- Wegblubbern im Freibad – oder doch lieber Socken sortieren?
An ihrem letzten Tag lässt Ildikó von Kürthy es ruhig angehen. Zum Wohle ihrer Liebsten will sie vor ihrem Tod aber alle Angelegenheiten geregelt haben
Als ich gestern die Wäsche aus dem Trockner nahm und über meinen letzten Tag nachdachte, fiel mir ein, dass mein Mann gar nicht weiß, wie man das Fusselsieb reinigt. Bevor ich also zu unserem Gespräch fahre und dabei womöglich umkomme, müsste ich ihn eigentlich anrufen und es ihm erklären. Andernfalls explodiert wenige Wochen nach meinem Ableben der Trockner. Solche seltsamen Gedanken mache ich mir angesichts des Todes.
Die letzten 24 Stunden möchte ich auf keinen Fall in der Hektik verbringen, dieses oder jenes noch unbedingt erleben zu müssen. Am meisten erfreuen würde mich ein Tag, wie ich ihn sowieso liebe. Morgens Bahnen ziehen unter freiem Himmel im Freibad. Vormittags unter den Studenten der Uni Hamburg in der Bibliothek am aktuellen Buch schreiben. Mittagessen mit der Familie, die Kinder zu ihren Aktivitäten fahren, Tee mit einer Freundin. Abends kochen und vorm Fernseher oder beim Wein mit meinem Mann rumlungern, während ich plaudere und er darum bittet, dass ich den Ton lauter mache. Das wäre ein guter letzter Tag.
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