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Meditation und Agitation an der Volksbühne Berlin / Bastian Brauns

Anti-Corona-Demo in Berlin - Wunderzirkus unserer Demokratie

Zum fünften Mal protestierten Menschen vor der Volksbühne in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. In das bunte Treiben aus Meditation und Agitation mischten sich viele fragwürdige Gestalten. Aber auch solche, die Fragen haben zur Beständigkeit der Demokratie.

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

So erreichen Sie Bastian Brauns:

„Ich bin Biologin!“ – die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Angelika Barbe wirkt genervt. Der Reporter trägt einen Mundschutz. „Ich verstehe Sie nicht. Sie nuscheln. Das ist doch gar nicht vorgeschrieben. Das bringt doch überhaupt nichts!“, sagt sie. In den 1970ern war sie immerhin bei der Hygieneinspektion Berlin-Lichtenberg beschäftigt. Als ich antworte: „Ich glaube aber schon, dass es etwas bringt und ich trage den Mundschutz ja auch für Sie!“, antwortet sie: „Ja glauben, glauben. Glauben können Sie viel! Das ist aber keine Wissenschaft!“ Dann bekommt die engagierte Frau, die immerhin fast 70 Jahre alt ist und damit zur sogenannten Risikogruppe gehört, ihren Willen. Und ich ein kurzes Interview mit Frau Barbe.

Warum sie heute wieder an die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz gekommen sei, zur 5. Demo gegen die Corona-Maßnahmen? „Weil ich beim ersten Mal abgeführt worden bin“, sagt sie. Die Polizisten hätten mit der Eindämmungsverordnung argumentiert. Sie hingegen mit dem Grundgesetz, das doch darüber stehe. Artikel 8, habe sie den Polizisten gesagt: „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Man habe mit ihr darüber nicht diskutieren wollen. „Dann habe ich mich auf Artikel 20 bezogen. Widerstandsrecht“, erzählt sie weiter. Der Polizist habe dann nur noch gesagt: Fangen Sie jetzt damit auch noch an? Daraufhin sei sie abgeführt worden. Angelika Barbe nennt das „zugeführt“, denn sie habe sich gefühlt wie 1989. „Das habe ich in der DDR auch so erlebt.“ Das werde sie so nie wieder akzeptieren. Dass Artikel 8 auch Einschränkungen zulässt, erwähnt sie nicht. Dass Artikel 20 Widerstand gegen die Abschaffung der demokratischen Ordnung meint, sieht sie als gegeben an.

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Bernd Haushalter | So., 26. April 2020 - 12:19

De·ka·denz
/dekaˈdɛnt͜s,Dekadénz/
Substantiv, feminin [die]bildungssprachlich
[kultureller] Zustand, der als durch Überfeinerung in Lebensgewohnheiten und Ansprüchen entstandener Verfall angesehen wird
"die Dekadenz des Bürgertums"

Günter Johannsen | So., 26. April 2020 - 12:47

Déjà-vu : "Heraus zum Revolutionären 1. Mai 2020"
Ein Aufruf von der linksfaschistischen (?) Antifa-Indymedia erinnert mich in Wort und Inhalt an ein 1. Mai-Transparent der SED (vor 1989) mit weißer Schrift auf roten Grund: „ALLE HERAUS ZUR GROßKUNGEBUNG“. Das was an sich zu DDR-Zeiten nichts Besonderes. Das Kuriosum war, dass dieses Transparent an einer Friedshofs-Mauer angebracht war … ! Wes Geist hinter dem jetzigen Aufruf der linksradikalen Szene steckt … ? Noch einmal: dreimal darf man raten! Die linksextremistische "antifa-indymedia" ruft auf ihrer Internetseite alle linkenradikalen Gruppen trotz geltender Corona-Maßnahmen zu Kundgebungen am 1. Mai auf: „Wir rufen auch dieses Jahr dazu auf, den 1. Mai als Kampftag gegen den Kapitalismus, gegen Nationalismus, gegen das Patriarchat und gegen jede andere Form von Herrschaft und Ausbeutung zu begehen!" Sind also doch einige Gruppen - besonders die Linken - , gleicher als die Anderen? Was gedenkt man zu tun?!

