Seehofer und die Führungsmannschaft
Männerpyramide mit ungesundem BMI / Heimatministerium

La Mannschaft - Schiefe Männerpyramide mit ungesundem BMI

Das Mannschaftsbild aus dem Heimatministerium von Horst Seehofer wurde innerhalb weniger Stunden zur Medienikone. In einer kurzen Stilkritik äußert sich nun Modeblogger Carl Jakob Haupt zur Aufregung der Woche

Autoreninfo

Carl Jakob Haupt führt gemeinsam mit David Kurt Karl Roth das Dandy-Diary-Blog.

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„Was sehen wir also auf diesem ikonischen Bild des neuen Innenministeriums (BMI), das ja ein Heimatministerium sein soll:

Wir sehen neun alte Männer in mittel- bis dunkelgrauen Anzügen. Nicht ganz aber zumindest so ein bisschen wurden sie der Größe nach, einer Pyramide gleich, aufgestellt. Und während sich ganz Deutschland_in aufregt über die rein männliche Aufstellung dieses eh nie sonderlich sympathisch gewesenen Ministeriums, frage ich mich vor allem eines: Was für ein Tier muss der Mann zwei Plätze rechts von Heimatminister Seehofer* sein?

Wer den Schrank Seehofer schon einmal mit eingezogenem Kopf in ein normal großes Flugzeug hat steigen sehen, muss es spätestens hier mit der Angst zu tun bekommen. Dass hierbei keine Frau mitmachen will, könnte man gut verstehen, wenn sie denn die Wahl hätte.

In der Modewelt steht BMI übrigens vor allem für Body Mass Index und der ist auf diesem Bild mindestens genauso traditionell und ungesund, wie das Frauenbild.

*Anmerkung der Redaktion: Hierbei handelt es sich um den seit 2013 amtierenden Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Günter Krings.

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Steffen Gerhard Wiegand | Do., 29. März 2018 - 17:52

In unseren Tagen scheinen den meisten Zeitgenossen vor allem Äußerlichkeiten wichtig, zudem, wie es zwischen den Beinen der Menschen, nicht, wie es in deren Kopf aussieht. Wen interessiert es denn, wie die Leute dastehen? Sollen das Models werden? Ist der modische Schnitt der Anzüge maßgebend? Wenn man manche "Aufreger" so sieht, ist es kein Wunder, dass Deutschland sich "abschafft"...

Reiner Gehret | Do., 29. März 2018 - 19:41

Man könnte auch die Frage stellen, ob nicht möglicherweise die vertraute telegene Hochglanzpräsentation oberflächlicher Politikevents - zumindest vorübergehend - ein ganz klein wenig beiseite treten muss, wenn es darum geht, angestaute Probleme zu bearbeiten. Immerhin stehen sie nicht im Blaumann da.

Ines Schulteh | Do., 29. März 2018 - 19:56

'Ach wärst Du doch bei Deinem Blog geblieben,' möchte man dem Autor zurufen. Das "Tier" und der "Schrank" (laufen diese Attribute nicht schon unter Hetze?) verbieten sich bei einer seriösen Beschreibung und würden keinesfalls bei einer Frau geduldet. Als Geschäftsfrau in der Modebranche hätte ich wohl mit Umsatzeinbußen zu rechnen, würde ich mich so über einen Kunden äußern. Das Foto stellt gepflegte Herren dar! Der Autor stört sich an den Anzügen. Was meint er, müssten einem Heimatministerium Jägerhütchen und Trachtenjanker, oder eher Seemannsmütze und Streifenshirt angemessen sein?

martin falter | Do., 29. März 2018 - 20:53

wenn nur Frauen abgebildet werden... auf Treffen der Frauen CDU SPD und Fernsehsendungen usw. usw.... ist das ganz immer in Ordnung. Ich bin für mehr normale- nicht nur Models - Männer in den öffentlichen Medien.

Jutta Wölk | Fr., 30. März 2018 - 08:35

Endlich mal eine Herrenmannschaft und nicht dumme Quotenfrauen darunter! Was sie tragen ist mir egal,die Leistungen kommen aus den Köpfen!
Jutta Wölk

Christian Dörr | Fr., 30. März 2018 - 09:28

Ich sehe auf dem Bild weder überwiegend dicke noch alte Männer. Scheinbar hat Seehofer mit seinen kritischen Aussagen den Nerv der Linken getroffen. @ Horst: viel Feind viel Ehr ?

