Trauernde Menschen legen Blumen an einen Zaun in den Botanischen Gärten. Bei einem Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch am 15.03.2019 sind mindestens 50 Menschen getötet worden.
Vereint in der Trauer: Der Terroranschlag in Christchurch riss 50 Menschen aus dem Leben / picture alliance

Terroranschlag in Christchurch - Das Perverse verdient kein Podium

Der Massenmord in Neuseeland zeigt auf beklemmende Weise: Wer sich in seinem Hass verkapselt, kappt die Bande der Menschlichkeit – unter welchen ideologischen Voraussetzungen auch immer. Drei Lehren hält der Terrorakt bereit

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Nun sind es 50. 50 in Neuseeland ermordete Menschen, 50 Muslime. Getötet durch einen Mann, dessen Namen hier nicht genannt werden soll. Keinen Nachruhm verdient er, nur Verachtung. Er wird sich vor einem neuseeländischen Gericht zu verantworten haben und dort eine Strafe erhalten, die gewiss gerecht sein wird, eines Rechtsstaats wie Neuseeland würdig, und doch nur winzig sein kann im Vergleich zum Leid, den Qualen, dem Sterben der Opfer. Warum tun Menschen einander so etwas an?

Die erste Antwort lautet: Weil Menschen sich in einem Maß verkapseln können, dass kein vernünftiger Laut mehr zu ihnen durchdringt. Vernunft braucht Einrede und Widerrede, braucht die Bereitschaft zum Vernehmen. Monologe verdummen. Ganz offensichtlich hatte der Massenmörder sich komplett verkapselt in sich und seinem Hass auf Muslime. Da war für nichts anderes mehr Platz. Er zehrte vom Wahn, den er züchtete. Darauf deuten seine nun publik gewordenen Statements in den so genannten sozialen Medien, die einmal mehr eliminatorischer Asozialität den Weg bereiteten. Und niemand widersprach so eindrücklich, dass der künftige Mörder bereit gewesen wäre, innezuhalten, einen Schritt weg von sich zu treten. Die zweite Antwort lautet also: Weil niemand ihn stoppte in seinem Hass.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 18. März 2019 - 12:07

das nicht anschauen muss.
Andererseits, wie soll man es erkennen, das "Böse", wie Sie es nennen, wenn man es nicht liest?
Im Vorfeld kann man viel tun.
Wenn etwas "verdreht" klingt, darf man widersprechen.
Nicht alles mündet in Terrorismus.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob der Täter letztlich alleine darauf gekommen ist.
Aber auch bei den vielen Amokläufen in z.B. den USA kann man wohl doch von einem Entschluss der Täter ausgehen.
Mittelbar trägt evtl. auch das Medium Internet mit dazu bei, aus einer sagen wir psychosozialen Störung heraus Opfer zu benennen und Waffen/Umsetzung anzubieten.
Aber nur neben vielem anderen.
Wenn es mal nicht eine schlichte Stoffwechselentgleisung im Gehirn ist, die auf je verschiedene "Objekte" trifft, die man hassen kann.
Deshalb sollten gerade Religionen frei von Hass sein und positiv spiritueller Natur.
Ich bete zwar auch "und erlöse uns von dem Bösen", aber die Botschaft gibt doch eigentlich die Kraft, sich selbst davon frei zu machen?

...wenn der Massenmörder Brenton Tarrant von "Umvolkung" schreibt, während Alexander Gauland (AfD) den Begriff "Bevölkerungsaustausch" nutzt? Inhaltlich gibt es keinen. Was passiert, wenn Abgeordnete des höchsten deutschen Parlamentes von Flüchtlingen als "alimentierte Messerimporte" schwadronieren und anklagend behaupten, das "Abschlachten (der Deutschen, durch Flüchtlinge)" gehe weiter (Alice Weidel, AfD)?
Es wundert nicht, dass dem Hund des Nachbarn mehr Empathie entgegengebracht wird als dem Migranten. Der Prozess der "Dehumanisierung" ist in vollem Gange. Flüchtlinge das sind nur noch "schmarotzende, zu Vergewaltigung neigende Invasoren, die, so die krude Theorie, die einheimische Bevölkerung ersetzen sollen. Entsprechend sind die sozialen Foren voll mit Hetze, hier und da gehört Volksverhetzung zum Alltag, wird mindestens indirekt zu Gewalt aufgerufen. Wundert es da, wenn dann eines Tages irgendein Durchgeknallter, bestens durch solche Sprache motiviert, zur Tat schreitet?

