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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) / dpa

Sachsens Ministerpräsident zu Söders Kohle-Vorstoß - „Wir dürfen den Grünen nicht hinterherrennen“

Vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gefordert, den Kohle-Ausstieg um acht Jahre vorzuziehen. Im Interview reagiert der sächsische Regierungschef Michael Kretschmer empört. Söders Vorstoß ist seiner Ansicht nach populistisch und schadet der politischen Kultur ebenso wie der Sache an sich.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Herr Kretschmer, Ihr bayerischer Ministerpräsidentenkollege Markus Söder hat vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe angekündigt, den beschlossenen Ausstieg aus der Kohlekraft nach der Bundestagswahl neu zu verhandeln. Anstatt im Jahr 2038 sollte der Kohleausstieg schon 2030 erfolgen, wenn es nach ihm geht. Hat Sie dieser Vorstoß überrascht?

Ja, er hat mich überrascht. Kompromisse werden geschlossen, weil man einen Konflikt befrieden will. Hier standen sich Ökonomie und Ökologie sehr stark gegenüber, die Sorgen der Regionen, die Frage, ob dieses Land nach dem Ausstieg aus Atomenergie und der Kohleverstromung überhaupt eine sichere Energieversorgung haben kann. Und, auf der anderen Seite, die Klimaziele. Und der Kompromiss ist gelungen, denn jede Seite hat sich bewegt. Also muss das Vereinbarte jetzt auch gelten. Diese Diskussion lenkt jedes Mal aufs Neue von der eigentlichen Herausforderung ab, diesen Prozess erfolgreich zu gestalten. Wenn man aufhört, sich für Details zu interessieren, dann erodiert das ganze System. 

Welche Details meinen Sie?

Derzeit redet niemand über die Frage, wie es beispielsweise gelingen soll, in Bayern jedes Jahr 100 Windräder zu bauen und 100 Kilometer Freileitungen zu bauen.

Das Ausstiegsdatum 2038 sei „unambitioniert“, sagt Söder. Hätten Sie beim Kohlekompromiss mehr Ambitionen zeigen müssen?

Ursprünglich war als Ausstiegsdatum 2045 vorgesehen. Und nun wird 2038 der letzte Block abgeschaltet – übrigens in der Lausitz, also der Region, die es am schwersten hat. Sowohl im rheinischen als auch im mitteldeutschen Revier passieren die Ausstiege viel früher. Wir dürfen den Grünen nicht einfach hinterherrennen, sondern wir müssen einen Standpunkt entwickeln. Der Markenkern der Unionsparteien ist Wirtschaftskompetenz. Die Menschen wollen von uns wissen, wie das alles geht: Dass man sich trotz des Ausstiegs aus Kohle und Atom noch Energie leisten kann, dass die Versorgungssicherheit dennoch gewährleistet wird. Das Feld derer, die mit populistischen Forderungen ganz laut durchs Land ziehen und nie beweisen müssen, wie das alles gehen soll, ist mit den Grünen bereits gut besetzt. Wir als Union haben da einen anderen Markenkern. 

Söder sagt, ein schnellerer Ausstieg sei wichtig, damit Deutschland seine Klimaziele erreicht. Sind diese Ziele mit dem geltenden Kompromiss nicht erreichbar?

Die Kohle scheint eine leichte Beute. Aber zu welchen Kosten?  Ich finde, dass das Ganze redlich passieren muss. Das Pariser Klimaabkommen ist die Basis unseres Handelns.

Was würde ein um acht Jahre vorgezogener Kohleausstieg für den Freistaat Sachsen konkret bedeuten?

Dass wir Massenarbeitslosigkeit in diesen Regionen erzeugen, so ähnlich wie nach 1990. 

Halten Sie es für plausibel, dass der Kompromiss tatsächlich nochmal neu verhandelt wird?

