- Punkt für Putin
Es ist keine zwei Jahre her, da bezeichnete der damalige US-Präsident Barack Obama Russland herablassend als eine „Regionalmacht“. Inzwischen gilt Obamas Amtsnachfolger Donald Trump als Wladimir Putins Marionette im Weißen Haus. Dem Anführer einer Regionalmacht wäre es demnach gelungen, durch das Verbreiten von Falschmeldungen und durch die Weitergabe gehackter Dokumente einen Mann seines Vertrauens an die Spitze der einzigen Weltmacht zu hieven. Wobei der Begriff Weltmacht ja ein bisschen übertrieben klingt angesichts der Vorstellung, dass eine Regionalmacht mit ein paar Computertricks und Fake News über die politische Zukunft der Vereinigten Staaten bestimmen kann – eines Landes also, dass zweifelsfrei über die stärksten Ressourcen in der Informationstechnologie und über die einflussreichsten Nachrichtensender der Welt verfügt.
Der Vertrauensverlust
Aber inzwischen erscheint fast alles möglich, und es sind sogar die US-Geheimdienste selbst, die in ihrem Bericht über Russlands angebliche Beeinflussung der amerikanischen Präsidentschaftswahlen diese Sichtweise bestärken. Die Frage ist nur, ob sich CIA, FBI und NSA damit nicht erst recht als Putins nützliche Idioten erweisen. Dass der Regionalmachtchef aus Moskau ein Interesse daran hat, den USA zu schaden, ist ziemlich sicher. Dass Trump ohne Hilfe aus Russland niemals Präsident geworden wäre, schon weit weniger. Denn die geleakten „Enthüllungen“ über das Nationalkomitee der US-Demokraten und über die Intrigen gegen den demokratischen Kandidaten Bernie Sanders dürften kaum einen Hillary-Anhänger in die Arme von Donald Trump getrieben haben.
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