rechtsextremismus-ostdeutschland-sachsen-bautzen-brown-under
An einer Landstraße nahe Bautzen protestieren Menschen gegen die Corona-Maßnahmen / Anja Lehmann

Rechtsextremismus in Ostdeutschland - Bautzen Brown Under?

Bautzen gilt als Inbegriff des braunen Ostens: Anschläge auf Asylunterkünfte, Prügeleien, Rechtsextremismus. Unsere Autorin ist hier aufgewachsen und sieht die Dinge etwas anders.

edda-schlager

Autoreninfo

Edda Schlager arbeitet als Korrespondentin in Zentralasien.

So erreichen Sie Edda Schlager:

Tilo hat sich kaum verändert: Die dunklen Haare, die tiefe Stimme, etwas grauer und kräftiger ist er geworden, aber seinen beißenden Sarkasmus hat er behalten. „Manchmal ist der Mund eben schneller als der Kopf“, wird er später sagen. 

Jetzt kommt er mir in Adiletten und kurzer Hose entgegen, im Hof einer dieser vierstöckigen Wohnblöcke aus den Siebzigern. „Schön, dass du da bist“, sagt er und drückt mir herzlich die Hand. 32 Jahre ist es her, dass wir uns das letzte Mal gegenüberstanden. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Fritz Elvers | So., 18. Oktober 2020 - 20:48

Edda Schlager, Korrespondentin in Zentralasien.

Cicero hat immer die passende Korrespondention zur Hand.

Holger Jürges | Mo., 19. Oktober 2020 - 01:15

Rückwärtsgewandte Ossis: Zitat Habeck: "Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird, ein ökologisches Land."
Man müsse "Ostdeutschen" also Demokratie beibringen: Die an Arroganz nicht zu überbietende Frechheit impliziert, dass all die erwähnten Werte nicht vorhanden seien, was den Rückschluss zulässt, dass damit die östl. Bundesländer im Allgem. gemeint sind. - Es verwundert, dass trotz solcher gemeinen Dreistigkeiten die Grünen überhaupt noch Stimmen in "Ostdeutschland" bekommen.
Das Ziel dieser Linken ist klar: die Eradikation jeglichen patriotischen Selbstbewusstseins, mit dem Ergebnis einer unterwürfigen Ergebenheit an die grünen Ideologen respektive an den rot-grünen Zeitgeist.
Das wird niemals gelingen; jene Bürger besitzen noch die feinen Antennen für die Agitationsbestrebungen eines Systems !!
Die Divergenz zwischen West und Ost besteht in der Fähigkeit der Ostdeutschen zu einer realistischen Zukunftseinschätzung.

Häh? Eigentlich geht es in dem Beitrag um Umtriebe rechter Chaoten, und die von der Autorin als ungerecht empfundene Generalisierung.

Man kann natürlich gewollt meilenweit am eigentlichen Thema vorbeischreiben und versuchen, das, was in Dunkeldeutschland durchaus zuweilen gewaltig stinkt, in einen Angriff auf die verhassten, multikulturellen Grünen umzumünzen.

Da kommt dann ein Beitrag solcher "Güte" heraus.

Den man - Hinweis an die Online-Redaktion - widersprechen können muss.

Ich verweise auf einen Artikel in der FAZ: Seit 1989 hat Bautzen ein Viertel seiner Einwohner verloren. So bleibt zu oft Platz für eine laute, radikale Minderheit, der zu wenige entgegentreten.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/arte-doku-ueber-bautzen-k…

Es ist wohl diese Minderheit, die der Forist die "Fähigkeit zu einer realistischen Zukunftseinschätzung zutraut".

Auch Frau Schlagger hat ja schon das Weite gesucht. Von weitem ist selbst Bautzen friedlich.

Herr Lenz, Sie entlarven sich selbst. "Was ist Rassismus?" von Johannes Zerger, Göttingen 1997, S.81: «Rassismus umfasst Ideologien und Praxisformen auf der Basis der Konstruktion von Menschengruppen als Abstammungs- und Herkunftsgemeinschaften, denen kollektive Merkmale zugeschrieben werden, die implizit oder explizit bewertet und als nicht oder nur schwer veränderbar interpretiert werden.». Und genau das war der Zweck Ihres Beitrages, Herr Lenz. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!