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 26. April 2020 - 13:32

über die vielen Kontaktmöglichkeiten, die sich Altersheime so ausdenken.
Ich bin vielleicht doch ein bisschen "zu hart im Nehmen", also:
Schön, dass die sich etwas einfallen lassen, die Senioren nicht alleine zu lassen.
"Neue Normalität" werte ich als unglückliche Formulierung, egal, wer es erfunden hat, denn wir leben derzeit NICHT in normalen Zeiten.
Scheint ja wirklich eine SEHR BUNTE Truppe, die sich da dann wohl auch eher nicht zusammenfindet?
Ein sehr ausgewogener, aber für sich bestimmter Bericht.
Danke

Ernst-Günther Konrad | So., 26. April 2020 - 17:04

Bravo Herr Brauns, Sie haben so lebensnah wie möglich die breite Palette demonstrierender Menschen versucht darzustellen. Ich habe 35 Jahre lang an Demos beruflich teilgenommen und selbst geleitet. So bunt und vielfältig sind bei vielen Demos die Einstellungen, Meinungen, Zielrichtungen der Teilnehmer. Jeder darf teilnehmen, von links bis rechtsextrem, klein und groß, Mann und Frau, von welcher Partei und politische oder religiöse Ausrichtung auch immer, sie alle können, dürfen und sollen teilnehmen.
Eben nur firedlich und unbewaffnet. Interessant ist dann doch, dass es für alle irgendwie um Demokratie ging, um die Abschaffung bzw. Behinderung unserer GG-Rechte, trotz scheinbar unterschiedlichster sonstiger "Haltung". Natürlich will inzwischen jeder via soz. Netzwerke sofort und gleich allen und jedem zeigen, was er mit wem, wann und wo tut. Natürlich will jeder "seine" Meinung, seine einzig "wahre" Sicht dort vertreten und auch Gleichgesinnte suchen. Das genau nennt man Demokratie.

Ein sehr nettes Lob. Wenn es so ist, wie Sie beschreiben, dann ist die Reportage zumindest gelungen. Auch wenn sie immer nur Ausschnitt dessen sein, was Realität ist. Einen schönen Sonntag Ihnen! BB

Andreas Berlin | So., 26. April 2020 - 21:22

It´s democracy, stupid!

Ulf Altenbeeke | So., 26. April 2020 - 23:47

...aber: Die öffentliche Meinung wird dadurch maßgeblich beeinflusst, was die Journalisten bequem bei Twitter (1/80 der erwachsenen Deutschen mehr als 1mal im Monat aktiv) und in Berlin-Mitte (1/120 der deutschen Bevölkerung) so mitkriegen.

Zugegebenermaßen immer noch besser als die rechtsradikalen Vaterlandsverräter, die sich an Russia Today & Co hängen.

Norbert Heyer | Mo., 27. April 2020 - 07:12

Weil es in der Politik an Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit fehlt, erleben wir jetzt ein Chaos. Es werden im Schweinsgalopp neue Gesetze und Verordnungen erlassen, die bisherige Freiheiten diktatorisch einschränken. Es ist wie so oft: Man hat drei Experten und vier widersprüchliche Beurteilungen und Vorschläge. Dabei wurden jetzt im Verlauf der Krise immer neue Auflagen und “Verschlimmbesserungen“ vorgenommen, die eines ganz gewiss erreicht haben: Die Menschen sind derart verunsichert und verängstigt, dass Vernunft und Realität keine Rolle mehr spielen. Die Kanzlerin denkt nur - ausschließlich - an ihren Machterhalt. Noch nie hat sie eine ihrer katastrophalen Entscheidungen zurückgenommen und auch jetzt ist sie von der Richtigkeit überzeugt. Der derzeitige Zustand unserer Gesellschaft ist aber brandgefährlich, da die Vielzahl der Probleme sich immer mehr hochschaukeln und keiner in der politischen Elite den Eindruck macht, hier verantwortungsbewusst und beruhigend zu agieren. Es brennt ..