Nein, weil er zustande gekommen ist mit Umweltverbänden, mit Gewerkschaften, mit den Regionen und mit der Wirtschaft. Die eigentliche Herausforderung, um die sich ganz viele Menschen drücken, ist die Frage: Wie soll der ganze Prozess ablaufen? Wir steigen im kommenden Jahr aus der Atomenergie aus. Und danach, schon in unmittelbarer zeitlicher Nähe, werden die ersten Blöcke der Stein- und Braunkohlekraftwerke abgeschaltet. Es ist überhaupt nicht beantwortet, wie das geht. 

Das ist aber eine Frage, auf die eine Industrie- und Wirtschaftsnation wie Deutschland eine Antwort haben müsste. 

Ja, und die Antwort müsste man haben, bevor man das alles umzusetzen beginnt. Die Herausforderung gerade aus Sicht Bayerns ist: Wie schaffe ich eine Eigenversorgung mit Energie? Franz Josef Strauß hat die Atomkraftwerke gebaut, weil er preiswerte Energie in Bayern haben wollte. Wenn wir jetzt aus dieser Form der Verstromung aussteigen und keine Atomkraft in Bayern mehr haben möchten, brauchen wir dort jedes Jahr mindestens 100 neue Windanlagen und 100 Kilometer Hochspannungsleitungen. Das ist die Herausforderung. 

Die Flutkatastrophe befeuert aktuell die Klimadebatte und die Debatte um die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Aber ist es sinnvoll, vor dem Hintergrund eines solchen Ereignisses diese Grundsatzdiskussion zu führen? Manche fühlen sich an Fukushima erinnert, als dessen Konsequenz in Deutschland der Atomausstieg beschlossen wurde.

Das ist absolut unseriös. Es ist ein Starkregenereignis, eine Naturkatastrophe, die eine Kombination von sehr vielen ungünstigen Bedingungen zusammengebracht hat. Das hat es auch ohne die Erwärmung der Atmosphäre gegeben und wird es wohl auch in Zukunft geben. Man blendet jetzt die eigentlichen Herausforderungen aus und tut das auf dem Rücken der Menschen, die gerade ihr Hab und Gut verloren haben. Auch das ist nicht redlich. Jetzt muss es darum gehen, schnell zu helfen, wieder aufzubauen und gemeinsam solidarisch zu sein.

Sehen Sie die Gefahr eines politischen Öko-Populismus, der vernunftbasierte Lösungen am Ende eher verhindert als ermöglicht?

Absolut. Ein solcher Populismus beschädigt das positive Anliegen und das große Ziel; er verstört Menschen, die technischen Verstand haben, denn durch die sichtbare Unmöglichkeit, mehrere Ziele gleichzeitig zu erreichen oder sich überhaupt realisierbare Ziele zu setzen, werden wohlwollende Menschen zurückgestoßen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir eine Begeisterung und eine Bereitschaft zum Mitmachen haben – in der jungen Generation, bei den Berufstätigen, bei Technikern und Ingenieuren, damit wir dieses Ziel erreichen können. 

Die Bundesrepublik trägt etwa 2 Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß bei. Können wir das Weltklima retten, indem wir mit gutem Beispiel vorangehen?

Nein, das können wir nicht. Aber 2 Prozent sind für ein so kleines Land wie Deutschland eine ganze Menge. Wir haben alle miteinander das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet und fühlen uns dem verpflichtet. Die Geschichte geht meines Erachtens anders: Wenn Deutschland scheitert, dann wird im Rest der Welt das Mitmachen an diesem Ziel aufhören. Wenn die Deutschen es nicht hinkriegen, werden alle anderen sagen: Dann geht es nicht. Die ständigen Überforderungen sind der Weg zum Scheitern. Es ist dringend notwendig, den Umbau der Energiewirtschaft anhand der vereinbarten Zeitpläne zu realisieren, gleichzeitig eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen und die Industrie CO2-frei zu machen. Im Bereich der Automobilindustrie müssen wir die Elektromobilität voranbringen und auf der anderen Seite mit synthetischen Kraftstoffen dafür sorgen, dass der vorhandene Fahrzeugpool weiterhin genutzt werden kann. Das sind doch ganz klare, sichtbare Ziele. Nur: Die sind schwer zu erreichen, da muss man zum Teil auch investieren. Das ist das, was jetzt notwendig ist. Und keine populistischen Forderungen.

