Straßenschlacht zwischen Polizei und Aufständischen
Die Wurzeln der Krise reichen tief. Bleiben sie weiter ungelöst, steigt der Druck im Kessel weiter an / Screenshot Youtube

Ausschreitungen in Brüssel - Die verlorene Mitte

Fast unbemerkt von deutschen Medien kommt es in Brüssel immer wieder zu Straßenschlachten zwischen jungen Migranten und der Polizei. Ausgerechnet im Herzland Europas fehlt offenbar ein versöhnendes kulturelles Leitbild

Autoreninfo

David Engels ist Professor für Römische Geschichte an der Université Libre de Bruxelles und Autor zahlreicher Bücher.

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Die Hauptstadt der EU wurde in den letzten Wochen gleich mehrfach von gewaltsamen Unruhen erschüttert, die wesentlich von jungen Männern mit Migrationshintergrund zu verantworten waren. Die Ereignisse, die es kurioserweise nur in den seltensten Fällen in die deutschen Medien geschafft haben, sind rasch erzählt. Am 11. November kam es nach der Qualifikation Marokkos für die Fußball-WM zu spontanen Unruhen in der Nähe der Börse, bei denen etwa 300 junge Männer Geschäfte plünderten, Fahrzeuge beschädigten und 22 Polizisten verletzten. Am 15. November wiederholte sich dieses Szenario unweit der Nationaloper: Ein vom Youtube-Star Mansour Sirat (alias „vargasss92“) ohne Zulassung organisiertes „Event“ artete zu einer Reihe von Zerstörungen der umliegenden Einrichtungen mitsamt Straßenschlachten gegen die Polizei aus. 

Am 25. November schließlich kam es infolge einer Demonstration gegen den libyschen Sklavenhandel vor dem Justizpalast zu Ausschreitungen, bei denen mehrere Dutzend junge Männer erneut Geschäfte und Fahrzeuge zerstörten und einen Polizisten schwer verletzten. Ungewiss ist nun nicht mehr, ob, sondern nur, wann sich diese Ereignisse fortsetzen werden, die nicht nur helllichten Tages und inmitten einer hochtouristischen europäischen Hauptstadt stattfanden, sondern zudem nur einen Steinwurf entfernt von jenen hohen Hallen, wo für einen ganzen Kontinent über Flüchtlingsverteilung, europäische Werte, Rechtstaatlichkeitszeugnisse und Schuldenschnitte entschieden wird.

Die Probleme sind vielschichtig

An Erklärungsversuchen mangelt es nicht. Auf der einen Seite ist von Polizeigewalt, Islamophobie und mangelnder Integrationsleistung des belgischen Staates die Rede, auf der anderen von Testosteronstau, Kleinkriminalität, Fundamentalismus und Territorialkämpfen. Dementsprechend simpel fallen dann auch die Lösungsversuche aus: mehr Geld – sei es für Sozialhilfe, sei es für Polizeikräfte. Dabei reichen die eigentlichen Wurzeln der Krise viel tiefer. 

Da wäre zunächst die zunehmende Ghettoisierung der noch recht überschaubaren Großstadt zu nennen: Die schwerbewachte EU-Bubble im Osten, das wesentlich von asiatischen Touristen dominierte Stadtzentrum, die Problemviertel im Norden, Westen und Süden und die Villenviertel an der Peripherie – alle stehen einander zunehmend fremd, gar feindlich gegenüber. Ferner das für Europa nicht untypische administrative Chaos der Großstadtregion: In unzählige konkurrierende Verwaltungseinheiten aufgeteilt, ist Brüssel nahezu unregierbar und erstickt in Rangeleien zwischen 19 Gemeinden, sechs Polizeizonen, zwei Sprachgemeinschaften, einer Regional- und einer Föderalregierung – und das inmitten des schwelenden belgischen Sprachenstreits. 

Eine allgemeine Kulturkrise

Schließlich die ideologische Zerrissenheit der Gesellschaft: Die völkische Nabelschau der Regionalisten, die Multikulti-Ideale der Linken, das Profitdenken der Liberalen, die Opferdiskurse der verschiedensten Minderheiten, der islamische Fundamentalismus, der Kant’sche Idealismus der Eurokraten – sie alle koexistieren nahezu berührungslos in einer Stadt, die genau wie der Kontinent, dem sie als Hauptstadt dient, die Mitte verloren hat.

Ein versöhnendes kulturelles Leitbild sucht man im Herzland Europas vergebens, wo zwar der Heilige Nikolaus mittlerweile aus Angst vor Verletzung verschiedener Randgruppen ohne Kreuz dargestellt wird, Schulkantinen aber schon auf Halal-Essen umgestiegen sind. Historisch gewachsene Identitäten, sobald sie den Rahmen des Touristisch-Folkloristischen überschreiten, sind im öffentlichen Raum nicht erwünscht.

Der Druckkessel

Dass hierdurch die Spannung zwischen Arm und Reich, Flamen und Wallonen, Christen und Muslimen, Belgiern und Eurokraten, Globalisten und Traditionalisten keineswegs gelöst, sondern wie in einem Druckkessel nur weiter gesteigert wird, ist unausweichlich. Zumal die angespannte wirtschaftliche Lage und der gewaltige Reformstau der EU dafür sorgen, dass von vielen Seiten fleißig Öl ins Feuer gegossen wird.

Und so handelt es sich denn bei den Brüsseler Ausschreitungen nicht etwa um weitere bedauerliche Einzelfälle, sondern vielmehr um das Symptom einer allgemeinen Kulturkrise, die kaum noch über die üblichen Ventile abgebaut werden kann, sondern gnadenlos und in beschleunigtem Maße nach Schwachstellen sucht,  ob in Paris, London, Berlin oder Hamburg. Solange, bis der Druckkessel von innen heraus zerrissen wird.

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Marie Werner | Mo., 4. Dezember 2017 - 08:29

...ein klarer Beweis für gescheiterte Gesinnungsideologie.
Spätestens jetzt müssen sich die Gesinnungsmedien fragen, warum sie sich strikt weigern darüber zu berichten...
Tun sie es nicht, machen sie weiterhin ihrem Beinamen wie Lügen- und Lückenpresse alle Ehren.

Wilhelm Maier | Mo., 4. Dezember 2017 - 15:27

Antwort auf von Marie Werner

Mit "Lügen"- ist es eventuell nicht ganz richtig.
Wenn ich die Medien in den letzten Jahren beobachte muss ich leider feststellen, dass das Mainstream sich andere Taktik ausgesucht hatte: nämlich in manchen Fällen nur Gutes oder gar nichts, in anderen nur Schlechtes oder gar nichts.. Na gut,- nicht immer und auch nicht überall , aber leider immer öfter. Auf die Spur bringen dann der übliche Überlebensinstinkt oder Paranoia.
Phobie spielt dabei bestimmt auch eine große Rolle.
Und „La recherche“- ist schon wieder ein Fremdword geworden.
Zum Glück gibt es auch Ausnahme wie Cicero und wenige andere.
Alles Gute.