helmut armbruster | Mo., 27. April 2020 - 07:44

was hier abgeht wird langsam zu einer Glaubensfrage. Eine unglaubliche Vielfalt an Meinungen. Niemand weiß mehr was davon richtig sein könnte und was nicht.
Und Glaube ist eben nur Glaube. Kein Beweis.
Das erinnert mich an den Ausspruch des Kirchenvaters Tertullian (2. Jh. n. Chr.):
Credo quia absurdum est = gerade deshalb, weil es unsinnig ist, glaube ich es.
Leider bin ich kein Tertullian und meine Bereitwilligkeit zu glauben geht nicht so weit.

helmut armbruster | Mo., 27. April 2020 - 07:49

"Eure Freiheit, vergesst es nicht, taugt gerade so viel wie ihr taugt" (Alexandre Vinet (schweizer Theologe 1797-1847).

Regina Müller | Mo., 27. April 2020 - 09:20

Warum möchte Frau Merkel und ihre pol. Mitläufer unbedingt die Abschaffung der Demokratie? Es steht ihnen doch frei, nach Nordkorea oder China zu gehen um dort unfrei zu leben. ARTE: Überwacht - 7 Milliarden im Visier. Schaut das mal an. Ich will das nicht, auf keinen Fall, dann mach ich Schluß. So will ich nicht leben.

Gerhard Lenz | Mo., 27. April 2020 - 11:49

Antwort auf von Regina Müller

unfassbar, was für ein Quatsch hier geschrieben wird.
Aber Kritik daran hat man bei der Moderation nicht so gerne.
Und nein, man kann nicht vernünftig über Blödsinn diskutieren. Davon abgesehen ist das pure Hetze.

Zitat: „Und nein, man kann nicht vernünftig über Blödsinn diskutieren.“
Richtig, über „Blödsinn“ vernünftig zu diskutieren, bleibt oft ein fruchtloses Unterfangen. Aber man kann dennoch auf einen Beitrag sachlich eingehen; lesen Sie doch z.B. nur mal Frau Sehrt-Irreks Einlassung! Mensch Lenz (<das sage ich als Berliner mit Respekt), Sie müssen doch auch nicht immer wie ein Verbal-Hooligan auf jeden eindreschen. Frau Müller hat offensichtlich eine überzogene Angst und bemüht daher einen eher absurden Vergleich. Aber ihre Angst ist auch nicht komplett unberechtigt (zwei wirklich üble Diktaturen hat Deutschland immerhin vorzuweisen; die Eine gewählt, in die Andere „hineingestolpert“). Und wie absurd Frau Müllers Vergleich und ihre Angst auch sein mag, deshalb auf sie verbal „einzuprügeln“ führt bestimmt nirgendwo hin, wo es schön ist. Btw; Eine Demokratie kann man auch scheibchenweise Verkaufen, siehe Ungarn, Polen etc. (sonst würden Sie auch nicht so vehement gegen die AfD anschreiben).

Gerhard Lenz | Di., 28. April 2020 - 14:03

Antwort auf von Kai Korrotes

...mit der (angeblichen) Entwicklung unseres Landes in Richtung Diktatur zu begründen, ist ehrlich gesagt ein ziemlich durchsichtiges Unterfangen.

Hätte es noch eines weiteren Beweises gebraucht, dann hat sie den in einem weiteren Kommentar gelieftert, in dem sie die "fehlenden" Proteste von Migranten reklamiert.

Es ist ja schön für Sie, dass Sie der Dame noch eine gewisse Ehrlichkeit zutrauen..

Ich schätze, Sie hat sich angesichts mancher Kommentare heftigst amüsiert..

Na zumindest dürfte ihr das über ihre Angst weggeholfen haben.

