Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel / picture alliance

Netanjahu - Israel wird in Gaza Kontrolle auf unbestimmte Zeit haben

Israel möchte für unbestimmte Zeit die Verantwortung für die Sicherheit im Gazastreifen behalten. Nur so könne der Schutz Israels langfristig garantiert werden, so Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Derweil flüchten etliche Bewohner des Gazastreifens in den Süden des Küstengebiets.

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Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für unbestimmte Zeit die Verantwortung für die Sicherheit im Gazastreifen behalten. „Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir sie nicht haben“, sagte Netanjahu in einem Interview mit dem US-Sender ABC auf die Frage, wer nach dem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der palästinensischen Terror-Organisation Hamas in dem Gebiet regieren sollte. 

„Denn wenn wir die Kontrolle über die Sicherheit nicht haben, wird der Terror der Hamas in einem Ausmaß ausbrechen, das wir uns nicht vorstellen können“, sagte Netanjahu. In demselben Interview schloss Netanjahu eine längere Feuerpause im Gazastreifen vorerst aus. „Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gazastreifen geben“, sagte er.

 

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Etliche Bewohner des Gazastreifens sind israelischen Informationen zufolge am Dienstag mit weißen Fahnen in der Hand in den Süden des Küstengebiets geflohen. Die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) veröffentlichte ein Video, das Tausende zeigen soll, wie sie durch den „Evakuierungskorridor“ gehen. Dabei sind mehrere Menschen zu sehen, die weiße Fahnen schwenken. Andere laufen demnach mit erhobenen Armen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Armee hatte zuvor ein neues, vierstündiges Zeitfenster für die Flucht der Zivilbevölkerung in den Süden veröffentlicht.

Weiße Fahnen gelten als Symbol des Friedens sowie als ein Zeichen der Kapitulation. Es hatte in der Vergangenheit Berichte gegeben, wonach es zu Explosionen auf der Fluchtroute im Gazastreifen gekommen sein soll. Unklar war zunächst, von wem sie ausgingen. Israels Armee und die Islamistenorganisation Hamas beschuldigen sich gegenseitig.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Monat sind mehr als die Hälfte der 2,2 Millionen Einwohner des Küstenstreifens aus ihren Wohnorten geflüchtet. Die Armee rief die Menschen immer wieder dazu auf, den heftiger umkämpften Norden zu verlassen und Richtung Süden zu gehen. Doch auch im Süden kam es bereits wiederholt zu israelischen Luftangriffen. Nach Darstellung der Armee gibt es dort in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschließlich gezielte Attacken auf Führer der Hamas. 

Bei einem Treffen in der japanischen Hauptstadt Tokio wollen die G7-Außenminister auch über die Zukunft des Gazastreifens nach Kriegsende sprechen. Außenministerin Annalena Baerbock sagte vor dem Abflug, in Tokio werde es „daher auch darum gehen, über den Tag hinaus zu denken, etwa praktische Schritte zu erörtern hin zu einer Zweistaatenlösung“.

dpa

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