Freizügigkeit in der EU: Keine Zölle, keine Grenzen / Illustration: Martin Haake
Freizügigkeit in der EU: Keine Zölle, keine Grenzen / Illustration: Martin Haake

Ein Plädoyer für Europa - „Die europäische Integration hat unser Leben bereichert“

Reisefreiheit, Arbeitnehmerfreizügigkeit, Auslandsstudium: Die Integration hat unser Leben erheblich leichter gemacht. Günter Verheugen über die Annehmlichkeiten Europas

Autoreninfo

Günter Verheugen ist SPD-Politiker. Er war in der Kommission Barroso I Vizepräsident der Europäischen Kommission und als EU-Kommissar zuständig für Unternehmen und Industrie. Nach seinem Rückzug aus der Europapolitik ist Verheugen Honorarprofessor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt.

So erreichen Sie Günter Verheugen:

Eine Lobeshymne auf Europa? Das mag in Zeiten des Brexit anachronistisch anmuten. Aber gerade jetzt braucht es Europäer, die daran erinnern, was diesen Kontinent lebenswert macht und warum wir die Europäische Union brauchen. Bereits vor zwei Jahren veröffentlichte Cicero in seinem Jubiläumstitel die leidenschaftlichen Plädoyers zehn namhafter Autoren. Diese Texte aus unserem Archiv möchten wir in den kommenden zwei Wochen mit Ihnen teilen.
Für den neunten Teil unserer Europareihe schreibt der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen über die Benutzerfreundlichkeit Europas.

Wer früher in Europa eine Reise tat, hatte eine Menge zu erzählen – und nicht nur Erhebendes. Es gab lästige Grenzprozeduren, den Geldumtausch und vieles mehr. Da war die Sprachbarriere noch das kleinste Hindernis, wenn man einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz im Ausland suchte, jenseits der Grenze ein Unternehmen gründen wollte, eine Ware, die von Land zu Land unterschiedliche Sicherheits- und Qualitätsstandards erfüllen musste, verkaufen oder gar eine Dienstleistung grenzüberschreitend erbringen wollte.

Die EU ist nicht vom Himmel gefallen


Für die EU ist dies Vergangenheit, und kein vernünftiger Mensch würde sich diese Zeiten zurückwünschen. Aber was wir heute als unser gutes Recht ansehen, ist nicht vom Himmel gefallen. All das ist Ergebnis der Politik der europäischen Integration. Doch sosehr sie unser Leben im Einzelnen auch erleichtert und bereichert, die heutige Integrationsdebatte ist nicht voll flammender Begeisterung. Sie ist nüchtern und oft auch mit allerhand Verdruss und Verständnislosigkeit beladen. Dabei sind es nicht ihre großen politischen Ziele, die die Misstöne begründen. Sondern es ist der europäische Alltag. Da gibt es berechtigte Kritik an Unvollkommenheiten und Fehlern, aber auch Kritik, die sich auf Vorurteile und Nichtwissen gründet.

Keine krummen Gurken


Wer ein Auto kauft, verlässt sich darauf, dass alles funktioniert, vom Lenkrad bis zur Bremse. Früher hätte der deutsche Gesetzgeber dafür gesorgt. Heute tut es die EU – und niemanden stört es. Wenn aber die EU nationale oder internationale Regeln zu Handelsklassen übernimmt, ist plötzlich das Geschrei groß, und die EU gilt als Regulierungstrottel, dem nichts Sinnvolleres eingefallen ist, als sich etwa über krumme Gurken Gedanken zu machen. Seit 2009 tut sie das nicht mehr, was dazu geführt hat, dass die Gurkenkrümmung 2011 wieder dort geregelt wurde, wo sie herkam: bei der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa – übrigens mit aktiver deutscher Beteiligung.

Dennoch scheinen die europäischen Handelsklassenregeln, die Qualitätsstandards festlegen, Menschen sehr wichtig zu sein, denn sonst würden sich heute nicht so viele geradezu panisch darum sorgen, dass die europäischen Gesundheits- und Qualitätsstandards bei Lebensmitteln auf dem Altar der transatlantischen Verhandlungen geopfert werden könnten – auch wenn dies überhaupt nicht zur Disposition steht.

Oder nehmen wir den Euro, der in Deutschland auch deshalb einen schweren Start hatte, weil wir im Gegensatz zu anderen Ländern die doppelte Preisauszeichnung (in DM und Euro) von 1999 an für überflüssig hielten – mit dem Ergebnis, dass der Euro als „Teuro“ empfunden wurde. Es hat lange gedauert, bis auch wir begriffen, welch ein Segen der Euro für uns ist.

Nicht der Geldbeutel regiert die Integration


Reisefreiheit, Arbeitnehmerfreizügigkeit, die Möglichkeit, woanders zu studieren, sind europäischer Alltag. Millionen Deutsche nutzen das gern. Aber wenn andere Völker das Gleiche tun, finden sich bei uns immer Leute, die nahezu hysterisch reagieren – man denke an die Diskussion um die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänen und Bulgaren. Da zeigte sich, dass eine grundlegende Frage der Integration noch nicht völlig verstanden wird. Nicht der Geldbeutel regiert die Integration, sondern die Gleichheit aller Staaten: bei den Pflichten, bei den Rechten.

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Barbara Kröger | Di., 19. Juli 2016 - 10:49

Herr Verheugen, Sie idealisieren die EU und Sie wissen das genau! Niemand in Europa ist gegen Europa! Wir alle sind stolz auf unser unterschiedlichen Kulturen, Traditionen und auch Sprachen! Und eben diese Unterschiedlichkeit und Vielfalt wollen wir in Europa erhalten!