„Ein Mensch - das trifft man gar nicht selten -
der selbst nichts gilt, lässt auch nichts gelten.“
E. Roth

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 27. April 2020 - 11:49

Antwort auf von Regina Müller

Sie glauben doch nicht, dass das irgendeiner Gruppe in der Bundesrepublik zulasten aller anderen gelänge.
Genau das haben nämlich hoffentlich alle in Deutschland begriffen, nach einem 1. Weltkrieg trotz Monarchie, nach einem 2. Weltkrieg wegen Diktatur und 70 Jahren wundervoller Erfahrungen in einer föderalen parlamentarischen Demokratie.
Wenn Frau Merkel Lehren aus ihren Erfahrungen in der DDR gezogen hat, ich würde es ihr wünschen, dann wird es auch kein neuerliches DDR-Experiment geben, nach dem Motto, "die Befreier, die Erlöser und die, die alles wissen, das sind wir".
VERSTÄNDLICHERWEISE reagieren Menschen aus der ehemaligen DDR ganz besonders empfindlich auf alle staatlichen Eingriffe und sie werden evtl. noch lange brauchen, um dem Föderalismus und den Prozeduren unserer parlamentarischen Demokratie zu vertrauen, scheinbar gab es das ja auch in der DDR.
Es gibt nur einen Grund, warum ich ihre Ängste nicht gleich abbügele.
Die DDR löste sich nicht in Nichts auf.
Macht verführt?

Zitat: „...Prozeduren unserer parlamentarischen Demokratie zu vertrauen, scheinbar gab es das ja auch in der DDR.“

Sie meinen, dass es in der DDR eine parlamentarische Demokratie gab? Habe ich Sie da richtig verstanden? Oder meinen Sie, dass es ein Vertrauen des Volkes gegenüber der Staatsführung gab?

Abgesehen davon finde auch ich Frau Müllers Angst und Vergleich völlig überzogen, auch wenn ich niemanden seine Ängste (als Gefühl) abspreche. Aber man muss nicht zwingend in der DDR aufgewachsen sein, um zu erkennen, dass auch eine 70jährige, wundervolle parlamentarische Demokratie keine unverrückbare Naturgewalt ist. Sollte eine nächste Diktatur kommen (egal aus welcher Richtung), kommt diese sicher nicht mit einem Knall.
Lieber etwas mehr auf den Erhalt von Freiheit und Demokratie achten (auch wenn Frau Müller über das Ziel hinaus schießt), als zu glauben, unsere Demokratie wäre sicher und/oder absolut perfekt.
Viele Grüße!

So wurde es meiner allerdings nur Fernseherfahrung nach immer nach vorne getragen.
Dass ehemalige DDR-Bürger teils nach DDR-Erfahrungen überreagieren, könnte ich mir vorstellen.
Was heisst hier "Naturgewalt"?
Hoffentlich "auch", denn wenn Menschen von ihrem angestammten Recht der Freiheit und Selbstbestimmung gekostet haben, werden sie keine Ermächtigungen dulden.
Die Idee z.b. einer "Öko-Diktatur" fände ich haarsträubend.
So zugetan ich den Grünen bin, da stünde ich gegen sie.
Ich kann mir aber nicht denken, dass sie so einen Unsinn verzapfen würden.
Die alte Bundesrepublik duldet keine Ermächtigung und wenn ich nicht irre, die neuen Bundesländer erst recht nicht.
Ach so, vom Ausland zu schweigen.
Ich war doch freundlich zu Frau Müller und stimme Ihnen zu, dass man schauen sollte.
Ich halte aber die Demokratie für das umwerfendste Projekt der Moderne und Ureigenste der Menschen
Wie sich die Prussen entwickelt hätten...
Einsicht in die Freiheit vermute ich eher als Einsicht in die Not.

Lieber H.Korrotes, könnten Sie mal konkret werden?
Ihr einerseits u andererseits macht mich fertig. Sie schreiben: ja, F.Müller bringt "überzogene, absurde Vergleiche", aber andererseits hatten wir ja auch zwei Diktaturen. Das zusammenzubringen ist schon sehr kühn. F.Müller fordert dazu auf, an diesen Demos vor der Volksbühne teilzunehmen, von denen der Autor, H.Brauns schreibt, daß dort Rechts- u Linksradikale, Personen mit Yogamatten u viele fragwürdige Gestalten herumliefen. Können Sie mir bitte mal sagen, welche dieser Personengruppe uns vor der nächsten Diktatur bewahren soll? Das sind die, die die nächste Diktatur verursachen.
Vor denen habe ich jedenfalls mehr Angst, als vor den Diktaturfantasien von Angela Merkel.

