Ein Zug mit sechs Castoren auf dem Weg ins Zwischenlager / dpa

Atommüll - Wellblech statt Salzstock

Niemand weiß, wie lange Castoren halten: Die konzeptlose Zwischenlagerung von Atommüll gefährdet Mensch und Natur. Doch ein Endlager liegt noch immer in weiter Ferne.

Autoreninfo

Jens Peter Paul war Zeitungsredakteur, Politischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk in Bonn und Berlin, und ist seit 2004 TV-Produzent in Berlin. Er promovierte zur Entstehungsgeschichte des Euro: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation.

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Und ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode: Diese Erkenntnis lässt sich nach den Themenkomplexen „Asyl und Zuwanderung“, „Innere Sicherheit“, „Landesverteidigung“, „Energiewende“ oder „Europäische Währungsunion“ auch anwenden auf den Umgang unserer Bundes- und Landesregierungen mit abgebrannten Brennelementen und sonstigen leicht-, mittel- und hochradioaktiven Gegenständen, wie sie zigtonnenweise im Betrieb und mehr noch beim „Rückbau“ deutscher Atomkraftwerke und Versuchsreaktoren anfallen.

Es gibt eine Art Konzept, aber es ist hochgefährlich und wahrscheinlich sogar, nimmt man das Atomgesetz als Maßstab, regelrecht kriminell, denn das Gesetz verlangt bereits in Paragraph 1, „Leben, Gesundheit und Sachgüter vor den Gefahren der Kernenergie und der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlen zu schützen“. Tatsächlich geschieht an heute schon - je nach Zählweise - zwölf bis 24 Orten in Deutschland bewusst und vorsätzlich das Gegenteil. Die Verantwortlichen wissen sich nicht anders zu helfen und gehen den Weg des geringsten Widerstands, wobei sie vorsätzlich Risiken in Kauf nehmen, die niemand einschätzen kann.

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Enka Hein | So., 31. Oktober 2021 - 16:23

...ewig. Weder die "Münchhausener" Dichtung die man täglich verbreitet und auch nicht die Kopfdichtung der oft gering bis gar nicht qualifizierten Hasardeure, oft als Politiker bezeichnet.
Mal wieder gut geschrieben.
Um das angereicherte Uran in Ahaus mache ich mir keine Sorgen. Das wird die übernächste Generation der "Schutzbedürftigen" und Scheinasylanten, bedingt durch politisch gewollte Demographieänderung und durch rotgrün weiter angetriebene Selbstvernichtung, waffentechnisch einsetzen.
Dann gibt es auf ehemals deutschem Boden, die erste
islamische Atombombe.
Endlagerthema erledigt.
Aber hat einen Vorteil gibt es bei diesem Szenario. Grüne und Gendern hat sich dann auch erledigt.

Peter Sommerhalder | So., 31. Oktober 2021 - 17:19

hochinteressanter Bericht, Merci.

Und was wird in Deutschland eigentlich passieren, wenn in absehbarer Zukunft die Atomkraftwerke überhaupt keinen Atommüll mehr produzieren werden...?

Bernd Muhlack | So., 31. Oktober 2021 - 17:23

Ein sehr guter Kumpel erbte vor einigen Jahren das Einfamilienhaus seiner Eltern.
So weit so gut.
Da das Gebäude ziemlich alt war, fiel der ein oder andere bisherige Bestandsschutz ob der Realisierung neuer Maßnahmen weg.

Unter anderem musste das olle Dach mit Asbest-Anteilen erneuert werden.
Ein Spezialunternehmen erledigte das: alle mit Schutzanzügen und alles wurde in DIN-XYZ-Plastiktüten verpackt.
Abtransport zum "Entsorgungspark" - mein Kumpel war dabei.
Dann das Unvorstellbare!
Ein Greifbagger packte die Tüten, schwenkte sie über eine große Grube und ... ließ sie fallen!
Sie platzten alle auf und der hochtoxische Feinstaub verteilte sich in der Luft!

Mein Kumpel ist rechtsschutzversichert: er sparte viel und ich bekam was ich verdiente!
Bitte - Danke - Gerne!

Dieses ominsöe WIR bringt Nichts, wirklich Nichts mehr auf die Reihe!

Wichtig sind Moral, Haltung, Gendern, Gleichstellung LGBTQ-Gedöns etc.

"Sie sind Ingenieur? HÄ?
Werden Sie doch Gleichstellungsbeauftragter!"

...aber weniger toxisch. Jahre her, aber nicht minder plemplem.
Die ersten Glascontainer zum Trennen wurden aufgestellt.
Vor meiner damaligen Arbeitsstätte. Auch wir immer schön getrennt. Weiß. Grün. Braun (doch toxisch). LGB..divers. Nein.
Aus dem EG oft die Abholung beobachtet. Sah gut aus. Voller Glascontainer über Abholcontainer. Schleusen öffnen. Glas abgelassen.
Wir dachten immer, in jeweils separate Sammler innerhalb des Containers.
Irgendwann aus 1. OG beobachtet. Abholcontainer, nix separate Kammern. Getrennt gesammelter Glascontainer über Abholcontainer. Öffnen.
Resultat Buntglas.
Seitdem getrennt sammeln ohne mich.
Schönen Wochenstart.

