahlen hat er immer mal wieder angekündigt, doch fanden sie nicht statt. 

Seine demokratische Legitimität ist dünn, auch deshalb konnte Hamas an Zustimmung gewinnen. Abbas konnte in dieser Zeit die Ausweitung israelischer Siedlungen nicht aufhalten, erwies sich im Umgang mit der israelischen Regierung als schwach. Derzeit steht auch niemand bereit, um mit ausreichender politischer Autorität die Führung der Palästinenser zu übernehmen.

Große Distanz zu Gaza

Deshalb wurde überlegt, dass arabische Staaten Regierungsaufgaben in Gaza übernehmen könnten, sobald Israel seine Streitkräfte abzieht. Daran haben die potentiellen Kandidaten jedoch kein Interesse. Der Nachbarstaat Ägypten hält große Distanz zu Gaza, auch wenn die Sympathien in der ägyptischen Bevölkerung für die Palästinenser groß sind. Die Regierung jedoch will in die weitere Entwicklung nicht eingebunden sein, weil sie hierin Gefahren für die innere Sicherheit sieht. 

Katar, das die Hamas finanziell unterstützt hat und auf dessen Staatsgebiet die Hamas-Führung lebt, und andere Golfstaaten weisen eine direkte Einbeziehung ebenfalls von sich. Sie werden dabei bedenken, dass der Hauptunterstützer der Hamas Iran ist. Deshalb ist jedes Engagement in Gaza mit der Gefahr verbunden, in Gewaltauseinandersetzungen gezogen zu werden. 

Auch wenn die Chancen für diese beiden Initiativen derzeit ausgesprochen klein sind, bleiben sie die besten Optionen, aus der verfahrenen Kriegslage in eine politische Lösung durch die Stärkung der Palästinensischen Autonomiebehörde und die Einbeziehung arabischer Staaten zu kommen. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass die derzeitige prekäre Lage weiter besteht. Darauf werden sich die europäischen Staaten einstellen müssen. 
 

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Nachrufer | Do., 7. Dezember 2023 - 12:29

Parallel zur politischen Dominanz der Hamas bestimmen religiöse Führer den ideologischen Kampf. Dazu aus
Nr. 12/2023 der Jüdischen Rundschau unter https://juedischerundschau.de/article.2023-12.kolumne-des-herausgebers-…, wo zitiert wird:
„Es gab eine Kette von Propheten des Islam, von Adam bis Muhammad. Sie repräsentierten alle den Ruf nach dem Einen Gott und die Mission des Islam. Sie gehörten alle der gleichen Religion an, dem Islam. Jesus wurde in diesem Land, in Bethlehem geboren. Er lebte in Nazareth, zog um nach Jerusalem, also war er ein Palästinenser.“ Das hat der Mufti von Jerusalem, Muhammad Hussein, im offiziellen „palästinensischen“ Fernsehen am 21. April 2009 verkündet. Am 18. November 2005 erinnerte das offiziöse Blatt der Autonomiebehörde, „Al-Hajjat al-Dschadida“, daran: „Wir sollten nicht vergessen, dass der Messias (Jesus) ein Palästinenser war. Er war ein Sohn der Maria, einer Palästinenserin.

Karl-Heinz Weiß | Do., 7. Dezember 2023 - 13:20

Ein Sicherheitsversprechen, das von anderen Staaten garantiert wird ? Das hat weder in Afghanistan, noch in Mali oder im Kosovo noch sonst auf der Welt geklappt. Durch weiterhin rätselhafte Fahrlässigkeit hat Israel die Hamas gestärkt und ihr für die palästinensische Jugend den Heldenstatus verliehen. Die seit 75 Jahren bestehende Situation wird also mindestens für eine weitere Generation fortdauern.

