Wahlsieger Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, am Sonntagabend / dpa

Aktuelle Nachrichten zur Wahl in Sachsen-Anhalt - Deutlicher Sieg für die CDU, Desaster für Linke und SPD

Sachsen-Anhalt hat ein neues Parlament gewählt. Nach ersten Hochrechnungen liegt die CDU mit weitem Abstand vor der AfD, während SPD und Linke starke Verluste hinnehmen müssen. Die Grünen schneiden eher schwach ab, die FDP kehrt in den Landtag zurück.

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Klarer Regierungsauftrag für Ministerpräsident Haseloff

Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt überraschend klar gewonnen. Nach den Hochrechnungen von Infratest dimap (18.57 Uhr) kam die Partei von Ministerpräsident Reiner Haseloff am Sonntag auf 36 Prozent (plus 6,2 Prozentpunkte). Die AfD behauptete sich mit 22,7 Prozent als zweitstärkste Kraft (minus 1,6). Die Grünen legten leicht auf 6,6 Prozent zu (plus 1,4), die SPD rutschte weiter ab auf nur noch 8,3 Prozent (minus 2,3) und fährt voraussichtlich ein historisch schlechtes Ergebnis ein. Die Linke verlor spürbar auf 10,8 Prozent (minus 5,5), die FDP kehrt nach zehn Jahren mit 6,4 Prozent (plus 1,6) in den Landtag zurück.

Die schwarz-rot-grüne Kenia-Koalition unter Führung von Haseloff könnte damit aller Voraussicht nach weiterregieren. Womöglich eröffnen sich aber auch neue Koalitionsoptionen. Mit der Rückkehr der Liberalen wären auch eine sogenannte Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP denkbar oder ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP. Eventuell könnte es sogar für eine große Koalition reichen.

Die AfD, die in Sachsen-Anhalt als besonders rechts gilt und inzwischen im Visier des Verfassungsschutzes ist, hatte 2016 aus dem Stand 24,3 Prozent der Wählerstimmen erzielt. In Umfragen hatte sie sich diesmal zeitweise ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU geliefert. Die wiederum kann ihr Ergebnis von 2016 (29,8 Prozent) nun sogar stark verbessern. Für Haseloff zeichnet sich damit ein sensationeller Erfolg ab.

Der 67 Jahre alte Haseloff hatte vorab noch nicht erkennen lassen, mit wem er regieren will; nur eine Zusammenarbeit mit AfD und Linken hat er kategorisch ausgeschlossen. In der 2016 aus der Not geborenen Kenia-Koalition hatte es vor allem zwischen CDU und Grünen immer wieder Konflikte gegeben. Der Erfolg der CDU und die Rückkehr der FDP in den Landtag könnten nun neue Möglichkeiten eröffnen. Für Haseloff wäre es die dritte Wahlperiode als Ministerpräsident.

Das Ergebnis dürfte auch die Union im Bund beflügeln. Die Landtagswahl galt als letzter großer Stimmungstest vor der Bundestagswahl am 26. September. Und es ist die erste seit Ausrufung von CDU-Chef Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten. Haseloff hatte lange Zeit keinen Hehl daraus gemacht, dass er CSU-Chef Markus Söder für den besseren Kanzlerkandidaten gehalten hätte.

Aber auch die AfD dürfte zufrieden sein. Sie kann sich als zweitstärkste Kraft behaupten - trotz einer ganzen Serie von Skandalen. 2018 musste Partei- und Fraktionschef André Poggenburg nach verbalen Ausfällen gehen. Fast der ganze Landesverband wird dem formal inzwischen aufgelösten «Flügel» zugerechnet. Ebenso wie in Brandenburg und Sachsen wird die AfD in Sachsen-Anhalt vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall mit nachrichtlichendienstlichen Mitteln beobachtet. In Thüringen hat sich ein solcher Verdacht bereits erhärtet.

Für die in Ostdeutschland traditionell nicht so starken Grünen ist das Ergebnis allenfalls ein Achtungserfolg. Für SPD und Linke ist es dagegen ein weiterer Rückschlag. Die Linke, die lange als Sachwalter ostdeutscher Interessen galt, rutschte nach den Prognosen auf ihr schlechtestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt seit der deutschen Einheit.

