12.11.2018, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (3.v.l, CDU) steht bei einem Fototermin vor dem Festakt zu 100 Jahre Frauenwahlrecht im Deutschen Historischen Museum mit Rita Süssmuth (CDU, l-r), der ehemaligen Bundestagspräsidentin, Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Sabine Begrmann-Pohl (CDU), ehemalige Bundesministerin, und Franziska Giffey (SPD), Bundesfamilienministerin, zusammen.
Die Kanzlerin hat gezeigt, dass es geht: Mädels an die Macht! / picture alliance

100 Jahre Frauenwahlrecht - Es reicht nicht, eine Frau zu sein

Obwohl Frauen seit 100 Jahren das Wahlrecht haben, ist nur jede dritte Abgeordnete im Parlament weiblich. Um den Frauenanteil zu erhöhen, will Bundesjustizministerin Katarina Barley das Wahlrecht ändern. Aber ist das der richtige Weg?

Chiara Thies

Autoreninfo

Chiara Thies ist freie Journalistin und Vorsitzende bei next media makers.

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Was heute selbstverständlich ist, galt noch vor 100 Jahren als Fest der Demokratie: Wählen. 1918 folgten zwei historische Momente in Deutschland direkt aufeinander. Erst wurde am 9. November die Republik ausgerufen, dann folgte am 12. November das Wahlrecht für Männer UND Frauen. Selten war eine Revolution so klischeehaft deutsch: Die Frauen erkämpften sich ihr Recht mit Petitionen und Vereinen. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich und England verlief die Bewegung um einiges gewaltvoller. Dort hungerten sich Frauen aus Protest zu Tode oder ketteten sich an den Buckingham Palace. 

Hierzulande kämpften die Frauen mit Argumenten. Ein Anstoß für die ansonsten zersplitterte Frauenwahlrechtsbewegung in Deutschland war, dass die männlichen Abgeordneten nicht auf die Wünsche der Frauen eingegangen sind. Das bracht die weiblichen Abgeordneten erst auf die Idee: „Wenn die Männer unsere Anliegen nicht umsetzen, müssen wir das eben selbst machen.“ 1919 durften Frauen dann erstmals deutschlandweit an die Urnen treten – bei Frauen lag die Wahlbeteiligung bei 90 Prozent und damit im Verhältnis um 10 Prozent höher als bei den Männern. Von 423 Abgeordneten waren dann 37 Frauen. 

Aus „Emma“ wurde „Edition F“ 

Nach dieser ersten Wahl ist aus dem „schwachen Geschlecht“ kein Teufel geworden. Im Gegenteil: Frauen waren ja sogar nicht mal zu blöd, ihr Kreuz zu setzen. Wer hätte das gedacht? Als erste Frau sprach die Sozialdemokratin Marie Juchacz in der Weimarer Nationalversammlung. Sie brachte die Situation auf den Punkt: „Ich möchte hier feststellen, dass wir deutschen Frauen dieser Regierung nicht etwa in dem althergebrachten Sinne Dank schuldig sind. Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit: Sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“

Doch was für ein Frauenbild haben wir jetzt? Welche Rechte haben Frauen in der Gesellschaft? Wie vor 100 Jahren wählen Frauen anscheinen gerne bürgerlich-konservativ: Auch heute noch wird die CDU von überdurchschnittlich vielen Frauen gewählt. Unsere erste Bundeskanzlerin ist jetzt seit 13 Jahren an der Macht, das Magazin Emma wurde abgelöst von Edition F, und selbst Emanze ist kein Schimpfwort mehr. Doch bis heute verdienen viele Frauen weniger, machen seltener Karriere, werden öfter diskriminiert und sind öfter von Altersarmut bedroht. 