Jack Hartman | Di., 5. Dezember 2017 - 01:55

Antwort auf von Marie Werner

Das "fast unbemerkt von den deutschen Medien" anstatt "von deutschen Medien fast nicht berichtet" ist mir auch aufgefallen. Und hat mich unangenehm berührt: Was will uns der Autor - oder Cicero - damit sagen? Ich persönlich kann es kaum glauben, daß die deutschen Medien eine solche Entwicklung in Brüssel nicht "bemerken." Es erscheint mir viel wahrscheinlicher, daß sie diese Ereignisse der deutschen Öffentlichkeit ganz bewußt vorenthalten wollen.

Gerdi Franke | Mo., 4. Dezember 2017 - 08:31

Wir brauchen keine versöhnenden kulturelle Leitbilder. Wer Rabazz macht gehört rausgeworfen. Sobald die EU zeigt dass sie erpressbar ist, werden wir das Problem Migranten nie mehr los!

Julius Menk | Mo., 4. Dezember 2017 - 08:54

Besten Dank für den Bericht und den Artikel.
Die deutsche Qualitätspresse ist wohl völlig mit dem Kampf gegen Zuwanderungskritiker und dem Kampf für die gesellschaftliche Gleichstellung von sexuell im Randbereich Tätigen beschäftigt.
Und bei all der "Islamophobie" gegen Islamisten kommt eine an Fakten orientierte Berichterstattung wohl derzeit weniger passend daher.

Marie Werner | Mo., 4. Dezember 2017 - 08:56

ganz einfach:
Gesinnungsideologie (Mainstreammedien) trifft auf grandios gescheiterte EU Politik.

Trump hat auch hier recht behalten: Die EU ist in einem desolaten Zustand.

Doch es gilt weiterhin: Augen zu und durch: Es darf nicht sein, was nicht sein darf...

Chris Groll | Mo., 4. Dezember 2017 - 15:10

Antwort auf von Marie Werner

Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.

wolfgang spremberg | Mo., 4. Dezember 2017 - 09:04

Mehr Geld ? Mehr Zuwanderung ? Und dann ? Wird es besser ?
Nicht ? Und dann ? Noch mehr Zuwanderung ? Noch mehr Geld um Unzufriedene zu beruhigen ? Wenn das auch nicht hilft ? Ist es dann zu spät ? Oder macht man dann, was man jetzt auch schon machen könnte ?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 4. Dezember 2017 - 09:11

aber ich würde zunächst mein Hauptaugenmerk auf die belgische Identität von Flamen und Wallonen richten.
Alles andere ist auch Belgien, kann aber durchaus variabel eingeschätzt werden.
Nun ist mir als flämisches Epos oder mindestens als Epos über Flandern gegen Spanien Charles de Costers "Till Ulenspiegel" ein Begriff, das als Werk eines Sohnes eines Flamen und einer Wallonin lt. Wiki die moderne französische Literatur Belgiens begründete.
Ich liebe sehr Brügge - erster gemeinsamer Urlaub mit meinem Ex-Mann, geblieben ist mein Hang zu belgischen Pralinen - und was man so damit historisch als Kultur verbindet. Die weitere Esskultur bereitete mir teils Probleme.
Das Europäische ist keinesfalls gleichzusetzen mit dem näher Heranrücken von Nachbarkulturen Europas, die eher unter dem Stichwort Globalisierung oder früher Kolonialzeit laufen als unter dem des Zusammenwachsens.
Jedenfalls ein sehr differenziert geschriebener und damit sehr informativer Artikel.

... auf die belgische Identität von Flamen und Wallonen richten."
Sie befinden sich nahe der klügsten Entscheidung die Belgien angeht verehrte Frau Sehrt-Irrek.
Wie wärs, Sie bevorzugten die in Sachen belgischem Migrantenproblem allerklügste Entscheidung zu stützen und erlaubten sich die Identität der Belgier über deren Pommes Frites Qualitäten zu definieren?

Uns in Deutschland gelingts doch auch jeden Tag auf`s Neue, unsere selbst importierten Migrantenprobeleme beglückt wegzulächeln oder eben von unserer politischen Führung ausklammern zu lassen.

dass Ihre Karrikierung meines Kommentars vor allem zutun hat mit Ihrer Kenntnis des Buches von Charles de Coster, in dem es gerade nicht wenig um Essen geht.
Ich wähle diese meine Perspektive als historische Sicht auf Belgien, übrigens auch was den EU-Sitz anlangt, der neben viel Aufmerksamkeit sicher auch Nachteile mit sich bringt.
Wie kam es zur EU-Wahl Brüssels?
Können wir gerade wegen der für Europa zentralen Bedeutung von Brüssel überhaupt von genuinen Konflikten ausgehen oder nicht auch von aussen gesteuerten?
Ich neige dazu, geballte Problemlagen entzerrt zu betrachten.
Die Pommes werden in Rinderfett gebraten und schmecken anders als unsere...
Okay, ich bin gespannt auf Ihre Darlegung der verschiedenen Verflechtungen Belgiens.
Vielleicht verabschiedet sich der Eine oder die Andere hier im Forum einmal von der Idee, mich mal eben so "wegwischen" zu können.
Ich habe eine andere Herangehensweise als die Meisten hier, glaube aber kaum, dass ich etwa ungebildeter wäre...

Nein Frau Sehrt-Irrek, hat sie nicht.
Sie war folgerichtig, da Ihre rein persönliche Annäherung an die hier diskutierte Thematik schlicht unangemessen und ja, darüber hinaus abwegig ist.

Wie Sie liebe Frau Sehrt-Irrek glaube auch ich, dass Sie keinesfalls ungebildet sind. So bin ich sogar sicher darin, dass Sie tatsächlich sehr belesen sind.
Andererseits bin ich mir aus Erfahrung sicher darin, dass auch sehr gebildete Personen in der Lage sind unangemessene Zusammenhänge zu konstruieren.

"ich bin gespannt auf Ihre Darlegung der verschiedenen Verflechtungen Belgiens."

Ich bitte um Ihr Verständnis Frau Sehrt-Irrek, wo ich nicht daran denke in einen derart umfangreichen Sachverhalt, an dieser Stelle, umfassend einzusteigen.
Belgien:
Monarchie -dreisprachig- EU Mitglied, incl. EURO plus Sitz des Europäischen Parlamentes in seiner Hauptstadt Brüssel - ehemaliger Kolonialmacht - gute Schokolade und angeblich Erfinder der Pommes Frites.
Und, und, und, und ....................

... "Ich wußte nicht, dass sie sie erfunden haben sollen."