Was ich nicht will, ist ein autoritär geführter Zentralstaat, ohne demokratische Legitimierung.

Was ich nicht will, sind politische Entscheidungen,
die die Bedürfnissen und den Willen der Menschen Europas ignorieren, bzw. bewusst diffamieren!

Bernhard Keim | Di., 19. Juli 2016 - 17:26

Antwort auf von Barbara Kröger

Wenn hundert Menschen sich gegenseitig in irgendeinem Unsinn bestärken, wird dieser doch nicht wahr. Zu diesem Unsinn rechne ich die Autorität der EU, unter der angeblich alle so furchtbar leiden. Bittet man um konkrete Beispiele, wird es rasch ruhig.
Etliche scheinen jedoch ein Problem damit zu haben, dass Regeln z.B. zum Konsumentenschutz europaeinheitlich geregelt werden und nicht auf nationaler Ebene. Warum eigentlich? Letztlich läuft es auf dasselbe hinaus. Angesichts der Vielzahl von Freiheiten, die uns die EU verschafft hat, verstehe ich dieses ewige Wehklagen (Oi, oi, oi, oi....) nicht. Wer vom Zustand der Anarchie träumt, wird mit jedem Gesetz sein Problem haben. Aber das hat nix mit der EU zu tun.

Dimitri Gales | Di., 19. Juli 2016 - 10:55

"Nicht der Geldbeutel......die Gleichheit aller Staaten"
Das sind ja eben einige der Fundamentalprobleme, die die sogenannte "construction européenne" bremsen und gar in Frage stellen.
Der Geldbeutel regiert Europa. Worum geht es bei Divergenzen? Um Geld, um Verteilung, nichts weiter. Fragen Sie mal die Südeuropäer, etwa die Griechen. Oder meinen Sie, die osteuropäischen Staaten wären aus Europa-Idealismus der EU und der Euro-Zone beigetreten? Doch wohl nicht. Europa ist Wirtschaft, eine Art Freihandelszone mit Aufenthaltsfreizügigkeit; die ältere Bezeichnung "Europäische Wirtschafts-gemeinschaft" war treffender und ehrlicher.
Die "Gleichheit aller Staaten" ist pure Illusion. Die Mitgliedsländer der EU sind zu unterschiedlich und sie sollen, das ist meine Sorge, ihre Identität und Autonomie bewahren und sich nicht von einem Wirtschafts-Hegemon beherrschen lassen; Sie wissen wohl, wen ich damit meine.

Schabert Albert | Di., 19. Juli 2016 - 11:04

Europäische Integration bedeutet die Vereinheitlichung in Wirtschaft und Politik.Mir erscheint aber, dass die wirtschaftliche vor der politschen erfolgen muss.Gerade die wirtschftliche funktioniert nicht,was Herr Verheugen in seinem Geldbeutel nicht merkt.Die Preise für Waren wurden angeglichen,aber die Löhne sind höchst unterschiedlich.Die Hoffnungen auf wirtschaftlichen Aufschwung der ärmeren EU Staaten haben sich nicht erfüllt.Programme gegen die Arbeitslosigkeit laufen ins Leere,weil deren Wirtschaft nicht konkurenzfähig ist.Selbst in der BRD haben Sozialabbau durch Schröder und hemungsloser Kapitalismus (Unternehmen treten aus Tarivverbänden aus) die Einkommen vieler geschmälert.Für mich gibt es keinen Grund zum Jubeln.
Albert Schabert

Wer Waren in den Verkehr bringt ist darauf angewiesen, dass diese möglichst frei zirkulieren können. Wenn eine Gemeinde etwas beschließt kann es ihr doch egal sein, ob der Gemeinderat von Alicante sich anders entscheidet.
Gerade das Beispiel Schweiz lehrt doch, dass es nur sehr wenige Regeln gibt, die zwingend auf EU-Ebene geregelt werden müssen. Der Rest fällt dem Subsidiaritätsprinzip anheim. Aber es ist nicht nur eine absurde Illusion, sondern schlechterdings nicht machbar, dass für Belange vor Ort überall die gleichen Regeln zu gelten hätten.

Dirk Nowotsch | Di., 19. Juli 2016 - 11:04

Diese Absatzüberschrift und der Text darunter, stehen im Krassen Widerspruch! Ist es doch der leere Geldbeutel, der Rumänen, Bulgaren und die restliche Bevölkerung des Balkans hier her treibt! Ist es doch die Politik, die meinen Geldbeute abschneidet und den Herrschaften gibt! Das zauber Wort heißt Umverteilung! Ich glaube unsere qualitäts-Journalisten würden nicht immer so liberal daher kommen, wenn hunderttausende qualitäts-Journalisten, aus Rumänien, Bulgarien und den restlichen "Osten" der EU, kommen würden. Wenn ihre Löhne durch das Überangebot kaputt "gebombt" würde. Wenn sie gar ihren Job verlieren würden, weil 20 Rumänen für die Hälfte ihres Lohnes, die 20 fache Menge Text erzeugen. Wenn mich das alles nicht betrifft kann ich mir natürlich auch so eine Haltung leisten! Menschen die ihr Leben lang hier gearbeitet haben, bekommen keine Sozialleistung (weil verheiratet), andere haben nie etwas eingezahlt und bekommen Leistungen ohne Ende, oft betrügen sie dann noch den Staat!

Adam Müller | Di., 19. Juli 2016 - 11:05

"Da zeigte sich, dass eine grundlegende Frage der Integration noch nicht völlig verstanden wird."

