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Orchestrierte Aktion: Dass sich der Wind in der Unionsfraktion zugunsten von Markus Söder gedreht hat, war kein Zufall / dpa

Söder gegen Laschet - „Es war keine Erpressung. Es war ein Weckruf!“

Wird Markus Söder doch Kanzlerkandidat der Union? Bei der letzten Fraktionssitzung hat sich die Mehrheit der Abgeordneten hinter ihn gestellt, darunter auch Matern von Marschall. Hier erzählt er, wie die Sitzung „orchestriert“ wurde und was passiert, wenn sich Söder und Laschet nicht einigen können.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Matern von Marschall ist Verleger in Freiburg und sitzt seit 2013 für die CDU im Bundestag. Zusammen mit sechs anderen CDU-Bundestagsabgeordneten aus Baden-Württemberg hat er sich schon in der vergangenen Woche in einem offenen Brief hinter Markus Söder (CSU) gestellt. 

Herr von Marschall, Sie haben sich zusammen mit sechs anderen CDU-Bundestagsabgeordneten aus Baden-Württemberg in einem Brief hinter Markus Söder als Kanzlerkandidaten gestellt – nicht hinter Ihren Parteichef. Kann Laschet nicht Kanzler?

Beide können Kanzler, aber wenn wir als direkt gewählte Abgeordnete vor Ort mal in unsere Wahlkreise hineinhören, dann ist die Stimmung im Südwesten eindeutig: Kommt bitte mit Markus Söder in den Wahlkampf.

Was hat denn Söder, was „Häuptling Wirdsonix“ nicht hat?

Er hat genaue Vorstellungen über die Schwerpunkte im Wahlkampf. Erstens Bekämpfung der AfD, zweitens Verbindung von Wirtschaft und Klimaschutz. Diesen beiden Themen werden nach meiner Einschätzung die Wahl entscheiden, die Bekämpfung der AfD im Osten und der Klimaschutz im Südwesten.

Zum Showdown der beiden ist es nur gekommen, weil Söder die Personalfrage in die Fraktionssitzung getragen hat  – und das, obwohl er noch einen Tag vorher gesagt hatte, wenn das CDU-Präsidium sich für Laschet ausspreche, werde er das „ohne Groll“ akzeptieren. Hat Sie diese 180-Grad-Wendung überrascht?

Es war keine 180-Grad-Drehung.

Was denn?

Söder hat gesagt – und dieses kleine Wort ist wichtig – dass die CDU in ihrer „Breite“ über den Kandidaten entscheiden muss. Und das bedeutet nicht nur im Präsidium und unter den Bundestagsabgeordneten, sondern auch unter den Kreis- und Ortsverbänden und in der Öffentlichkeit. Und da haben sich die positiven Umfragen über Söder stabil über Monate gehalten.

Verraten die nicht mehr über Söders Talent, sich als Macher in der Krise zu profilieren, als über seine tatsächlichen Fähigkeiten?

Ich denke, er kann beides: Er hat Führungsstärke – und er kann sich gut verkaufen. 

Laschet hatte gedacht, der Rückhalt des Präsidiums reiche aus für eine Kanzlerkandidatur. Söder fordert, die Basis müsse gefragt werden. Und weil es kein Verfahren gibt, wähnen sich beide im Recht.

Genau das ist der Punkt. Die Parteien haben es versäumt, sich auf ein Verfahren zu verständigen, um die Nachfolge zu regeln. In der Fraktion sind sich aber eigentlich alle darüber einig, dass sich Markus Söder und Armin Laschet untereinander verständigen sollten, wer als Kandidat antritt.

Wie soll das gehen? Mit Armdrücken? Münze werfen? Oder spielen sie Hau-ab-Du-schielst?