Sehn`se liebe Frau Sehrt-Irrek, wieder was dazu gelernt. Doch immerhin, völlig korrekt, "haben sollen". In Belgien jedenfalls, wird`s so gesehn.
Hat jedoch mit Migranten, Flüchtlingen und Asylanten nichts zu tun ausser, eine/r von denen isst sie. ;-)

zur verlorenen Mitte.
Es gibt - aus meiner Sicht zugegeben vor allem - Männer, für die könnten nach meinem Empfinden Staaten einpacken und ihrer Wege gehen, wüßte ich nicht, dass eben Gesellschaften aus ganz vielen solcher Männer, Menschen bestehen.
Es wird also irgendwo einen hoffentlich friedlichen Weg des Miteinander geben.
in diesem Sinne verbeuge ich mich vor JACQUES BREL und empfehle u.a. für die Ecke Frankreich/Belgien/Holland und überhaupt die Lieder
Mijn vlakke land
Marieke van der Staake
Port d´Amsterdam und last but not least
Ne me quitte pas

Marianne Bernstein | Mo., 4. Dezember 2017 - 09:20

Vielfalt bringt eine Gesellschaft durchaus voran, aber Vielfalt stellt sich nicht von alleine ein.
Wenn statt Vielfalt Chaos entsteht, weil der Staat seiner Aufgabe, nämlich Ordnung herzustellen, nicht mehr nachkommt (nachkommen kann), dann wird die Gesellschaft daran zu grunde gehen.

Heinrich Niklaus | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:13

In Belgien ist seit den zahlreichen Anschlägen durch Islamisten eine krisenhafte Entwicklung entstanden, die in erster Linie von radikal-muslimischen Einwanderern ausgeht. Das Viertel Molenbeek in Brüssel „gilt als europäische Terrororistenhochburg“ (FAZ).

Dies auf die „ideologische Zerrissenheit der (belgischen) Gesellschaft“ zurückzuführen, verwischt den Ursprung der Krise.

Bernhard K. Kopp | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:17

Vormals belgischer Premierminister und seitdem lautstarker EU-Lyriker mit pseudo- religiösem Absolutheitsanspruch. Sie werden nicht ruhen, bis es in den meisten europäischen Metropolen ähnlich wie in Brüssel zugeht. Es muss nichts funktionieren solange nur die 'Gesinnung' stimmt. Freude schöner Götterfunken.

Fritz Gessler | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:36

belgien insgesamt ist aber ein seit jahren eigentlich unregierbarer failed state, dessen bürger ihn mehrheitlich und grundsätzlich ablehnen. die lösung wäre einfach: auflösung belgiens, flamen zu den niederlanden, wallonen zu frankreich - brüssel als exterritoriale hauptstadt der EU.
die lösung der immigrantenkrawalle noch einfacher: nach verbüssung der haft abschiebung in ihre heimatländer. sollten sie inzwischen eingebürgert sein: aberkennung der staatsbürgerschaft und ab ins land ihrer eltern.
warum jedoch überhaupt ein match zwischen zwei afrikanischen staaten in europa ausgetragen werden musste, weiss gott allein... oder warum in belgien gegen sklavenhandel in libyen demonstriert wird.

zerschlagen geglaubte Struktur zurück. Das Unwesen der Menschenfängerei, mit der die Araber jahrhundertelang den sog. Dreieckshandel befeuert haben. Ohne diese Jagden hätte nie ein Afrikaner als Sklave amerikanischen Boden betreten.
Warum nun löst eine Demonstration gegen Sklavenhandel im heutigen Nordafrika bei magrebinischen Zuwanderern in Brüssel Gealtorgien aus? Das wüsste ich gerne genauer.

Markus Gerle | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:47

Zitat: "Die Ereignisse, die es kurioserweise nur in den seltensten Fällen in die deutschen Medien geschafft haben, sind rasch erzählt."
Also, ich fände es kurios, wenn es die Ereignisse in die MSM oder gar ins Staatsfernsehen schaffen würden. Wundern Sie sich bei Cicero immer noch, warum das Magazin gegen den Trend wächst? Selbst ich kaufe inzwischen ab und zu die Print-Ausgabe. Das gilt übrigens auch für Tichy's Einblick, wo über die Vorfälle in Brüssel auch berichtet wurde ;-)

Heinz-Jürgen Fischer | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:50

Mit den Druckkessel stimme ich Ihnen voll zu.
Das wird sich in den nächsten Jahren in Westeuropa noch so steigern das wir in die Anarchie abgleiten werden.

Christa Wallau | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:11

Es ist kennzeichnend für die EU und ein deutlich sichtbares Menetekel, daß sich mitten in der EU-Hauptstadt Brüssel wie in einem Brennglas die Probleme bündeln, die der gesamten Union
(bis auf die Staaten, die sich bisher erfolgreich
gegen Überfremdung gewehrt haben) bevorstehen.
Seit sich Deutschland - aus freien Stücken! - unter einer verantwortungslosen Regierung und eingeschlafenen Abgeordneten 2015 Frankreichs
Probleme mit Muslimen auch ins Land holte, sind
die beiden wichtigsten Staaten der EU mit den "Krankheiten" infiziert, an denen auch Brüssel
leidet.
Gibt es noch Heilung? Wohl kaum.
Es sei denn, eine Mehrheit aller Bürger Europas entschiede sich wie die Mehrheit der Ungarn, Polen, Tschechen oder Slowaken.

beschriebenen Ländern, gibt es die Probleme nicht. Aber das akzeptieren die Brüsseler Undemokraten nicht. Diese Länder machen in dieser Sache, alles richtig. Die EU ist ein totes Pferd. Wie ägyptische Mumien wird es hergerichtet, aber aller Kunstversuche zum Trotz, es bleibt Tot. Das Wunder bleibt aus. Oder wie Jesus (metaphorisch) sagte: " Es ist wie ein schönes Grab, aber innen, brodelt der Tot". Kein Mensch identifiziert sich mit der EU. Nur Fanatiker, Ideologen und solche die daraus Gewinn erzielen. EU, was ist das?

Christine Sander | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:42

Antwort auf von Kostas Aslanidis

ich kann Ihre Ausführungen nur unterstreichen. Aber "der Tod" wird mit "d" geschrieben.

Martin Lederer | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:12

"Fast unbemerkt von deutschen Medien":
Wie denn das? Brüssel - der "feuchte Traum der linken Journalisten" und unbemerkt: Wie geht das denn?
Könnte es nicht sein, dass das bei den Medien nicht unbemerkt blieb, sondern, dass es einfach nicht berichtet wird, weil es die Bevölkerung verunsichern könnte?

vermutlich würde die "FALSCHE" Partei am Ende recht haben, weil sie stets auf diese Probleme hingewiesen hat. Und ausgerechnet Mr. Trumps Worte "die EU ist in einem desolaten Zustand " würde plötzlich hierzulande eine Bedeutung bekommen...

Deutschland ist in einer schwierigen Regierungsfindung. Was, wenn es am Ende zu Neuwahlen käme?