Das ist er wieder, der dumme Bürger: Globalisierung, versteht er nicht, europäische Integration, versteht er nicht, Gurkenkrümmung, versteht er nicht, unkontrollierte Masseneinwanderung, versteht er nicht, Euro-Rettungspolitik, versteht er nicht, TTIP, versteht er nicht.

Wie schaffen es die ganzen EU-Bürokraten nur, diesen verstandslosen Bürger auszuhalten?

wir brauchen einen neuen EU Bürger. Der so etwas wie den Erdogan bestens findet und Mutti gleich mit. Der 80 h Woche als normal anschaut und Hungerlöhne lobend erwähnt. Und das alles nicht für einen EU Pensionär mit 12.000.-€uronen im Monat und die EU Eliten ah lah Junker und Co.

Ich danke Ihnen für diesen Kommentar. Ich wünschte ich hätte ihn geschrieben!

Petra Wilhelmi | Di., 19. Juli 2016 - 11:07

Also mein Leben wurde nicht angenehmer. Wieso auch? Die große Mehrheit studiert nicht im Ausland und eine noch größere Mehrheit eröffnet keine Unternehmen in der EU. Das bissel Geld umtauschen. Na, dass ist doch nicht das Problem. Und vergessen wir nicht, die EU ist NICHT Europa. Und der Euro ist NICHT gleich die EU. Und Schengen ist ebensowenig gleich EU und Europa schon gar nicht. Bitte nicht das Thema so verflachen und - obwohl das heute Gang und Gäbe ist - zu relativieren.

Arndt Reichstätter | Di., 19. Juli 2016 - 11:16

1) Die einzelnen Nationalstaaten, aus denen die EU besteht, haben teilweise, z.B. in Deutschland, 70% Steuern und 50% Staatsquote. Die EU hat dies angereichert mit 100.000 Seiten umfassenden Gesetzen. Hier auch nur annähernd von wirtschaftlicher "Freizügigkeit" zu sprechen ist ökonomisch sehr fantasievoll.

2) Wenn sich die europäischen Bürokraten um sinnvolle "Grenzüberschreitung" bemühen, wieso missachten sie dann fortlaufen Grenzen in Nordafrika und dem Nahen Osten?

3) Während einer kritisch beäugten Flüchtlingskrise von "lästigen Grenzprozeduren" zu sprechen, könnte sich als ein elitäres Eigentor erweisen.

4) Die Argumentation für eine staatliche EURO-Währung eines ehemaligen Bürokraten und heutigen Professors an einer staatlichen Uni ist wenig überraschend. Erstaunlich hingegen ist das Ausbleiben des Hinweises eines "Experten" auf das inflationäre Teilreservesystem als Ursache der Finanzkrise. Im 19 Jhd. gab es unter einem Goldstandard mehr Wachstum bei weniger Krisen.

Frank Reimann | Di., 19. Juli 2016 - 11:17

Nichts von dem, was in diesem Artikel steht ist im realen Leben nachvollziehbar. Wenn man als "Normalsterblicher" seinen Alltag vor und nach der Zwangseuropäisierung vergleicht, muss man unweigerlich zu einem vernichtenden Urteil kommen. Verheugen tritt hier in die Öffentlichkeit wie ein ideologisch völlig verblendeter Scientology-Prediger. Sein verbrämter Blick und seine euphemistische Darstellung jedoch locken heute keinen Bürger mehr hinter dem Ofen hervor. Die Umfragewerte für die etablierten Parteien des Establishments sind weiterhin im freien Fall, ebenso wie deren Mitgliederzahlen - how come?
Die EU der Eliten ist längst am Ende, das werden auch die letzten Spinner und Träumer irgendwann begreifen! Dem nationalen politischen Lügen- und Betrügenkombinat noch ein Hauptquartier in Brüssel voranzustellen war ohnehin ein übler Fauxpas unserer "Despokraten"!

Ihr Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf! Und was die Vorteile in dieser Lobhudelei betrifft, es ist nicht das Resultat der EU. Ein Freund meines Mannes ging bereits in den 60er Jahren nach Deutschland um zu arbeiten (Ich bin Österreicherin)und viele andere Österreicher . Wir sind in den 60er, 70er und 80er Jahren duch ganz Europa gereist, bis Island und auch problemlos in die USA. Eingekauft haben wir auch in Bayern, kein Problem - weit genug weg von der Grenze sogar ohne Zoll bis 1.000,. Schilling pro Person. Und 1960 war ich als Studentin in Belgien , Anvers und habe 2 Monate in einer Bank volontiert. Grenzkontrollen gibt es auch wieder zwischen Salzburg und Bayern......Herr Verheugen zählte nur Vorteile auf - die nicht alle so neu sind - für die Aufzählung der Nachteile hätte der Platz nicht gereicht.

Gerdi Franke | Di., 19. Juli 2016 - 11:34

Günter Verheugen - einer der letzten Europa-Träumer. So wie es einmal gegründet wurde ist es leider nie geworden, dieses Europa. Brüssel hat seine Ziele verfehlt. Inzwischen haben wir doch nur Probleme mit dem was aus Brüssel kommt. Der Euro kippelt, die Banken wackeln, die persönlichen Rücklagen gehen flöten. Die EU wird doch richtigerweise nur noch nach Kosten und Ertrag bewertet. Die Kleinigkeiten der "Bereicherung" sind doch nicht mit den von der EU verursachten Problemen gleizusetzen.