wer fortgesetzt und unaufgefordert Flüchtlinge mit illegalen Migranten gleichsetzt.
So viel Differenzierungsvermögen können selbst Sie aufbringen.
Und letztlich trägt eine klare Sprache, und Sachverhaltsdarstellung, dazu bei die gewaltbegünstigenden Vermischung durch sachwidrige Gleichsetzung von unterschiedlichen Begriffen mit jeweils eigener Bedeutung zu beenden.
Ihre fortgesetzte Relativierung von scharfer, und anderer Gewalt, durch illegale Migranten ist genau so schwer erträglich wie das AfD-Geschwätz.

Wer allerdings illegal und legal hier als Flüchtling ist, entscheidet bislang das Bundesamt für Migration, und nicht ein wutschäumender AfD-Emporkömling, geschweige denn der Anhang der AfD in irgendeinem aus dem Ruder laufenden sozialen Forum.

Aber Sie spielen natürlich voll und ganz auf der Klaviatur der AfD-Rhetorik der illegalen Migration, und nutzen dabei eine Tonlage, die nicht unbedingt an der Wahrheit orientiert ist, die aber für die Partei politisch überlebenswichtig ist.

Sie als Experte, können mir sicher die Frage beantworten, was denn nun der Unterschied zwischen "Umvolkung" und "Bevölkerungsaustausch" ist? Gibt es etwa keinen?
Redet ein Gauland zuweilen wie ein australischer Massenmörder schreibt?

Ich wette, Sie wissen keine Antwort.

und da sind die Asylanten eine kleine Gruppe...
Mit dem Status der subsidiär Schutzberechtigten wird aktuell etwas Schindluder getrieben, aber das lässt sich korrigieren, der Rest sind dann immer noch illegale Migranten..

so zu tun, als wäre der Mensch sein eigener SCHÖPFER?

MASSAKER sind des Menschen leider inne: moralische Bewertung ist je nach IDEOLOGIE-Stand stets im Schema von heute LINKS oder RECHTS, was nichts besser macht.

Dass Christen grausam sein können wie Mohammedaner oder Kommunisten weniger grausam als "Friedliebende" Indianer ist keine MÄR. - Das "Märchenerzählen" von taz über FAZ bis SPIEGEL zu ARD-Linguistik sollte einem zu Denken geben. Dem ZEITGEIST zu frönen, dagegen hat Heinrich Mann seinen Roman "Professor Unrat" geschrieben.

Goethe heißt heute: Fuck ju Jöte - , mit Shakespeare kann man meinen je nach Denkfreiheit: Irgend etwas stinkt im Merkel-Deutschland - Dänemark?

Dass in Deutschland seit Ende 2015 gemordet und vergewaltigt wird, was das Zeug hält (man verzeihe mir diese Formulierung) ist ein Faktum. Ich empfehle hierzu den Bericht des Bundeskriminalamtes - läßt sich alles nachlesen. Es nützt nichts, wenn man die Augen vor der Realität verschließt. Im Übrigen wurden zeitgleich zu Christchurch wieder einmal 120 Christen in Nigeria durch Islamisten ermordet. Vermutlich ist diese Tatsache aber nicht so wichtig, da die Zahl der verfolgten Christen in der Welt durch eine bestimmte Religion mehr als 200.000 Mio. (Tendenz steigend) beträgt. Ich kann diese Anbiederei an den Islam nicht mehr ertragen. 1000 Beileidsbekundungen für Christchurch, aber keine für Nigeria.