Auch die Schwäche der SPD in den ostdeutschen Ländern bestätigt sich. In Sachsen hatten die Sozialdemokraten 2019 mit 7,7 Prozent ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis überhaupt eingefahren, in Thüringen kamen sie im selben Jahr nur noch auf 8,2 Prozent.

Insgesamt waren 1,8 Millionen Menschen aufgerufen, über einen neuen Landtag abzustimmen. 2016 lag die Wahlbeteiligung bei 61,1 Prozent. Diesmal hatten coronabedingt viele schon vorher per Brief gewählt. Laut ARD waren es 30 Prozent.

 

Starkes Ergebnis für CDU, schwache Zahlen für SPD und Linke

Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt nach Prognosen von ARD und ZDF mit unerwartet deutlichem Abstand gewonnen. Die Partei von Ministerpräsident Reiner Haseloff kam demnach auf 35 bis 36,0 Prozent. Die AfD schnitt schwächer ab als nach letzten Umfragen erwartet und kam auf einen Stimmenanteil zwischen 22,5 bis 23,5 Prozent, wie beide Sender am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 1800 Uhr berichteten.

Die SPD erhielt 8 bis 8,5 Prozent. Die Linken liegen bei 11 Prozent. Die Grünen erhielten bei der Wahl zwischen 6 und 6,5 Prozent. Die FDP kommt auf 6,5 bis 7 Prozent.

In Sachsen-Anhalt regieren seit 2016 die CDU, die SPD und die Grünen zusammen als Deutschlands erste sogenannte Kenia-Koalition. Der CDU-Ministerpräsident Haseloff hatte im Wahlkampf eine Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl ausgeschlossen.

Prognosen: CDU gewinnt Wahl in Sachsen-Anhalt deutlich

Die CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt nach Prognosen von ARD und ZDF mit großem Abstand gewonnen. Die AfD lag deutlich dahinter auf Platz zwei, wie beide Sender am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr berichteten.

Offenbar eher geringe Wahlbeteiligung

In Sachsen-Anhalt zeichnet sich ein unterschiedliches Bild bei der Wahlbeteiligung ab. Bis zum frühen Nachmittag gingen 27,1 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Zudem sei mit einem erhöhten Briefwahlanteil zu rechnen, was noch in die Wahlbeteiligung einfließen werde. Laut Umfragen wird im Land mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und AfD gerechnet. Die Landtagswahl gilt als der letzte Stimmungstest vor der Bundestagswahl.

Bei der Landtagswahl am 13. März 2016 lag die Wahlbeteiligung den Angaben zufolge um 14.00 Uhr bei 35,4 Prozent, bei geringerem Briefwahlanteil. Am Ende des Tages lag die Wahlbeteiligung bei 61,1 Prozent. Die vorläufige Zahl der diesjährigen Wahlberechtigten zur Landtagswahl gab die Landeswahlleitung mit 1,78 Millionen an. Das seien rund 88 990 weniger als vor fünf Jahren (1,87 Millionen Wahlberechtigte). In den landesweit mehr als 2240 Wahllokalen galten die Corona-Regeln mit Abstands- und Hygieneregeln sowie Maskenpflicht. Mancherorts bildeten sich Schlangen.

Ministerpräsident Reiner Haseloff trat in Wittenberg an die Wahlurne. Der CDU-Politiker und Spitzenkandidat der Union im Land wurde in seiner Heimatstadt von seiner Frau Gabriele begleitet. Er habe alles getan, was notwendig und machbar gewesen sei, um die Menschen zu überzeugen, sagte der Christdemokrat. Dieser Sonntag sei der Tag der Wähler. Die Stimmabgabe des Ministerpräsidenten und auch anderer Spitzenkandidaten von Parteien wie der AfD wurden begleitet von einem großen Medieninteresse.

In Sachsen-Anhalt regieren seit 2016 die CDU, die SPD und die Grünen zusammen als Deutschlands erste sogenannte Kenia-Koalition. Der CDU-Ministerpräsident Haseloff hat laut Umfragen gute Chancen auf eine dritte Amtszeit. Der Christdemokrat hatte im Wahlkampf eine Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl ausgeschlossen.

Der Spitzenkandidat der AfD in Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, sagte bei seiner Stimmabgabe in Magdeburg, er hoffe, dass die Partei am Sonntag stärkste Kraft werde. Er sei aber auch mit einem Ergebnis zufrieden, das sich zwischen 22 und 26 Prozent bewege, sagte Kirchner. «Ich würde mir wünschen, dass das hier auch ein richtungsweisendes Ergebnis für die Bundestagswahl wird.»