Was bedeutet die aktuelle Kohle- und Klimadebatte eigentlich für den Bundestagswahlkampf? 

In Bayern trifft das durchaus auf Zustimmung, denn dort gibt es keine Braunkohlekraftwerke. Viele Menschen dort werden also sagen: Ja, da kann man das wahrscheinlich machen und acht Jahre früher aussteigen. Wir haben aber eine gemeinsame Verantwortung für dieses Land, dem wird man mit von der Tagesaktualität getriebenen Forderungen nicht gerecht. 

Es gibt ja den schönen Grundsatz „pacta sunt servanda“, Verträge sind einzuhalten. Haben Sie manchmal Zweifel an der Verlässlichkeit der Vereinbarungen?

Wir haben viele Verbündete, deshalb wird man diesen Pakt auch so schnell nicht auflösen können. Es ist aber natürlich eine Haltungsfrage, die sich hier deutlich macht. Es muss doch darum gehen, Kompromisse zu tragen und zu verteidigen – und sie damit zu einem wichtigen Mittel der Politik und der Konfliktlösung zu machen. Das geht nur, wenn man sich daran hält, auch wenn man im Einzelfall nicht mit jedem Punkt zufrieden ist.

Das Gespräch führte Alexander Marguier.

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W.D. Hohe | Fr., 23. Juli 2021 - 16:42

lange bevor klar ist wer da reitet oder schreitet.
Obwohl Bayer stehe ich da auf Herrn Kretschmers Seite.
Es scheint kein Problem im medialen ergo politischen Deutshland zu geben, das nicht mit Windrädern & Batterien gelöst werden könnte.
Zum Beispiel mit durch Städte schießendem Hochwasser betriebene Straßenturbinen kommunale Emergieerzeugung.
Zur Verpressung von Hochwassermüll.
Klima/Klima/Klima/Klima/Klima/
Klima/Klima/Klima...
Alles und zu jedem Thema nur
noch verbale Werbespots...
mit unterirdischem Intellekt
Treibende oder Getriebene
Welche Seuche macht Covid Konkurrenz.
Wer erschafft was?
Huhn >< Ei
Depp >< Deppen.

Romuald Veselic | Fr., 23. Juli 2021 - 16:44

Wunschdenken u. Herr MP Kretschmer argumentiert sehr vernünftig. In diesem zeitlichen Rahmen von nun 8 Jahren bis 2030, wie es MP Söder meint, ist zwar machbar, indem wir auf Niveau von Guyana fallen werden.
Das beste daran ist, dass niemand von dieser Politkaste denkt - was dann, wenn der Polit-Humbug auffliegt?
Ficktives Beispiel:
A "Wir werden im Jahr 2025 auf dem Mars landen und dort die U-Bahn bauen."
B (Moralzersetzer) "Und wenn wir nicht auf dem Mars Landen werden? Was dann?"
Dafür gibt es den Weltberühmten Plan B. In jedem Action Streifen zw. 007 u. Mad Max hat man ihn.
Wieso stellt man diese Frage nicht?
Es gibt Sekten, die jährlich neues Datum von Erdenuntergang kreieren. Wie gut, dass man auf diese Sekten nicht hört.

Manfred Bühring | Fr., 23. Juli 2021 - 16:45

Söder ist ein Populist, wie er im Buche steht. Er rettet nicht nur die Bienen, weil das gerade cool ist. Nun will er auch "ab sofort, unverzüglich" (Zitat Schabowski) aus der Kohle aussteigen. Der Mann ist eine Gefahr für unsere Demokratie.