Das muss ich den beiden überlassen. In der Vergangenheit ist es mal ein Frühstück gewesen. Vielleicht ist es jetzt ein Mittagessen oder ein Abendessen oder ein Spaziergang im Berliner Tiergarten.    

f
Matern von Marschall / dpa 

 

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dass in dem Duell Laschet- Söder Angela Merkel am besten abschneidet.
Das wurde durch die Aussage von Herrn Ramsauser bestätigt, es sähe so aus, als ob Merkel angesichts der Spitzenkandidatenkämpferei gebeten werden wolle weiterzumachen.
Das kann Mehreres bedeuten. Sie benutzt den Konflikt, um hinterher übrigzubleiben, wie sie es schon oft gemacht hat, kann aber auch sein, dass sie den Konflikt so lanciert hat zum selben Zweck.
Sie ist also noch nicht weg und noch nicht einmal gesichert künftig weg.
Was wäre eigentlich, wenn sich Söder und Laschet schon geeinigt hätten ? Bräche dann die große Geschlossenheit aus ? Wenn ja, womit denn und wofür ?
Inhaltlich erkenne ich da bei der Union gar nichts, wofür es sich lohnte die zu wählen.

Urban Will | Do., 15. April 2021 - 19:40

der Stift gehen, wenn der „Kampf gegen die AfD“ wichtiger ist als Wirtschaft und Klima.

Mit gewisser Abscheu ließt man hier das Geschwafel eines Opportunisten der ersten Kategorie.
Erst wählt man einen neuen Vorsitzenden, dann hält man das Fähnchen in den Wind und meint zu spüren, dass der Schaumschläger aus Bayern den meisten in der Fraktion ihren Posten sichert und – schwupp – lässt man den Neuen an der Parteispitze wieder fallen.
Und betrachtet die AfD als „Hauptgegner“, also noch vor den Linken, deren Ideen – von Erschießungen mal abgesehen, die man nicht ernst nehmen muss, zumal die eh zu blöd wären, ein Gewehr zu bedienen – aus nichts anderem bestehen als: Abkassieren bei den als „wohlhabend“ Deklarierten (so ziemlich alle außer denjenigen, die sich vom Staat durchfüttern lassen) und allen und jeden Schein – Migranten ins Land zu winken (und zu fliegen).

Keine Ahnung, wie weit dieser CDU – Haufen noch fallen muss, bis die Wähler endlich kapieren, wem sie da nachlaufen.

Da kommentiert der liebe Herr Will mal wieder in fast schon gewohnter Geschmacklosigkeit, man werde eines Tages

Die Folgen des "Lockdown–Irrsinns analysieren". Und man würde sich wieder "die gleichen Fragen stellen wie nach '45".

Klar ausgedrückt: Herr Will sieht hier Parallelen zur Ermordung von 6 Millionen Juden und Hitlers Überfall auf die Nachbarstaaten Deutschlands.

Das ist einfach nur widerlich.

Aber, siehe da, DAS darf in diesem Forum mal wieder nicht thematisiert werden.

Da wird schnell gelöscht....

Urban Will | Sa., 17. April 2021 - 10:48

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ich kann zwar oben diesen Satz mit '45 nicht finden, aber in der Tat, woanders habe ich ihn geschrieben. Es wäre, Herr Lenz, doch schon ein wenig fair, wenn Sie die Mindest – Anstandsregeln hier beachten könnten und da kommentieren, wo es auch hin passt.
Nun denn.
Wenn Sie diesen Satz mit '45 so interpretieren, wie Sie es hier schreiben, dann ist das nicht nur falsch, sondern boshaft. Ihr Spezialgebiet, wenn Ihnen die Argumente ausgehen.
Nochmal für Sie: Es geht schlicht um das „warum“? Mehr nicht.
Wenn nach Ihrer Interpretation jedwedes Nachfragen als Folge von Ereignissen in der Geschichte – und dieser Corona – Irrsinn ist in der Tat historisch – also nicht erfolgen darf, weil dadurch „Parallelen“ zum Holocaust gezogen werden, dann erübrigt sich eigentlich jeder Kommentar hierzu.
Das ist nicht mal mehr Kindergarten – Niveau.

Herr Lenz, suchen Sie sich gescheite Argumente und wenn Sie keine finden, lassen Sie es lieber bleiben, zu schreiben.

Rob Schuberth | Do., 15. April 2021 - 19:46

Es wird m. E. Zeit das Laschet (an-)erkennt, dass es nicht reicht nur die Zustimmung des Präsidiums hinter sich zu wissen.

Eine Partei, zumal die CDU (noch) die größte u. letzte Volkspartei ist, besteht aus wesentlich mehr.
Die Zeiten in denen solche Themen in der CDU von "Denen da oben" entschieden wurden sind endlich vorbei.

Pech für Laschet und gut für Söder.