Helmut Bachmann | Do., 7. Dezember 2023 - 13:35

auf ganzer Linie. Unterwandert von Islamisten und Linken ist sie nicht in der Lage, zur Lösung beizutragen, ist stattdessen Teil des Problems. Es wäre die beste Lösung, die sofortige Auflösung der Hamas, ihre Auslieferung an einen internationalen Strafgerichtshof nicht nur zu fordern, sondern auch durchzusetzen. Ebenso Denazifizierung in Gaza und im Westjordanland durchzusetzen. Dann kann man von Israel fordern, den Krieg zu beenden, dann könnte man die Zweistaatenlösung durchsetzen. Doch an der haben weder die westlichen Heuchler ein Interesse, noch die Islamisten, denen ihr Opfervolk abhanden kommen würde. Wie kann es sein, dass der UNO-Generalsekr. die Entmachtung der Hamas nicht fordert? Was für eine Heuchelei! Wir wissen alle, dass bei einem Ende des islamistischen Terrors, es eine Zweistaatenlösung gäbe, am Ende der Wehrhaftigkeit der Israelis hingegen deren Auslöschung stünde. Komme mir bitte keiner mehr mit Hamaspropaganda als Gegen"argument". Wer daran immer noch glaubt...

Kurt Walther | Do., 7. Dezember 2023 - 13:58

Eine sehr sachliche Analyse von Prof. Jäger mit recht nüchternem Ergebnis, wenn er  den Schluß zieht "... , dass die derzeitige prekäre Lage weiter besteht".
Israel sollte aber nicht völlig kritiklos davonkommen. Es hat  seit 1948 alle  Kriege  gewonnen - kann es sich gar nicht leisten, auch nur einen Krieg zu verlieren.
Die Regierungen Israels haben diese Siege aber möglicherweise nicht hinreichend zur  Verbesserung eines Ausgleichs  mit den unmittelbar betroffenen  Palästineserm genutzt. Mit Jordanien und Ägypten schon, vielleicht auch jetzt mit den Saudis.
Klar ist indes: Mit der Hamas kann  es keine direkten Verhandlungen geben.
Die Israelis sollten der Welt  zeigen, was am 7. Okt. an Grausamkeiten  im Grenzgebiet zu Gaza geschehen ist - auch die barbarischen Frauenschändigungen der Hamas-Islamisten. Vielleicht  öffnet das so manche Augen  deutscher Anhänger einer weiteren Migration aus dem islamischen Raum. Ich bin schon lange für den rigorosen Stopp dieser Art von Zuwanderung.

Henri Lassalle | Do., 7. Dezember 2023 - 14:02

UN-Truppen nach der Besetzung durch die Isrealis in das gesamte Gaza-Gebiet zu schicken, aber das scheint mir eine Illusion zu sein, die Lage ist de facto unversönlich feindselig, möderisch - und wird es bleiben. Die Hamas versucht ähnliches zu erreichen wie Putin in der Ukraine: Massive Destabilisierung durch permanenten Terror versus Zerstörung des Staates als Ziel.
Es gibt Länder wie Marocco wo Juden mit Koran-Gläubigen in Frieden leben. Aber das ist ein ganz anderer Rahmen, der mit der Situation in Israel nicht im mindesten vergleichbar ist. Das sollte man nicht vergessen.
Die Tatsache, dass palästisnensische Zivile leiden, ist alleinige Schuld der Hamas. Gegen diese sollten sich die Palästinenser auflehnen. Die Israelis verteidigen nur ihre Heimat.

Es ist erschütternd, dass die Mehrheit der Palestinenser hinter der Hamas steht. Bezeichnend ist jedoch auch, dass im Gazastreifen, wo die Bevölkerung auch unter der Hamas leben muss, nur etwa 50 % hinter der Hamas stehen und im Westjordanland, wo die Hamas nicht herrscht stehen fast 90 % hinter dieser Terrorgruppe. Die Palestinenser werden so keinen Frieden finden auch wenn mittlerweile große Teile der Welt sich in narzistischer Weise mit den armen Opfern/Palestinensern/Hamas solidarisiert. Die Welt wird immer verrückter.

Romuald Veselic | Do., 7. Dezember 2023 - 17:00

die Teile des Westjordanlands regiert, als immer kraftloser angesehen wurde, sahen Palästinenser in der Hamas die bessere Sachwalterin ihrer Interessen."
Samt Terror mit 1200 Opfern. Oder gab es Proteste in diesem Sinne in Gaza???

Das heißt/bedeutet, dass praktisch alle Palis mit dem Hamas-Terror einverstanden sind. Damit sollte allen klar sein, dass Israels Krieg "rechtens" ist. Mit allen Folgen daraus.

Ich würde auch nicht tatenlos dem zusehen, falls mich jemand vernichten möchte.