Georg Dallmann | Di., 19. Juli 2016 - 11:35

In der THEORIE hat er - natürlich - Recht, der ehemalige Kommissar.
Selbstverständlich sind die angeführten "Errungenschaften" wie AN-Freizügigkeit, Reisefreiheit, etc.....nichts, wogen irgendein - auch nur halbwegs vernünftiger - Europäer etwas einzuwenden hätte.
Aber - wie so oft - spiegelt dieser "euphorisch-romantisierende Politiker-Sprech" die traurige Realität im wesentlichen nicht ansatzweise wider.
Man denke nur an das vollkommen VERKORKSTE Konstrukt namens EURO, welches zu einer immer tieferen SPALTUN G der Staaten führt, anstatt zu einem "Zusammenwachsen".
Für NORMALE und noch mehr für die ARMEN Menschen in Europa ist der Euro SEHR WOHL ein TEURO. Dies in Abrede zu stellen ist leicht, wenn man 20 T Euro oder mehr verdient wie Herr Verheugen. Vielleicht sollte er mal mit Rentnern und Arbeitslosen und "prekär Bediensteten" reden?
Man denke weiter an nicht geschützte Aussengrenzen und an die desaströse Flüchltings-"Politik". INTEGRATION ist in diesem Lichte ein großes Wort

in den Europäischen Staaten nicht nur in der EU konnte schon immer Jeder und JEDE studieren, wenn er wollte und auch Reisen war kein Problem. Ja sogar Immobilien kaufen ging vor der EU wesentlich einfacher ohne den von Brüssel verortneten Bürokratenverein. Nun ja in Finnland verkaufen kostet einmal eben 35% Steuer und nach dem Tod ist die Immobilie in Frankreich halt weg und nicht den Erben. Auch heute noch. Aber 50% Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa gab es nicht und Billiglöhner im Norden. Und die Frage kann keiner beantworten was positiv geworden ist zwischen EWG und jetziger EU nur mit Netativem der EU kann man Bücher füllen.

Florian Hett | Di., 19. Juli 2016 - 12:08

Die europäische Integration hat unser Leben bereichert.

Das finde ich das Schöne am Cicero. Man lässt häufiger Politiker zu Wort kommen, die ungetrübt von kritischen Zwischenfrage ihren Vortrag aus leeren Worthülsen zum Besten geben und damit nur vermitteln, dass ihnen das politische und gesellschaftliche Geschehen der letzten Monate völlig irrelevant geblieben ist. Jeder Busfahrer muss sich auf neue Routen einstellen. Unsere Politiker offensichtlich nicht. Geistig träge bis zur Realitätsverweigerung. Bezeichnend für die aktuelle Politik.

Suggestivfragen sollte man nicht antworten wenn man dem Schema des Fragestellers nicht entspricht, der seine "Frage" als Wahrheit verkaufen will.

Aber Sie haben aber schon Recht , da die "Bundeszentrale für politische Bildung" die Begriffe "Nationalstaat"-Nationalismus-Nation ( hier zweideutig )- und andere Begriffe auf dem "Index" gesetzt hat , sollten wir uns dem anpassen.

Sie haben sich schon angepasst.

Bernhard Keim | Mi., 20. Juli 2016 - 22:52

Antwort auf von Bernd Fischer

ein goldenes Kalb, das zu verehren er nicht müde wird, ein Gott dem man bedenkenlos blutige Opfer darbringt, wenn ihre hohen Priester sich auf den Schlips getreten fühlen. Und jeder Nationalist schaut überheblich auf die Nationen der anderen herab, als ob er eine besondere Tat damit vollbracht habe als Deutscher, als Engländer, Russe .... geboren worden zu sein.
In einer normalen Welt sollte es vollkommen unerheblich sein, wo ich lebe. Solange die Menschenrechte eingehalten werden kann man mich weder wegen meiner Religion, meiner politischen Überzeugung, meiner Rasse oder Klasse diskriminieren. Und auf die ubiquitäre Gültigkeit der Menschenrechte haben wir uns spätestens mit dem Beitritt zu den Vereinten Nationen geeinigt. Diese durchzusetzen sollte unser Ziel sein, nicht irgendwelche Vorrechte einer Nation gegenüber den anderen.

Sie kennen den Zustand der Vereinten Nationen im Jahr 2016 wohl noch nicht?

Ein Patient der im aktiven "Koma" liegt , deren Beschlüsse keine bindenden Wirkungen haben , und wo Nationalstaaten ( mit Vetorecht ) ganz schnöde ihre eigenen Interessen knallhart durchsetzen?

Oder das Nationalstaaten die UNO ausspionieren, oder das innerhalb der EU sich die Nationalstaaten gegenseitig schamlos ausspionieren , und neuerdings hier im Land Menschen die eine andere Meinung zu gewissen politischen Entscheidungen haben....als Pack....Nazi...beschimpft werden.

Was Menschenrecht bestimmt hier eine Minderheit.

Hans Grieder | Di., 19. Juli 2016 - 21:12

Antwort auf von Florian Hett

Cicero kocht eine alte Kamelle auf. Eine neunteilige Serie von Lobhudeleien
auf die EU. Hört, hört. Als ob dazwischen nichts geschehen wäre. Kein Brexit, keine Le Pen, kein Aufstieg der AfD.

Freddy Hagen | Di., 19. Juli 2016 - 12:13

Wenn ihm sonst keine Vorzüge eines geeinten Europas einfallen, dann wird Europa dank solchen Politikern nicht überleben.
Aber er hat es ja auch finanziell hinter sich. Der Schulze freut sich derzeit ja über die Wiederkehr der rechtsstaatlichen Verhältnisse in der Türkei.
Als ob der Bürger gegen Europa wäre. Das sind weder die Briten noch Le Pen. Mit der Qualität der europäischen Politik kann auch kein normaler Mensch mehr etwas anfangen.