Jürgen Oberbeck | Di., 5. Dezember 2017 - 14:03

Antwort auf von Marie Werner

Was würde sich wohl, sollte es tatsächlich Neuwahlen geben, danach ändern?
Oder glauben Sie daß die Wähler plötzlich und unerwarteter Weise die Augen für die Realität öffnen?- Nein, wir werden etwa die gleiche Verhältnisse haben, wie momentan!

Achim Scharelmann | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:29

Das ist das Ergebnis einer völlig falschen Einwanderungspolitik und erst der Anfang einer immer sichtbareren Unverträglichkeit und wenn sie das nicht in den Griff bekommen, dann werden wir Verhältnisse bekommen die sich niemand wünscht aber vorprogrammiert sind und das wird nicht nur die Bürger sondern auch die Verantwortlichen mit in den Abgrund reißen. Europa wird danach neu erstehen und sich eines anderen besinnen und wer solche Entwicklungen ignoriert oder sogar noch fördert wird dann die Geschicke eines ganzes Kontinents garantiert nicht mehr mitgestalten.

Karin Zeitz | Di., 5. Dezember 2017 - 10:36

Antwort auf von Achim Scharelmann

“wehret den Anfängen“ wurde in Belgien - wie auch in Deutschland - fahrlässig vernachlässigt. Wo zugelassen wird, dass Ausländer in ihrem Gastland für Regime-Change oder zur Unterstützung von Politikern in ihrem Herkunftsland demonstrieren dürfen, dann sind gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Interessengruppen vorprogrammiert. Dann dürfen die einheimischen Polizisten ihre Köpfe hinhalten, um die Streithähne zu trennen, die Anwohner die Verwüstung ihres Eigentums erdulden und die Krankenkassen die Kosten für die Opfer stemmen. Wieso die EU nicht so viel Interesse an der Bewahrung der eigenen europäischen Identität hat und diesen Unfug generell verbietet bleibt mir schleierhaft.

Bernhard Jasper | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:45

Die gegenwärtige EU ist nicht mehr als eine „Wirtschaftsgemeinschaft“, ebenso keine „Wertegemeinschaft“ (siehe die aktuellen Tendenzen in den osteuropäischen Ländern).

Allgemein gilt, die Gesellschaft hat sich aufgelöst in einzelne Gruppen mit verschiedenen Lebensstilen, die sich immer weiter ausdifferenzieren und auch auf die Städte durchschlagen wird. Die Stadt ist schon heute heterogen.
Schreibt man gesellschaftliche Konzepte ab, treten die Unterschiede deutlich zutage. Ich frage mich, ob man daraus nicht Konsequenzen ziehen muss. Es wird höchste Zeit mit bestimmten Theorien, Wahnvorstellungen und Leitbildern zu brechen. Beispiel: Eine zentrale Herausforderung ist die Wohnungsnot. Das ist sozialer Sprengstoff.

P.S.: An die Städteplanung: Nie wieder wie in den 60er und 70er Jahren bauen, einst ein städtebauliches Leitbild der Moderne und heute verkommen zum Stammesterritorium. Zukunft ist gestaltbar.

Markus Michaelis | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:14

Antwort auf von Bernhard Jasper

@BernhardJasper. Stimmt, Wohnungsnot ist sozialer Sprengstoff. Ein starker Wohnungsbau zerstört aber neben dem Flächenverbrauch den (Blasen-) Wert von Immobilien. Da es wenig Ausweichmöglichkeiten gibt, zerstört das Vermögen, Alterssicherungen, die auf Mieteinnahmen basieren etc. Wie bei sovielen Dingen ist man zwar in keinem ausweglosen Dilemma, aber in einer Häufung von sovielen Dilemmas, dass man zumindest im Moment immer tiefer in den Sumpf kommt, statt ein paar Schritte heraus.

Wolfgang Henning | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:41

Antwort auf von Bernhard Jasper

Die "Wertegemeinschaft", Herr Jasper, wurde von unseren Politikern "auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen". Die osteuropäischen Länder bemühen sich, ihre Traditionen und Werte zu erhalten. Sie haben recht, die Großstädte sind heterogen und sie waren es immer. Sie sind ein Schmelztiegel für Kulturschaffende, wobei die Betonung auf "Schaffende" liegt. Das was uns belastet, ist die Zerstörung und Ablehnung unserer Kultur. W i r sollen uns anpassen und ändern. Ihre Befürchtung zur Städteplanung teile ich ebenfalls. Nur - es wird vermutlich schlimmer als in den 60er und 70er Jahren. Die Planungen zu "Billigbauten" für die befürchtete Massenzuwanderung und die bereits errichteten "Containerdörfer" sind dafür das beste Zeugnis. Weitere Planungen für Moscheen und Minarette sind schon in Vorbereitung. So aber wollen wir unsere Zukunft nicht gestaltet wissen!
M.f.G.

Irene Reindl | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:45

Es bringt nichts, ständig die Schuld bei sich selbst zu suchen. Denn egal um welches Land es geht, es wird immer mangelnde Integrationsbemühungen des Aufnahmelandes als Ursache herbeizitiert - nur reden wir eigentlich auch immer von nicht integrierten Muslimen. Alle anderen können sich offenbar integrieren. Auch bei den o.g. Ausschreitungen vermied man es wieder, Ross und Reiter zu nennen, sondern man spricht nur von "jungen Männern". Es waren hauptsächlich Marokkaner, die randalierten und plünderten (besonders nach der gewonnenen Qualifikation - ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sie verloren hätten). Kapiert es doch endlich. Sie WOLLEN sich NICHT integrieren. Sie wollen unseren Lebensstandard, aber ihre Sitten, Gebräuche u. Religion behalten, die zuhause zu den Zuständen führten, vor denen sie geflohen sind.

Joost Verveen | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:48

Ein gemeinsames Leitbild von Europäern und Moslems kann es nicht geben.

Ursula Schneider | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:54

Da der Autor Professor für Römische Geschichte ist, wird er sich intensiv auch mit dem Untergang dieses Reiches beschäftigt haben. Auch wenn sich Geschichte nur bedingt wiederholt - einige Parallelen zu Europa lassen sich schon feststellen. In Stichworten: Dekadenz, unkontrollierte Völkerwanderungen, Überdehnung des Reiches mit mangelnder Grenzsicherung, bürgerkriegsähnliche Zustände, eine neue Religion, welche die alten Kräfte schwächt ...

Wäre doch mal ein interessanter Vergleich!

David Engels | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:40

Antwort auf von Ursula Schneider

Sehr geehrte Frau Schneider, normalerweise greife ich nie in Diskussionen zu meinen eigenen Texten ein, aber diese Gelegenheit wollte ich doch nicht entgehen lassen: Das von Ihnen vorgeschagene Thema (Parallelen Rom / Europa) habe ich kürzlich tatsächlich behandelt, suchen Sie einfach unter dem Titel "Auf dem Weg ins Imperium" (Berlin, 2014). Mit freundlichen Grüßen - DE

Ursula Schneider | Di., 5. Dezember 2017 - 10:09

Antwort auf von David Engels

da hatten wir ja die gleiche Idee (Smiley!).