Die CDU hatte vor fünf Jahren 29,8 Prozent der Wählerstimmen in Sachsen-Anhalt bekommen. Die AfD kam 2016 auf 24,3 Prozent. Die Linke bekam 16,3 Prozent der Wählerstimmen, die SPD 10,6 Prozent und die Grünen 5,2 Prozent. Die FDP scheiterte mit 4,9 Prozent an der 5-Prozent-Hürde. Der Liberalen haben laut Umfragen Chancen auf den Wiedereinzug in das Magdeburger Parlament. Die 2240 Wahllokale haben bis 18.00 Uhr geöffnet.

Kurzporträts der wichtigsten Spitzenkandidaten in Sachsen-Anhalt

REINER HASELOFF (CDU):

Seit 2011 ist Reiner Haseloff Ministerpräsident und damit nach seinem hessischen Amtskollegen Volker Bouffier (CDU) der dienstälteste Landeschef. Noch vor einem Jahr sah es so aus, als würde der CDU-Politiker die Spitzenkandidatur einem Nachfolger überlassen - davon ging auch Haseloff aus, wie er kürzlich öffentlich sagte. Doch dann verkündete er erst, doch weiterzumachen - und schmiss wegen unabgestimmter Aussagen im Koalitionsstreit um den Rundfunkbeitrag zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD auch noch Kronprinz Holger Stahlknecht als Innenminister raus. Jetzt ist Haseloff mit 67 im Rentenalter. Und im Karrierehoch: Der verheiratete Katholik amtiert als Bundesratschef und wurde Anfang des Jahres erstmals als stimmberechtigtes Mitglied ins CDU-Bundespräsidium gewählt.

OLIVER KIRCHNER (AfD):

Oliver Kirchner ist seit 2014 in der AfD und seit 2018 Fraktionschef. Der 55 Jahre alte Magdeburger ist ein klassischer Quereinsteiger, handelte vor seiner politischen Karriere mit Autos. Er wird, wie viele Funktionäre und AfD-Mitglieder in Sachsen-Anhalt, dem offiziell aufgelösten «Flügel» um den Thüringer Björn Höcke zugerechnet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die Strömung als rechtsextremistisch ein. Seit Anfang dieses Jahres beobachtet der Landesverfassungsschutz nach dpa-Informationen die gesamte AfD Sachsen-Anhalt mit nachrichtendienstlichen Mitteln - eine offizielle Bestätigung gibt es dafür jedoch nicht. Kirchners AfD war 2016 auf Anhieb zweitstärkste Kraft geworden und machte im Landtag vor allem Front gegen Flüchtlinge. Seit Beginn der Pandemie arbeitet sich die Partei vor allem an der Corona-Politik von Bund und Ländern ab.

EVA VON ANGERN (Linke):

Eva von Angern hat die mangelnde Repräsentanz von Ostdeutschen in Führungspositionen zu ihrem zentralen Wahlkampfthema gemacht. «Nehmt den Wessis das Kommando» ließ die 44-jährige Magdeburgerin auf ein Plakat drucken - allerdings eins, das nie aufgehängt wurde. Und dennoch zog die PR-Aktion. Tagelang wurde das Plakat hitzig debattiert. Das habe der Benachteiligung von Ostdeutschen viel Aufmerksamkeit verschafft, sagt von Angern. Auch überparteilich setzt sich die Anwältin für Gleichstellung ein, ist seit 2011 Vorsitzende des Landesfrauenrates. Im Landtag gehörte unter anderem der Kampf gegen Kinderarmut zu ihren Themen. Von Angern war lange rechtspolitische Sprecherin und führt inzwischen gemeinsam mit Thomas Lippmann die Landtagsfraktion.

KATJA PÄHLE (SPD):

Sie ist die jüngste Spitzenkandidatin und doch schon eine erfahrene Parlamentarierin: Die 43-jährige Katja Pähle sitzt seit zehn Jahren im Landtag, war schon davor für die SPD politisch aktiv. Nach dem Wahldebakel 2016, als die SPD ihre Stimmanteile auf gut 10 Prozent halbierte, war Pähle in die Bresche gesprungen und hatte den Fraktionsvorsitz von der gescheiterten Spitzenkandidatin Katrin Budde übernommen. Seitdem führt sie die geschrumpfte Fraktion souverän und geräuschlos durch die Kenia-Koalition. Den Listenplatz 1 bekam sie trotzdem nicht geschenkt, sondern erkämpfte sich die Spitzenkandidatur in einem Mitgliedervotum. Im Wahlkampf setzt Pähle vor allem auf klassisch sozialdemokratische Themen wie soziale Gerechtigkeit und den Kampf gegen rechte Gewalt.