Christian Bauer | Di., 19. Juli 2016 - 12:31

Schön, dass Verheugen kein Geld an der Grenze tauschen muss. Manchen fällt es eben schwer. Mir hat es nie etwas ausgemacht, aber es gibt noch mehr Dinge, die mich von H. Verheugen unterscheiden: Er ist EU-Pensionär- etwa 1/10 seiner Bezüge würden mir als Rentner ein gutes Leben ermöglichen. Er wohnt sicherlich nicht in Nachbarschaft zu jenen Leuten, die ihren Alltag mit Hartz IV bestreiten, er kennt sicherlich nicht viele Familien in Not. Das ist eins der vielen Dinge, die mich von ihm unterscheiden: Seine Lebenswirklichkeit entspricht nicht der eines Durchschnittsbürgers. Spanische Strassen sind in perfektem Zustand, der EU sei Dank, aber die Strassen in D sind zum Grossteil kaputt. Das ist eine Umverteilung zu meinen Lasten. Meine Steuern dienen meiner Umgebung, und dürfen nicht verwendet werden zur Rettung der Banken in der Süd-EU. Die EWG reichte völlig aus, vor der EU ging es uns allen besser!

Wolfgang Tröbner | Di., 19. Juli 2016 - 12:42

bereichert". Sagt Herr Verheugen. Nun, was ihn betrifft, da mag er Recht haben. Als er noch EU-Kommissar war, dürfte sein Grundgehalt mindestens 260 000 Euro betragen haben, wobei die üppigen Zuschläge nicht eingerechnet sind. Sein Fehlverhalten (Beförderungsaffäre) will ich gar nicht ansprechen.

Ja, und was hat es dem Bürger gebracht? Reisefreiheit + Arbeitnehmerfreizügigkeit, sagt Herr Verheugen. Was er verschweigt, ist die Kehrseite, nämlich eine zunehmende Bedrohung der inneren Sicherheit durch eine entfesselte Kriminalität (z.B. Wohnungseinbrüche). Ich würde gern meinen Ausweis an der Grenze zeigen, wenn es im Austausch dafür mehr Sicherheit gäbe.

Ach ja, laut Verheugen ist der Euro ein Segen für uns. Wirklich? Was meint er damit? Dass wir die Schulden von anderen bezahlen? Dass mein Geld auf dem Konto immer weniger wert ist, da die Banken keine Zinsen zahlen? Dass ich mir keine private Altersvorsorge mehr aufbauen kann?

Veräppeln kann ich mich alleine!

Alles richtig, was Sie schreiben, lieber Herr Tröbner.
Günter Verheugen ist einer der grossen Nutzniesser der EU.
Erinnern Sie sich, dass er auch seine Geliebte als seine Sekretärin
an den "Segnungen" der EU hat teilnehmen lassen?
Dieser Mann ist völlig unglaubwürdig mit seinem blöden
Geschwätz - ähnlich wie die meisten der anderen aktuellen und
ehemaligen Kommissare. Er hat ja u.a. auch die Erweiterung der
EU nach Osten (Rumänien, Bulgarien) mit zu verantworten.
Dass der ich überhaupt noch traut, den Deutschen etwas vom
Pferd zu erzählen, spricht Bände über ihn sowie über die meisten
unserer deutschen Mitbürger! Zum K....n!!!
Grüsse an Sie und die anderen Forumsmitglieder aus Saas-Fee in der Schweiz, wo mein Mann und ich z.Z. eine Woche verbringen!
Wir hatten übrigens k e i n e Probleme mit der Einreise, obwohl das Land nicht zur vielgepriesenen EU gehört. Und der Geldumtausch ging ganz schnell.(Leider sind nur die Franken sauteuer...) Glückliche Eidgenossen!

Wolfgang Tröbner | Di., 19. Juli 2016 - 17:13

Antwort auf von Christa Wallau

Da wünsche ich Ihnen in der von mir heiß geliebten Schweiz eine schöne Zeit. Die Schweiz ist für mich in vielerlei Hinsicht vorbildlich (direkte Demokratie, keine Probleme mit Renten/Pensionen). Hoffentlich kann sich die Schweiz diese Vorbildfunktion wahren und zwar ohne dass Steinbrücks Kavallerie einreitet.

Walter Wust | Mi., 20. Juli 2016 - 15:53

Antwort auf von Christa Wallau

Liebe Frau Wallau, auch diesen Artikel von Ihnen kann ich voll und ganz unterschreiben. Diese ach so schöne Reisefreiheit ist vielleicht für Herrn Verheugen aller Mühen wert, ich würde sie nicht vermissen. Was ich vermisse, ist ein Gefühl von Zugehörigkeit, von Heimat und von Herzlichkeit. Wo bleibt das anerkennende Staunen beim Bereisen der EU-Staaten oder die Erkenntnis, etwas gemeinsam geschafft zu haben. Wohin ich auch reise, überall nur Baustellen, über deren Finanzierbarkeit noch Unklarheit herrschen und deren Zweckmäßigkeit meist im Zwist debattiert wird. Eine EU, über die sich kaum Jemand definiert und deren Zukunft eher düster als glorreich gesehen wird. Quo vadis Europa?

Ruth Teibold-Wagner | Di., 19. Juli 2016 - 14:07

„Reisefreiheit, Arbeitnehmerfreizügigkeit, die Möglichkeit, woanders zu studieren, sind europäischer Alltag.“

Ach, Herr Verheugen:

Weder die „Reisefreiheit“, noch die „Arbeitnehmerfreizügigkeit“, noch viel weniger die Möglichkeit, „woanders“ studieren zu können, haben auch nur das geringste mit meinem „Alltag“ zu tun.