Jürgen Keil | Mo., 18. März 2019 - 12:42

Wo Gewalt und Terrorismus herkommen, von Islamisten, von nationalsozialistischen Wiedergängern, von simulierenden Tschekisten oder von militanten Abtreibungsgegnern ist egal. Er ist in jedem Fall inakzeptabel, er muss bekämpft und geächtet werden. Wer den Terror der Anderen benutzt, um seinen eigenen zu begründen ist genauso verwerflich.

Ganz vorn mit Hetze und Gewalt gegen Kritiker dabei ist die Antifa, die dann Unterstützung von meist linken Politikern bekommt und sei es durch lautes Schweigen.

Gerhard Lenz | Di., 19. März 2019 - 13:23

Antwort auf von Helene Kaiser

..ist dann die Zahl rechtsextremistisch motivierter Verbrechen um ein Vielfaches höher?

Karla Vetter | Di., 19. März 2019 - 19:55

Antwort auf von Gerhard Lenz

das Malen der nationalsozialistischen Zeichen ,zu Recht, ein Straftatbestand ist ,während man ACAB/ANTIFA oder Hammer und Sichel munter straffrei überall hinkritzeln darf.

Karl Müller | Mi., 20. März 2019 - 10:20

Antwort auf von Gerhard Lenz

alle entsprechenden Delikte mit nicht zu ermittelndem Hintergrund werden bisher unter "rechts" abgelegt, kann man gut finden oder auch nicht.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 20. März 2019 - 08:37

Antwort auf von Helene Kaiser

Liberalen mehr Verantwortung, besser eine Verantwortung angemessen ihren Themen.
Sozialdemokraten, Grüne und Linke sind evtl. stärker gesellschaftspolitisch ausgerichtet als marktliberal oder staatstragend.
Auch dafür tragen sie Verantwortung, wie sie es in der alten Bundesrepublik unter Beweis stellen konnten.
In der DDR trugen evtl. diejenigen Verantwortung, deren Gesinnung durchaus akzeptabel, gerade unter den Bedingungen der Besatzung, jedoch als Staatstragende eher Druck zu Konformität produzierten.
Ich vermute auch gerne, dass die DDR Kopf stand, entsprechend betrachte ich diejenigen, die in ihr ganz oben waren, wie evtl. Merkel.
Der Osten kennt nicht die meist wunderbare gemeinsame Geschichte aller Demokraten, der Westen weiss nicht, was das Leben in der DDR evtl. bedeutete.
Ein Leben in der DDR hätte mich interessiert, aber vielleicht hätte ich da auch gleich ins Gefängnis gehen können.
Bis auf Weiteres "Vereinigte Gegenläufigkeit", besser zuhören und voneinander lernen

volle Zustimmung Herr Keil. Mord und Terror kann durch nichts gerechtfertigt werden. Egal woran man glaubt und politisch steht. Deshalb erwarte ich auch von der deutschen Politik, dass sie diesem widerlichen Vorgang Erdogans, dass er ein solches Video wahlkampfmäßig nutzt öffentlich eine klare Ansage macht. Wenn ich heute lese, das Kubicki den US-Botschafter Grenell ausweisen lassen will, ob seiner ständigen Einmischungen, erwarte ich nach einer solcher Instrumentalisierung eines Attentatsvideos, mindestens die Einbestellung des türkischen Botschafters. Immerhin leben in D Millionen Menschen türkischer Abstammung die Erdogan wählen. Diese werden auf die Weise nach meinem Empfinden aufgehetzt.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 20. März 2019 - 08:45

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

als ich davon las, dass Kubicki den US-amerikanischen Botschafter ausweisen wolle, bei Phoenix im Ticker gelesen, dachte ich die Eskalationsstufe höher und schweige lieber zum Resultat.
Äusserungen wie die von Herrn Kubicki hätten wirklich etwas in einer seriösen Partei zu suchen?
Aber Herr Lindner ist zu jung, Herrn Kubicki zurechtzuweisen?
Es gibt in der FDP hoffentlich noch ältere gesittete Poitiker*innen.