Helmut Bachmann | Do., 15. April 2021 - 19:59

zu einer prinzipienlosen Abnickerpartei passt der Söder doch hervorragend. Er ist das Gesicht der Marke "Kanzlerpartei"(wir können mit jedem und machen alles mit, bekämpfen dann, wenn es uns Stimmen bringen könnte). Er ist der Meister der sturgeraden Linie, der Anpassung an das, was er glaubt, was die Wähler wollen. Er verechnet sich, die CDU verrechnet sich. Er wird krachend scheitern.

Gerd Runge | Do., 15. April 2021 - 20:12

selbst ins Abseits manövriert, weil sie zu FR.M.
den Mut nicht aufbrachte. Um an der Macht zu bleiben ( ihr Credo), hat sie jetzt nur noch eine Alternative (M.S.). Aber, wie kriegt man die Kuh (A.L.) vom Eis??
Bei Herrn Söder ist mir auch nicht unbedingt wohl.
Aber, er scheint mir im Moment der Einzige zu sein, wo ich als eigentlich traditioneller SPD-Wähler mein Kreuz werde machen können, da mir eine Wahlverweigerung nicht infrage kommt.
Für mich spielt neben der Partei auch die Person eine wichtige Rolle.
Ich muß mir nur vorstellen, wenn A.L. zu Gipfeltreffen auf Biden, Putin, Xi Jingpin, Erdogan und dergl. trifft.
Letzterer stellt ihm von vornherein nur ein vom Pfauenthron entferntes Sofa zur Verfügung und A.L. ist dennoch stolz.

Christa Wallau | Do., 15. April 2021 - 20:21

gewaschene Opportunist Söder ist natürlich der bessere Kandidat, wenn es um die Wahlergebnisse für die CDU/CSU geht. Der haut rein u. keilt gegen die Grünen aus, obwohl er hinterher mit ihnen koalieren wird. Auch der AfD kann er am
besten Paroli bieten.
Die Wähler vergessen ja so schnell!
Was Söder u. die gesamte CSU - besonders Seehofer - früher mal geäußert haben, z. B. im Hinblick auf die Migration (Mutter aller Probleme), oder die Tatsache, daß Söder überall Kreuze aufhängen ließ (als Zeichen gegen den Vormarsch des Islam) - alles Schnee von gestern.
Jetzt sehen die Leute ihn eben als Bäume-Umarmer und Kämpfer gegen "Rechts".

Das politische Spiel wird immer widerwärtiger, je mehr man es durchschaut.
Wer als Konservativer von der durch Merkel total herunter gewirtschafteten CDU/CSU noch etwas Gutes erwartet, ist in meinen Augen ein Träumer - egal, ob nun Söder o. Laschet Bundeskanzlerkandidat wird. Der Zug steht auf dem falschen Gleis u. fährt weiter in die falsche Richtung!

Frau Wallau, Sie haben ja so recht in der Beurteilung des Personals. Nur, wie verhält es sich mit der „Gottgleichen“ der Medien, die doch alles vom Ende her denkt. Sie schlägt AKK vor um diese dann zu desavouieren. Dann verhindert sie, wenn auch knapp Merz um jetzt Laschet medienwirksam gegen das Schienbein zu treten. Auch in der Fraktion läßt sie ihn hängen. Was ist denn nun ihr Plan - der großen Strategin? Soll sie, die das Desaster gesteuert hat, noch mal gerufen werden, um das Land zu retten?

wer von der "Gottgleichen" (wie Sie sie titulieren) noch irgendetwas Gutes erwartet,
der hat m. E. nicht mehr alle Tassen im Schrank, wenn er denn jemals
welche besaß.
Sie wird sich im übrigen auch nicht rufen lassen (Niemals!); denn sie hat längst begriffen, was die Stunde geschlagen hat: Dauer-Probleme und Niedergang!
Nun tritt die Frau aus der Uckermark lediglich noch rachsüchtig um sich und macht ihren Nachfolgern das Leben so schwer wie möglich, um den Rest ihres Ansehens zu retten.
Wenn ich gezwungen wäre, mit Angela Merkel bis zu meinem Lebensende zusammenleben zu müssen, würde ich mich morgen erschießen.
Herzliche Grüße an Sie, lieber Herr Berger.

sehr geehrte Frau Wallau,
ich suche immer nach Ihren Kommentaren! Sie sprechen mir aus der Seele.
Man braucht in diesen Zeiten mehr denn je, vernünftig denkende Menschen,
Sie sind für mich eine davon. Danke!