Frauen neigen dazu, sich gegenseitig runterzumachen

Nicht einmal die Parteien kommen bei ihren Mitgliedern auf ein 50/50 Verhältnis. Am schlechtesten schneiden dabei die AfD, FDP und CSU ab. Ihre Anteile schwanken zwischen 22 und 17 Prozent. Mit ein Grund dafür, warum auch im Parlament im Vergleich zu 2013 weniger Frauen sitzen. Dort schrumpfte der Frauenanteil 2017 auf 30,7 Prozent. Nicht besonders viel, wo doch die Hälfte der Bevölkerung weiblich ist. Deswegen möchte Justizministerin Katarina Barley (SPD) nun das Wahlrecht ändern, um den Frauenanteil zu erhöhen. Dieser Antrag müsste jedoch vom Parlament abgesegnet werden  – und dort sind zwei Drittel Männer. Wie vor 100 Jahren entscheiden dann Männer über Frauen, die lediglich etwas fordern können und es vielleicht gewährt bekommen.

Nur macht man es sich mit dieser Sicht zu leicht. Auch Barleys Paritätsgesetz lässt Frauen als passive Zuschauerinnen erscheinen. Warum brauchen wir erst ein Gesetz und erkämpfen uns diese Privilegien nicht einfach gemeinsam? Wahr ist doch auch: Besonders wir Frauen neigen dazu, uns gegenseitig runterzumachen. Das reicht von der Stutenbissigkeit von Frauen in Führungspositionen bis zur einfachen, schnellen Lästerei. Wir ziehen uns brombeerfarbene Funktionsshirts an, wenn wir als „Glitzerflitzer“ einen Marathon rennen. Aber warum müssen wir bei allem, was wir tun, niedlich aussehen? Wir sind Frauen, keine Mädchen. Im Gegenteil, meistens sind die sogar willensstärker als wir.

Ran an die Arbeit, liebe Frauen! 

Eine der wenigen Frauen, die für ihre Worte und nicht ihr Geschlecht wahrgenommen wird, ist ironischerweise Marine Le Pen, Vorsitzende der rechten Partei Front National. Zur vergangenen Präsidentschaftswahl in Frankreich gab es kaum Forderungen nach einer ersten weiblichen Präsidentin. Warum? Weil allein der Umstand, eine Frau zu sein, zum Glück eben doch nicht reicht. Hier schließt sich auch der Kreis zum Auslöser der Frauenwahlrechtsbewegung. Solange Politiker sich die Anliegen aller Seiten anhören und Mehrheiten umsetzen, spielt das Geschlecht keine Rolle. Nur leider geschieht das momentan nicht – Stichwort Gender Pay Gap. Also ran an die Arbeit, liebe Frauen! Oder um es mit den Worten der britischen Schriftstellerin Mary Wollstonecraft zu sagen: „Ich wünsche mir nicht, dass Frauen Macht über Männer haben; sondern über sich selbst.“

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Michaela Diederichs | Mo., 12. November 2018 - 17:06

Kompetenz, Charisma und Führungsstärke sollten entscheidend sein und nicht das Geschlecht.

Es sollte aber überprüft werden ! Ob aber dann noch alle Positionen, besonders in der Politik, besetzt werden können.......ist fraglich ?

Kompetenz.... muss man in der Politik leider nicht haben... nur eine große Klappe.... da könnte man meiner Meinung nach auf die
Hälfte der „Politiker/Abgeordneten“ gut und gerne verzichten... z.B. die Listenmandate abschaffen.
Die Qualität des Parlaments würde
darunter sicher nicht leiden und billiger wäre es auch....
Eine „Quotenfrau“ zu sein wäre das Letzte was ich sein wollte...

Jacqueline Gafner | Mo., 12. November 2018 - 17:22

wen ich zu wählen habe, ich bin nämlich schon grosses Mädchen, dass genau weiss, was es will und was nicht. Mehr gibt es zum Ansinnen von Justizministerin Barley (SPD) et al. nicht zu sagen.

"Quoten " für Politik-Mandate halte ich auch für einen total falschen Weg !
Barlay bzw. die Genossen liegen mal wieder vollkommen daneben und werden in diesem/meinem Leben auch wohl nichts mehr "verstehen" !

Rolf Pohl | Di., 13. November 2018 - 18:25

Antwort auf von ingrid Dietz

Ganz gleich ob in Politik, Wirtschaft, Kegel oder Strickverein.

Wer über eine geschlechtlich definierte Quote zum Amt, Job oder Vereinsvorstand gelangt, hat grundsätzlich schlechte Karten. Schließlich ist das Geschlecht noch kein Beleg für Qualität.