Norbert Heyer | Fr., 23. Juli 2021 - 16:58

Herr Kretschmer fordert von der Union, dass sie den Grünen nicht hinterherlaufen soll. Das finde ich geradezu pervers: Wenn jemand zu 100%
grüne Politik gemacht hat, dann war das ihre Kanzlerin, Herr Kretschmer. Er kommt traditionell immer vor Wahlen immer konservativen Vorschlägen um die Ecke, die nach der Wahl vergessen werden oder eben, leider, leider wegen des Koalitionspartners nicht durchsetzbar waren. Immer das gleiche Geschwafel, immer wieder völlig irre Zielvorgaben: Man zerstört komplett und wissentlich die Grundsicherung der Stromversorgung, um gleichzeitig Verbrenner-Autos zu verbieten und nur noch Elektroautos bei sinkendem Stromangebot zuzulassen. So ein Handeln ist entweder das Ergebnis mangelnder Bildung und fehlendem Realitätssinn, oder doch schlicht gewollt, um die große Transformation mit aller Gewalt durchzuziehen. Die Menschen werden mit Corona und Überflutungen beschäftigt und hinter dem Vorhang werden Dinge geplant, die unser Leben komplett auf den Kopf stellen

werter Herr Heyer.
Aber auch ich traue keinem Unionspolitiker mehr. Links davon sowieso keinem.
Rechts konservativ reden und dann doch links abbiegen.
Die CDU muss erstmal liefern, bevor ich die jemals wieder wähle.

Klaus Funke | Fr., 23. Juli 2021 - 17:03

Ich gebe unserem MP Kretschmer nicht gerne Recht, aber, wo er richtig liegt, sollte man ihm zustimmen. Söder ist ein gnadenloser Populist... und daran wird er auch zugrunde gehen. Wir waren(sind) ein Land mit den sichersten AKW´s. Diese Technologie ohne echte, akute Not aufzugeben, noch dazu, da sie gute Klimaziele garantiert, war einer der größten Fehler der Merkel-Regierung. Das hat uns enorm geschadet. Die Franzosen, bei denen wir künftig Strom kaufen müssen, lachen uns aus. Mit Recht. Wir haben freiwillig technologischen Vorsprung und Klimavorteile aufgegeben. Welcher verantwortungsvolle Staatschef macht so was: Merkel! Wegen einem Tsunami in Japan! Wie oft haben wir Tsunamis? Gut, jetzt hatten wir die Flut. Die neue Regierung nach Merkel sollte die Klimaziele überprüfen und eine Bilanz MIT AKW´s erstellen. Die Abschaltung unserer AKW´s sollte rückgängig gemacht werden. Das wäre das Beste für eine erfolgreiche Klimapolitik. Hoffentlich zieht wieder Vernunft in Berlin ein.

Günter Johannsen | Fr., 23. Juli 2021 - 19:50

Antwort auf von Klaus Funke

Da kann ich nur zustimmen, Herr Funke: "Die Abschaltung unserer AKW´s sollte rückgängig gemacht werden."
Das wäre der einzig erfolgversprechende Schritt in die richtige Richtung. Atomenergie ist sauber, umweltfreundlich, erschwinglich und reichlich, sodass auch die zunehmenden E-Autos nicht wegen Stromausfall stehen bleiben müssen! Wir beziehen offenbar Atomstrom aus Tschechien und Frankreich, obwohl unsere nun abgeschalteten AKs die Sichersten waren. Das ist doch nicht zu Ende gedacht, pervers und - mit Verlaub - typisch grün!

Maria Arenz | Fr., 23. Juli 2021 - 17:11

sagt mal jemand von der Union "Halt". Halt zu diesem sehr richtig als "Grüner Populismus" bezeichneten Anschleimen eines Markus Söder und anderer Unions-Größen an die Grünen. Die im Umgang mit den Grünen leider das vergessen, was sie im Umgang mit der ja AFD gelernt haben: es bringt nichts, wider besseres Wissen populäre Vereinfachungen mitzumachen . Die Leute wählen dann doch lieber das Original. Es ist unverantwortlich, auf der "Flutwelle im Westen mitzuschwimmen" und eindeutigen Unsinn nachzuplappern- daß diese Naturkatstrophe eine direkte Folge des "menschengemachten Klimawandels" sei und daß das zornig gewordene Weltklima Deutschland künftig mit solchem Unglück verschonen werde, wenn wir jetzt nach den Atomkraftwerken auch noch unsere Kohlekraftwerke abstellen, bevor wirklich zuverlässige Speichertechnologien für erneuerbare Energie zur Verfügung stehen. Einen Teufel wir das Weltklima tun. Aber alle wirklichen Großemittenten werden sich in's Fäustchen lachen.