Die Rezensionen klingen vielversprechend und so, als wäre Ihr Buch genau das richtige Geschenk für die Gabentische unserer Europapolitiker.

Gerd Siebert | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:57

Früher konnten die Europäer noch einigende Leitbilder im Gegeneinander oder im Konflikt mit außereuropäischen Regionen finden. Eine Gesellschaft, die immer diverser und darüber hinaus auf sich selbst zurückgeworfen ist, tut sich da schwerer. Zumal es materiell weniger zu verteilen gibt.

Stamm Heinrich | Mo., 4. Dezember 2017 - 12:52

Gestern in Böhmermann-Royal im ZDF-Neo erzählt genau ein Gast (Youtube-Star); dass er sich in Brüssel im Stadtteil Moulenbeek aufnehmen lassen wollte als sofort eine Art Miliz auf ihn zukam und Prügel androhte, wenn er nicht sofort verschwände. Genauso die Anekdote von Frau Ates, die beim Besuch im Parlament wegen ihrer liberalen Moschee in Berlin gerne dorthin wollte, aber sich ihr Personenschutz weigerte dieses Risiko mitzugehen.
Brüsse, das Herz der EU,l scheint sich zu einer Art belgisches Aleppo zu gerieren.
Wo soll das alles enden?
Bürgerkrieg?

Markus Michaelis | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:07

Ein wenig sarkastisch, aber in kurzen Zeilen treffend: Hat nicht Houellebecq den Ausweg aus der Krise gegeben? In Zeiten der Zerstrittenheit, Orientierungslosigkeit, Kraftüberschätzung der einzelnen Gruppen, in Zeiten fehlender Werte und unbekannter Ziele: wäre es da nicht angebracht sich einer Bewegung anzuschließen, die auch die notwendige Orientierung und Kraft hat. Dies könnte ja ein gemäßigter Islam sein - bevor es vielleicht doch ein radikaler Islam wird. Am Ende ist den Bürgern Ordnung wichtiger als (ohnehin sich verändernde) Ideologie. China wäre aber auch eine Option.

Klaus Jürgen Bremm | Mo., 4. Dezember 2017 - 22:47

Antwort auf von Markus Michaelis

wäre das von Houellebecq beschriebene Szenario der Clou. Der Chef der Sorbonne, ein ehemaliger Identitärer, hat als Konvertit eine ältere Frau für die leckeren nordafrikanischen Küchlein und den sonstigen Haushalt und darf ganz legal mit einer 17-jährigen ins Bett steigen. Für alle Frauen aber bedeutet - zumindest in Houellebecqs Roman - der Islam die A...Karte. Wenn die geschätzte Damenwelt hierzulande das endlich einmal begreifen würde, hätten wir auf einen Schlag eine ganz andere Politik.

Michael Murmurachi | Di., 5. Dezember 2017 - 09:35

Antwort auf von Markus Michaelis

Herr Michaelis, ein gemäßigter Islam ist ein Oxymoron, fern jeder Realität, denn der Koran mit all seinen Schattierungen und Inhalten bleibt die unverzichtbare Grundlage für den Islam.

Alle Abweichungen davon bedeuten Verrat am Islam. Abweichler sind per Definition keine Moslems, sondern schlimmer als Ungläubige und sie werden mit der Todesstrafe „bedacht“.

Frau Ates ist ebenso mutig, wie sie mit „ihrem Islam“ erfolglos sein wird. Korantreue Moslems wird sie aus Angst nicht auf Dauer für ihr Projekt gewinnen können.
Frau Ates kann sich glücklich schätzen, wenn sie nur von islamischen Hardlinern bedroht wird. Am Ende wird sie sicherlich einen sehr hohen Preis bezahlen für ihren Versuch einen gemäßigten Islam etablieren zu wollen.

Für die Umstehenden dürfte das gleiche gelten.

Sollten Sie daran zweifeln, lesen Sie den Koran vollständig.

Dimitri Gales | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:40

die Wirklichkeit artikuliert. Ich kenne die Verhältnisse in Belgien weniger, dafür aber die in England und Frankreich. Die Phänomene und Ursachen sind identisch, insbesondere in Frankreich.
Man hat dort versucht, mit viel Geld und good will die Ghettoprobleme zu bekämpfen - umsonst, es gibt anscheinend keine Lösung. Das Problem legt in der dissonanten Konfrontation mit den grundverschiedenen Kulturen, Religionen, Rechtsauffassungen. Die Bourgeoisie in Frankeich hat die Ghettobildung mit Gleichgültigkeit quittiert, die politische Linke mit naiven, nahezu einfältigen Integrationsideen. Das Resultat sieht man heute.

Hermann Neumann | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:56

Unbemerkt??? Herr Engels, das meinen sie doch nicht im Ernst.
Die Geschehnisse werden doch vor allem den "Deutschen" bewusst verschwiegen, um nicht noch mehr Druck auf dem Flüchtlingskessel zu bekommen.
Die deutschen Medien wollen doch ein Überkochen der Volksseele vermeiden. Im Verschleiern und verwässern der Probleme sind die Öffentlich Rechten auf einem sehr hohen Niveau.
Die Wahrheit findet man in den Printmedien der Schweiz und Österreich, dem digitalen Zeitalter sei Dank und natürlich auch hin und wieder beim CICERO.

Wilhelm Maier | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:58

Ich glaube das alles noch schlimmer ist wie es dargestellt wurde.
Das ist „das Symptom einer allgemeine schwerwiegende Infektionskrankheit“, die sich schon ziemlich verbreitet hat.
Leider sind die EU-Staaten noch nicht in der Lage etwas zu unternehmen, da noch keine Lösung gefunden ist. Wird sie überhaupt gesucht? Ich meine eine (oder mehrere) Lösung?
Das ist doch ein Problem in der ganzen EU. Oder sucht da jeder bei sich?
Und wenn da kein effektives Gegenmittel in der nächsten Zeit gefunden wird, landet
alles (und auch EU) bei Pathologen. Leider.

Mathias Trostdorf | Mo., 4. Dezember 2017 - 14:03

Das findet ganz sicher nicht "unbemerkt von den deutschen Medien" statt sondern wird bewußt nicht thematisiert, weil man den Finger nicht in die Wunde legen will. Denn auch in Brüssel gibt es natürlich Viertel, in denen afrikanische oder arabische Clans Kontrolle übernommen haben und der Staat die Kontrolle verloren hat.
Damit das ist ja auch der Blick auf die angeblich alternativlose und natürlich "bereichernde" Zukunft in Deutschland. Traurig!

Ruth Müller | Mo., 4. Dezember 2017 - 15:06

Wenn alle Nicht-Staatsbürger, Geduldeten oder Untergetauchten (ich meine DIE -> mit einer politischen oder kriminellen Agenda (!)) an Ihre Ursprungsorte zurück reisen müssen wird automatisch Ruhe einkehren.
Wenn der Staat konsequent die bestehenden(!) Gesetze durchsetzt und präsent ist, wird sich das relativ schnell auch auf die sich in Lauerstellung befindlichen Milieus auswirken.
.

