Kurt Krömer und Faisal Kawusi
Kurt Krömer verhört Faisal Kawusi / rbb

Kurt Krömer und andere öffentlich-rechtliche Unfälle - Der Fluch der Pausenclowns

Nachdem er schon wieder eine Sendung in den Sand gesetzt hat, gibt der sogenannte Komödiant Kurt Krömer sein Verhörformat beim rbb-Fernsehen auf. Der Fall macht deutlich, woran es im öffentlich-rechtlichen Rundfunk krankt.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Die verhörartigen Gespräche des sogenannten Comedians Kurt Krömer beim Berliner öffentlich-rechtlichen Sender rbb hatten bisher eher kein Interesse bei mir geweckt. Bis er vor einigen Wochen den früheren Bild-Chefredakteur Julian Reichelt bei sich zu Gast hatte. Ich kenne Reichelt flüchtig, seit wir im Februar mal ein Podcast zusammen gemacht haben, bei dem es unter anderem um sein angebliches Fehlverhalten während der Zeit bei Bild ging, das dann ja bekanntlich zu seinem Rausschmiss führte.

Man muss Reichelt nicht sympathisch finden und kann auch ganz grundsätzlich eine Abneigung gegenüber Boulevardzeitungen hegen – aber es wäre ein Fehler, ihn deswegen intellektuell zu unterschätzen. Mein damaliger Gesprächspartner war jedenfalls gut vorbereitet, schlagfertig und redegewandt. Insofern war ich gespannt, wie er sich beim Zusammentreffen mit Kurt Krömer schlagen würde.

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Manfred Sonntag | Di., 6. Dezember 2022 - 19:07

Warum bezeichnen wir Krömer, Böhmermann und Konsorten nicht so wie sie es verdienen? Nennen wir sie Marionetten, also Lakaien der grünen Kulturrevolutionäre. Mit Entmenschlichung & Erniedrigung "Andersdenkender" (z.B.: Kinder=Ratten) machen diese Gestalten schon jahrelang Politik, egal ob es das Gepöbel gegen Feministinnen oder alte weiße Männer ist. Es ist immer die Keule der Identitätspolitik welche hier gegen Minderheiten geschwungen wird. Diese identitätspolitische "Arbeitsweise" ist nicht neu in unserer Geschichte. Wie schlimm sind dann erst die "Vorgesetzten", „Förderer“ und „Beschützer“ dieser besessenen Zwangsneurotiker? Ich denke, diese Herrschaften setzen erst die Targets für ihre Kulis, in Abstimmung mit der Führung der 5 grünen Blockparteien.

Ernst-Günther Konrad | Di., 6. Dezember 2022 - 20:22

Sowohl die beiden, als auch Böhmermann, Pocher u.a. andere Speerspitzen der Volksverdummung, alle in einen Sack und druff. Man träfe immer den richtigen. Kannte bisher weder die Sendung, noch diese beiden Figuren, las erst jetzt von dem Vorfall in meiner täglichen Lektüre der Msm. Nun, bislang waren beide wohl in den ÖRR gewünscht, denn immerhin hatte Krömer wohl 43 oder 48 solcher Sendungen und Kawusi trat bei mehreren sog. Sketchsendungen auf. Das wurde bislang wohl stramm die Marschlinie der ÖRR verfolgt und nun lief die Sache aus dem Ruder und wurde wohl zu heiß. Angeblich will Krömer sich neu orientieren und Kawusi zog nochmal via asozialen Medien ordentlich vom Leder. Begrabt die beiden auf dem Friedhof der Nutzlosen und schreibt bitte hier im Cicero nicht mehr über sie. Das sind weder Künstler, Kabarettisten, Satiriker und schon gar keine Journalisten, wie man teilweise versucht in einigen Msm den Eindruck zu erwecken. Die beiden waren nutzlose Idioten des ÖRR. Ob sie es merken?

Das mit dem Humor ist so eine Sache, die Einen sagen so, die Anderen so. Über wen wir uns früher(und auch heute noch) schlapp gelacht haben, ist nicht immer eine Frage des Niveaus oder des Intellekts wie ich finde. Slapstick u. einfach nur Blödsinn ohne Tiefgang haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, wie schwer wäre das Leben sonst, könnten wir uns nicht mit aller Leichtigkeit "beömmeln"?
Schlimm u. bedenklich wird es meiner Meinung nach, wenn dieser Bereich komplett politisiert u. moralisiert wird. Und genau das passiert gerade. Ich kenne viele Künstler, die mit ihrem Konzept, ihrer Art von Humor überhaupt nicht mehr auftreten, nichts mehr veröffentlichen, weil es ihnen entweder nicht erlaubt wird(keine Engagements mehr) oder die in vorauseilendem Gehorsam wirklich alles gestrichen haben, was nur im Entferntesten nicht woke oder angepasst sein könnte. Neuester mir bekannter Wahn:
Modedesigner kreieren keine Geschlechtsspezifische Mode mehr, weil es ja keine Geschlechter mehr gibt!

