Frauennationalmannschaft
Erfolg mit Akzeptanzproblem: Die Frauennationalmannschaft bei der aktuellen EM / dpa

Frauenfußball-EM - „Decken, decken, nicht Tisch decken!“

Mit einer makellosen Vorrunde, erfrischend angriffslustig und effizient hat sich die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen ins heutige Viertelfinale gekämpft. Doch der Frauenfußball hat ein Akzeptanzproblem – seit es ihn gibt. Das dürfte vor allem an der besonderen Beziehung der Männer zu diesem Sport liegen.

Autoreninfo

Ulrike Moser ist Historikerin und leitet das Ressort Salon bei Cicero.

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Vielleicht sollte man sich, um zu verstehen, warum es der Frauenfußball in Deutschland so schwer hat, erst einmal dem Männerfußball widmen, obwohl es dieses Wort nicht gibt. Es gibt Frauenfußball und Fußball, und damit ist schon eine ganze Menge gesagt. Die Verbindung von Mann und Fußball erklärt sich aus sich selbst, aus dieser so besonderen Beziehung des Mannes zum Ball. Die mitunter die dauerhafteste, leidenschaftlichste und romantischste im Leben eines Kerls ist.

Fußball macht aus Männern andere Wesen. Selbst die verstocktesten, die auf die Frage, wie es Ihnen geht, nur ein gemurmeltes „Muss ja“ herausbringen, können auf einmal abendfüllende Vorträge über Schiedsrichter-Fehlentscheidungen, Kreuzbandrisse, anstehende Transfers selbst bei nahezu unbekannten Zweitligisten halten. Männer, die glauben, wenn sie ihre Freundin „Schatzi“ nennen, den Höhepunkt jeglicher Gefühligkeit erreicht zu haben, legen mit dem Anpfiff ihre Rüstung ab, verfallen in einen emotionalen Ausnahmezustand, jubeln und juchzen, wenn es gut läuft. Und läuft es schlecht, fluchen sie, und manchmal schluchzen sie hemmungslos.

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Alexander Brand | Do., 21. Juli 2022 - 13:53

Was hier deutlich wird, ist der Einfluß der Medien auf das tägliche Geschehen in diesem Land.

Ich verfolge schon seit Jahren die Kritik der Linksmedien, daran, daß dem Frauenfußball nicht die selbe Aufmerksamkeit geschenkt wird wie dem Männerfußball. Ein inakzeptabler und untragbarer Zustand wo es doch um Frauen und dann auch noch überwiegend um Lesben geht.

Die Medien haben ihr Ziel erreicht, der Frauenfußball ist allseits präsent, im Fernsehen, im Radio, in den Medien, sogar im Cicero wo er meiner Meinung nach absolut keinen Platz hat und das, obwohl der Frauenfußball vermutlich den Großteil der Bevölkerung genau so wenig interessiert wie das Gendern und andere Scheinthemen der Linksmedien!

Und nein, es liegt sicher nicht an der „besonderen Beziehung der Männer zu diesem Sport“, denn als Mann kann ich sagen, ich habe ich keine Beziehung zu diesem Sport. Mich interessiert weder der Frauen- noch für Männerfußball.

Wieder was gelernt: auch am Frauenfußball sind also die "Linken" schuld und die Medien, die hier eine ganz fiese Verschwörung durchziehen! Bleiben Sie dran, Herr Brand. Sie sind da einer ganz großen Sache auf der Spur!!!

Und danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, einen Kommentar zu einem Artikel über Fußball zu verfassen, in dem Sie erklären, dass Sie Fußball gar nicht interessiert.

?

Erreicht dieser Kommentar. Dabei dachte ich schon, vielmehr ginge (hier) gar nicht mehr?

Man lernt Erstaunliches:

1. Linksmedien kritisieren, dass man dem Frauenfußball nicht genug Beachtung schenkt?
2. Es sind überwiegend Lesben, die Fußball spielen
3. Im Cicero hat Frauenfußball nichts zu suchen
4. Ein Großteil der Bevölkerung interessiert sich nicht die Bohne für Frauenfussball!
5. Ein Großteil der Bevölkerung interessiert sich nicht für die "üblichen Scheinthemen" der Linksmedien.
6. Und das alles weiss Herr Brand, obwohl er sich überhaupt nicht für Fußball oder Linksthemen interessiert.