Christa Wallau | Mo., 12. November 2018 - 18:27

Auf Biegen und Brechen natürliche Unterschiede
eliminieren zu wollen, das kann nicht gelingen.
Es muß zwangsläufig scheitern und
unnatürliche, pathologische Zustände hervorrufen.

Männer und Frauen - das ist meine Überzeugung - sind nicht gleich, sondern ergänzen sich. Daß sie
vor dem Gesetz gleich sind und als Menschen absolut gleich -w e r t i g, dürfte inzwischen in allen zivilisierten Ländern selbstverständlich sein, aber jede darüberhinausgehende artifizielle Gleichmacherei ist nicht nur dumm, sondern schädlich für Individuum und Gesellschaft.

Laßt Männer Männer sein, und Frauen Frauen!
Dann ist alles gut.
Wenn ein Mann lieber weibliche Verhaltensweisen an den Tag legen will und umgekehrt, dann
soll es auch recht sein. Aber ein 1 : 1 -Verhältnis
auf allen Gebieten herstellen zu wollen, das
ist Schwachsinn, weil es der Natur widerspricht.

Zum Bild bemerkt, ein Spruch von Marie von Ebner-Eschenbach: "Über das Kommen mancher Leute tröstet uns nichts als die Hoffnung auf ihr Gehen." Diese Quotengedanken sind immer recht absonderlich. Denn Frauenquoten schaffen Quotenfrauen, sonst nichts. Der Beweis ist ja nun nicht schwer zu führen.
Auch die Grünen wollen den Frauenanteil im Bundestag per gesetzlicher Quote erhöhen.
Wer hat hier bei wem geklaut?

Marc Gause | Mo., 12. November 2018 - 18:54

Barleys Pläne haben aber nichts mehr mit Demokratie zu tun!

WER in die Parlamente einzieht, bestimmt der Wähler, nicht Frau Barley! Das macht Demokratie aus, der Wählerwille entscheidet, nicht die Eliten, nicht die Presse, nicht die Banken, sondern die Wähler.

Barley scheint die Demokratie abschaffen zu wollen. Ist ja für den guten Zweck.

Die AfD soll daran schuld sein, dass so wenig Frauen in den Parlamenten sitzen. Ach, die AfD wurde mit 50% in den Bundestag gewählt, ja warum stellt die AfD den Kanzler dann nicht? Weil die AfD doch nur mit knapp 13% im Reichstag sitz und damit kaum schuld an dem Frauenanteil hat.

Wie war das noch, Fake News kommen nur aus der rechten Ecke, Frau Barley?

Guido Schilling | Mo., 12. November 2018 - 19:32

alle Posten 3x besetzen. Mann, Frau, Divers. Das ist Zukunft. Und als erstes wird der/die Kanzlernde gewählt.

Manfred Westphal | Mo., 12. November 2018 - 20:00

Was soll dieses grundgesetzwidrige Paritätsgesetz!?
Durch diese populistische Forderung kommen die qualifizierten Frauen nicht weiter, sondern i.d.R. nur Berufs-Quotenfrauen.
Warum wird nicht für die Änderung des Wahlgesetz lt. den Auflagen des BVG gekämpft, für die Reduzierung der ausufernden Anzahl der Abgeordneten , für Mehrheit der Direktmandate und Kürzung der parteiabhängigen Listenmandate?

Maria Fischer | Mo., 12. November 2018 - 20:43

Guter Artikel:
FRAUENANTEIL IN DER POLITIK :
Wider die Demokratie
VON REINHARD MÜLLER FAZ

"..... Entscheidend ist, dass jeder die Chance hat, alles zu werden. Nicht jede Position ist aber gleich begehrt. Quotenregelungen etwa bei der Müllabfuhr und bei Hebammen wären jedenfalls naheliegender als im Bundestag."