- Reisen konnte und kann ich auch ohne die EU, mir machen echte Grenzübertritte und Währungstausch Spaß, da merkt man wenigstens, dass man in einem anderen Land ist, das ist spannend und interessant.
- Ich hatte und habe nicht vor, in einem anderen Land zu arbeiten, warum um Himmels willen sollte ich das?
- Und warum sollte ich „woanders“ studieren? Meine Tochter hat in Karlsruhe wunderbar studiert und wenn mich auf meine alten Tage der Rappel überkommen sollte und ich doch noch mal Philosophie studieren will, bin ich in meinem Heidelberg bestens versorgt.

Warum also, um Himmels willen, soll ich meine Heimat verlassen, wo ich mich pudelwohl fühle?

Freiheit besteht darin auch anders sein zu können, als man ist. Ihr Einwand, dass Sie sowieso nicht vorhätten den heimischen Herd zu verlassen, kann doch wohl kaum als Maßstab der Freiheit gelten. Ich finde es großartig heute hier und morgen da arbeiten zu können. Mir bedeutet dies viel. Dass Sie sichtlich nichts damit anfangen können, ist sicherlich kein Maßstab für die Freiheit.

Aber bitte berücksichtigen Sie auch, dass nur deshalb, weil Sie persönlich etwas "großartig" finden, ich das noch lange nicht "großartig" finden muss.

Jeder muss das für sich selbst entscheiden.

Ich lasse mir nicht von einem Herrn Verheugen eine EU aufschwatzen mit Verkaufs"argumenten", die bei mir persönlich einfach nicht ziehen.

Warum sollte ich für etwas zahlen, was ich gar nicht als einen Nutzen für mich ansehe, sondern das ich eher als einen persönlichen Schaden für mich ansehe?

Warum sollte ich für eine EU sein, die mir z.B. mit der Niedrigzinspolitik meine Ersparnisse klaut, um nur ein Beispiel für den Schaden anzuführen, die die EU bei mir persönlich anrichtet? Nur weil Sie irgendetwas "großartig" finden, das für mich keinerlei Relevanz hat, soll ich etwas befürworten, das mir schadet? Das ist doch absurd!

Martin Wienand | Di., 19. Juli 2016 - 14:12

. . . . Europa gar nichts gebracht hat.

Reisefreiheit? Waren Sie jemals in den Siebziger Jahren mit einem Interrail-Ticket der Deutschen Bahn unterwegs? Sechs Wochen kreuz und quer durch Europa. Grenzkontrollen? Ein Klacks.

Arbeitnehmerfreizügigkeit? Als Arbeitnehmer musste man tatsächlich gebraucht werden, dann konnte man auch woanders arbeiten. Klingt irgendwie gesund, oder?

Auslandsstudium? Gab es doch lange vor der EU.

Wenn einem echten Eurokraten wie Verheugen nichts besseres einfällt, du meine Güte, wofür der ganze Aufwand? Die gigantischen Kosten für Deutschland? Die astronomischen Rechnungen, die noch ausstehen? Millionen von Einwanderern, wobei man sich angesichts Industrie 4.0 fragen muss, wie auch nur zehn Prozent von diesen Menschen jemals einen Job finden werden.

Die EU? Ärger ohne Ende.

Der Euro? Die meisten europäischen Länder ohne Euro stehen sehr gut da.

Angesichts dieser EU-Bilanz plädiere ich für deren sofortige Auflösung.

Robin Lamerich | Di., 19. Juli 2016 - 14:51

Schäuble 2009: "Wir Deutschen können nicht für Griechenland zahlen."
Inzwischen zahlen wir für Griechenland, Portugal, Spanien, Irland sowie die Steueroase Zypern.
Der Chef der (geretteten) spanischen Privatbank Bankia, verdient nach wie vor 10.000 €. Am Tag.
Ein "Segen" ist der Euro also für allem für jene, die vom ständigen Wortbruch der Polit-Mafia profitieren.
Vielleicht kann der deutsche Durchschnittsbürger nicht die ökonomischen Zusammenhänge des Euro-Betrugs erklären. Aber sein Bauchgefühl liegt nicht schlecht.
Wir sind Deutsche Bürger. Keine Publikumsjoker.

Ruth Teibold-Wagner | Di., 19. Juli 2016 - 15:24

Hat mich gewundert, dass es in der "Auflistung der Vorteile durch die EU" diesmal nicht dabei war, dass "wegen der EU" der Frieden in Europa herrschen würde.

Hat er das vergessen?

Oder hat es sich bis in diese Kreise rumgesprochen, dass die Menschen inzwischen darüber informiert sind, dass es weder vor der EU Krieg gab, noch dass wir im Krieg mit der Schweiz oder Norwegen liegen, die nicht in der EU sind.
Die beste Voraussetzung für den Frieden ist die Demokratie - Noch nie haben Demokratien Krieg gegeneinander geführt. Mit der EU hat das nix zu tun, eher das Gegenteil, denn die EU schürt Hass und Ressentiments zwischen den europäischen Völkern durch die Konflikte, die wir ohne EU erst gar nicht hätten.
À propos: Gibt´s jetzt Krieg mit Großbritannien, wenn die rausgehen?
Wenn man manche EU-Ideologen reden hört, meint man, sie seien kurz davor, GB den Krieg zu erklären, als Vergeltung dafür, dass es ein Volk tatsächlich wagt, auf ihre tollen EU-Vorteile zu verzichten.