Da kann man nur sagen: Krass! Frauenfußball als Instrument sozialistischer Unterwanderung der Gesellschaft. Da muss man erst mal darauf kommen! Stand aber bestimmt nicht so in den "Linksmedien"!

Fasst könnte man meinen, es handle sich bei dem Kommentar um eine Glosse. Ich fürchte aber, Herr Brand meint auch noch, was er schreibt.

Christoph Wirtz | Do., 21. Juli 2022 - 13:53

... These, dass es irgendwie an den Männern liegt, dass Frauenfussball nicht längst durch die Decke geht; wobei nur wenige Klischees ausgelassen wurden; bin ich der Ansicht, dass es einfach an der mangelnden Attraktivität des Fussballspiels von Frauen liegt. Ich habe mir hier und da einige Minuten der EM gegönnt, das ist einfach, im Vergleich zu Spitzenfussball bei den Männern, athletisch und technisch auf einem niedrigen Niveau, was da zu sehen ist. Jeder und Jede soll das betreiben, was ihnen Spaß macht, aber bitte nicht die Tatsachen leugnen. Nur weil es Frauen sind, as reicht eben nicht zur Begeisterung und zur Spitzenquote.

Walter Gustav | Do., 21. Juli 2022 - 14:31

.aber ich muss gähnen..ja klar das ist jetzt super bedeutend..! Leider auch nicht wenn gar nix sonst ist.

Martin Falter | Do., 21. Juli 2022 - 14:35

Na ist doch einfach, weil es Männerfussball gibt.
Dieser ist zwar auch inflationär mittlerweile geworden, aber trotzdem um Welten besser.

Warum können nicht Frauen im Fußball und für Frauenfussball sich begeistern und engagieren.

Müssen wir Männer uns das Gestoppsel und schlechte Torwart Frauen auch nochantun, für was?
Damit Gleichberechtigung herrscht?

Es gibt kein Recht auf Solidarität bei schlechten Fußball.

Helmut Bachmann | Do., 21. Juli 2022 - 14:54

würden Frauen nur endlich auf den Boden rotzen, dann würden wir alle Frauenfußball mögen. Oh, mein Gott. Was ist eigentlich so schlimm daran, dass es zwei Geschlchter gibt, die auch noch unterschiedlich sind? Sie können sich sicher sein: Rhythmische Sportgymnastik der Männer hätte bei mir einen ähnlichen Stellenwert wie Frauenfußball. So ist das, was will man tun, das Ganze gesetzlich regeln? Moralisch aufladen als Vorstufe?

Urban Will | Do., 21. Juli 2022 - 15:58

Zweitklässler nach ein paar Wochen Üben ihr Bestes geben.
Man lauscht bedächtig und klatscht am Ende freundlich.
Den umgedrehten Magen und das Übelkeitsgefühl ignorierend.

Wenn Frauen Fußball spielen, dann ist das – bei allem Respekt – auf die Männer bezogen Kreisliga – Niveau. Wenn überhaupt. Langsam, langweilig, unspektakulär.

Da können die Frauen nix für. Es liegt in der Natur der Dinge. P.C. macht ihr Spiel aber nicht besser.
Wer sich über die Sprüche („Tisch decken“, etc.) aufregt, sollte sich vom Fußball fernhalten. Der lebt von Sprüchen. Männer kriegen ihre auch ab, nur juckt die das nicht.

Ich würde keinen Cent ausgeben, mir ein Frauenfußballspiel anzuschauen, es würde mich langweilen.
Mögen die Frauen ohne Gegentor Europameister werden, ich gönne es ihnen und freue mich darüber. Und für jeden, der das gerne anschaut und mitfiebert.
An mir selbst geht diese EM vorbei. Punkt. Es interessiert mich nicht und ich lasse mir nicht vorschreiben, dass es mich zu interessieren hat.

Gerhard Lenz | Do., 21. Juli 2022 - 16:04

Warum sollten denn Frauen in diesem unseren "heiligen" Vaterland nicht Fußball spielen dürfen?

Kein Mensch will denen das verbieten, nicht einmal die AfD. Aber bitte erst dem Füh....pardon Volk drei Kinder schenken, so wie von der (kinderlosen) AfDlerin Beatrix von Storch gefordert. Die natürlich erst aufwachsen müssen, und da ist die Präsenz der Mama unabdingbar. Alles andere, besonders Kindertageseinrichtungen oder Ganztagsschulen sind blanker Sozialismus!