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 12. November 2018 - 21:58

Eine volle Gleichberechtigung wird es erst geben, wenn auch Männer Kinder zur Welt bringen. Wenn dann die Ehefrauen die Väter noch gleichberechtigt und zu gleichen Teilen mit den Kindern alleine lassen, dann haben wir die volle Gleichberechtigung.
So aber bleiben die Frauen nach der Geburt eine Zeit lang zu Hause um das Kind zu versorgen. Gehen sie wieder arbeiten, so meistens nicht ganztags, erst recht nicht mit vielen Überstunden. Wie will man da Karriere machen? Das geht nur in der modernen Politik, wo die Ideologie mehr zählt als Argumente. Letztere setzen Wissen und Erfahrung voraus. Beides erfordert viel Einsatz bei Studium und im Berufsleben.
Volle Gleichheit kann es also nur geben, wenn alle, Frau, Mann und andere Geschlechter, gleich viel leisten. Wer aber erzieht dann die Kinder und ist die staatliche Erziehung gut für unsere Kinder? Wer macht den Haushalt? Wer nicht studiert hat und im Beruf erfolgreich ist, kann sich die Haushaltshilfe wohl nicht leisten.

Sascha Hans | Mo., 12. November 2018 - 23:18

Frau Barley plant hier nicht weniger als die Abschaffung der freien und gleichen Wahl.

Dies ist aber ein Grundprinzip unserer FDGO
(vgl. BVerfGE 2, 1 ; §4(2) BVerfSchG)

Somit versucht Frau Barley entweder wissentlich die FDGO in teilen abzuschaffen oder ihr ist nicht bewusst, dass Ihr Vorschlag der FDGO zuwiederfläuft.
In Beiden Fällen beweist Frau Barley das sie für das Amt des Justizministers ungeeigent ist.
Frau Barley sollte daher von ihrem Amt zurücktreten.

Jedoch, wenn die Annahme zutrifft, dass nur Männer Männer und nur Frauen Frauen vertreten können, brauchen wir dann nicht in Zukunft einen Bundeskanzler und eine Bundeskanzlerin?

Wie ist das mit dem dritten Geschlecht?
Und welches Geschlecht überhaupt, das Biologische oder das Soziale Geschelcht?

Und warum diese Fixierung aufs Geschlecht, was ist mit Alter, Behinderung, Religion, Ethnie, Familienstand, Bildung, Beruf usw. sind das nicht viel wichtigere Kriterien, bezüglich der politischen Vertretung ?

Per L. Johansson | Di., 13. November 2018 - 00:15

Zitat: „Nicht einmal die Parteien kommen bei ihren Mitgliedern auf ein 50/50 Verhältnis.“

Genau. Und das gilt nicht nur für die AfD (der wird das ja gerne angekreidet), sondern auch für die Grünen!
Und das schlägt natürlich auf die Besetzung von Listen und Pöstchen aller Art durch.
Mir ist nicht bekannt, daß eine Partei Frauen ablehnen würde. Folglich besteht da offensichtlich im Durchschnitt weniger Wunsch nach einer derartigen Form der politischen Organisation?
Statt mit Gewalt die Frauenzahl zu erhöhen, sollte man vielleicht einfach das weibliche Geschlecht ermuntern, gleich häufig in die Parteien einzutreten. Denn damit fängt eine Parteikarriere nun einmal an.
Frauenquoten im Parlanent wären Sexismus pur und zudem ein Eingriff in die verfassungsmäßig garantierten Grundrechte.
Oder wie anders sollte man es nennen, wenn z.B. in einem Wahlkreis nur noch Frauen aufgestellt werden dürften?
Gibt es dann demnächst auch Proporz bei Religion, sexueller Orientierung, Migration etc.?

Birgit Rilling | Di., 13. November 2018 - 06:19

dass nur die Besten und Engagiertesten unser Land regieren sollten. Da ist es mir völlig egal, ob männlich oder weiblich. Das finde ich übrigens für alle zu besetzenden Stellen. Frauenquoten sind wirklich giftig für die Gleichberechtigung. Ich möchte nicht mit dem Wissen arbeiten, dass ich nur eine Quotenfrau bin. Ich weiß, dass ich gut bin in meinem Job in einer Männerdomäne. Bis auf einige unrühmliche Ausnahmen wissen dass meine Kollegen auch! So sollte es überall sein. Warum wird immer mehr so getan, als ob Wettbewerb etwas Schlechtes ist? Nur dadurch ist unsere moderne und fortschrittliche Gesellschaft zu dem geworden, was sie ist.