Stefan Forbrig | Sa., 24. Juli 2021 - 10:46

Antwort auf von Maria Arenz

...Kretzschmer hat nicht HALT gesagt, er hat "dürfen, müssten, sollten" gesagt und, wie Herr Vesellnic weiter oben treffend feststellte, nur mit ein paar konservativen Triggerworten rechts geblinkt, um dann weiter links abzubiegen. Der Mann ist genau so ein Populist wie Söder. Und die Sachsen machen das mit. Ich schäme mich für mein Geburtsbundesland.

Hanno Woitek | Fr., 23. Juli 2021 - 17:13

Rumeiermann August Söder als Hohlraum Populist eigentlich noch? Der ist pure Panik, seit auch er festgestellt hat, dass seine Partei immer mehr Zustimmung im Land des kleinen diebischen Volkes in den Voralpen verliert.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 23. Juli 2021 - 17:28

Herr Söder will den Grünen nicht hinterherrennen, er geht vorweg. Ich glaube auch nicht, dass 100 Windkrafträder / Jahr den Strom für Bayern sichern könnten, ganz abgesehen davon, dass diese nirgendwo auf Abruf lagern oder Kapazitäten für deren Herstellung frei sind. Letztes Jahr wurde eine entspr. Fabrik in Emden geschlossen. Für die Fundamente dieser Windräder wird die Bauwirtschaft benötigt, die in den Überschwemmungsgebieten zum Aufbau der Häuser nötig ist.
Dass wir unseren Wasserstoffbedarf nicht decken können, sagen Fachleute bereits heute. D hat schon einen Vertrag mit Australien zur Belieferung abgeschlossen. Ich habe noch keine Berechnung gesehen, ob Wind und Sonne genug Energie liefern können. Ganz abgesehen davon, dass niemand prüft, ob es klimaneutral ist, wenn wir z. B. dem Wind Energie entziehen. Auch da gilt der Energieerhaltungssatz: Entweder Wind flaut ab oder Luft verliert Masse (Wasser?). Aber die Wissenschaft sagt: Nur CO² hat Einfluss auf den Klimawandel!

Ich stimme Ihnen zu 100% zu, was den Energie-Erhaltungssatz angeht, das scheint in der Tat Niemanden der Verantwortlichen zu interessieren. Was die Sicherheit der "alternativen" Energieversorgung angeht, hat Prof. Hans-Werner Sinn zwei hochinteressante Vorträge gehalten, einfach mal googeln. Und zum Thema Windräder gibt es ebenfalls einen Beitrag in YouTube von Udo Pollmer.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 23. Juli 2021 - 17:39

Es ist eine Haltungsfrage-eine schärfere Kritik am bayerischen Baumumarmer ist nicht möglich. In gewisser Weise ist die Vorgehensweise von Herrn Söder folgerichtig. Bayern hatte mit die meisten Atomkraftwerke. Als es um die Suche nach dem Endlager ging, kam von dort aber sofort: bei uns nicht möglich. Lernt man ein solches Verhalten bei häufigen Besuchen in der Arroganz-Arena?

Ingofrank | Fr., 23. Juli 2021 - 19:46

Überholen statt einzuholen.