... der einzig logisch erscheinende Grund: Man testet:
1. (!) die Aufmerksamkeit des eigenen Volkes
2. (!!!!!) die Duldung des unlogischen Handelns bzw. das Pflichtbewusstseins ;)
... kann man ja so oft in der Politik anwenden ... und wenn es nur um völlig unlogische/unstimmige Begründungen geht ;)

Karl-Heinz Weiß | So., 31. Oktober 2021 - 17:25

Der Beitrag bringt die völlig verantwortungslose Zwischenlagerung auf den Punkt. Entscheidungsbedarf wird erst ab 2031 gesehen-und Bayern hat sich schon mal als für ein Endlager ungeeignet erklärt.
Vorbild für diese chaotische Politik ist offenbar die Berliner-Nicht-Verwaltung.

Rob Schuberth | So., 31. Oktober 2021 - 18:36

...aber dem Tenor des Artikels stimme ich dennoch zu.

Man möchte bald glauben, dass unsere Politik, samt deren Verwaltungsanhängen, nur noch Chaos "hinbekommt", aber eben nichts vernünftiges.

Der Föderalismus zeigt sich nur leider eben auch in der Endlager-Frage von seiner unschönen, weil unpraktischen Seite.

Warum hat bei uns kein kluger Bürgermeister den Mumm wie der finnische Bügmstr.?
Der hat für seine Gemeinde auf Jahrzehnte eine stark sprudelnde Steuereinahmequelle gesichert.

Gut, deren Granitbergwerksstollen sind nat. mit weichem Salz, oder Ton nicht vergleichbar.

Ich würde ja diejenigen die viel Strom haben wollen mit an den Zwischenlagerungskosten beteiligen.

Wie wir überhaupt die E-Tarife für die PrivatHH umstellen sollten. Je weniger ein HH nutzt umso geringer sein Preis je kW/h.

Z. Z. ist es genau umgekehrt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 1. November 2021 - 10:28

Ein wieder rundum zufrieden stellender Artikel Herr Paul. Ich habe in meiner Dienstzeit etliche Transporte von Brennstäben in irgendwelche Lager mit beschützt. In den 70er, 80er bis in die 90er wurde vieles heimlich gemacht. Es gab die "offiziellen Transporte" an denen sich die "Aktivisten" abarbeiten konnten, die wesentliche größere Anzahl erfolgte heimlich, nachts, sehr gut getarnt und in Gebiete, von denen die Bevölkerung heute noch nicht weiß, was da in ihrer Nähe schlummert. Deshalb wollen die GRÜNEN ja das Thema AKW's und Folgemodelle nicht diskutieren, am besten ausblenden. Doch die Brennstäbe sind da und sicher auch gefährlich. Ich las unlängst in einem anderen Forum davon, dass sich viele dieser Brennstäbe heute gar wiederverwenden lassen würden und bis hin zu einer normalen Strahlung nutzen lassen. Ich verstehe davon nichts. Physik war nie mein Thema. Nur haben unsere Politiker die AKW's derart schlecht geredet, dass wir in DE kaum noch Fachleute haben, die helfen könnten.

einen deutschen Energietüftler, der genau daran forscht.

Leider, werter Herr Konrad, aber in Kanada, denn hier, das haben Sie richtig beschrieben, ist diese Technik v. d. grünen u. den Medien verbrannt worden und damit tabu.

hier der Artikel:
https://www.cicero.de/wirtschaft/deutscher-energieingenieur-arche-noah-…

Bei TE gab es auch schon gute Artikel zum Flüssigsalzreaktor.
Oder hier mehr dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigsalzreaktor

Hätte man doch nur hier nie die Forschung eingestellt.
Wir haben Solar verloren. WK geht auch bald weg und Kerntechnik ist ebenfalls schon weg.

Von welchem Ing. u. Technik-Wissen sollen wir denn zukünftig all das "Soziale" bezahlen, das die neue Ampel uns allen abpressen will?

Die ganzen Goldstücke kosten nur, die bringen nichts ein.

Christoph Kuhlmann | Mo., 1. November 2021 - 12:26

ist wirklich problematisch. Das haben wir ja schon beim BER gesehen. Generell finde ich es nicht so schlimm schwach und mittelradioaktive Stoffe zum Abklingen in einer Form zwischen zu lagern, die jederzeit Zugang ermöglicht. Das ist doch besser als verrostete Fässer aus einem ehemaligen Salzstock zu holen weil man irgendwann merkt, dass da Wasser eindringt. Das Zeug hin und her zu transportieren macht die Sache auch nicht besser. Problematisch ist allerdings, dass die medizinisch notwendige Radioaktivität. Da kommen jedes Jahr ganz erhebliche Mengen auf uns zu. Die wahren Kosten der Kernenergie werden vermutlich die Steuerzahler noch in 20 000 bis 50 000 Jahren beschäftigen. Das war ja der Wahnsinn. Das Zeug strahlt länger als der Cro-Magnon Mensch in Europa ist. Schöne Grüße aus dem Neandertal.

Fritz Elvers | Di., 2. November 2021 - 17:52

möchte ich bezweifel.
Allerdings gibt es deshalb auch noch neutronenabsorbierende Bor- u. Cadmiumstäbe innerhalb der Castoren, um genau dieses zu verhindern.

Trotzdem, die konventionelle Kerntechnik an sich ist wirtschaftlich nicht darstellbar.