Heino Ranztau | Di., 13. November 2018 - 07:43

Mädels, Ihr habt die gleichen Rechte wie wir und sogar noch ein bißchen mehr. Hört auf zu jammern, erarbeitet oder erkämpft Euch was immer Ihr begehrt und hört auf mit kindischen Forderungen zu nerven.

Claus Bänsch | Di., 13. November 2018 - 08:52

Gut, ich bin ein Mann und verstehe das Problem deshalb vielleicht nicht, aber Quoten ändern das Problem nicht.
Das liegt daran, dass sich Frauen allgemein weniger für Politik interessieren als Männer.
Wenn ich also per Gesetz eine Quote einführe, werden Frauen nicht gleichgestellt, sondern bevorzugt. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch undemokratisch.
Deshalb ist in meinen Augen jede Form einer Quotenregelung gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

Sebastian Kramberg | Di., 13. November 2018 - 09:33

Ist eine Wahlrechtsänderung in diese Richtung nicht Verfassungswidrig? Fr. Barleys Vorschläge dazu sind nicht umsonst sehr vage. Listen mit 50% Frauenanteil und Wahlkreise mit Zwangsweise 1 Mann und 1 Frau. Wenn dieser tiefe Eingriff in die Gleichheit und Allgemeinheit der Wahl vor dem Verfassungsgericht bestand haben sollte (wenn er je verabschiedet wird), wäre das ein Grund auszuwandern. Keine Mißverständnisse: Frauen im Parlament sind toll. Aber bitte demokratisch legitimiert. Die bisher aufgetauchten Ideen laufen auf eine Entsendung der Abgeordneten durch die Parteien hinaus. Dann haben wir eine Volksrepublik und keine repräsentative Demokratie mehr.

helmut armbruster | Di., 13. November 2018 - 09:40

der nicht nachvollziehbar ist.
Denn wieso muss, nachdem das Wahlrecht für Frauen eingeführt wurde, das Verhältnis der männlichen zu den weiblichen Abgeordneten annähernd 50 zu 50 sein?
Das würde nämlich bedeuten, dass Männer nur Männer wählen dürften und Frauen nur Frauen.
Und warum das so sein sollte ist nicht einzusehen.
Schließlich gibt das Wahlrecht jeder Frau (jedem Mann)das Recht zu wählen wen sie (er) möchte.
Das ist doch nicht geschlechtsgebunden!

Robert Flag | Di., 13. November 2018 - 10:03

Wie wär´s wenn einfach mal nur die Kompetenz bei einer Jobvergabe maßgebend wäre ?
Leider verrät der Artikel nichts über den Inhalt von Fr. Barley´s Gesetzesvorhaben, aber es kann doch grundsätzlich nicht sein, dass ein männlicher Bewerber trotz besserer Qualifikation abgelehnt wird nur weil ein Posten per Quote von einer Frau besetzt werden muß. Karrierestreben muß individuell bleiben und nicht geschlechtsbestimmt.

RA Ullrich Dobke | Di., 13. November 2018 - 15:10

Ein Witz ein Witz - mehr nicht!
Demnächst eine Quote für die Gruppe ohne Geschlecht!
Dann eine Quote für die Gebildeten, die Halbgebildeten, die Eingebildeten und die Ungebildeten! Das ist keine Demokratie, es ist Wahnsinn ...

Karin Zeitz | Di., 13. November 2018 - 16:35

sorge ich mich mehr darüber, dass ich nach einer abendlichen Kulturveranstaltung gut zuhause anzukommen kann ohne unterwegs belästigt zu werden als über zu wenig Frauen unter den Bundestagsabgeordneten. Diese sollten doch erst mal schauen, wo den Frauen wirklich “der Schuh drückt“. Angefangen von den Lohndifferenzen zwischen Männern und Frauen über die Anrechnung des Kindergeldes, Problemen bei der Kinderbetreuung u.v.m. gäbe es ein reiches Betätigungsfeld für die SPD.