Und wenn die Kinderchen dann ein Handwerk gelernt haben - es muss ja nicht immer was Akademisches sein, das sollte man gewissen "Eliten" vorbehalten - und mit knapp vierzig das Elternhaus verlassen, bleibt Mama immer noch Zeit zum Fußballspielen.

Was denn, dann sind die Damen vielleicht zu alt? Na also, wusste ich doch. Frauen haben auf dem Fußballplatz nichts verloren - zumindest nicht innerhalb der weißen Linien...

Kein Wunder: Das Mutterland (nicht Vaterland) des Fussballes ist ein anderes als Deutschland: Großbritannien.

Edit Szegedi | Do., 21. Juli 2022 - 17:39

Es ist schon interessant, wie Frauen sich in Ballsportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball von der maennlichen Version emanzipiert haben.

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Bei den Männers muss es immer nur um schneller, höher, weiter gehen. Die Leistung muß ständig verbessert werden, es zählt nicht die Teilnahme, sondern nur der Gewinn.

Bei typischen Frauensportarten wie aerobic oder Gymnastik ist das ganz anders. Diesen Geist auf den Fußball zu übertragen ist ein lohnenswertes Unterfangen.

Tomas Poth | Do., 21. Juli 2022 - 18:00

Wenn so erfrischend wie im Spiel England vs. Norwegen von den englischen Mädels Fußball gezeigt wird, gibt es bestimmt keine Akzeptanzprobleme.
Es liegt ausschließlich an der dargebotenen Leistung im Spiel ob man sich das anschaut oder lieber sein läßt.
Sollten solche Spiele wie der englischen Frauen als auch der Deutschen die Regel werden wird der Frauenfußball sicher mehr Zuschauer finden.
Warten wir also ab wie es weitergeht und ob möglicherweise die Endspielpaarung England : Deutschland heißt, und wie die Qualität des Spieles dann wird.

Wolfram Fischer | Do., 21. Juli 2022 - 19:08

Wen interessiert Frauen-Fussball? Und wieviel sind die Interessenten bereit zu zahlen?
Ich formuliere es mal plakativ:

Zuschauerzahlen in der Frauen-BL grob geschätzt 10% der Männer-BL.
Eintrittspreise paar Euro Frauen... paar zig Euro Männer.
Macht zusammen also in der Größenordnung 1% der Stadion-Einnahmen im Vergleich zu den Männerspielen.

Daher Werbeeinnahmen - dank mickrigster Zuschauerzahlen - na eben... mickrig.

Fernsehrechte WM/EM wurden daher (zumindest vor eingen Jahren) für die Frauen gar nicht separat verhandelt, weil nicht lohnend - das war bei den Mönner-TV-Rechten halt einfach mit dabei...

Nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage für das Produkt (darum geht's doch!) Frauenfussball muss man leider sagen, für ein Produkt das keine sprichwörtliche "Sau hinter'm Ofen hervorlockt" den gleichen Preis verlangen zu wollen, finde ich geradezu frech. Mit Realitäten - die mag man ja blöd finden, sind halt mal so - jedenfalls hätte das nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Völlig richtig. Angebot und Nachfrage sind entscheidend. Und dieses Prinzip soll, wie es dem Zeitgeist entspricht, unter lautstarker, medial unterstützter Forderung nach sog. Gleichberechtigung aufgegeben werden. Equal pay? Absurd. Wer sich mal ein Frauenfußballspiel angesehen hat, weiß wovon ich rede: Teilweise groteske Unbeholfenheit am Ball, ständig krasse Abspielfehler und, man erinnere sich an gestern Abend, ebenso krasse Torwartfehler. Das Ganze hat das Niveau einer mittleren A-Jugend - Mannschaft, wenn überhaupt. Klar, sie strengen sich an, die Damen...wahrscheinlich ebenso wie die Männer. Aber reicht das aus? Spielen Qualität, Attraktivität und auch wirtschaftlicher Erfolg keine Rolle? Ich wünsche den Damen jedenfalls weiterhin viel Glück bei der EM; dass sie aber - selbst mit einem EM-Titel- jemals den Stellenwert erreichen, den der Männerfußball in D hat, glaube ich nie und nimmer.