CORNELIA LÜDDEMANN (Grüne):

Die dritte Landtagsfraktionschefin auf einer Spitzenposition bei der Wahl ist die Grüne Cornelia Lüddemann. Ein Parteitag kürte die Diplom-Pädagogin und frühere Landesvorsitzende bereits im September zur Spitzenkandidatin. Sie bildet gemeinsam mit Landeschef Sebastian Striegel und Umweltministerin Claudia Dalbert ein Spitzentrio. Neben den grünen Kernthemen Umwelt- und Klimapolitik wollen sie einen Schwerpunkt auf den Kampf gegen Rechts setzen. Außerdem stellte die 53-Jährige zuletzt immer wieder das Thema Verkehrswende in den Mittelpunkt: Sie wolle «die Vormachtstellung des Autoverkehrs brechen». Auch in Sachsen-Anhalt sind die Grünen im Aufwind - laut Umfragen könnten sie ihre 5 Prozent von 2016 mehr als verdoppeln.

LYDIA HÜSKENS (FDP):

Nach zehn Jahren außerparlamentarischer Opposition wollen die Liberalen unbedingt in den Landtag zurückkehren. Spitzenkandidatin Lydia Hüskens kennt das Parlament, war von 2002 bis 2011 bereits Abgeordnete der FDP. «Ein Land fährt hoch» - ist ihr Slogan, der Wahlkampf jedenfalls läuft seit Wochen auf Hochtouren. Mit grellen Popart-Plakaten wirbt die Partei um Stimmen, drängt fast täglich mit Pressemitteilungen in die Medien - und packt die Sachsen-Anhalter dabei bei ihrem Stolz. Das Land sei in fast jeder Statistik letzter, so ein zentraler Kritikpunkte der Liberalen im Wahlkampf. Das müsse nicht so sein. Hüskens ist derzeit Geschäftsführerin des Studentenwerks Halle. dpa

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Bernd Muhlack | So., 6. Juni 2021 - 18:29

"Hase bleib hier!"

Das allseits bekannte Intro zu der brutalsten und gnadenlosesten Hetzjagd der Geschichte!

Alora, die CDU ist wieder in der Pole-Position und es wird sich eine Lösung für die nächsten fünf Jahre finden lassen.
Die Abgeordneten der AfD sind wohl ebenfalls zufrieden - sichere Posten, sicheres Salär.

Kanzlerin Dr. Merkel wird kein ungeheuerliches Wahlergebnis rückgängig machen müssen -
sie kann sich folglich komplett auf die Prolongation der alternativlosen Bundes-Notbremse konzentrieren.
Bis zur BT-Wahl.

Herr Dr. Haseloff:
Herzlichen Glückwunsch und Alles Gute!

... mein Gott, 25 % dunkeldeutsches "Gesocks"!?

damals sagte man "ungestraft" im Wahlkampf
"Rote Socken!"
SIE schaffen das!
...
was sagt denn eigentlich der OST-BAUFTRAGTE
zu der Wahl???

Maria Fischer | So., 6. Juni 2021 - 18:37

für Rainer Haseloff.
Er hat gewonnen, weil er Distanz gehalten hat zu Wanderwitz, Merkel, Altmaier & Co.
Liebe CDU, feuert endlich dieses endlos destruktive und kaputte Personal.

Gerhard Lenz | So., 6. Juni 2021 - 19:40

Antwort auf von Maria Fischer

und sich selbst in die Tasche lügen. Nach den ersten Ergebnissen klingen die AfD-Fans in diesem Forum erstaunlich kleinlaut.
Kein Wunder, hofften doch einige, die AfD würde am Ende des heutigen Tages in Sachsen-Anhalt die stärkste Partei stellen. Das wäre nicht nur ein Riesenerfolg für die Partei, besonders für den rechtsextremen Flügel. Möglicherweise hofften manche, eine geschlagene CDU würde der AfD in einer Zusammenarbeit über den Bundesrat Zugang zur Bundespolitik verschaffen. Und, passend dazu, lieferte das Institut INSA mal wieder hoffnungsvolle Umfragen vor der Wahl.

