Deutsche demokratische Republik : Die stille Rückkehr der DDR Die Stasi-Unterlagenbehörde wird aufgelöst. Das hat heute der Bundestag entschieden – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die Ideen des Sozialismus wieder in Mode kommen, schreibt der Historiker Hubertus Knabe VON HUBERTUS KNABE
Moralismus : „Politik ist das laute ‚Entweder‘, das ein leises ‚Oder‘ immer mitdenkt“ Franz Blei schrieb 1932 eine Biographie über Talleyrand, den Außenminister Napoleons. Darin beschreibt er glasklar, woran die politische Debatte krankt. In einer Zeit des rigorosen Moralismus ist seine Diagnose aktueller denn je EIN LITERARISCHES FUNDSTÜCK VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
Mauerfall : Als wir nicht erschossen wurden 30 Jahre ist der Mauerfall her. Der Lyriker Jörg Bernig nahm 1989 an den Leipziger Montagsdemonstrationen teil. Heute fragt er sich: Ist die Unfreiheit des Denkens und Redens ganz überwunden? VON JÖRG BERNIG
China : Jetzt oder nie Auch Angela Merkels Besuch in China zeigt: Um nicht unterzugehen, müssen sich die Europäer der chinesischen Herausforderung stellen – ob das im Rahmen der EU geschehen kann, ist allerdings mehr als zweifelhaft VON MARTIN WINTER
Proteste in Hongkong : Mit diesen Taktiken tricksen sich die Hongkonger zur Revolution Was derzeit in Hongkong passiert, gleicht immer mehr einer Revolution. Vor allem die Selbstorganisation Hunderttausender Demonstranten beeindruckt. Die lassen sich selbst von der täglich wachsenden Bedrohung aus Peking nicht einschüchtern. Eine fernöstliche Lehrstunde in zivilem Ungehorsam VON JANNIK WILK
Tag der Befreiung : Verbrechen lassen sich nicht aufrechnen Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. 40 Jahre später erklärte Richard von Weizsäcker in einer Rede diesen Tag zu einem „Tag der Befreiung“. Die Niederlage der Deutschen beendete die NS-Diktatur. Bis heute bleibt die Frage, wie wir uns angemessen an die Gräueltaten erinnern VON RAINER PARIS
Ines Geipel : „Meine Generation hat den inneren Hitler in sich konserviert“ Warum ist die AfD im Osten so erfolgreich? In ihrem neuen Buch „Umkämpfte Zone“ stellt die Schriftstellerin und frühere DDR-Spitzenathletin Ines Geipel einen Zusammenhang her zwischen der Empfänglichkeit für rechte Parolen und der Verdrängung von Schuld im Dritten Reich. INTERVIEW MIT INES GEIPEL
Venezuela : Unruhige Zeiten für Despoten Soll der Westen Juan Guaidó als neues Staatsoberhaupt von Venezuela anerkennen? Russland und China sträuben sich dagegen, ebenso wie Deutschlands Linke. Ein Gutachten des Deutschen Bundestags scheint ihnen recht zu geben. Doch dessen Verfasser irren sich VON MATTHIAS HERDEGEN
Linkspartei und Venezuela : Solidarität mit Diktatoren Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke unterstützen das Regime von Nicolás Maduro – Hauptsache, es geht gegen Trump und „vorwärts zum Sozialismus“. Das ist die Realität in einer Partei, die auch Teile der CDU als koalitionsfähig ansehen VON ALEXANDER MARGUIER
Emmerson Mnangagwa : Kein Neuanfang für Simbabwe Geschickt hat es Emmerson Mnangagwa mit Hilfe des Militärs in Simbabwe geschafft, Diktator Robert Mugabe nachzufolgen. Davon profitieren nun vor allem die korrupten und brutalen Kräfte im Land. Statt stabiler Verhältnisse entstehen nur noch mehr Fluchtgründe. Die Hintergründe VON CHRISTOPH MARX
100 Jahre Oktoberrevolution : Lenins grausames Erbe Vor einem Jahrhundert fand in Petrograd eine Revolte statt, die später als Oktoberrevolution verklärt wurde. Doch Lenins Werk sollte nicht romantisiert werden. Zumal der Wille zur Zensur heute wieder zum Vorschein kommt VON KLAUS-RÜDIGER MAI
Demokratie : Das Ende vom „Ende der Geschichte“ Oft heißt es, die Demokratie sei weltweit in Gefahr und der Rechtspopulismus auf dem Vormarsch. Dabei stehen die reifen Demokratien heute in vielerlei Hinsicht besser da als vor 50 Jahren. Und trotzdem haben sie ein zentrales Versprechen an ihre Bürger gebrochen VON WOLFGANG MERKEL
Krise in Venezuela : „Das einzige, was boomt, ist das Verbrechen“ Venezuela steht am Rande eines Bürgerkriegs. Präsident Nicolas Maduro lässt sich davon nicht beirren und baut seine Herrschaft weiter aus. Eine friedliche Lösung wird immer unwahrscheinlicher, auch weil eine andere Macht in der Region ihre Hände im Spiel hat VON ANDRZEJ RYBAK
Spanien : Der lange Schatten von Bürgerkrieg und Diktatur Vor 80 Jahren putschte General Francisco Franco gegen die spanische Republik. Ein dreijähriger, blutiger Bürgerkrieg begann. Der Konflikt prägt Spaniens Politik und Gesellschaft noch heute VON JULIA MACHER