Markus Michaelis | Mo., 19. Oktober 2020 - 02:10

"Als Historikerin, die zehn Jahre zur Shoa geforscht habe, wolle sie nie wieder, „dass Menschen in Deutschland aufgrund ihrer Religion, ihres Glaubens, ihrer Sexualität oder ihrer Herkunft getötet werden und Nachteile bekommen“"

Diese Einstellung bzw. Redeweise sehe ich als eines der Probleme: die Shoa als Begründung? Geht es auch eine Nummer kleiner? Ja, klar muss man gegen Gewalt etwas tun und sagen - ganz sicher auch gegen Gewalt von rechts. Aber das Denken, Reden und Handeln in größtmöglichen Szenarien heizt doch extremes Verhalten an und erschwert den demokratischen Diskurs. Und die Shoa gegen "getötet werden" und "Nachteile bekommen". Das ist eine weite Spanne .... die in ihrer Breite keinen Diskurs mehr erlaubt?

Ist es wirklich so, dass der Bezug zur Shoa nur eine Reaktion ist auf größtmögliche und nicht zu diskutierende Grenzverletzungen von rechts? Der Artikel hier zeigt doch, dass es schon einiges zum Reden und Nachdenken gibt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 19. Oktober 2020 - 08:05

Ein für mich entscheidender Satz. Ein ausgewogener Artikel mit viel Informationen für Leser, die Bautzen selbst nur dem Namen nach kennen und aufgrund der "schlechten" Nachrichten in den Msm/ÖRR. Ich hoffe für Bautzen, das sie diesen Bürgermeister nicht nochmal wählen. Was für ein Pharisäer. Erst in der SPD, dann Austritt, gibt den verständnisvollen parteiübergreifend agierenden Versteher der Bürger von Bautzen, um dann nach seiner Wahl wieder in die SPD einzutreten. Dieser Mann ist unglaubwürdig und für mich ein Blender und Lügner. Aha. Die westliche geprägte Frau Schmidt, mit einigen Selbstzweifeln beim Thema differenzierte Meinung zur Asylpolitik, will den Bautzenern erklären, was demokratisch und wählbar ist und was nicht. Kein Verlust für die Stadt, wenn sie geht. Ein Bautzener, der nach der Wende Arbeitsplätze schafft und ein Schulfreund auch mit Heimatgefühlen, die vor Ort bleiben und nicht weglaufen. Und der Husarenhof abgebrannt, doch nicht von den Nazis angezündet? Betrug?

Wie man sieht, lieber Herr Konrad, stehen die immer noch da. Allerdings hätte ich die auch nicht mitgenommen, zu sperrig, selbst für meinen SUV.

Armin Latell | Mo., 19. Oktober 2020 - 10:36

ist rechts sein schlecht und links gut? Warum soll sich alle Welt von rechts distanzieren? Wie ist "rechts sein" definiert, und vor allem, wer definiert es? In deutschen Großstädten tobt eine kriminelle Antifa, niemand distanziert sich, ganz im Gegenteil. Sie wird mit hunderten Millionen Euro Steuergelder gepampert. Wen interessiert es, dass die Bautzener AfD wählen? Niemanden. Das wird schlicht ignoriert. Die oberste deutsche Demokratin aus der Deutschen Demokratischen Republik hat mal nach schlechten Wahlergebnissen behauptet: wir haben verstanden. Auch diese Phrase erscheint mittlerweile in einem ganz anderen Licht. In Anlehnung an Kennedy: Ich bin ein Bautzener...