Sicher, mehr als 20% sind angesichts der Vorgänge von Halle und der klaren rechtsextremistischen Positionierung prominenter AfD-Landespolitiker eine Schande.

Dunkeldeutschland lebt eben noch immer, wenn auch schwächer, als erhofft.
Und für das Forum hier mit seiner 99%igen AfD-Anhängerschaft muss das Ergebnis ein klare Pleite bedeuten.

Konservativ und Cicero-Forenmeinung haben eben nichts miteinander zu tun.

So, Wertester, kann man sich die Wirklichkeit auch zurechtbiegen. Die AfD allein hat doch wohl fast genauso viele Stimmen wie die rot-rot-grüne Front mit 3 Parteien geschafft. Deutlicher kann wohl die Ablehnung von Rot-Rot-Grün nicht sein. Wenn jemand also kleinlaut sein sollte, sind es die rot-rot-grünen Fans.

Kein Institut hatte vorhergesagt, dass die CDU so deutlich über 30% landen würde. Nicht nur INSA lag vollkommen daneben.

-Monaten auch nicht gerade gut (von SPD und Linke ganz zu schweigen) ... und das trotz aller "Wahl-Werbung" durch die ÖRlichen :)
Fest steht: CDU und AfD sind mit Abstand die größte Gruppierung! Die restlichen Parteien (inkl. Grün) werden ja fast vollständig vom Kontingent Ihrer ach so verhassten AfD geschluckt ;)
Man sollte der Realität in die Augen blicken können :)

Jens Böhme | So., 6. Juni 2021 - 21:43

Antwort auf von Maria Fischer

Haseloff ließ sich nicht beirren. Machte alles richtig. Er entließ Innenminister Stahlknecht, um der AfD kein Podium zu geben. Haseloff punktete vor allem mit seiner Kritik an den ÖRR-Gebühren als einziger Ministerpräsident, indem er zwar die Parlamentsentscheidung aussetzte, aber Rückgrat zeigte. Das angerufene Bundesverfassungsgericht lehnte die Eilanträge von ARD und ZDF ab. So gewinnt man Bürger, denn das Thema Rundfunkbeitrag und ÖRR-Qualität brennt vielen Gebührenzahlern auf den Nägeln.

Jürgen Waldmann | Mo., 7. Juni 2021 - 10:10

Antwort auf von Jens Böhme

Es war eine Wahl , bei der nicht die Grünen mit ihrem Thema " Weltrettung " zum Durchbruch kamen , der normale Bürger fand seine Probleme bei Haselhoff gut aufgehoben . Die AfD ist nicht abgestürzt , denn überwacht wurden alle Bürger einmal von der Stasi , da verschreckt der Verfassungsschutz keinen , der die DDR überlebte ! In den westlichen Ländern wäre es ein Todesstoß , wenn bei einer Partei die Schlapphüte im Vorgarten auftauchten . Auch die dauernde Warnung vor einer " Neuen Partei " , dass schreckt niemanden , denn das hatte man mit der Wende erhofft , dass mein selber eigene politische Parteien gründen kann . Der Ausgang der Wahl zeigte aber auch , dass es sehr viele Themen gibt , die noch nicht zur Zufriedenheit der Bürger gelöst wurden , wozu sichere Arbeitsplätze und nicht unbedingt die Rettung von 25000 Eisbären gehört .
Vor 70 Jahren gab es 5000 Eisbären , dies ich stark vermehrten , als das Abschlachten der Jungrobben durch Pelzjäger verboten wurde .