Wenn die über allen Schwebende BK in Merkel bei ihrer letzte Pressekonferenz ihre Aufgabe darin sieht“ parlamentarische Mehrheiten für die Positionen von FFF zu organisieren“)* da nimmt sich doch die Einlassung eines H. Söders, den Kohleausstieg 8 Jahre vorzuziehen, vergleichsweise
zwergenhaft aus.
Nun ja, in Bayern gib’s ja keine Kohle. Und außerdem bin ich gespannt, wann die Parteien CSU und GRÜNE ihren Vereinigungsparteitag abhalten. Und dann ist sie wieder da, die Nationale Front der DDR 2.0.
)*aus“ Letzte Fragen“ v. gestern

Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Gisela Fimiani | Fr., 23. Juli 2021 - 19:57

Kretschmer mimt Empörung über Söders „Vorstoß“. Der Weg der CDU zeichnete sich lange vor Söders „Vorstoß“ ab. Die Gesinnung der Partei lädt Söder geradezu dazu ein, immer abenteuerlichere Eskapaden zu unternehmen. Kretschmers Gejammer ist wohlfeil und unaufrichtig.

Rob Schuberth | Fr., 23. Juli 2021 - 20:52

Irgendwie wird mir dieser Markus Söder immer unheimlicher.

Mal so und dann, innerhalb recht kurzer Zeit, die teils 180° Wende.
Wieso wählen die Bayern so einen Wendehals?

Wir sollten unser Geld u. unsere Energie in die bestmögliche Vorsorge stecken.

- D. h. Deiche aus- u. neue aufbauen.
- Flüsse wieder meandern lassen.
- Ihnen Überflutungsflächen geben.
- Neubaugebiete nur noch in wirklich sicheren Gebieten.
- die Eigennutzung v. Solaranlagen (auf Dächern etc.) deutlich leichter machen (jetzt wird man v. d. Behörden so behandelt als ob man ein E-Unternehmen wäre).
- günstige Kredite (KfW) für Schutzanlagen in EFH/DHH gewähren (die können dann Rückstauklappen, starke Fenster u. Wasserschutz f. Türen einbauen lassen.
usw.

Also bitte aufhören den Grünen nachzulaufen. Die sind nämlich auf einem Irrweg.

daß man als CDU-ler nicht den Grünen hinterherrennen sollte bzw. überhaupt durfte???

Merkel - D a s geliebte Vorzeigeschild der Union! - hat doch in 20 Jahren nichts anderes getan, als den Vertretern dieser neuen Religion hechelnd nachzulaufen.
Und sie erhielt frenetischen Beifall dafür!
Es ist total unglaubwürdig, jetzt so zu tun, als passe noch ein Blatt zwischen
Angela Merkel und Grüne wie K.G.E. oder Baerbock.

Nein, Leute: Ihr CDU-ler habt's vermasselt!!!
Befreift es oder laßt es, aber verschont uns ab sofort mit Eurem Gejammer!

Rob Schuberth | Fr., 23. Juli 2021 - 21:03

Und zwar die Artikel die wissenschaftlich begründet darlegen, dass die BRD schlicht nicht die Fläche hat, um all die WKA auszustellen, die gebraucht würden, wollten wir die Grüne Illusion umsetzen.

Fusions-KW könnte da eher eine Lösung (für die ganze Welt!) sein.

Und warum nicht Solarenergie aus Afrika.
Dann hätte Afrika auch endlich etwas sinnvolleres als seine Menschen zum Exportieren.

Aber immer dieser deutsche Sonderweg...ich kann es nicht mehr hören.

Jörg Stetter | Fr., 23. Juli 2021 - 21:48

Es gab Zeiten, da habe ich Söder für liberal-konservativ gehalten. Der ausgeprägte Populismus, den er jetzt hervorkehrt hat mich eines Besseren belehrt. Deutschland hat sich weltweit mit die härtesten und teuersten CO2 Reduktionsziele auferlegt. Nun reicht ihm auch das nicht mehr.
Nach meinem Kenntnisstand wird die CO2 Konzentration in der Atmosphäre auf jeden Fall die nächsten Jahrzehnte steigen, unabhängig davon, wie erfolgreich die Decarbonisierungs Anstrengungen in Deutschland sein werden. Zusätzlich verweilt das zusätzlich emittierte CO2 viele Jahrzehnte in der Atmosphäre.Falls mit dem weiteren Anstieg der CO2 Konzentration die Gefahr von Extremwetter steigt, wäre es doch eigentlich geboten, sofort alle Mittel weltweit in den Schutz vor den Folgen der Erderwärmung zu investieren.
Entsprechende Mittel kann man eigentlich nur einmal ausgeben.