Uwe Schröder | Do., 15. April 2021 - 20:31

Ob der Gedanke von Söder, die AFD besonders im Osten zu bekämpfen, so genial ist, wage ich zu bezweifeln. Eher könnte er mit Grundwerten punkten, Heimat, Familie, Arbeit, Gemeinschaft, aber das sind ja rechte Themen, die die AFD schon besetzt. Und wir im Osten vergessen dem CSU-Mann nicht sein ranwanzen an die Grünen, da hat er sich selbst verkauft, schade. Er wird es hier jedenfalls schwer haben.

Jürgen Waldmann | Do., 15. April 2021 - 22:20

Antwort auf von Uwe Schröder

bringen müssen , die Wähler der AfD für die Union einfangen , das bringt den Standort Deutschland nicht wieder in Ordnung ! Die Volkswirtschaft wird nach Corona am Boden liegen , da kommt es nicht darauf an , konservative Wähler zurück zu holen ! Deutschland braucht dazu einen starken Kanzler , der den weiteren Weg in den Sozialstaat verhindert , es kommt nur auf die funktionierende Wirtschaft an . Die Linken und Grünen sind es gewesen , die Merkel auf ihren Kirs gebracht haben , die müssen weit weg von Regierungsverantwortung gebracht werden . Wir müssen auch die Lebensarbeitszeit wieder verlängern , mit 63 Jahren in Rente , das wird sich D nicht mehr leisten können . Die Steuern müssen deutlich gesenkt werden , damit die arbeitenden Bürger die Konjunktur anschieben können . Der Traum der Linken , die Reichen erschießen und das Geld unter die Leute bringen , der wird ein irrer Traum von gewaltbereiten Linken und Grünen bleiben müssen !
Nur mehr Arbeitsplätze bringt uns voran .

..so richtig, Herr Waldmann.
Aber beim Thema länger arbeiten bin ich anderer Meinung. Solange wir Geld im Länder der EU pumpen wo kürzer gearbeitet wird und pro Kopf mehr Geld vorhanden ist, solange keine längere Lebensarbeitszeit.
Gelder in die EU kürzen. Wirtschaftsflüchlinge abwehren und zurückschicken. Bringt schon mal 50 Mrd. Minimum im Jahr.
Wohnraum wird auch frei. Und Pensionen an Rente anpassen.
Genderlehrstühle kappen. Linke NGOs eliminieren. Die sollen es mit richtiger Arbeit versuchen.
Es gäbe viel zu tun. Aber selbst mit Söder wird das nix.

sind es gewesen, die Merkel auf ihren Kurs gebracht haben, die hatten und haben nur zufällig das gleiche Ziel. Bei allem Respekt, Herr Waldmann: sie konsumieren zu viel ARD, ZDF und Msm. Dabei haben Sie es ja selbst erkannt: "den weiteren Weg in den Sozialstaat verhindert...". Wer hat ihn eingeschlagen? Wer war's?

Fritz Elvers | Do., 15. April 2021 - 20:40

Die MdB-Schnarchhasen möchten natürlich ihren Job behalten, samt Gescherr, versteht sich. Söder versucht wenigstens Stoff aus Russland zu bekommen, Wogegen Laschet und Adlatus Spahn sogleich intervenierten. Wenn schon kein Impfstoff, dann für alle. Mit Söder als KK werden es auch andere Versager schwer haben: Altmeier? Spahn?

Ich wäre im Zweifel immer gegen "Villen statt Willen" und immer für "Willen statt Villen". Jeder mäßig kluge Kopf ist mehr wert, als eine Horde von dummen, nur am eigenen Wohlstand orientierten Funktionären, auch wenn diese ihre eigenen Absichten unter grünen Fahnen zu verbrämen versuchen.

RMPetersen | Do., 15. April 2021 - 21:15

"Erstens Bekämpfung der AfD, zweitens Verbindung von Wirtschaft und Klimaschutz."