Günter Johannsen | Mo., 7. Juni 2021 - 11:33

Antwort auf von Maria Fischer

Da kann ich Ihnen nur zustimmen: " ... feuert endlich dieses endlos destruktive und kaputte Personal." Das gilt aber ebenso für die abgestürzte SPD, die sich immer noch phantasievolle Erklärungen für ihren Abstieg erfindet. Statt sich auf ihre eigentlichen Themen zu besinnen, kuschelt man weiter mit den Kommunisten. Doch warum nennt man hier nicht als Verlierer auch die selbstherrlichen Grünen? Die hatten doch verdientermaßen die lautstärkste Klatsche eingefangen? Verdientermaßen hauptsächlich deshalb, weil man den Willen des Souverän ignoriert und sich ein Schwindeletikett aufgeklebt hat: es geht ihnen nicht um die Menschen und auch nicht ums Klima, sonst würden sie den Geringverdienenden nicht eine Verteuerung nach der anderen aufbürden. Co2-Steuer-Erhöhung, Benzinpreisverteuerung ins Unermessliche und und und. Ich hoffe, dass sich der Abwärtstrend fleischgewordenen Arroganz weiter fortsetzt! Ich danke den Sachsen-Anhaltinern für diese gute Wahl. Klatsche für alle Linkspopulisten!

Werner Peters | So., 6. Juni 2021 - 18:42

Frau Baerbock wird hier nie Kanzlerin, RRG droht uns nicht. Danke, Ihr Sachsen-Anhaltiner/innen für diese klare Botschaft an ganz Deutschland!

Robert Müller | So., 6. Juni 2021 - 23:37

Antwort auf von Werner Peters

Auffällig ist für mich, dass das behauptete Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und AfD offenbar völlig falsch war. Ich denke, das Gerede hat viele Wähler dazu gebracht das zu verhindern. Im Bund wurde das in Bezug auf CDU und Grüne ebenfalls gesagt und die Wähler scheinen darauf auch zu reagieren, da die Grünen schwächer werden. Ohne Stammwähler könnte es die Zukunft sein, dass die Wähler freier zwischen den Parteien wechseln und stärker auf die Vorhersagen reagieren. Es könnte also sein, dass die Grünen es bereits vergeigt haben und die Mehrheit sich mit Laschet als Kanzler angefreundet hat. Fragt sich nur mit welcher Koalition? Wahrscheinlich mit der SPD und dann entweder Grüne oder FDP. Ist das nicht in SA auch die Frage? Entschieden wird das nicht vom Wähler, sondern von der CDU-Spitze.

Stefan Wenzel | Mo., 7. Juni 2021 - 00:47

Antwort auf von Werner Peters

Naja, die ARD-Moderatorin Wiebke Binder erklärte die Grünen am heutigen Abend immerhin zu Wahlsiegern. Ist wirklich wahr!

Auch wenn dieser Versuch der Tatsachen-Verdrehung unendlich peinlich ist- er läuft in ARD und ZDF unter "Haltung". Und: Binder und Team werden alles (alles!) tun, um Bärbock irgendwie gut erscheinen zu lassen. Es wird lustig ...

Klaus Funke | So., 6. Juni 2021 - 19:09

Wenn ich hier die Kommentare lese, auch von denen, die sonst ach so kritisch sein wollen, kommt mir das kalte Grausen. Ja, o.k. Linke und SPD sind abgeschmiert und das ist gut so. Auch die grünen Blütenträume sind in den Frost gekommen. Auch gut. Aber, dass die CDU so fulminant gesiegt hat, das ist nicht gerecht. Haselhoff hat einen Zick-Zack-Kurs hingelegt, eine taktische Leistung gewiss. Aber sieht so die Stimmung im Lande aus? Gut, nur knapp zwei Drittel sind wählen gegangen. Was hätten die gewählt, welche nicht wählen waren? Was haben die Briefwahlen ausgemacht? Dass die AfD weit unter ihren Zielen geblieben ist, grämt mich ein wenig, wiewohl ich diese Partei nicht wählen würde. Wie sieht nun eine Koalition aus? Eine Volksfront-Regierung wie in Sachsen? Ist dies der Wille des Wählers? Richtig: Jedes Land bekommt die Regierung, die es verdient hat. Auch Sachsen-Anhalt. Wohl bekomm´s! Eine hat auf alle Fälle gesiegt: Die Dummheit! Uns ist nicht zu helfen. Merkel weiß das!

Herr Funke, auch wenn wir sicherlich aus zwei Total verschiedenen Elternhäuser kommen, aber kurioser Weise denken wir sehr oft auf gleicher Wellenlänge. Und meine Gedanken sind sehr ähnlich der Meinung von Ihnen. Aber ich aber schon lange meine Zweifel, dass das Rettungsboot in ruhiger Lage manövriert werden kann. Die Kaperoffiziere haben Rückendeckung bekommen, als vorwärts - ihr schafft das.
Und das aller lustigste wäre, wenn unsere Kapitän*in im Herbst für weitere 4Jahre weiter machen würde. Schockfrostung soll ja helfen ?