Jochen Wegener | Di., 19. Juli 2016 - 15:36

also genau jene, dieses von der Idee her gute Projekt an die Wand gefahren haben. Freizügigkeit etwa? Das war und ist nicht als Beglückung der Menschheit gedacht sondern allein als ökonomische Reaktionsgröße wie die gezielte Auswanderung aus Staaten wie Polen un den baltischen Ländern gut zeigt. Die wären nämlich sonst mit rund einem Drittel mehr an Bevölkerung längst von der inneren Revolution überrolt worden wenn es das Ventil nicht gäbe. Und ansonsten ist diese große Freiheit ein eingebauter Stabilitätsmechanismus: Steigen die Löhne, kommen die Leute und was sinkt wieder zur Freude der Industrie? Na, die Löhne. Abr das muß ein Mensch wie Verheugen ja nicht durchschauen, ihm verstellt die dicke Pension aus Brüssel angenehm den Blick wie vielen anderen auch die von Europa leben . Schulz etwa wäre wohl auch nicht mehr Bürgermeister von Würseln nach der dem heute noch finanziell nicht verdauten Spßbadbau und wo war der Ausweg? Ab nach Brüssel und genauso hört er sich auch an.

Bernd Fischer | Di., 19. Juli 2016 - 17:57

Ich habe so immer meine Probleme ( und werde krötig ) J) wenn Politiker die sich im politischen Ruhestand befinden, über Probleme anfangen zu Reden, die in ihrer aktiven politischen Laufbahn auch auf der Tagesordnung waren, und auch allen Bürgern
( zumindestens den politisch interessierten ) auf den Fingernägeln gebrannt haben.
Was hat sie damals daran gehindert die Lösungen zu finden ?
Durften die ( jetzigen Politrentner ) damals nicht reden ; wollten sie damals nicht; oder unterlagen sie damals aus parteipolitischen taktischen Gründen ihrer „Heimatpartei“ ?Nein, lieber Politrentner kümmern Sie sich lieber im stillen um soziale Projekte oder sonstiges , so als eine Art der Wiedergutmachung , und verschont uns ( als Politrentner ) mit „weisen“ Ratschlägen wie was jetzt zu lösen sei.Sie hatten alle Zeit der Welt die Probleme ( in der EU ) in Ansätzen ( zwar nicht alle ) zu lösen, haben Sie aber nicht. Werter Günter Verheugen als „Elder Statesman“ taugen Sie nun überhaupt nicht

Leider darf Herr Verheugen als "Honorarprofessor" an der Unisversität in
Frankfurt/Oder noch genug Schaden anrichten, indem er die Studenten
indoktriniert. Er erhält also zusätzlich zu seiner Pension als EU-Kommissar
auch dort noch ein entsprechend üppiges "Honorar".
Da kann mann sehr gut von den Segnungen Europas schwafeln...
Als ob D E R jemals etwas wieder gut machte!!!
Wo denken Sie hin, Herr Fischer!

Cornelius Angermann | Di., 19. Juli 2016 - 18:07

Lieber Herr Verheugen,
wie üblich für EU-Protagonisten haben sie natürlich die kritischen Aspekte der EU weggelassen. Zwar wurden von Ihnen, wohl in einem Anfall von Wahrhaftigkeit, zu Anfang gleich die wahren, nämlich REIN WIRTSCHAFTLICHE Gründe genannt, weswegen es die EU gibt, die Lüge "Friedenssicherung" haben Sie sich gottseidank verkniffen.
Leider aber auch den dramatischen Sicherheitsverlust, den wir durch die Grenzöffnungen innerhalb der EU und den ausgebliebenen obwohl versprochenen Grenzsicherungen an den EU-Außengrenzen zu verzeichnen haben, die enorme Verschuldung, die wir durch den Euro und seine "Rettung", die eigentlich eine Bankenrettung war, für die Griechenland als Prügelknabe ausgesucht wurde, erfahren haben, den riesigen Preisschub, den es durch den Euro gab (vieles kostet heute in Euro mehr als 2000 in DM!), das alles verschweigen Sie!

Die EU ist eine Geldmaschine für die Finanzwelt, und ein Sicherheitsrisiko für uns Bürger. Die Rechnung dafür kommt bald!

Karola Schramm | Di., 19. Juli 2016 - 20:29

Nein, so geht das nicht, wie Verheugen mir hier Sand i.d. Augen streuen will.
Reisefreiheit war immer schon gut und wer sich über das Umtauschen von Geld und das Warten a.d. Grenzen ärgerte, den ärgert auch die Fliege a.d.Wand.
Arbeitnehmerfreizügigkeit: Ist heruntergkommen u.m. viel Unannehmlichkeiten verbunden, auch was das deutsche Steuerrecht angeht. Wenn aus GR 300.000 Tausend junge Menschen abgewandert sind, weil DE als Haupttreiber dafür sorgt, dass GR nicht mehr investieren kann, dann ist das keine gute Tat sondern ein Verbrechen.
Auslandsstudium war früher, so las ich kürzlich, leichter als heute.
Dass der Euro in DE so gehandhabt wurde wie beschrieben, war eine Sache der Politik und ich behaupte, dass sie absichtlich so gehandelt hat, damit große Betrügereien nicht auffallen. Beispiel die Mieten. Sie sind NICHT halbiert worden sondern geblieben, wie sie waren. Ähnliches beim Gebrauchtwagenkauf. Darum auch Teuro. Wir sollten nicht merken, dass man uns reingelegt hat.