Christa Wallau | Fr., 23. Juli 2021 - 23:36

jetzt der Wendehals Söder.
Selbst aus Bayern kommen keine gestandenen Männer mehr ...
Es ist zum Haare-Raufen.
Das Angebot an Politikern in Deutschland gleicht immer stärker einem Ramschladen!

Mal wieder so richtig schön lustig hier. Gestandene Mannsbilder brauchen wir! Die müssen uns retten! Nach Mutti muss jetzt Rambo ran!
Dabei könnte man annehmen, dass der Bedarf an Männern "hart wie Kruppstahl" eigentlich erstmal getilgt ist. Wir wurden in der Hinsicht ja "überschwänglich" bedient. Na gut, wir wissen ja, wo Führerkult und die Sehnsucht nach dem starken Mann an der Spitze zu Hause sind. Und da gibt es in der Tat nur Enttäuschung. Hoecke wirkt wie ein fahriger Staubsaugervertreter, Baumann, Brandner, Chizpulla - um am Anfang des Alphabets zu bleiben, können höchstens um den Preis des Mr. Unsympath konkurrieren.
Wir haben eben keinen Erdogan, umgeben von einer grauen Wolfschar, oder einen weißen Schimmelreiter namens Putin. Trump sprach zwar oft von Härte, wirkte aber wie ein Schwabbelpudding, und der kleine Dickliche in Budapest schafft es höchstens zum Stammtischhelden.
Eigentlich sollte ja auch politische Klugheit, nicht Muskeln entscheiden...so kann man sich irren!

...Da haben Sie ja alle Ihre Unsympaten artig aufgezählt. Da schauen wir doch mal, was Ihre linksradikale Gegenseite aufzubieten hat, also die "nicht starken" m/w/d. Da haben wir Esken, Borian (werden die eigentlich schon zusammengeschrieben?), Scholz, Baerbock, KGE, Habeck, Henning-Wellsow, Wissler, Kühnert... das wars doch schon. Na da können Sie ja Staat mit machen, Donnerwetter.
Ach Moment, wir haben ja noch internationale "Nichtmacher" vergessen, allen voran UvdL, Lagarde, Timmermans, Jean Asselborn und nicht zu vergessen Nancy Pelosi.
Naja, auch ein blankes Gruselkabinett... Aber bitte, wenns schön macht...

Ernst-Günther Konrad | Sa., 24. Juli 2021 - 08:18

Ihre Empörung über Söder ist doch alles nur Blendwerk und reine Wahlkampftaktik. Auf einmal geben Sie den Volksversteher und Grünen Kritiker? Ihr lauft doch schon seit Jahren einer ergrünten Kanzlerin hinterher. Auch Sie nicken alles ab, was Merkel alternativlos entscheidet. Und jetzt plötzlich wollen Sie erkannt haben, man solle der Partei, der sich die Kanzlerin am nähesten fühlt, nicht folgen?
Ich sage Ihnen was. Natürlich ist das was Söder da treibt, bewusst und gewolltes Störfeuer. Natürlich reiner Populismus, er hat ja keine solchen Kraftwerke im Land und braucht sich aus diesem Grund seinen Wählern nicht stellen. Die verhindern örtlich den Bau von weiteren Windrädern, da liest man aber nur in den Regionalmedien. Sie Herr Kretschmer haben Angst, dass sich die Wähler in Sachsen gegen die CDU entscheiden, dass Sie mithin ihren Rückhalt beim Wahlvolk verlieren und insgesamt der CDU bundessweit Stimmen kosten werden. So richtig Ihre Argumente sind, so durchsichtig Ihr Manöver.