Christa Wallau | So., 6. Juni 2021 - 19:12

Die hohe Stimmenzahl für die CDU ist maßgeblich s e i n Erfolg in Sachsen-Anhalt, nicht derjenige der CDU allgemein, schon gar nicht der Merkelisten.
Haseloff ist authentisch und vertrauenswürdig.

Ich habe in Quedlinburg in der dortigen Wiperti-Kirche mit der Krypta aus dem 10./11. Jhdt. vor zwei Jahren die Überraschung erlebt, daß er mit seiner Frau vor mir in der Bank Platz nahm und den Gottesdienst, in dem zusätzlich eine Kindtaufe stattfand, mitfeierte.
Sein Fahrer, der uns zugeparkt hatte, entschuldigte sich bei uns und bat um Verständnis. Er erzählte uns, daß Haseloff immer irgendwie versuche, am Sonntag den Besuch einer hl. Messe in seinen Terminkalender einzubauen. Als Haseloff dann mit seiner Gattin wieder zu seinem Dienstwagen kam, konnten wir uns kurz mit ihm unterhalten. Er war freundlich, aber nicht anbiedernd (wie etwa Laschet).
Es gibt wenige von Haseloffs klarem Charakter in der Partei. Konrad Adenauer hätte seine Freude an ihm.

Ja,es stimmt,Haseloff hat Charakter und Mut bewiesen.Er hat die AFD angehalten,er hat die VDG ausgebremst und die FDP gestärkt.Und er hat ein Signal der Hoffnung vermittelt,daß es bei der BT-Wahl eine Möglichkeit geben könnte,ohne Merkelisten/Ochlokraten/VDG zu regieren.Die FDP muß stärker werden und Laschet sollte die VDG brutalst annehmen.Hier bieten sich Chancen,der(die) Bock/Böckin ist angenockt.Weiter so!!! Die SPD wieder mal in der Niederlage wie üblich würdelos und unverschämt zugleich.In Anhalt könnte die CDU mit der SPD in einer Koalition problemlos Schlitten fahren.Und sie bei Entscheidungen zusätzlich demütigen.Mal sehen...

Urban Will | So., 6. Juni 2021 - 19:19

über ihre „Wahlsiege“.

Die Schwarzen (völlig zu Recht) sowieso.
Die Blauen, weil sie weiterhin auf Rang zwei liegen und das trotz der Schlapphüte im Vorgarten und all den „Bösewichten“ in ihren Reihen...
Die Grünen, weil sie „phänomenal“ zulegen konnten, ein „klarer Auftrag“, Kenia fortzuführen.
Die Gelben (wie die Schwarzen, völlig zu Recht), weil sie wieder da sind.
Die Linken, weil... was weiß ich... es wird ihnen schon was einfallen...

Und die Roten... ja, die lieben Roten, diese ach so unverzichtbare „Volkspartei“... Sie lebt! Noch !
Ist doch ein Grund zum Feiern.
V.a. für ihren Kanzlerkandidaten, der nun in aller Ruhe den Wahlkampf angehen kann. Stress muss er sich zumindest keinen mehr machen.

Hurra.

Ingofrank | So., 6. Juni 2021 - 20:20

durch die Wähler in SA:
Linke: - 5,3%; SPD: - 2,3 %; Grüne: + 0,8%
Bleibt in der Summe ein Minus von: 6,8 %
Somit kommen G/R/R absolut i.d. Summe auf 25,4%.
Demgegenüber die CDU + FDP als Summe: 43.1%
Dabei sind die 22% der AfD unberücksichtigt ! !
Ein eindeutiges Votum!

Mit vielen Grüßen aus der Erfurter Republik

Christoph Kuhlmann | So., 6. Juni 2021 - 20:22

auf Laschet abfärbt. Zimiak versucht ja eifrig das Wasser aus Sachsen-Anhalt an die Spree respektive den Rhein zu leiten. Wenn ich die beiden Oppositions Annalenas von SPD und Grünen so sehe, dann kann ich nur hoffen, dass bei der CDU der Generationswechsel klappt.