Mathias Trostdorf | Fr., 30. März 2018 - 10:33

Jetzt aber auch noch mal so einen nahezu fantastischen Zehnzeiler über den Stil unserer ehrenwerten BundeskanzlerIn und ihren BMI im Verhältnis zu den Falten in ihrem Jacket. Oder ihrem Verhältnis zu den renitenten Ostdeutschen! (Afd!!!)

Christa Wallau | Fr., 30. März 2018 - 11:07

Für mich kann ein Politiker/eine Politikerin aussehen, wie er/sie will, und mir ist es gleichgültig, ob Männer oder Frauen regieren. Von Quoten halte ich gar nichts. Auf Verstand und Charakter kommt es an!

Die Fokussierung auf Themen wie Aussehen, Kleidung, allgemein ansprechendes Reden u. Gehabe sowie Eloquenz haben nur dazu geführt, daß eine Präferenz für Menschen in der Politik (und anderswo!) erfolgte, durch die mit ziemlicher Sicherheit vielen klügeren, vernünftigeren Leuten der Weg in die entscheidenden Funktionen versperrt wurde, weil sie eben n i c h t "gut rüberkamen".
Diese Tatsache hat über Jahrzehnte bereits übelste Folgen für das Schicksal unseres Landes gehabt u. wird es weiter haben.
Offenbar fühlen sich jedoch die meisten Bürger gut dabei, wenn sie Nebensächlichkeiten den Vorrang vor dem eigentlich Wichtigen geben. Dies ist wohl so, weil sie selber von Lappalien mehr Ahnung haben als von Politik, Soziologie, Recht, Geschichte usw.
Kurz: Weil sie ungebildet sind.

Brigitte Tielert | Fr., 30. März 2018 - 13:15

Wer hat denn nur dieses Foto geknipst? Ein heimlicher Mitarbeiter der heute-Show? Nur unter solchem Vorzeichen wäre es voll gelungen. Die Überbewertung von Äußerlichkeiten im Zeitalter des Narzissmus (Facebook, Mode/l-Wahn) und allgegenwärtiger Show kann wahrlich nicht mehr dem Frauenanteil in der Politik angelastet werden. Ich halte es auch nicht für einen gesellschaftlichen Fortschritt, wenn Männer jetzt nach ähnlich hohlem Maßstab bewertet werden, wie es für Frauen gang und gäbe ist, von der entsprechend abwertenden Sprache ganz zu schweigen ("Tier"). Leider steht das Lamento über Frauen, die lieber reden statt zu handeln und den Männern außerdem mit ihrem gefühligen Getue das Handeln vermasseln m.M.n. auf derselben Stufe wie diese "Stilkritik": Es geht nicht darum, wie jemand aussieht, sondern darum, was jemand leistet, jemand = m/w, egal. Aussehen: auch egal. Fotograf (generisches Maskulinum): nicht egal. Er hat auf Aussehen und Wirkung zu achten. Hat er nicht getan. Feuern!

Bernhard Ress | Fr., 30. März 2018 - 18:34

Da ist er wieder, der linke Gutmensch. „Tier“ - so darf man nur einen heterosexuellen, weissen Mann nennen (bei AfD Mitgliedern wären auch lesbische Frauen erlaubt).
Welch Geschrei und Empörung würde angestimmt, wäre das“Tier“ gar ein Mensch dunkler Hautfarbe ...

Jörg Rudnitzki-Löwenberg | Sa., 31. März 2018 - 12:02

Ja in der Tat sind schon seit längerer Zeit kompetente "weisse", deutsche hetero Männer in der Politik MEGA out. Dank Alice Schwarzer und Katrin Göring, aber auch Laschet und vor allem ihrer Scheinheiligkeit Frau Leyen.

Alexander Rostert | Mi., 4. April 2018 - 12:54

Man möchte der Mehrzahl der Herren raten, mal wieder einen Ausflug in die nächstgelegene Konfektionsabteilung zu wagen, oder besser noch zu einem Anzugschneider, schließlich nehmen wir fast alle mit dem Alter an Weisheit ebenso zu wie an Leibesfülle. Ansonsten keine Einwände.

Willi Mathes | Mi., 4. April 2018 - 17:19

Eher wohl, ungesunde Männerpyramide und schiefem BMI !

Women first !

Freundliche grüsse