Hans Grieder | Di., 19. Juli 2016 - 20:55

Freiheit, Selbstbestimmung und Eigenstaatlichkeit aufzugeben.
Reisefreiheit? Wer einen gültigen Pass hatte konnte schon früher überallhin reisen. Meine erste Auslandreise war 1949 von der Schweiz nach Italien. Als 5 jähriger.
Auslandstudium: meine beiden Söhne studieren in der Schweiz und keiner von ihnen will oder braucht Ausland.
Arbeitnehmerfreizügigkeit: ich habe problemlos als Schweizer von 1967 bis 1972 in Italien und Deutschland gearbeitet, als man das Wort Arbeitnehmerfreizügigkeit nicht mal kannte.
Diese EU Granden tun so als ob vor der EU das Mittelalter herrschte und stockfinstere Nacht gewesen sei in Europa.

Hans Dunst | Di., 19. Juli 2016 - 21:48

Ich habe schon einmal in einem Land gelebt, in dem die Herrschenden beim Nahen der Götterdämmerung immer wieder zweierlei wiederholt haben: DIE ERRUNGENSCAFTEN (darunter den Frieden) und dass es KOMPLIZIERTE PROBLEME gebe, die man aber Schritt für Schritt löse. Bald danach war das Land verschwunden...
Vergeugen hat sich 20 Jahre lang in einen wahren Erweiterungsrausch hineingesteigert und sieht sich nun gezwungen, sein Lebenswerk zu verteidigen.
Ich hoffe nur, dass die EU schnell stirbt. Das ist alles, was man einem Todkranken wünschen kann. Und für alle, die unbedingt wissen wollen, wie es danach weiter geht: Life goes on.

Andreas Müller | Do., 21. Juli 2016 - 14:32

"Es hat lange gedauert, bis auch wir begriffen, welch ein Segen der Euro für uns ist."
Dieser Satz hat mich erschreckt, nach dem jahrelangen Gezerre und dem schrecklichen Siechtum Südeuropas, das natürlich mit dem Euro zusammenhängt.

Siegfried Stein | Do., 21. Juli 2016 - 20:38

Dass Herrn Verheugens Leben durch die EU bereichert wurde - sicher doch.

Cheers!

Bernhard Keim | Fr., 22. Juli 2016 - 11:09

ich bin doch immer wieder überrascht wie schwer sich so mancher mit der europäischen Vielfalt tut. Lese ich mir die Meinungen hier durch, so wird sie als Angriff auf die eigene Identität verstanden, den man erfolgreich abwehren müsse, damit die nationale Einfalt erhalten bleibe.
Mir stellt sich die Frage, weshalb ein Mensch der Nation bedarf um das eigene Ego aufzuwerten. Die eigene Nation als ein Über-Ich ohne das man sich schwach und allein fühlt? Leute, werdet erwachsen.

Yvonne Walden | Sa., 23. Juli 2016 - 13:07

Die europäische Integration hat unser aller Leben bereichert, insbesondere aber die Reichen und Superreichen noch reicher gemacht.
Warum war es bisher so gut wie unmöglich, dem europäischen Lobbyismus Einhalt zu gebieten?
Wieso konnte es bis heute nicht gelingen, die massiven Subventionszahlungen insbesondere an landwirtschaftliche Großbetriebe zu stoppen?
Auch in Europa des 21. Jahrhunderts herrscht eine Illusion von Demokratie und keinesfalls eine "Volksherrschaft", wie der Begriff Demokratie eigentlich suggeriert.
Wünsche und politische Ziele der Bevölkerungsmehrheit fanden und finden auch bei europäischen Entscheidungen zu gut wie keine Beachtung. Warum eigentlich nicht?
Darüber sollte uns Herr Professor Verheugen einmal rückhaltlos aufklären, anstatt eine nur teilweise berechtigte Lobeshymne auf unser Europa anzustimmen.
Europa ist durchaus "ein Wert an sich". Denn es gab seit 1945 in diesem vereinten Europa keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr. Gott sei Dank

Christoph Kuhlmann | Mi., 27. Juli 2016 - 10:41

Andere Bereich hinken hinterher. Der politische Konsens über demokratische Grundlagen wurde niemals in einer Verfassung niedergelegt. Der passene Zeitpunkt wurde verpasst. 28 Mitgliedsstaaten werden sich niemals einigen, auch 27 nicht. Ganze Politikfelder wurden einfach ausgeklammert oder vernachlässigt, das rächt sich jetzt. Beispielsweise in der Außen-, Sicherheits- und Asylpolitik, wo keine nachaltig tragfähigen Lösungen in demokratischen Prozessen erzielt wurden. Momentan dürfte jeder weitere Fortschritt seitens großer Teile der Bevölkerung in vielen Staaten unter dem Aspekt der Zuwanderung bewertet werden. Eine demokratische Legitimation über den Europarat hinaus ist unter diesen Umständen nicht möglich. Die EU braucht eine Pause und sehr viel Glück, damit weitere Austritte, unter anderem von Gründungsmitgliedern, ausbleiben.

Karl Theißen | Do., 4. August 2016 - 19:58

Erneut ein überflüssiger Beitrag, der alles, was vor der Euro-Diktatur war, schlecht redet und über die von den europäischen Nationen(hiermit meine ich die nicht gefragten Wähler) nicht gewollten -aber absehbaren- Probleme locker hinweggeht. Für ihn war doch die EU-Kommission die Chance aus seiner persönlichen Bedeutungslosigkeit und Schwadroniererei herauszukommen (und das noch mit Spitzengehalt).....
Und jetzt schwadroniert er auch noch weiter!
Aber man braucht's ja nicht zu lesen....