Stefan Saar | Mo., 27. April 2020 - 12:05

Antwort auf von Regina Müller

Sehr geehrte Frau Müller, Frau Merkel und ihre "politischen Mitläufer" sind im Begriff, die Demokratie abzuschaffen? Wir sind also auf dem Weg in eine Diktatur nach nordkoreanischem oder chinesischem Vorbild? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß Sie ganz ernsthaft dieser Meinung sind. Die Demonstrationen in Berlin und andernorts belegen doch das gerade Gegenteil. Es ist erfreulich, daß die weitaus meisten Menschen in diesem Land deutlich gelassener sind. Oder wollen die eine Diktatur?

Bibel/Ps. 90,12: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“
Vielleicht will uns die Corona-Krise unsanft, aber deutlich darauf hinweisen, dass weniger zu haben für unsere Menschen-Gemeinschaft besser ist? Was uns Medien, auch die konventionelle Werbung vermitteln, ist oft nicht in unserem Interesse. Nicht größer, höher, besser, weiter führt zu einem erfüllten Leben. Voraussetzung dafür: Selbstwerdung durch Verzicht und Selbstbeherrschung, damit wir das Leben in Fülle genießen können? Dass wir selber leben, statt gelebt zu werden von unseren Wünschen und Bedürfnissen! Entscheidend ist. Auch Selbstbeherrschung gegenüber verführerischen linken Ideologien! Keine Ideologie wird unser Zusammenleben perfekt regeln können. Aber die Form, die dem am nächsten kommt, ist immer noch ein freiheitlich-demokratisches System mit sozialer Marktwirtschaft. Da müssen wir nach COVID-19 wieder hin – und das ist kein Zurück, wie das grün-linke Ideologen suggerieren wollen!

Regina Müller | Mo., 27. April 2020 - 09:27

Eigentlich vermisse ich unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund. Ich schätze mal, dass 90% einen Arbeitsplatz oder Selbstständige sind. Gemüsehändler, Gastronomen, Rechtsanwälte, Ärzte etc. Wir sind doch ein gemeinsames Volk und wollen frei leben, deshalb sind sie doch auch hier. Warum demonstrieren sie nicht mit uns wegen unserer Freiheit? Bitte macht mit. Es geht auch um Eure Zukunft und die Zukunft Eurer Kinder.

Klaus Peitzmeier | Mo., 27. April 2020 - 12:55

Antwort auf von Regina Müller

Liebe Frau Müller, können Sie sich vorstellen, daß mindestens 95 % der Bevölkerung Maskenpflicht u Abstandswahrung nicht als bedeutende demokratische Eingriffe, sondern als mehr oder weniger notwendige Maßnahmen empfindet? Können Sie sich weiter vorstellen, daß die meisten Menschen keine Lust haben sich vor den Karren durchgeknallter Rechts- u Linksradikaler, Bekiffter u Yogies spannen zu lassen. Wer diese lächerlich einschränkenden Vorsichtsmaßnahmen mit den Zuständen in Nordkorea vergleicht, der hat sie nicht alle. Der muß doch voll die Dröhnung haben.
Nein, wir halten uns diese durchgeknallten 1000 Leute in Berlin. Irgendwo müssen sie sich ja austoben. Das unterscheidet Deutschland ganz erheblich von Nordkorea.

Genau solche Kommentare, wie Ihrer , ist der Grund dafür, dass ich diese Berichterstattung des Autors als sehr bedenklich empfinde. Die herablassende und selbstgefällige Art, die Ignoranz der Sorgen außerhalb der eigenen Wahrnehmung, kommen durch den Autor zum Ausdruck und ermutigen Sie in Ihrer unangemessenen Tonart. Ich halte es für sehr bedenklich dass es scheinbar immer mehr zur Umgangskultur der Deutschen gehört, andersdenkende zu reduzieren auf :…. durchgeknallter Rechts- u Linksradikaler, Bekiffter u Yogies, …. Diese Liste läßt sich leicht auf Wörter wie Leugner, Antisemit und Verschwörungstheoretiker erweitern. Ich empfinde es sehr bedenklich, wenn die Verwendung dieses ideologisierten wordings zur gängigen Praxis der Berichterstattung geworden ist. Ich frage mich dann: Ist es dem Autor bewusst oder benutzt er diese Begriffe ohne deren Bedeutung zu verstehen. Ich weiß nicht was schlechter wäre…. In jedem Fall stoßen mich Autoren ab, die derartige ,,Kampfbegriffe,, nutzen