Jürgen Möller | Di., 5. Dezember 2017 - 07:50

Antwort auf von Ruth Müller

Recht und Ordnung wird ja idR von bestimmten Gruppen als Law and Order negativ belegt; und solange bei uns Täterschutz vor Opferschutz (Raub vor 6 Monaten, jetzt werden unscharfe Bilder veröffentlich) geht ....

Bernhard Jasper | Mo., 4. Dezember 2017 - 15:16

Antwort an Herrn Michaelis und Herrn Henning.

Es gibt zu diesem Thema wenig Beiträge, dabei ist die Lage dramatisch. Bisher wurde haushälterisch Konzentration (städtebauliche Verdichtung) gefordert, jedoch ohne neue Flächenausweisungen wird es nicht gehen (und der Landwirt verkauft nicht). Grund und Boden wird zum Spekulationsprodukt. In Deutschland sollen 860 000 Menschen ohne Wohnung sein. Und der Bedarf an Sozialwohnungen soll bei 5,6 Millionen Wohnungen liegen. Wir haben in Deutschland 20 000 Bauvorschriften und die niedrichste Eigentumsquote in der EU. Jedes Bundesland hat eigene Bauvorschriften.
Auch wenn ich persönlich davon nicht betroffen bin (ebenso meine erwachsenen Kinder nicht), so kann man sich vorstellen was durch derartige Entwicklungen geschehen wird. Setzt man diese konkreten Alltagprobleme der Menschen in Relation zu dem Geschwafel in Politik und Medien (auch EU-Politik), kann man sich ja nur noch abwenden von dieser Verlogenheit und Selbstbezogenheit.

Dennis Staudmann | Mo., 4. Dezember 2017 - 15:25

dass Deutschland noch 5 Minuten davor steht, dass genau diese Verhältnisse auch hier herrschen. Ähnliches findet man in Frankreich, Grossbritannien, Schweden etc. Die Katastrophe ist auch hier schon in greifbarer Nähe. Was tut man? Man gibt noch einmal Vollgas, beschimpft jeden, der davor warnt und erklärt den anderen, das sei eben "progressive Politik" und diese Zukunft sei ein alternativloses Naturgesetz. Eigentlich wäre es gar nicht so schwer. Nur wer sich selbstbewusst verhält, den werden andere respektieren. Was ich hier lese: "...der Heilige Nikolaus mittlerweile aus Angst vor Verletzung verschiedener Randgruppen ohne Kreuz dargestellt wird, Schulkantinen aber schon auf Halal-Essen umgestiegen sind...", ist genau das Gegenteil von Selbstbewusstsein. Das ist auch keine Toleranz sondern Schwäche und Unterwürfigkeit und schafft damit das Gefühl der Überlegenheit bei anderen. Das Ergebnis sind die hier beschriebenen Ereignisse in Belgien, die wir bald in ganz Westeuropa erleben.

Ruth Teibold-Wagner | Mo., 4. Dezember 2017 - 15:45

"Die Ereignisse, die es kurioserweise nur in den seltensten Fällen in die deutschen Medien geschafft haben,..."

Kurios ist das nicht. Es wird mit Absicht verschwiegen.

Die Wahrheit zu verschweigen ist eine Form des Lügens.

Ingo Kampf | Mo., 4. Dezember 2017 - 17:20

Ich befinde mich oft in Singapur! Dies ist eine Stadt mit Malayen, Chinesen, Indern, Indonesiern und ein paar Weißen. Die Leute leben friedlich mit einander, weil jeder, ausnahmslos jeder, der versucht sein Mütchen zu kühlen, Bekanntschaft mit der strikten Staatsmacht macht. Die Polizie ist gar nicht present, so haben die Einwohner von Singapur sich an das zivilisierte Wohlverhalten gewöhnt. Ein paar Linke behaupten immer, die Menschen wären dort nicht frei. In jedem Fall leben sie sicher! Man kann wählen: Aleppo oder Singapur. Einen Mittelweg wird es nicht geben. In Brüssel wurde viel zu lange zugeschaut. Auch bei uns kommen muslimische Minderheiten wegen mangelnder Bildung und anderem Kulturberständnis in diese Situation. Wehret den Anfängen!

Jacqueline Gafner | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:00

in einer Gesellschaft tut es das nur, wenn es eine gelebte Mehrheitskultur gibt, die es nicht nötig hat, Minderheiten an die Wand zu drücken, sondern ihnen gefahrlos klar umrissene Freiräume zugestehen kann, in denen sie ihre eigene Kultur nach Gutdünken leben können, soweit sie damit nicht gegen Regeln verstossen, die für ausnahmslos alle Mitglieder der Gesellschaft gelten. Was gar nicht geht, ist die Erwartung, dass sich die (relative) Mehrheit der (oder den) Minderheit(en) anzupassen hätte, und das nicht nur in Europa. Minderheitenschutz ja, Minderheitendiktat nein.

... ist mir zuwider. Ich will das nicht. Ich will weder Brüsseler Verhältnisse, noch Muezzin-Rufe, noch eine Merkeldiktatur wo es nur noch 3 Kasten gibt: Die Politiker mit ihren Beamten, den Unternehmern und den abhängig beschäftigten Lohnarbeiter mit Mietwohnung und ohne Aussicht auf Wohneigentum.

Mir gefällt das nicht. So schlimm wie es "oben" stinkt und läuft, so spiegelverkehrt läuft es "unten" in der Gesellschaft verkehrt.

Die Lösung sollte von den "Volksvertretern" kommen und nicht von lobbyhörigen Politikern. Ein Blick nach Ö. lohnt ... Nullzuwanderung, höhere Renten, höhere Löhne, weniger Stress untereinander.

Versager auf der obersten Leitungsebene sind fatal u. Merkel ist der Oberversager. Automatisch versagen alle anderen mit ... Polizei, Justiz, Schulwesen, Kommunen, Gutmenschen, regierungstreue Medien ...

Das Problem ist, das die Macht zu stark auf einen kleinsten Zirkel konzentriert ist. Mit Demokratie hat das nix zu tun.

Bernhard Jasper | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:25

Die ersten Konzepte gegen den Individualismus und gegen die Familie tauchen auf. In Zukunft werden wir in Wohngemeinschaften wohnen, um das Problem zu lösen. Wer mehr als 30 qm pro Person in Anspruch nimmt, zahlt dann eine Abgabe an das Kollektiv.

Auch architektur-typologisch gibt es Vorstellungen dazu, man spricht von „Community-Architektur“. Hoch lebe der Sozialismus im Bauen!
Spätestens wenn diese Vorstellungen Wirklichkeit werden, werde ich die Stadt verlassen.