Heidemarie Heim | Mo., 18. März 2019 - 12:56

Anders kann ich mir diesen Hetzauftritt Erdogans nicht erklären. Welche neuen Wahnsinn erzeugende Agenda bringt er da seinem Volk und Anhängern näher? Welche zu Antwort Eins passende Reaktion erfolgte darauf von unserer und den Regierungen der anderen Partnern auf dieses Hass schürende Vorgehen? Scheinbar kann das Böse und den weiteren Missbrauch der Opfer unter Weglassen jedweder Kultur auch weiterhin unwidersprochen seine perverse Klaviatur hoch und runter spielen!
Man kann sich nur noch angewidert abwenden.
Denn bei aller Unkultur des Wegschauens was die Wurzeln und Motive dieser verachtenswerten Terroristen und deren Helfer betrifft, letztendlich ändert es für die Opfer nichts mehr. Mein tief empfundenes Mitgefühl allen Opfern unmenschlichen Handelns!

Christa Wallau | Mo., 18. März 2019 - 13:28

Danke, lieber Herr Kissler, für diesen - wie fast immer bei Ihnen - hervorragenden Artikel.
Er führt das schreckliche Ereignis in Neuseeland auf das zurück, was letztlich die Hauptursache all solchen Geschehens ist - vom gemeinen Einzelmord über das terroristische Attentat bis hin zum Kriegsgemetzel - , nämlich die Natur des Menschen, die bedauerlicherweise b e i d e s in sich trägt: Gutes und Böses. Diese Tatsache wurde und wird weiterhin von vielen, besonders den Linken,
geleugnet. Sie behaupten, daß der Mensch an sich
gut sei und nur durch die Umstände und Einflüsse, in denen er aufwächst, böse werde. Wer von dieser Prämisse ausgeht, muß scheitern.

Ihren drei sehr guten Schlußsätzen, lieber Herr Kissler, möchte ich noch einen hinzufügen:

Hüten wir uns vor der leichtfertigen Zerstörung
gut funktionierender Ordnungen und Gesellschaften.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 18. März 2019 - 19:01

Antwort auf von Christa Wallau

meiner unmassgeblichen Meinung nach trägt der Mensch nicht beide Veranlagungen in sich, nichts was lebt und webt.
Deswegen benutze ich auch ungern den Begriff "böse".
Es wird seine Bewandtnis mit dem "Bösen" haben, aber welche, könnten wir noch nicht erkannt haben.
Nur eine mögliche Kombination schliesse ich für mich aus.
Um des Göttlichen Willen, jedenfalls gibt es m.E. nicht das "geniale Böse".
Das sind eher Angstvorstellungen durchaus intelligenter Menschen, irgendwo lauere etwas in ihnen.

Christa Wallau | Di., 19. März 2019 - 13:27

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

liebe Frau Sehrt-Irrek. Was ich meine, ist folgendes: Menschen sind zu a l l e m fähig, zu größter Mitmenschlichkeit bis hin zum Opfer des eigenen Lebens für den anderen,und zu größter Bestialität. Es ist Aufgabe der Gemeinschaft, in der die Menschen aufwachsen, zur Förderung der wertvollen Eigenschaften u. zur möglichst starken Unterdrückung der negativen Gelüste u. Triebe beizutragen. Das führt zur Ausbildung eines Wertekanons u. einer entsprechenden KULTUR mit Belohnungen und Sanktionen für entsprechendes Verhalten des Einzelnen.
Die Menschen auf der Welt sind sich wohl g r u n d s ä t z l i c h einig über das, was man dann "gut" u. "böse" nennt, aber eben nur z u m T e i l.
Deshalb ist es m. E. brandgefährlich, bestehende Kulturen locker, flockig einfach
mal so zu mischen, weil die Stabilität des Systems, das den Menschen zügelt, dann sehr rasch gefährdet ist. Es treten sofort Mechanismen auf, die auf allen Seiten den Wolf im Menschen herauskitzeln. Genau das geschieht jetzt.