Urban Will | Sa., 24. Juli 2021 - 08:33

„Fukushima – Effekt“ droht. Und nun ist er da.
Gestern hat eine Meteorologin angesichts das extrem seltene Wetterphänomen, welches d Starkregen verursachte, nochmal genau beschrieben. Sehr überzeugend und ohne diesen volksverdummenden Klimabezug.
Das hat nichts mit zu erwartenden „Dauerzuständen“ zu tun und die deutsche Journalie täte gut daran, jetzt nicht jeden Regenschauer zur Katastrophe „hochzujubeln“. Was sind das nur für Dilettanten!
Dass Bundes – Oberwindfähnchen Söder nun auf den FfF – Zug aufspringt und meint, die eh schon überambitionierten, für das Weltklima völlig belanglosen deutschen CO² – Ziele noch verschärfen zu müssen, wundert nicht.
Dieser „gerissene Hund“ weiß genau, dass andere dafür die Zeche zu zahlen haben, da Bayern kein Kohlebergbau hat. Kretschmer hat hier vollkommen Recht.
Ich „freue“ mich schon darauf, wenn in Bayern dann bald alle paar Meter Windrädchen hochgezogen werden und das Volk hoffentlich irgendwann kapiert, wem da aufgesessen ist.

Bettina Jung | Sa., 24. Juli 2021 - 08:43

Ist Herr Kretschmer tatsächlich so naiv, dass ihm die Bedeutung des Pariser Klimaabkommens nicht bekannt ist? Die größten Umweltsünder treffen sich, vereinbaren hehre Ziele, für die sie selbstverständlich Geld benötigen, fliegen mit einen dicken Scheck heim, lachen sich schlapp und machen weiter wie bisher. Nur Deutschland und die Schweiz mit 2% zerstören ihre Wirtschaft. Und wenn D es nicht schafft, die Welt zu retten, dann sind die anderen Länder mutlos, lt Kretschmer

Wolfgang Jäger | Sa., 24. Juli 2021 - 10:47

Wenn er das wirklich ernst meint, dann sollte er erstmal die Grünen aus seiner Landesregierung werfen. Denen rennt er doch schon seit der Landtagswahl hinterher. Stattdessen grenzt er die AfD und deren Wähler systematisch aus. 27,5%. Grüne: 8,6%. SPD: 7,7%. Das sind die Fakten.
Kretschmer fühlt nun seine Felle davonschwimmen. Und auch die CDU in BW kriecht den Grünen in den Allerwertesten!
Kretschmer betreibt Notwehr. Leere Worte. Am besten nicht ernst nehmen! Oder klare Ansage: Mit den Grünen gibt es keine Koalition. Raus aus der Sackgasse!

Heidemarie Heim | Sa., 24. Juli 2021 - 12:58

Wenn Bayerns Blüten blühen. Nur das sich die Unionsparteien 8 Wochen vor der Wahl gegenseitig Pfeffer unter den Ar... streuen um das ein oder andere lahmende Pferd im Rennen um die Plätze anzutreiben;). Die grünen Originale und ihre Gäule wird dieses unerwartete Doping durch den Gegner sehr wahrscheinlich freuen. Müssen diese doch so lästige Fragen wie "Wer beliefert in Zukunft weiter zuverlässig unsere deutschen Steckdosen" oder "Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld, sorry Windräder?" Oder wäre das seitens der Grünen wieder eine Art Diebstahl fremden geistigen Eigentums sollten sie diese Steilvorlagen für ihre Eigenzwecke nutzen? Selbst wenn man konstatieren muss, dass die Antworten von Sachsens Ministerpräsidenten richtig sind: "Mitgefangen, mitgehangen", heißt es so unschön. Die Population an wendehälsigen Populisten ist in Franken u. Bayern vielleicht nur etwas ausgeprägter? Doch BW kann auch mit so einigen Anschmiegsamen aufwarten, sogar mit Namensähnlichkeiten;)MfG