Frau Lehmann, im Prinzip haben Sie ja recht: Immer nur Bierernst und mit Grabesmiene das Leben zu verbringen, wäre wirklich ein todtraurige Sache!
Und trotzdem verlange ich von einem per meiner und Ihrer und unser aller Zwangsmitgliedschaften finanzierten ÖRR ein gewisses Mindestmaß an Niveau - und auch Humor kann ja bekanntlich auf höchstem Niveau spielen - sei es der so brilliante "Aristokrat" Loriot oder der dagegen geradezu "bäuerlich" wirkende derbe Polt, bei dem man oft nicht sicher sein kann, ob einem das Lachen nicht im Halse stecken bleiben muss ob seiner realsatirischen Qualitäten.
Jedoch das ganze im Kommentar genannte und und nicht genannte untalentierte Pack aber von mir zwangsfinanzieren zu lassen, ist einfach eine Unverschämtheit, eine Zumutung und eine Beleidigung meines Intellekts gleichermaßen wie meines Geldbeutels.
Wenn diese Dilettanten im Privatfernsehen ihr Dasein fristen, alles gut, muss nicht schauen und nicht zahlen, aber im ÖRR - das ist eine Frechheit!

Sabine Lehmann | Di., 6. Dezember 2022 - 20:23

Ich mag sie, diese unsere Gesellschaft aus Leistungsträgern, Alimentierten, Sich-Selbst-Beweihräuchernden(kurz Räucherstäbchen)und Selbstklebenden. Bereichernd kommen jetzt die hinzu, die angesichts ihrer eigenen Wirrungen und Irrungen plötzlich Depressionen bekommen....Obwohl, die bekomme ich angesichts dieser Gemengelage auch so langsam.......Wie soll ich das jetzt am besten abbinden? ;-)

Das war unhöflich von mir, Herr Bühler, ich bitte um Nachsicht.
Mit „abbinden“ habe ich auf die schlimmste Presseerklärung aller Zeiten angespielt, als Anne Spiegel ihren Rücktritt erklärte und kein rechtes Ende fand. Diese Wortschöpfung „abbinden“ fand ich so grotesk, dass ich sie gerne „einbinde“ ;-)
Und die „Depression“ bezieht sich auf die Vita von Krömer, der angibt eine zu haben.
Der Rest ist Ironie und Sarkasmus. Wenn ich das jetzt noch weiter erkläre, wird es nicht besser. Das ist so, als müsste man einen Witz erläutern…… der wird dadurch nicht besser, glauben Sie mir;)

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 6. Dezember 2022 - 21:52

früher nicht gesehen?
Für mich war er "Anti-Komödiant", "Anti-Intellektueller" schlechthin.
Er wirkte aber journalistisch gut in Szene gesetzt und es war abhängig von Krömers Tagesform oder der der Gäste, ob bzw. wie die un/geschoren aus seiner Sendung kamen.
Es gab "Attacken", aber nie bierernst.
So wirkte es jedenfalls auf mich.
Meine Frage lautet daher, wie kann man Kurt Krömer in eine Art "Stasiformat?" packen?
Dazu passte weder die Musik, noch der Titel "Chez Krömer", soll heissen "Bei Krömer"?
Was hätte denn Krömer mit "einer Stasi?", jedenfalls einem "Verhörraum" zutun?
Der RBB würde sich doch nicht in so eine Nachfolge stellen und sei es nur der von einer Art "Verhören"?
Ich begreife das Sendeformat überhaupt nicht, Herr Küppersbusch ist doch aber renommiert..
Was war da noch Krömer, was konnte davon noch Krömer sein?
Ich bin irritiert und hoffe, dass der RBB etwas Passendes für Herrn Krömer findet.
Vielleicht will er heute seriöser dastehen, dann muss es erst recht passen.

Jens Böhme | Di., 6. Dezember 2022 - 22:22

Man will doch nicht ernsthaft glauben, diese letzte Sendung von "Chez Krömer" und dessen abrupte Ende sei öffentlich-rechtlicher Zufall. Dieses Sendeformat zeigte permanent einen lustlosen, gelangweilten Krömer. Vermutlich seiner über dreißigjährigen Depressionen geschuldet.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 7. Dezember 2022 - 14:15

Antwort auf von Jens Böhme

@Herr Böhme, man sollte nicht vergessen, dass dieses Sendeformat mit einem Grimme-Preis bedacht wurde: neurotisch angehauchte Personen erhalten einen gut bezahlten Sendeplatz. Liegt es an der Berliner Luft oder ist das die Zukunft des ÖRR ? Die Deutsche Psychotherapeutische Vereinigung sollte rechtzeitig gegensteuern !

Frieda Frey | Mi., 7. Dezember 2022 - 09:23

wirklich auf den Punkt: "Die Selbstgewissheit, mit der viele in der Öffentlichkeit stehende Personen glauben, ihr mangelndes Talent durch eine zur Schau getragene Moral ausgleichen zu können."
Und in diesem Satz verbirgt sich wahrscheinlich auch die Antwort auf die Frage "Wieso also lässt es der ohnehin in Verschiss geratene Skandalsender zu, dass wegen eines missglückten und eigentlich bedeutungslosen Formats ... der Ruf der journalistisch-inhaltlichen Qualität des rbb insgesamt in Mitleidenschaft gezogen wird?"
Um professionelles Fachpersonal einzustellen, muss man selber professionell sein. Das Kriterium darf nicht "Haltung", sondern muss "Können und Wissen" sein, wenn man ein qualitatives Produkt erschaffen möchte.