Lieber H.Petzold, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Sie mir/uns sagen wollen. Daß "die Berichterstattung des Autors sehr bedenklich ist"? Wollen Sie uns vermitteln, daß es in Berlin keine "durchgeknallten Rechts- u Linksradikalen, keine Kiffer u Yogies" gibt? Bitte erklären Sie uns, was nach Ihrer Meinung die wirkliche Bedeutung dieser Begriffe ist, wenn es nicht die ist, die damit jeder verbindet. Aber bitte ohne "ideologisiertes wording".
Ganz besonders würde mich interessieren, ob Sie auch der Meinung sind, daß sich die Verhältnisse in Deutschland denen in Nordkorea annähern. Dazu haben Sie gar nichts geschrieben.

Fragen Sie mal einen Unternehmer oder dessen Mitarbeiter die gerade entlassen wurden, weil der Laden insolvent ist, ob das lächerlich ist. Da sie wahrscheinlich den eigenen Verstand 20 Uhr jeden Abend in der Tagesschau abgeben, scheinen Ihre Argumente logisch. Zum Totlachen ist z. B. die aktuelle Nettoreproduktionszahl Rt die momentan bei unter 0,1 ist.( kann jeder Grundschüler nachrechnen) Bei 0,7 wollte ja unsere Göttin den Wahnsinn ja eigentlich beenden? Ok eine Volkswirtschaft wegen einer besseren Grippe lahm zulegen ist verantwortungsvoll und nicht lächerlich.

"Können Sie sich weiter vorstellen, daß die meisten Menschen keine Lust haben sich vor den Karren durchgeknallter Rechts- u Linksradikaler, Bekiffter u Yogies spannen zu lassen." Ihr arrogant-militanter Habitus erinnert mich an Stasi-Verhöre. Glauben sie mir: Ich weiß, wovon ich spreche!
Anständig bleiben ist Voraussetzung für eine funktionierende freiheitliche Demokratie! Dass dies bestimmte Linke nicht können, müssen sie uns nicht nochmal beweisen. Die DDR war kein demokratisches System und auch kein Paradies der Anständigen. Anständige hatte man abgestempelt als Klassenfeinde, konterrevolutionäre Elemente, Ungeziefer und hatte sie vorsorglich weggesperrt!

Werner Kahn | Mo., 27. April 2020 - 19:53

In dieser Krise spürt man, dass unsere Demokratie an der Naivität der verantwortlich Agierenden, die fortan von den Rechten der Minderheiten reden, scheitern kann.

Günter Johannsen | Di., 28. April 2020 - 17:53

Antwort auf von Werner Kahn

Nun wird deutlich, warum die SPD/LINKE und Grüne in der freiheitlichen Demokratie immer wieder und immer weiter abstürzen: Weil die zunehmend peinlich-militanten Äußerungen nicht vertrauensbildend wirken - und glaubwürdig werden die Linkspopulisten dadurch auch nicht!
Nun bewegt sich der Zeiger wieder in die richtige Richtung, wohin meiner Meinung nach Grüne und Linke letztlich gehören: zwischen 4 bis 7 %!
Die Menschen - auch die instrumentalisierten jungen Leute - erkennen zunehmend, dass sie nach Macht strebenden und rechthaberischen Ideologen aufgesessen sind. Sie erkennen und wenden sich ab. Und dass ist gut so! Wie sagte der erste Premierminister Israels: "Wer nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist!" Wer den Zusammenbruch des SED-Regimes und die Wende 1989 als Ostdeutscher erlebt hat, kann dem Satz von David Ben Gurion zustimmen!