Werner Kistritz | Di., 20. Oktober 2020 - 10:08

Antwort auf von Armin Latell

"...ist rechts sein schlecht und links gut?" Warum sich von rechts distanzieren? Herr Latell, das hängt mit dem Weltbild und dem Selbstverständnis dieser Menschen zusammen.
Wer von sich sagt, er sei rechts, der wendet gerne mal Gewalt an gegen Menschen, die nicht so sind wie er. Ein paar hundert Morde gehen mittlerweile auf das Konto der "Rechten". Ist o.k., kann man sagen, wenn man z.B. in der Türkei lebt. In Deutschland, das nach Ihrer Meinung von den Linken dominiert ist, mag man diese Gleichschaltung nicht so...
Was daran gut ist? Ich muß nicht ständig Angst haben, daß mir einer eine reinhaut, weil ich "anders" bin, als er sich das vorstellt. Manche empfinden das als Lebensqualität.

Jürgen Keil | Mo., 19. Oktober 2020 - 10:42

Ein lesenswerter Beitrag, der sich um Objektivität bemüht. Ich kenne Bautzen, so wie die ganze Lausitz recht gut. Ich war 30 Jahre lang jede Woche mindestens einmal dienstlich dort unterwegs und habe viele Menschen kennengelernt. Die Lausitzer kamen mir immer freundlich und offen entgegen. Ich mag diesen Menschenschlag. Politisch sind sie nicht anders als andere Sachsen, die im mehr ländlich geprägten Bereich leben. Leider verwendet die Autorin auch diesen undefinierten, vagen, nebulösen, negativ konnotierten Begriff "rechtsextrem". Jeder kann da hineindenken und - interpretieren was er will, natürlich nicht Gutes! Ich habe noch keine klare, zugleich plausible und vor allem sachliche Definition gehört. Ist man extrem, wenn man gewalttätig ist, oder reicht es schon, die Flüchtlingspolitik abzulehnen. Jeder der ihn verwendet sollte doch bitte sagen, was er darunter versteht. Das dient dem besseren Verständnis eines Textes.

Walter Bühler | Mo., 19. Oktober 2020 - 12:21

Gutbezahlte und anerkannte Stellungen sind auf ehrliche Weise meist nur dann zu kriegen, wenn man etwas gut kann, was in der Gesellschaft benötigt wird. Im anderen Fall ist man auf gute Netzwerke angewiesen. Frau Dr. Schmidt war und ist fest in starke antifaschistische und grüne Netzwerke eingebunden, aber das hat ihr in Bautzen nichts genützt. Ihre Netzwerke haben sie pflichtgemäß in ganz Deutschland mit allen Mitteln und Kräften (Zeitungsartikel, Fernsehfilme, ...) medial gepuscht. Sie sind m. E. also an ihrem Scheitern nicht schuld. Vielmehr war es ihr arrogant-dogmatischer und missionarischer Charakter, der die geballte mediale Unterstützung konterkariert hat. Wenn sie nun ihr Missionswerk unter den sächsischen Heiden in Radebeul erfolgreicher gestalten will, so sollte sie m. E. doch ein wenig an ihrem Charakter verändern. Nur dann besteht eine Chance, ein paar sächsische Heiden zu bekehren.

Christa Wallau | Mo., 19. Oktober 2020 - 19:22

Wenn Demokratie in Deutschland so verstanden würde, wie sie gedacht ist, dann gäbe es keine Spaltung unserer Gesellschaft.
Viele spüren es, aber Politiker u. Medien leugnen es hartnäckig: Eine Mehrheit der Bürger - ob im Westen o. Osten - lehnt die weitere Aufnahme von Migranten (sog. "Flüchtlingen") ab u. ist wegen der negativen Folgen der bisherigen Migrationspolitik verunsichert, besorgt, gar verbittert. Falls man eine unbeeinflußte (!) Volksbefragung durchführte, bekäme man ein eindeutiges Ergebnis. Davon bin ich überzeugt! Dann müßte sich jede Regierung - welcher Couleur auch immer - diesem Mehrheitswillen beugen. Der Riß in der Gesellschaft würde so schnell wieder geschlossen u. die Angst vor der AfD könnte auch verschwinden; denn eines von deren Hauptthemen hätte sich erledigt.
Die Menschen in Bautzen u. in jeder anderen "Ecke" unseres Landes wollen nicht bevormundet u. nur verwaltet werden, sondern s e l b s t bestimmen, wohin die Reise geht. Sie haben ein RECHT dazu!!!