Johan Odeson | So., 6. Juni 2021 - 20:32

Mein Gott. Ich hatte schon die Hoffnung auf den gesunden Menschenverstand aufgegeben. Scheinbar gibt es ihn noch. Danke Ostdeutsche. Haseloff hat's verdient und die CDU kann sich bei ihm bedanken. Seine Hartnäckigkeit gegen die Gebührenkrake ÖRR hat ihm sicherlich viele Sympathien gebracht. Die FDP ist wieder drin, aber vermutlich wussten die Menschen nicht, mit wem sie danach ins Bett steigt. Gilt auch für die Bundestagswahl. Die SPD hat fertig. Welche Wählergruppe möchte sie eigentlich vertreten aus ihrem Funktionärsturm sozialistischer Sektierer? Der Linken sterben die alten SED Kader weg und die Grünen - gewogen und für zu leicht befunden. Die AfD, je vernünftigere Politik eine konservative und wirtschaftsfreundliche und deutsche Politik die CDU macht, um so schneller schmilzt die Zuwendung an diese Partei in der Sonne.

Kai Hügle | Mo., 7. Juni 2021 - 06:51

Dass die AfD nach deutlichen Verlusten in RLP und Ba-Wü nun auch in Sachsen-Anhalt Stimmen verloren hat, trotz geringer Wahlbeteiligung, von der radikale Parteien, normalerweise profitieren, dürfte für lange Gesichter bei jenen sorgen, die noch am Samstag davon träumten, stärkste Fraktion zu werden. Fast 17% Rückstand auf die CDU - das ist, gemessen an den Erwartungen, ein harter Aufprall in der Realität.
Dass Chrupalla dennoch von einer "bürgerlich-konservativen" Koalition halluziniert, zeigt jedoch, dass man sich schon lange von der Realität abgekoppelt hat.

Uffbasse!

Ernst-Günther Konrad | Mo., 7. Juni 2021 - 07:47

Ich gebe unumwunden zu, ich habe mich auch etwas blenden lassen, von den Umfragewerten der letzten Wochen und gewünscht, dass beide CDU und AFD in etwas gleich abschneiden. Nun, die Realität ist eine andere, die AFD bleibt zweistärkste Kraft mit leichten Verlusten. Haseloff hat mit seinem Zick-Zack-Kurs und seinem Amtsbonus, den jeder MP in seinem Bundesland in der Regel hat, deutlich und klar gewonnen. Das gilt es zu akzeptieren und ihn zu beglückwünschen. Die Wähler dort im Land, die seine Politik hautnah erleben, können das besser beurteilen als Außenstehende. Wenn er seinen punktuellen Widerspruch gegen die Bundespolitik weiter vertritt und das nicht nur Blendwerk war, kann man mit dem Ergebnis leben.
Ein Desaster ist es für die vielen Umfrageinstitute, die im Grunde alle versagt haben.
Befriedigt hat mich das Abschneiden von Grünen, der Linken, sowie der SPD. Die seit Wochen andauernde grüne Verzauberungsnebel verzieht sich. Mal sehen, mit wem Haseloff regieren wird.

daß er die Grünen draußen läßt und stattdessen die FDP reinholt, so daß es bald eine CDU/SPD/FDP - Koalition in Sachsen-Anhalt gibt. Das wäre auch für den künftigen Bundesrat die bessere Kombination.

Nathanael Möcking | Mo., 7. Juni 2021 - 13:58

Antwort auf von Christa Wallau

Es sieht erzeit eher nach der Wahl zwischen Schwarz-Rot und Jamaika aus, da CDU und SPD zusammen eine Mehrheit haben. Erfahrungsgemäß reicht der CDU eine Ein-Sitz-Mehrheit ja aus, wie man in NRW beobachten kann.

Rob Schuberth | Mo., 7. Juni 2021 - 19:30

Immerhin ist die SPD in der 1-Stelligkeit angekommen.
Sie ist es die die wahre Klatsche der Wähler erhalten hat.

Und die erste Reaktion ihrer Co-Vors. Esken hat gezeigt, dass man das ganz oben noch gar nicht so bemerkt hat, resp. haben will.

Erstaunlich aber auch der immer noch 1-Fünftel ausmachende Anteil der Wähler für die AfD.
Und das nach diesem Dauerfeuer der Medien, des VerfSch, uvm. gegen sie.

Mit diesem Fünftel MUSS sich Berlin endlich beschäftigen und seine Ausgrenzungsstrategie beenden.