Torsten Knecht | Di., 5. Dezember 2017 - 17:26

Antwort auf von Bernhard Jasper

... Die Familie war für die Konservativen (Parteien u. Menschen) einmal der Kern der Gesellschaft.

Heute?

Heute ist der Kern der Gesellschaft für die K. die WIRTSCHAFT. Und die will billige und flexible Arbeitnehmer. Und davon viel mehr als sie braucht damit die Löhne niedrig bleiben.

Ergebnis = Zuwanderung u. Freizügigkeit. Größter NL - Sektor in Europa u. Rückzug des Staates von bezahlbarem Wohnraum.

Die politische Wertigkeit ist asymmetrisch zum Interesse des Bürgers, ob mit oder ohne Familie. Diese Asymmetrie ist auch an der Vermögensverteilung zwischen Armen u. Reichen zu sehen.

Die "Mitte"-Wähler tragen eine Mitschuld wie es ist! Wer H4 Sch.... findet aber SPD wählt ist ebenso schräg wie Merkelwähler, die Steuerschlupflöcher nutzen u. die auf Kapitaleinkommen weniger Steuern zahlen als AN auf Arbeit u. durch PKV u. null AfA Vers-beiträge sich null an Integrationskosten der Zuwanderer beteiligen.

Der Riss durch die Gesellschaft besteht - auch ohne Ausl.!!!

Axel Kreissl | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:26

Ich empfehle das Buch von Papst Benedikt XVI. von 1997: Vom Wiederauffinden der Mitte.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 5. Dezember 2017 - 13:33

Antwort auf von Axel Kreissl

der auf ein gewaltiges Werk/Schaffen verweist.
Dem ich getrost anfügen darf, dass Papst Benedikt, wie auch sein Vorgänger und `Vater´ bei mir nie seelische oder geistliche Not auslöste, mich in nicht lösbare Gewissenskonflikte gebracht hätte, denn auch als Evangelische achtete und orientierte ich mich an ihren Worten.
Er arbeitete an deren Lösung.
Erfreulich, dass sich Papst Franziskus evtl. jetzt auch wieder stärker im Glauben bemüht.
Johannes Paul der II. und Papst Benedikt haben bei mir nicht selten Trauer um Entfernung von einer langen gemeinsamen Geschichte hervorgerufen.
Und bevor ich mich im Land des 30 jährigen Krieges um die Verbreitung des Islam kümmern würde, stünde auf meiner Agenda die Versöhnung zwischen Katholiken und Protestanten.

Sehr geehrte Frau Sehrt-Irrek,
da schließe ich mich an: Heilung durch Versöhnung zwischen Katholiken und Protestanten in Deutschland, in Europa und weltweit. Dann stimmt die Richtung wieder, aber bitte keine oberfaule menschengemachte Ökumene und noch weitere Schwächung durch den Islam. Die Versöhnung kann nur Gott selbst bewirken. Er alleine hat die Macht dazu und er ist eben diese Mitte.

Könnte sich der Papst ein-ordnen/zu-ordnen?
Ich hatte das Gefühl, dass Papst Benedikt auf dem Weg war über die Auslegung der Schriften.
Verständlich, dass ihm dann evtl. die Kraft fehlte auch noch `politisches´ Oberhaupt der katholischen Kirche zu sein.
Ob Papst Franziskus wächst an seiner Aufgabe, kann man evtl. an seiner Haltung seinem Vorgänger im Amt gegenüber feststellen, der von meiner Seite aus schon zu Lebzeiten getrost selig gesprochen werden darf.
Als ob wir das geistige und geistliche Mühen etwa verachten dürfen.
Man kann in Bernkastel-Kues Urlaub machen, man kann aber auch Nikolaus von Kues `begegnen´.

Ralf Ehrhardt | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:40

Sehr geehrter Herr Engels,

Ihr Eingangssatz "´Fast` unbemerkt von deutschen Medien..." müsste richtig lauten "´Gewollt` unbemerkt von deutschen Medien..." .

Aber natürlich ist dies keine Lügenpresse. Man hat`s eben, gemeinschaftlich über alle Presseleute in Brüssel hinweg, schlicht übersehen !

Kann ja mal passieren.

Armin Latell | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:56

Überall, in Europa, der EU und dem Rest der Welt, meinen die nicht gewählten (jedenfalls nicht vom Bürger) EU-Funktionäre mitmischen und die Welt zum Besseren bekehren zu müssen. Und was besser ist, bestimmen diese selbst. Wie wenig sie in der Realität der EU-Bürger leben, zeigt doch diese Situation ganz deutlich.Nicht einmal in ihrer nächsten Umgebung wollen sie erkennen, wie es außerhalb ihres Elfenbeinturmes aussieht, dabei könnten sie vor Ort sozusagen am lebenden Objekt die Auswirkung ihrer sog. Politik erfahren. Aber da würde die große Masse der Bürger erkennen, wie unfähig diese Wichtigtuer in Wirklichkeit sind. Ausserdem ist da kein Blumentopf zu gewinnen. Ausserdem zeigen die Zustände dort, dass das Zusammenleben umso weniger funktioniert, je mehr verschiedene Interessengruppen beteiligt sind. Aber das wird ja gerne als buntes Multikulti verklärt.

Paul Kuhn | Mo., 4. Dezember 2017 - 19:41

Im Artikel wird wieder Komplexität beschworen, doch sind es nicht ausschließlich muslimische Migranten? Chinesen bilden doch auch in aller Welt Ghettos, "kapseln" sich relativ ab, aber bleiben friedlich, nach außen höflich und halten die hiesigen Volkswirtschaften in Schwung. Wie sagte mal Schwennike himself in in einer Talkshow 2016 sinngemäß: "wir reden von Regionalisten vs Globalisten usw, aber wir gleichen Leuten, die über den Elefanten, der im Zimmer steht, nicht reden: den Islam als Ideologie.

Holger Stockinger | Mo., 4. Dezember 2017 - 20:35

ist zwar auch eine halbe Analyse, aber auch eine quasi ganze Analyse läßt die Frage, was soll daraus gefolgert werden, erst einmal offen.

Die deutsche "Medienlandschaft" hat den Journalisten von einem "Berichterstatter" zu einem "Meinungsmacher" werden lassen mit der Zielrichtung, unerwünschte Tatsachen oder nicht politisch korrekte Meinungen entweder zu verschweigen oder zweitere "mundtot" zu machen, wie es fast jede "Talk-Show-Veranstaltung" beweist.

Das "Lösen" eines Problemes kann jedoch niemals gelingen, wenn aus -zig Interessensblicken ein "Großproblem" zu mutliplen Einzelproblemen wird, in der jeder "Betrachter" sich im Recht wähnt.

Günther Schulz | Mo., 4. Dezember 2017 - 20:38

Aus medizinischer Sicht würde man konstatieren und die Diagnose ausgeben, dass der europäische Organismus von Krebs bereits im fortgeschrittenen Stadium befallen ist. Egal, welches Organ ( europ. Städte) man betrachtet, Metastasen haben sich bereits überall gebildet. Es bleibt abzuwarten, welches Organ als erstes seine Funktion einstellt und die EU dem Ende zuführt weil keine Therapie mehr hilft.

