Afghanistanpolitik aus britischer Perspektive : „Viele Partner haben es versäumt, sich richtig zu engagieren“ Das Fiasko um den Abzug aus Afghanistan belastet die Beziehungen zwischen den Briten und den Amerikanern. Im Cicero-Interview fordert der britische Konservative Tom Tugendhat eine Neuorientierung auf europäische Partner – allen voran auf Deutschland. VON TESSA SZYSZKOWITZ
Die Ära Merkel : Ups, da ist etwas schiefgelaufen Deutschland hat sich vorsätzlich abhängig gemacht von fremden Interessen und fremdem Wohlwollen. Dafür wird es irgendwann die Quittung erhalten. Kein Wunder, dass der Wunsch wirklich fähiger Leute, ins Kanzleramt einzuziehen, gegen null tendiert. VON JENS PETER PAUL
IS vs. Taliban : Bürgerkrieg oder Bürgerkrieg? Der Selbstmordanschlag in Kabul mit mindestens 163 Toten hat einen Vorgeschmack darauf gegeben, was passieren könnte, wenn die USA ihre letzten Soldaten aus Afghanistan abgezogen haben. Der Machtkampf zwischen den Taliban und dem IS ist schon entbrannt. Er droht, das Land in den Abgrund zu stürzen. VON ANTJE HILDEBRANDT
Wie geht es weiter in Afghanistan? : Wer jetzt seinen Vorteil am Hindukusch sucht Die USA verlassen das Land nach 20 Jahren als Verlierer – und hinterlassen ein Machtvakuum. Insbesondere die Türkei, China, Russland und Iran versuchen, diese Lücke zu füllen. Jeder dieser Staaten verfolgt seine eigenen Interessen. Für die Zukunft Afghanistans verheißt das nichts Gutes. VON HILAL KHASHAN
US-Afghanistanpolitik : Erinnerungen an 9/11 Der islamistische Anschlag, bei dem mindestens 72 Menschen, darunter 13 US-Soldaten in Kabul getötet wurden, markiert eine neue Phase der amerikanischen Afghanistanpolitik und ihres Kampfes gegen den Terror. Die Sicherheitslage in allen Staaten des Westens hat sich verschärft. Der politische Islamismus erhält weltweit Auftrieb. VON THOMAS JÄGER
Die USA nach dem Rückzug aus Afghanistan : Das Märchen von der verlorenen Glaubwürdigkeit Nach dem überstürzen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan wird jetzt überall beklagt, die Vereinigten Staaten hätten ihre Glaubwürdigkeit verloren. Aber das ist Unfug. Als problematisch könnte sich die neue Lage am Hindukusch vielmehr für Russland und China erweisen. VON PHILLIP ORCHARD
Deutsche Afghanistanpolitik : Nichts als Durchwursteln Die vergangenen vier Bundesregierungen haben sich in außen- und sicherheitspolitischer Indifferenz behaglich eingerichtet. Der Einsatz in Afghanistan lief nebenher. Zu keinem Zeitpunkt wurde eine eigenständige Konzeption deutscher Afghanistanpolitik ausgearbeitet. Das rächt sich jetzt. VON THOMAS JÄGER
Rückzug aus Afghanistan : „Moskau könnte Flüchtlingsströme aus Afghanistan zur Destabilisierung des Westens nutzen“ Der ehemalige polnische Außenminister Radosław Sikorski gehört zu den wenigen Spitzenpolitikern, die Afghanistan gut kennen. Im Interview spricht er über die Fehler des Westens, prophezeit den Taliban keine leichte Zukunft und erklärt, warum Europa mehr für seine Verteidigung tun sollte. VON THOMAS DUDEK
US-Einschätzungen des Rückzugs aus Afghanistan : „Hört auf, die Welt zu belehren!“ Der Afghanistan-Krieg hat die Vereinigten Staaten mehr als zwei Billionen Dollar gekostet, die meisten Amerikaner befürworten deshalb den Rückzug. Doch die innere Spaltung der USA ist damit nicht überwunden. Mehr als die Hälfte aller Amerikaner sehen ihre eigenen Mitbürger als größte Gefahr für den heimischen „way of life“. VON GREGOR BASZAK
Talibanherrschaft in Afghanistan : Der Terror wird im Westen spürbar werden Die Taliban erobern Afghanistan – vor den Augen der internationalen Gemeinschaft. Was bedeutet dieser Feldzug des Bösen und welche Folgen hat unser Voyeurismus? Ein Gastbeitrag von Ahmad Milad Karimi. GASTBEITRAG VON AHMAD MILAD KARIMI
Die Vereinigten Staaten nach dem Fiasko in Afghanistan : Amerika am Scheideweg Der Krieg am Hindukusch ist verloren, die US-Streitkräfte ziehen ab. Das Debakel in Afghanistan macht deutlich, dass die Vereinigten Staaten ganz dringend eine neue Strategie brauchen, um Weltmacht bleiben zu können. Jetzt muss es darauf ankommen, Prioritäten zu setzen – und sich von Nebenkriegsschauplätzen fern zu halten. VON GEORGE FRIEDMAN
Rückzug aus Afghanistan : Warum Amerika Kriege verliert Nach 20 Jahren erfolglosen Kampfs ziehen sich die Vereinigten Staaten aus Afghanistan zurück. Es ist nicht der erste Krieg seit 1945, den die USA trotz weit überlegener militärischer Fähigkeiten verloren haben. Schuld auch an dieser Niederlage ist eine völlig überkommene Strategie. VON GEORGE FRIEDMAN
Die US-Republikaner nach Trump : Zwischen Clown-Show und Arbeiterpartei Die Abwahl Donald Trumps hat die Republikaner in den Vereinigten Staaten in eine Sinnkrise gestürzt. Derzeit wird eifrig um den künftigen Kurs der Partei gerungen. Es sieht alles danach aus, als wolle sie sich auf die Interessen der Arbeiter konzentrieren und dem Neoliberalismus endgültig abschwören. VON GREGOR BASZAK
Internes Dokument der CDC : Vollständig Geimpfte können sich mit Delta-Variante infizieren Erkenntnisse aus einem internen Dokument der US-Seuchenschutzbehörde könnten einen Kurswechsel der Impfkampagne einläuten. Nämlich, dass schon bald nicht mehr die Eindämmung der Corona-Pandemie oberstes Ziel wäre, sondern nur noch der Schutz des Einzelnen vor schwerer Krankheit oder dem Tod. EIN FUNDSTÜCK DER CICERO REDAKTION
Roman im Juli : Zurück zu den Wurzeln von „Black Lives Matter“ Identitätspolitik hat nicht zuletzt durch die Bewegung „Black Lives Matter" auch hierzulande einen Aufschwung erlebt. Der afro-amerikanische Autor James Baldwin hat schon 1962 aus den virulenten Identitätsfragen große Literatur gemacht. VON MARIA WINKLER