Erstaunlich ist schon, dass Söder die AfD als den wichtigeren Konkurrenten für CDU/CSU ansieht als die Grünen. Mir scheint das eine Selbstaufgabe gegenüber den Grünen zu sein. Von der CDU/CSU als politischer Gegner so aufgewertet zu sehen, wird die rechte Opposition freuen. Ich stelle mir vor, wie Kohl oder Adenauer nicht die zweitgrösste Partei SPD als Hauptgegner bezeichnet, sondern die FDP.

Punkt 2, die Kombination von Wirtschaft und Klimaschutz, verbindet strukturlos zwei sehr ungleiche Punkte: Die deutsche Wirtschaft lebt schon lange von der Substanz, den Maschinenbau- sowie Fahrzeug-Technologien sowie der Chemie. In den Zukunftschancen liegen USA, China, Japan, Südkorea weit voraus, wie man den Patenten und TIMSS entnehmen kann.

Dass Deutschlands 2 Prozent der globlen CO2-Emission ebenso wichtig sein soll wie unsere Wirtschaft (= Wettbewerbsfähigkeit = Wohlstand), befremdet.

Wolfgang Jäger | Do., 15. April 2021 - 21:35

Matern von Marschall versucht zu retten, was zu retten ist. Insofern klammert er sich und manch anderer an Söder. Ob das nun zum Ziel führt? Kampf gegen die AfD und Klima als Themen sind abgegriffen. Wenn es die CDU/CSU bzw. Söder ernst meinten, auf die Stimmung bei den eigenen Anhängern hören würden und das Sündenregister von Merkel im Kopf hätten, würde man einen klaren Wahlkampf gegen Grün-Rot führen und eine Koalition mit der FDP anstreben. So müsste man auch Wähler von der AfD gewinnen. Aber mit dem grünen Anbiederungskurs von Söder wird das nichts. Die Wähler im Osten lassen sich nicht so leicht vom Verkleidungskünstler locken, sondern wählen lieber die Partei, die zu großen Teilen bürgerlich-konservativ denkend, auf das Versagen des Merkel-Systems reagiert. Kampf gegen die AfD ist Kampf gegen deren Wähler (10-12%). Diese muss man überzeugen. Weder Söder noch Laschet können bzw. wollen dies, weil beide insgeheim nicht auf Distanz zum Merkel-Irrsinn gehen. Beide sind unglaubwürig.

Norbert Heyer | Do., 15. April 2021 - 22:33

Fassen wir zusammen: Die meisten wollten Merz als Vorsitzenden, in der Stichwahl wählen sie dann aber Laschet. Sie heben ihn auf das Schild des Kanzlerkandidaten um dann festzustellen, dass der bayerische Naturbursche mit wandelbaren Ansichten doch eventuell beim Wähler besser ankommt. Noch simpler formuliert: Die Hinterbänkler sind bereit, ihren Parteivorsitzenden für die -eventuell- bessere Alternative zu opfern und dass er ihren warmen Sessel rettet. Er wird die rechtsradikale Partei bekämpfen - nicht die linken Umverteiler und nicht die grünen Klimaretter. Er verkörpert perfekt, was diese große Union mittlerweile ist: Eine beliebige Ansammlung werteloser Politik-Darsteller, die mit jedem paktieren würden, der ihre Macht sichert. Ich hoffe inständig, dass diese Union in die Bedeutungslosigkeit versinkt. Frau Merkel hat nun wirklich ganze Arbeit geleistet, das hätten die grossen Vorbilder Adenauer und Kohl niemals für möglich gehalten, was aus dieser beliebigen Partei geworden ist.

Markus Michaelis | Fr., 16. April 2021 - 00:27

Sind das wirklich DIE entscheidenden Themen? Sicher für viele Menschen, aber die wählen wahrscheinlich ohnehin Grün. Ich denke wir haben wichtige andere Themen, die Welt und die Gesellschaft verändern sich schnell, alte Gewissheiten werden ungewiss ... ich weiß nicht, ob jemand wie Söder da der Richtige ist. Er hat ein Gefühl für die Partei, vielleicht auch dafür, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und für die Stimmung der Menschen. Aber hat er den inhaltlichen eigenen Kompass, um durch Neues zu führen - da reicht es nicht einfach auf "die Menschen" zu hören? Für die ist es ja auch neu, was kommt, und die tasten auch herum und wer kann schon sagen, wie morgen gedacht wird.