Ich kann mir nicht vorstellen, wenn ich behaupten würde, dass der Germanist Joseph Goebblin, ein zweiter Hl. Nepomuk wäre. Ich nehme an, ich würde im Knast landen und von der Anti-Fa-Fi-Fo-Fu, bei nächster Gelegenheit gelyncht.

Chris Groll | Do., 7. Dezember 2023 - 17:49

Sehr neutraler und sachlicher Artikel.
Wie Sie ja auch schreiben, wird die Hamas von einer großen Mehrheit der Palästinenser unterstützt und nicht wie oft auch hier gesagt wird, daß die Menschen gegen diese Terroristen wären.
Wie auch schon oft geschrieben, war und ist die Hamas gegen eine Zweistaatenlösung.
Daß die anderen arabischen Staaten keine Gaza-Flüchtlinge aufnehmen wollen, sagt sehr viel über die Palästinenser aus. Die arabischen Staaten haben Angst vor dem Terror und Instabilität, der durch diese Menschen, nicht nur die Hamas in ihre Länder getragen werden könnte.
Israel nennt UN-Chef „Gefahr für den Weltfrieden“. In meinen Augen ist er das auch.
Dieser UN Generalsekretär war ehemals Präsident der Sozialistischen Internationale. Viele seiner Mitstreiter in Führungspositionen kommen auch aus dem sozialistisch/kommunistischen Spektrum. Eine Verurteilung der Hamas findet bei ihm nicht statt, lediglich eine von Israel. Ein Vermittler ist der niemals.

Nachtrag zur UN und deren Aussagen zu Israel: Heute ein Artikel bei Tichys Einblick
"UN Women: Die sehr späte sehr halbherzige Verurteilung der Hamas-Angriffe auf Israel."
Kurzer Ausschnitt aus dem Artikel: "Auch der 45-Minuten-Film, den die israelische Regierung meist aus den GoPro-Kamerabildern der Terroristen zusammengeschnitten hat, zeigt die Vergewaltigungen auf dem Rave-Festival und die blutigen Kleidungsstücke der Mädchen und Frauen, daneben die Bilder toter Teenager, die ohne Hosen mit gebrochenen Beinen auf dem Schlachtfeld zurückblieben." "..UN Women tat sich offenbar sehr schwer mit einer Reaktion auf diese Geschehnisse. Die UN-Frauen-Einheit ignorierte all diese bekannten, vielfach auf Video festgehaltenen Einzelheiten fast zwei Monate lang."
"Über die Gründe für den Eiertanz der UN-Frauen muss man nicht lange rätseln. Die „UN-Einheit“ ist paritätisch aus den Mitgliedsländern zusammengesetzt, Sympathien für den „globalen Süden“ (zu dem Israel nicht gehört) sind breit gesät

Karla Vetter | Do., 7. Dezember 2023 - 19:49

Die Illusion einer "Zweistaatenlösung" wurde spätestens nach dem 7.Oktober beerdigt. Verstorben ist sie schon lange. Schon bei den "drei Neins von Khartum" oder als Arafat 97 % seiner Gebietsforderungen erfüllt bekommen hatte, aber 100 % wollte. Es wird keine Ruhe von Seiten der Terroristen und der fanatischen Bevölkerung geben. Es sei denn die Juden erfüllen ihnen den Wunsch und lassen sich ins Meer treiben. Fast 20 Jahre war Gaza ägyptisch besetzt , das Westjordanland-also Galiläa und Samaria- jordanisch und damit arabisch besetzt. Gaza hat seit 18 Jahren keine Besatzung mehr, es ist "judenfrei". Nie wurde in dieser Zeit versucht einen tatsächlichen Staat aufzubauen. Was gibt den Illusionisten die Hoffnung ,dass dies in Bälde möglich wäre? Nur wenn die Araber ihre Kinder so sehr lieben wie sie die Juden hassen, gibt es Hoffnung. Bloß kein Land mehr für Frieden geben, Frieden gibt es nur für Frieden.