Gerda Hesse | Di., 13. November 2018 - 20:01

Antwort auf von Karin Zeitz

Und wo war der geballte weibliche Aufschrei der Bundestagsdamen nach der Massenvergewaltigung in Freiburg? Dazu haben sich in erster Linie der OB Palmer von Tübingen und Winfried Kretschmann geäußert. Meines Wissens sind das aber Männer, wenn ich nicht irre.

Hans Bauernfeind | Di., 13. November 2018 - 17:23

Die Parteien mit Quoten, insbesondere doch die ehem. Volksparteien, bieten doch ein erbärmliches Bild. Anstatt Spitzenpolitiker zu haben, die sich ihre Position erkämpft haben, sieht man Quotenfrauen und Seilschafter, die eine natürliche Konsequenz der Quote sind. Statt Spitzenkräfte, die leidenschaftlich über die Zukunft unseres Landes debattieren, erleben wir Minister(-innen), die man vor 30 Jahren noch vom Hof gejagt hätte. Seit Mal jemand ausgerechnet hatte, dass auch herbe Wahlverluste kaum Einfluss auf die Mandate des "Spitzenpersonals" haben, ist bei den Parteien jede Scham abhanden gekommen.

Anton Schober | Di., 13. November 2018 - 17:34

Wohin ich auch seh: Frauen in Politik/Wirtschaft/Banken/Kultur ... in den höchsten Positionen, national und international! Nach Merkel/Nahles/AKK/W.knecht/Weidel(Petry) und die May(Thatcher) und diverse Skandinavierinnen. In Berlin haben wir jetzt eine Polizeipräsidentin, die heißt aber noch: der Polizeipräsident. Die IWF Lagard(?), irre Powerfrau! Direktorinnen in Kunst/Kultur Institutionen ohne Ende (HU Berlin).
Die Liste hört nie auf! Nachher, 20uhr Tagesschau, werden wie üblich einige Alfa-Frauen zu sehen sein.
Wenn man die jüngste Vergangenheit dazu nimmt: Sogar Israel und Indien hatten Regierungschefinnen!
Und die Clinton hat sich ihren Traumjob selber vermasselt!

Karla Vetter | Di., 13. November 2018 - 19:04

Der Vorschlag scheint mir nicht durchdacht.Als ehemalige Mandatsträgerin ist mir klar: Selbst eine Parteiliste im "Reißverschlussverfahren"garantiert doch noch nicht die paritätische Wahl durch die Bürger.Wie will man in freien Wahlen diese zwingen Parität herzustellen?

Petra Pfeiffer | Mi., 14. November 2018 - 08:31

Es gibt die Quotenfrau in der SPD ! Diesen Status kann man aber nur erringen, wenn man sich knallhart auf Parteilinie bewegt, ohne eigene Meinung. Sonst sind keine weiteren Eigenschaften, wie Kompetenz, Charakter usw. erforderlich. Am 31.08.2018 bin ich aus der SPD aus getreten. Mit eigener Meinung sitzt man bald mutterseelen allein am Katzentisch und wird gemobt ! In den anderen Parteien ist es wohl nicht anders.

Günter Fischer | Mi., 14. November 2018 - 12:07

Ich liebe Frauen - und das sehe ich ganz gewiss nicht nur sexuell !!!
Ich bin ein grosser Freund von Gleichberechtigung - von Weiblein und Männlein.
Ich bin ein grosser Freund von offener Kommunikation - von Weiblein und Männlein. .
Kommunikation hat immer dann Probleme, wenn unterschiedliche Auffassungen zum Leben tagtäglich, mittel- und langfristig entstehen. Redet man dann nicht frühzeitig offen und ehrlich, vor Allem auch möglichst faktenorientiert, werden die Probleme nicht gelöst. Betrifft Weiblein und Männlein.
Ich bin ein Quotengegner - nicht, weil ich es den Frauen nicht gönne, ich hatte gute Erfahrungen mit weiblichen Chefs.
Aber ich setze die Qualität vor die Quote, was nicht bedeutet, dass Frauen geringerer Qualität sind.
Aber sie sollen auch keinen Vorteil in Sachen Durchsetzungsvermögen haben und es soll immer die eigene faktenbasierte Entscheidung und nicht die quotierte Entscheidung sein, die die Männer übertrifft. Und wenn es nicht klappt, dann ist es eben so.