Armin Latell | Fr., 16. April 2021 - 09:09

braucht keine Feinde. Söders Ziel: Erstens(!!) Bekämpfung der AfD, zweitens Verbindung von Wirtschaft und Klimaschutz. Auch bei diesem Brutus in der CDU spielt die Realität in diesem Land keine Rolle, die Zustände die unter der Merkelherrschaft entstanden sind, dass Söder sich noch grüner als die Grünen geriert, für den demokratische Grundrechte mittlerweile zu persönlicher Verfügungsmasse gehören, der Föderalismus nur eine störende Regel ist, genauso wie ein Parlament mit seinen „Volksvertretern“, also ganz auf Merkellinie, kurzum: die Menschen in diesem Land interessieren diesen „Blaublütigen“ nicht die Spur. Man kann über den Niedergang dieser Partei nur noch den Kopf schütteln. Ich hoffe, sie bekommt, was sie sich verdient hat, auch wenn das zu unser aller Schaden wird. Aber darauf kommt es nun wirklich nicht mehr an.

Charlotte Basler | Fr., 16. April 2021 - 10:58

und Gier nach Macht, zerstört offensichtlich auch noch weitere Sinne.
Offensichtlich überschätzt sich Herr Laschet. Die meisten Menschen trauen es ihm eben nicht zu, unser Land gut und erfolgreich zu steuern. Bei etwas mehr Klugheit, hätte er das selbst erkannt.
NRW hinkt den meisten anderen BL hinterher - und nicht einmal das scheint H. L. zu bemerken.

Christoph Kuhlmann | Fr., 16. April 2021 - 11:16

zwischen dem was die Basis will und dem was die Parteispitze wünscht. Meines Erachtens geht es um nichts anderes als das Ende des Merkel Kurses und damit das Ende der Karrieren ihrer Unterstützer. Jedenfalls verschwindet einer nach dem anderen in der Versenkung. Wie AKK so wahrscheinlich auch Laschet, mit dem die CDU/CSU in der Sonntagsfrage 27% holt während Söder 38% erzielt. Die Ignoranz des Wählerwillens durch die Parteiführung würde auch die schlechten Wahlergebnisse auf Landesebene erklären. Landesverbände , die zum Juniorpartner der Grünen degenerierten sollten von solchen Entscheidungen ausgeschlossen werden. Auch ist nicht nachvollziehbar wieso die entsprechenden Landesvorsitzenden weiter im Amt sind.

Werner Peters | Fr., 16. April 2021 - 12:05

Söder bezieht seinen Machtanspruch auf Umfragen. Sind die jetzt relevant ? Ersetzen die unsere repräsentative Demokratie ? Dann sollten wir aber ganz schnell wieder die Todesstrafe einführen.

Lisa Werle | Fr., 16. April 2021 - 13:43

Wenn es zählen würde, dass die CDU in ihrer Breite entscheiden solle/dürfe, dann wäre Friedrich Merz Parteivorsitzender UND Kanzlerkandidat. Also erzählen Sie nicht so einen Blödsinn, Herr von Marschall. Söder beteuert seit Monaten, dass sein Platz in Bayer ist und macht dann so ein Theater. Unglaubwürdig, unsympathisch, ohne Rückgrat. Halt typisch CDU/CSU.

Heidemarie Heim | Fr., 16. April 2021 - 13:43

Und Ihrem gefälligen Interview-Stil, verfasse ich noch was zu dieser Tragikomödie, die mir inzwischen in vielerlei Hinsicht nur noch politischen Würgereiz beschert;). Und wie ich Ihrer Fragestellung entnehmen konnte, korrigieren Sie mich bitte sollte ich fehlgehen, waren die Antworten und Ausführungen des Herrn von Marschall ähnlich unbefriedigend für eine investigative Journalistin wie für mich als Leserin?
Schon klar, kein Orchester, nie nicht Erpressung und niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen oder dem geneigten Publikum einen vom Ponyhof der Union zu erzählen! Ich schwanke mittlerweile zwischen posttraumatischem Kandidaten-Erschöpfungssyndrom und aggressiven Verhaltensmustern wenn ich höre und sehe wie meine Restintelligenz und die meiner Mitbürger*innen so unverfroren in Frage gestellt wird. Wieviel Wert den Grundrechten aller Bürger zugemessen wird, konnte man ja heute morgen an dem "vollzählig" anwesenden zweitgrößten Parlament der Welt nach China beobachten! MfG