Christoph Kuhlmann | Do., 7. Dezember 2023 - 21:26

Alle relevanten Mächte sehen seelenruhig dabei zu, wie Israel die Hamas vernichtet. Keiner greift ernsthaft zu den Waffen. Es geht nicht um UNO oder Social Media. Es geht um gewaltbasierte Macht. Da ein großer Teil der Palästinenser die Hamas unterstützt, die zur Vernichtung der Juden in Israel gegründet wurde und diesem Programm zahlreiche Taten folgen ließ, sind auch Kollateralschäden moralisch gerechtfertigt. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung kann nur in der Vernichtung jeder bewaffneten palästinensischen Kraft liegen. Eine Selbstverwaltung wird es mit Sicherheit nicht geben, da wieder nur Terroristen gewählt würden. Wer den Gaza-Streifen danach mit Israels Zustimmung kontrolliert, muss die dauerhafte Entwaffnung der Menschen dort sicherstellen. In dieser Beziehung ist insbesondere auf Korruption und Schmuggel zu achten. Es sollten auf keinen Fall Personen sein, die in irgendeiner Weise in diesen Konflikt verwickelt sind.

Ronald Lehmann | Do., 7. Dezember 2023 - 22:08

& dieser gordische Knoten betrifft nicht nur die

HAMAS, sondern den gesamten Islam

& wenn es nicht um den Gaza-Streifen geht, dann geht es um Jordanien, Jemen, Pakistan oder Kosovo

Ich persönlich sehe nur einen Weg des Friedens & des gegenseitigen Respektes

BILDUNG => BILDUNG & NOCHMALS BILDUNG

weil fmp. Bildung der lösungsorientierte Weg für die Zukunft für unsere Erde ist,

denn Bildung = Hilfe zur SELBST(!!!)HILFE
statt Brot & Bleich-Hühnchen für die Welt

NEIN, die Logik des kinderreichen Segens muss endlich verbannt werden

weil QUALITÄT - also BILDUNG wesentlicher Effektiver ist als Quanität- Masse an Kinder
(wie es in vielen islamischen Ländern üblich ist)

Aber bei diesen Thema müssen wir uns ja
SELBST ...... 😢 & leider auch seit den 90-iger immer mehr in den höchsten Stockwerken der Macht, egal welche Flagge

& wir haben verlernt, zu zuhören, wie der andere auf SEINE Meinung kommt

& wegen Argumente sich eine eigene Meinung zu bilden
OHNE ORWELL
& keine Staats-Konsum-Einverleibung

Albert Schultheis | Do., 7. Dezember 2023 - 22:33

Es gibt viele Parallelen zwischen Russland und Israel - sorri, Herr Lasalle!
Israel, angegriffen von einer barbarischen Horde Mordbrenner verteidigt sich souverän und haushoch überlegen, weil man sich dort ausrechnen kann, was passierte, wenn man auch nur ein einziges Mal schwach wäre. Kalte Rationalität gegen heißblütige, verblödete Ideologie der "Befreiung". Die Ratio siegt, weil sie nicht verlieren darf. Ganz ähnlich Russland: Die USA und ihre Vasallen rücken ihnen trotz oder wegen der russischen Perestroika mit Atomraketen an den Lattenzaun - alles im Namen von "Freiheit und Demokratie". Es kommt unweigerlich zum Krieg, den Russland gewinnt (wie von mir lange vorausgesagt), weil Russland den Krieg nicht verlieren darf. - Deutschland war nach WW II fertig bis auf's Mark - nur das ermöglichte das Umdenken, den Neubeginn. Solange Staaten wie Deutschland und UN Schurkenregimes wie HAMAS und Bandera-Nazis über ihre Niederlage hinaus als Opfer alimentieren, wird kein Friede einkehren!

Wolfram Fischer | Fr., 8. Dezember 2023 - 09:23

In einigen Kommentaren wird auf die UNO referenziert. Das ist die Institution, in der die Despoten weltweit über Israel, die einzige Demokratie, den einzigen Rechtsstaat im Nahen Osten, zu Gericht sitzen und den Stab über Israel brechen dürfen, während sie selbst sich gegenseitig und per Ölabhängigkeiten der Industrieländer wunderbar protegieren können.
Die Resolutionen einiger vergangener Jahre - zum Verinnerlichen.
2021: Welt 20, DAVON 14 Israel ca. 70%
2020: Welt 23, DAVON 17 Israel ca. 70%
UNESCO:
2009-2014: Welt 47, DAVON Israel 46
Ob 70%, ob 98% gegen Israel wie in den Bsp. oben - so und so ähnlich geht das seit Jahrzehnten obsessiv gegen Israel.
Nota bene: Israel repräsentiert 0,5% der Länder, 0,2% der Menschen weltweit.
Das hat doch für jeden klaren Kopf mit den Realitäten dieser Erde nichts zu tun. Das ist kein Völkerrecht, das sind groteske Doppelstandards und damit (Völkerrechts-) Willkürjustiz gegen Israel.
Die UNO als Vermittler in Nahost ist eine groteske Vorstellung.