Edgar J. Jung | Mo., 4. Dezember 2017 - 20:56

Tja, werter Herr Professor Engels, als der schmerzfrei konservative Anhänger Oswald Spenglers, der sie sind, wissen Sie ja durchaus, wie man ein Brüssel in den Griff bekommt. Nur schreiben können Sie es im Moment noch nicht, weil die nicht de jure aber de facto bestehenden Denkverbote (oder Nichtveröffentlichungsgebote) der scheiternden Gegenwart noch nicht weit genug aufgeweicht sind. Somit bleibt der Leser aufgerufen, sich die Frage, wie man ein Brüssel, Paris, London,in die Spur zurückbekommt, selbst zu beantworten. Hat auch was für sich.

Andreas Ulbrich | Mo., 4. Dezember 2017 - 22:10

Man kann es auch so sagen: Die Randale wird von Leuten veranstaltet, die woanders besser aufgehoben wären. Z.B. in Marokko.

Holger Stockinger | Mo., 4. Dezember 2017 - 22:59

Das MERKEL-Credo einer vollkommenen Willkommenskultur, die sie 2015 propagierte, scheitert nicht an LINKEN oder AUTONOMEN, sondern an der Selbstherrlichkeit einer Möchtegernprophetin mit Graduation in Moskau als DOKTOR der Physik: Wer Physik als Teil eines mächtigen Propaganda-Schlachtapparates betrachtet, kann weder Schulz noch Merkel vorwerfen, sie hätten die "Wähler" getäuscht - schließlich ist SCHWARZROT wieder an der MACHT

Holger Stockinger | Mo., 4. Dezember 2017 - 23:08

Frau Bundeskanzler: "Haben Sie vielleicht im Dunklen mit Martin von der SPD heimlich Knutschküsse geübt?"

Hans Dampf | Di., 5. Dezember 2017 - 00:17

Belgien ist an sich ein Kunstprodukt wie eben auch die EU.
Es ist ein Spielball fremder bzw. isolierter Interessen. Im frühen 19. Jh. von Großbritannien gegründet, um die Schelde-Mündung für den eigenen Handel freizuhalten und ein Fuß im Kontinent zu haben.
Farage nannte Belgien im EU-Parlament denn auch treffen "pretty much a non-state", der durch seinen Proporz und seine Nicht-Identität auch seine politischen Prozesse gelähmt habe.
Lähmung ist auch das Wort, mit dem Merkels Kanzlerschaft in die Geschichtsbücher eingehen wird.
An uns liegt es noch, in welcher Sprache und Schrift das geschehen wird.

Gruber Maximilian | Di., 5. Dezember 2017 - 08:25

Bei allen Debatten wird vergessen, daß es keinen Euro-Islam gibt. Die Religion ist der Acker, auf dem die Saat fällt und der Acker der Gewalt ist gut bestellt.

Holger Stockinger | Di., 5. Dezember 2017 - 09:10

untereinander könnte außer Mitschnitten MAASvoller Geheimdienste durchaus lustiger sein.

Handkes "Publikumsbeschimpfung" ist aber ebenso köstlich wie Thomas Bernhards "Theaterdirektor" ...

Thomas Kuhn | Di., 5. Dezember 2017 - 12:09

die Bilder aus Brüssel sind doch nur die unwiederufbaren Vorboten der gesamteuropäischen urbanen Entwicklung.

Europa hat sich nun selbst eine ethnisch sauber abzugrenzende Unterschicht herangezogen, die sich ohne ausreichende Bildung und fremd der europäischen Kultur als ungerecht abgewertet fühlt und rebelliert.
Das ist das bereits vorhandenen Bild und das allgemeines Schicksal der westlichen Welt. Was in Medien immer noch mit "Rassismus" der verängstigten Europäer abgetan wird, ist der gut verständlicher Chauvinismus der heimischen Bevölkerung gegenüber ungebildeten alimentierten Armutseinwanderern , die Ihrerseits aus bereits erfahren Abwertung, die Alternative in einen Parallelwelt mit archaischem Brauchtum suchen.
Der Mut fehlt ,Leitplanken zu setzten und Bildungszwang zu verordnen.
Deutschland hat durch seinem "Schuldmythos" keinerlei Möglichkeit hier maßvoll zu reagieren

Wurian Reinhold | Di., 5. Dezember 2017 - 12:11

Und ausgerechnet Belgien, in sich total zerstritten, durch den Wasserkopf der EU voellig verfilzt und, durch unbegrenzt - unkontrollierte "nur alle herein Zuwanderungspolitik" sich bereits im freien Fall befindliche Land soll das Herzland Europas ( gemeint duerfte wohl die "WERTEGEMEINSCHAFT")sein? Na hoffentlich nicht!

Guido Schilling | Di., 5. Dezember 2017 - 19:36

Es gibt kein versöhnendes kulturelles Leitbild. Tag und Nacht können nie gleichzeitig da sein. Es gibt aber die Mischform der Dämmerung. Das sind die wenigen die sich der Kultur in die sie einwandern anpassen. Das wird aber immer einen Minderheit bleiben.

Markus Wander | Di., 5. Dezember 2017 - 21:07

Was immer ein "europäisches Herzland" sein soll, möchte ich jedenfalls erstens bezweifeln, dass ausgerechnet das auseinanderfallende Belgien ein solches sein könnte und zweitens und weitergehend es ein solches überhaupt geben könnte.

Dirk Badtke | Mo., 11. Dezember 2017 - 02:24

mit Endrechtgläubigenpamphleten (die die nicht mal selber lesen können) schaffen Probleme, wer hätte das gedacht? Ein Blick in die Herkunftsländer genügt. Und noch dümmere Figuren holen die ins Land, haben wir wieder eine Art SA in den Straßen, nur dümmer und diesmal heißt der Führer Pott. Wer hätte das nur gedacht, wirklich schwierige Zusammenhänge? Dirk Badtke

Waldemar Wolkenbruch | Sa., 14. September 2019 - 00:46

Dies Buch von der Autorengruppe um Herrn Engels konnte mir spontan Hoffnung einflößen, nachdem ich seit 35 Jahren Deutschland mit Karthago zwischen zwei verlorenen Kriegen und der am grünen Tisch beschlossenen Zerstörung vergleiche (wirtschaftlich stark, militärisch machtlos).

Aber wahrscheinlicher als eine gesamteuropäische Goldene Zeit unter einem Augustus erscheint es mir doch, getrennte Schicksale Ost- und Westeuropas anzunehmen: Während Westeuropas Untergang sich von dem des weströmischen Reiches nur darin unterscheidet, dass eine faustische Seele selbst das noch als "Fortschritt" begrüßt, hält sich Osteuropa in einem ebenso naiven wie effizienten Konservativsein noch länger.