Dushan Wegner(15.3.) und Hamed Abdel-Samad (17.3.)
haben auf der ACHSE Artikel zu Christchurch veröffentlicht.
In beiden Fällen habe ich mir kleinere Kommentare erlaubt,
auf die ich kurz zurückgreifen möchte. Was der Mensch ist,
sehr geehrte Frau Wallau, wird wohl ein ewiges Geheimnis
bleiben. Je mehr wir zu wissen glauben, je mehr flutscht uns
genau dieser wieder durch die Hände. In meiner, natürlich
ausschließlich subjektiv gefärbten, Ansicht bin ich ziemlich
nah bei Ihnen. Das "Schicksal" der Spezies Mensch scheint mir
in seiner ungeheuren Handlungsskala zu liegen.Die reicht von
einer zutiefst humanitären Seite bis hin zu einer immensen
Aggressivität, einem (über-)mächtigen Zerstörungspotential.
Eine Ausstattung, mit der uns die " Evolution" versehen und
dann "ausgewildert" hat. Den Firnis der Zivilisation sehe ich
lediglich als feine, viel zu feine "Deckschicht". Der Mensch.
Um ein sehr eigenwilliges Bild zu gebrauchen: Ein Dreirad -
aber mit Düsenantrieb.

Gerhard Lenz | Di., 19. März 2019 - 08:50

Antwort auf von Christa Wallau

Zitat: " ...die Natur des Menschen, die bedauerlicherweise b e i d e s in sich trägt: Gutes und Böses. Diese Tatsache wurde und wird weiterhin von vielen, besonders den Linken.

Können Sie das auch begründen?

Beziehen Sie das etwa auf die Migrationspolitik?

Dann muss ich Sie fragen, ob im Gegenzug Nicht-Linke das "Böse" in der oft emotional und unsachlich vorgetragenen Zurückweisung gerade von Migranten erkennen, oder in der ständigen Negativ-Rhetorik, die Repräsentanten unseres Staates,die Presse, oder die Klimabewegung betreffend?

Aussagen, die vor "Bösem" nur so triefen, wie z.B. "Wir werden sie jagen! - ...in Anatolien entsorgen!...Alimentierte Messerimporte!...Merkelhure!.."

Als Ausdruck eines ausgesprochen friedvollen Charakters würde ich das nicht unbedingt verstehen.

Karl Müller | Di., 19. März 2019 - 12:22

Antwort auf von Gerhard Lenz

Gewalt durch illegale Migranten, als Ausdruck eines ausgesprochen demokratischen friedlichen Miteinanders würde ich Ihr nachhaltiges Bestreben nicht unbedingt verstehen.

...und werden von sämtliche Kriminalstatistiken widerlegt.

...denn Gewalt durch illegale Migranten ist zahlenmässig insignifikant - was keine Entschuldigung sein soll.

Man erinnere sich: Straftaten wurden begangen durch Flüchtlinge, die als Asylanten bereits anerkannt waren, oder auf Abschiebung warteten.

Die Horrorvisionen von Migranten, die illegal Grenzen überwinden, um bewusst Verbrechen zu begehen existiert höchstens in rechtsgerichteter Rhetorik und Denke und ist so falsch, wie sie interessengesteuert dem Bürger vorgelogen wird.

Die Masse der Migranten hält sich illegal im Land auf. Bereits der Grenzübertritt ist per se rechtswidrig.
Die Zahl der Tatverdächtigen, und der verurteilten Täter aus dieser Kohorte liegt weit über deren Bevölkerungsanteil.
Auch wird die Bilanz nicht besser, wenn Abschiebebescheide vorliegen, und nur eine Minderheit wird de facto als politisch verfolgt anerkannt. Das Groß sind nach wie vor illegale Migranten.
Was ist Ihre Signifikanzgrenze? 30%?

gabriele bondzio | Di., 19. März 2019 - 17:09

Antwort auf von Gerhard Lenz

"Als Ausdruck eines ausgesprochen friedvollen Charakters würde ich das nicht unbedingt verstehen."..wie würden sie denn das nennen, was auf einer Internet-Seite, die den Namen Indymedia trägt, steht. Haltung gegen Hetze?