Reinhold Schramm | Fr., 8. Dezember 2023 - 10:41

Herr Jäger, Sie müssten es doch eigentlich wissen?
Die Armut orientiert sich stets am Wohlstand in der Nachbarschaft.
Erinnern wir uns nur an die deutsche Geschichte. Die relative Armut der Bevölkerung der DDR in der Nachbarschaft zu Westberlin und Westdeutschland hat letztlich zum gesellschaftspolitischen Zusammenbruch geführt. Es war eben nicht die Reisefreiheit und die Staatsgrenze, die zum Zusammenbruch führte. Es war vor allem der höhere Lebensstandard Westdeutschlands.
Frage: Wie sollte ein eigenständiger und unabhängiger Staat der Palästinenser existieren können, wenn in der Nachbarschaft ein unvergleichliches Konsumparadies und ein zehnfach höherer durchschnittlicher Lebensstandard existiert?
Fazit: Eine Eigenstaatlichkeit würde bereits im Ansatz implodieren! Zudem wären die arabisch-islamischen Völker – in ihrer Mehrheit in sozialer Armut – nicht dazu bereit, weiterhin und dauerhaft, eine den Palästinensern verordnete Eigenstaatlichkeit zu alimentieren!

Reinhold Schramm | Fr., 8. Dezember 2023 - 10:42

Fazit: Eine Eigenstaatlichkeit würde bereits im Ansatz implodieren! Zudem wären die arabisch-islamischen Völker – in ihrer Mehrheit in sozialer Armut – nicht dazu bereit, weiterhin und dauerhaft, eine den Palästinensern verordnete Eigenstaatlichkeit und Massenarbeitslosigkeit zu alimentieren! Auch die Arbeitskräfte aus Asien importierenden Golfmonarchien wären nicht zu einem Wechsel hierüber bereit.

Reinhold Schramm | Fr., 8. Dezember 2023 - 13:27

1. Die Umsiedlung von fünf Millionen Palästinensern aus Gaza, Westbank, Jordanien und Libanon nach dem Ägyptens Sinai-Halbinsel. Für die 1,3 Millionen Menschen auf dem 61 000 Quadratkilometer großen Territorium müsste eine wirtschaftliche und sozialverträgliche Lösung gefunden werden. Die materiellen und finanziellen Kosten könnten vom Reichtum der Golfmonarchien finanziert werden.

2. Die Aufnahme und Umsiedlung auf das Territorium der Golfmonarchien. Hierfür müsste zugleich eine Lösung für mehrere Millionen Billigarbeitskräfte aus Asien gefunden werden, sollten sie durch Palästinenser ersetzt und ausgetauscht werden. Auch hier könnten die voraussichtlichen Kosten von mehr als 500. Milliarden USD/Euro von den Königen und Prinzen finanziert und aus deren Raubvermögen beglichen werden.

3. Die Ausnahme und Umsiedlung nach Nordamerika: USA und Kanada. Eine Kostenteilung könnte auch hier mit den Monarchien erfolgen.

Fortsetzung, siehe Nachtrag, Teil II.

Reinhold Schramm | Fr., 8. Dezember 2023 - 13:29

4. Eine Aufnahme und Migration nach Westeuropa: EU und Deutschland.
In Deutschland leben bereits mehr als 300 000 Palästinenser, teils in Familienclans; davon mehr als 50 000 in Berlin. Eine Aufnahme von weiteren 500 000 wäre zu ermöglichen.
Weitere Millionen in die anderen EU-Staaten und ebenso in die Schweiz [nicht EU], EU-Österreich, EU-Benelux und Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen.

PS: Alle Vorschläge würden daran scheitern, da sich die Mehrheit der kulturell und traditionell feudal-islamisch geprägten Palästinenser für eine gesellschaftspolitische Vertretung durch die Hamas und Hisbollah entscheiden würden.

Fazit: Unter der aktuellen Bewusstseinslage und den historischen Bedingungen wäre nur eine Zwangsumsiedlung möglich, die sich aber nicht mit den bürgerlichen Menschenrechten und damit nicht in Übereinstimmung durchzusetzen wäre.