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Sigmar Gabriel: - CSU macht Rechtspopulisten hoffähig

Beim Foyergespräch des Magazins Cicero attackiert der SPD-Chef Sigmar Gabriel den Koalitionspartner. Die CSU bediene sich bei Kritik an dem sozialdemokratischen Spitzenkandidaten Martin Schulz der Argumentation von Rechtspopulisten.

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SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Attacken des Koalitionspartners CSU auf den sozialdemokratischen Spitzenkandidaten Martin Schulz zurückgewiesen und ihr vorgeworfen, dem Rechtspopulismus das Wort zu reden. Er sei "absolut entsetzt", dass der CSU-Spitzenkandidat im Europaparlament, Markus Ferber, gesagt habe, in Schulz hätten die Schlepperbanden einen Geschäftsführer gefunden, sagte Gabriel am Sonntag beim Foyergespräch des Magazins Cicero im Berliner Ensemble. "Wenn man mit Flüchtlingspolitik so umgeht, wie das die Antieuropäer und die Rechtspopulisten tun, dann muss man sich nicht wundern, wenn deren Sprüche hoffähig werden."

"Es gibt ein paar Sachen, die dürfen nicht passieren", kritisierte Gabriel in dem Cicero-Gespräch. Dazu gehöre auch, dass die CSU Schulz vorgeworfen habe, sich nicht deutsch zu verhalten. "Dann kriegen Sozialdemokraten eine Gänsehaut. Das ist ungefähr das, was man Willy Brandt in den sechziger und siebziger Jahren vorgehalten hat." Wenn die CSU in der Auseinandersetzung der demokratischen Parteien rund um die Mitte Argumentationen von Rechtspopulisten hoffähig mache, müsse man sich nicht wundern, "wenn die am Ende zu Ergebnissen kommen, die sie ins Parlament tragen."

Zuvor hatte die CSU Schulz am Samstag auf ihrem Parteitag in Nürnberg angegriffen. "Ein potenzieller Kommissionspräsident, der sich für Eurobonds und Schuldentilgungsfonds einsetzt, versündigt sich an den Menschen in Europa", sagte der CSU-Spitzenkandidat Markus Ferber. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer attackierte Schulz ebenfalls: "Die Fassade und die Person stammen aus Deutschland, aber die Stimme und die Inhalte stammen aus den Schuldenländern."

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