Gerhard Lenz | Mi., 20. März 2019 - 16:02

Antwort auf von gabriele bondzio

...halte ich es hier wie dort für widerlich und abstoßend! Es gibt keine "weniger schlechte" Gewalt, egal ob sie jetzt von selbsternannten Helden, Gotteskämpfern, Vaterlandsverteidigern, einschliesslich irgendwelcher aufgeblasener, halb-krimineller Bürgerwehren

- gegen angebliche "Invasoren und nur zum Schutze des Vaterlandes",
- gegen "die herrschenden Schichten des ausbeuterischen Kapitalismus",
oder gegen Ungläubige, ganz gleich ob gegen Atheisten, Christen, Muslime oder andere Religionsgruppen,

verübt wird.

Das Gewaltmonopol liegt ausschliesslich beim demokratischen Staat, und nicht bei solchen durchgeknallten Typen, die sich selbst zum gewalttätigen "Widerstand" legitimieren, gleich welcher politischen Richtung.

Das "Gewaltmonopol" berechtigt beliehene Personen oder Institutionen zu hoheitlichem Handeln, nix sonst...
"Gewalt" ist unmittelbarer Zwang. Und auch für Jedermann mit entsprechenden Rechtfertigungsgründen legitim.
Sie haben offenkundig nicht nur beim Staats- sondern auch beim Ordnungsrecht geschlafen.

Heidemarie Heim | Mi., 20. März 2019 - 10:50

Antwort auf von Gerhard Lenz

Werter Herr Lenz! Lassen Sie bei solch ernster Thematik doch bitte einmal die Goldwaage außer acht was die anderen Kommentatoren hier betrifft. Will meinen, lassen Sie mögliche Betroffenheit wie" besonders von den Linken" und ähnliches weg und schon sind wir beieinander und können Fragen bezüglich verschiedenartiger Kulturen und dergleichen diskutieren. Diese ewigen Schuldzuweisungen, zu rechts, zu links, zu sonst was sind doch aus dieser Perspektive heraus völlig unproduktiv und behindern den Prozess der Auseinandersetzung. Und es steigert vielleicht zudem die gegenseitige Wertschätzung der hier im Cicero aufeinander Treffenden. Sollte Ihnen, werter Herr Lenz, mein Versuch der "Mediation" Ärger bereiten, entschuldige ich mich hiermit schon mal! Alles Gute uns Allen! MfG H.Heim

gabriele bondzio | Mo., 18. März 2019 - 16:50

ich mache schon bei einem Film, die Biege-wo gewaltätige Szenen in Anmarsch sind. Daher nein!
Erdogan macht Wahlkampf mit dem Video, stachelt damit seine Anhänger so richtig auf. Damit die den Vergeltungsgedanken in sich tragen...so mobilisiert man eine endlose Spirale.
Was ich allerdings sehe/höre, warum wird dieser schreckliche Vorfall derart breitgetreten. Kein
einziges Presseorgan, das nicht nahezu rund um die Uhr über den Anschlag auf die Muslime von Neuseeland informiert.
Wo waren diese Presseorgane, als ein blutiges Attentat Anfang des Jahres(auf Christen) in der Kathedrale in Jolo auf der Insel Sulu, mit zwanzig Opfern und 80zig Verletzten, stattfand?
War das weniger spektakulär, weniger grausam?
Oder die ständigen Sinnzuweisungen, wenn etwas in DE passiert, es nicht zu verallgemeinern.
Ja, Herr Kissler-Christchurch erinnert uns daran, dass eine Versenkung in eine Gewaltlösung (welche meist die Falschen trifft)-die Bande der Menschlichkeit kappt.