Gunther Freiherr von Künsberg | Fr., 16. April 2021 - 16:09

Im Gegensatz zu anderen Kulturen kennt die deutsche Sprache den Unterschied zwischen Gegner und Feind. Jeder Feind ist auch ein Gegner, nicht jeder Gegner ist auch ein Feind. Es kommt mir so vor als ob die deutschen Journalisten bei der Berichterstattung über die Kanzlerkandidatur der Union diese Unterschiede nicht kennen oder der Auflage wegen nicht kennen wollen.
Auch hier ist es wie beim Tennis; im Einzel spielt man gegeneinander um dann im Team als Doppel zu siegen. Nichts anderes gilt auch in der Politik. Die CDU ist in der famosen Lage 2 geeignete Kanzlerkandidaten vorzuhalten. Beide sind ohnehin daran gebunden die Themen zu vertreten, die die Union (aus CDU und CSU) vertreten.
Die Kandidaten unterscheiden sich lediglich darin, dass man diesen unterschiedliche Erfolge bei der Durchsetzung der bürgerlichen Themen zutraut.
Ob einer der Kandidaten genügend Selbsterkenntnis besitzt um diesen Unterschied zu erkennen wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

Bernd Muhlack | Fr., 16. April 2021 - 16:14

Es gab einmal diese Sendung "Herzblatt".
Das war quasi "Der Bachelor" mit Rudi Carell als Moderator.
Ich habe den Bachelor noch nie gesehen, vermute das nur.
Getrennt durch eine spanische Wand traten jeweils drei Kandidaten und eine Kandidatin an - bzw. umgekehrt.
Auf die Dauer wird bekanntlich alles langweilig.

Das Duell Laschet vs Merz erinnerte etwas daran; mit einem Spielverderber Spahn - nicht ganz fair, nicht ganz fein, aber die Moderatorin ließ Vorteil gelten (frei nach OTTO).

Laschet oder Söder ist eigentlich egal. Selbst wenn die Union stärkste Kraft würde, bedeutet das nicht zwingend, dass deren Kandidat auch Kanzler in einer etwaigen Koalition wird.
Die Wahl des BK erfolgt gemäß Art. 63 GG.
Der BP hat ein Vorschlagsrecht. Formal könnte er also Max Mustermann oder auch Frau Dr. Merkel vorschlagen - gewählt ist gewählt!

Söder bliebe in Bayern, Laschet in NRW.
"Habemus Kanzlerin! Angela, Dorothea Kasner, äh Merkel!"
Unwahrscheinlich, jedoch denkbar und juristisch möglich!

Thomas Betzel | Fr., 16. April 2021 - 16:34

gehen immer schief. Bei den letzten Landtaswahlen entschied sie sich für Mappus, Wolf und Eisenmann, stets gewann Kretschmann die Landtagswahl. Wenn nun 30 von 34 MdB aus dem Ländle für Söder votieren, dann spricht doch alles für Lascher, oder?

A. Danz | Fr., 16. April 2021 - 18:29

Wenn sich eine Gruppe CDU-Abgeordneter öffentlich gegen den eigenen Parteichef stellt, kann man sich vorstellen, wie ausgeprägt die Loyalität in der CDU gegenüber einem CSU-Kanzler sein dürfte, wenn es hart auf hart kommt. Falls er denn Kanzler würde. Viele scheinen noch nicht zu realisieren, dass die Grünen ab kommenden Herbst vermutlich die stärkste Partei im Bundestag sein werden. Aber nehmen Wir mal an, sie würden einen Unions-Kanzler akzeptieren, um auf der Regierungsbank Platz nehmen zu können, so pragmatisch sind sie durchaus. Ist das Alphatier Söder dann wirklich der geeignete Kanzler, wenn Rot-Rot-Grün nur ein paar Revoluzer aus der Unionsfraktion benötigt, um ein Misstrauensvotum durchzubringen?

Vielen in der CDU mag Laschet nicht schmecken. Aber so ist Demokratie nunmal. Die Mehrheit legt nach bestimmten Regeln fest, wer das Sagen haben soll. Verletzt eine Minderheit diese Regeln, um irgendwie ihren Willen zu bekommen, stehen am Ende alle schwächer da.