Hubert Sieweke | Mo., 18. März 2019 - 23:14

über die ermordeten 140 Christen in Nigeria? Diesmal waren die Muslime die Mörder... deshalb Schweigen in der Presse?

Na ja dann ist das ja alles nicht so schlimm, was in Neuseeland passiert ist.

Juliana Keppelen | Di., 19. März 2019 - 18:42

Antwort auf von Gerhard Lenz

Doch es ist sehr schlimm was in Neuseeland passiert ist, mindestens so schlimm wie die Ermordung von 140 Christen in Nigeria.

Karl Müller | Mi., 20. März 2019 - 17:15

Antwort auf von Gerhard Lenz

Tatsächlich werden die aufgeführten Sachverhalte mit sehr unterschiedlichem Betroffenheitsfaktor hier medial abgearbeitet.

Norbert Heyer | Di., 19. März 2019 - 08:12

Terrorismus hat eine Gemeinsamkeit: Immer trifft es völlig unschuldige Menschen, die sich nur zufällig an diesem Tatort aufgehalten haben. Es gibt für die Täter keinerlei Rechtfertigung für Ihre abscheulichen Taten. Die Grundlage solcher krankhaften Taten ist immer gleich: Hass auf Menschen anderen Glabens, anderen Aussehens, anderer Kultur und anderer Lebensweise. Und jetzt kommt die Politik ins Spiel: Sie hat in der Flüchtlingspolitik versagt, indem Gesetze aus moralischen Gründen ausgehebelt wurden, Straftaten von Migranten relativiert und Kritiker dieser Politik verunglimpft werden. Dadurch wurde die Spirale von Gewalt und Hass auf beiden Seiten (absichtlich?) angeheizt. Das jüngste Ergebnis dieser Entwicklung geschah gestern in den Niederlanden. So wird es weitergehen, wenn Politiker nicht endlich wieder Recht und Gesetz beachten und auch Herrn Erdogan kritisieren, wenn er dieses widerliche Video für seine Zwecke schamlos missbraucht, sonst brennt es bald überall lichterloh ...

Ernst-Günther Konrad | Di., 19. März 2019 - 14:39

Antwort auf von Norbert Heyer

Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Wo bleibt die Reaktion der Rgeirung, ob der Instrumentalisierung eines solch verabscheuungswürdigen Verbrechens durch Erdogan. Welcher Botschaft sendet er den übrigen Muslimen? Zuerst ist der Täter ein Mörder, seine Motive sind mir egal. Er hat Menschen einfach getötet, weil er selbst mit dem Leben nicht klar zu kommen scheint und andere dafür verantwortlich macht. Keine Religion, keine politische Ideologie, keine anderen Gründe rechtfertigen die Tötung von Menschen. Das medial zu nutzen stellt ihn für mich auf eine ähnliche Stufe, wie den Täter. Erdogan muss öffentlich auf sein Verhalten angesprochen werden. Nur, wer macht's?

Heidemarie Heim | Mi., 20. März 2019 - 10:22

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Niemand außer uns Wenigen und dem Autor des Artikels scheint diese widerliche Instrumentalisierung eines führenden Politikers wohl ernsthaft zu interessieren! Persönlich gesehen bin ich mit unserer Regierungspolitik sowieso sozusagen durch. Allein durch ein Ausbleiben jeglicher Reaktion auf solch schlimmes Verhalten durch einen Bündnispartner bleibt immer noch Luft/Platz nach unten was meinen Respekt gegenüber Politikern und Medienschaffenden betrifft.
Insbesondere, wenn sie sich ansonsten bei jeder Gelegenheit echauffieren über den Extremismus an den Rändern im eigenen Land, Islamstaaten jedoch Glückwünsche zusenden oder sich, und damit uns Alle als ein Volk von Ungläubigen und Nazis durch "Staatsmänner" wie Erdogan beschimpfen lassen. Souveränität und Selbstachtung sieht für mich jedenfalls ganz anders aus! Alles Gute! MfG