- Kritische Masse
Städte wie Venedig, Barcelona oder Dubrovnik halten dem Ansturm durch Touristen kaum noch stand – Einwohner und traditionelle Läden werden verdrängt. Das stößt inzwischen auf massiven Widerstand bei den Bürgern
Wo ist denn hier das Klo?“, fragte mich vor kurzem ein Franzose auf dem Campo Sant’Angelo. In der Hand trug er eine Mineralwasserflasche, die zur Grundausrüstung eines jeden Venedig-Besuchers zählt. Er fragte mich mit der Selbstverständlichkeit, mit der man sich an eine Angestellte von Phantasialand wendet. Man kann es ihm nicht verübeln. Venedig ist keine Stadt mehr, sondern ein Erlebnispark, besucht von jährlich 33 Millionen Touristen, bespielt von etwas mehr als 53 000 Einwohnern. Das Klo? Gleich da hinter dem Spaßkanal mit den Gondeln, in denen man zu „Ciao Venezia“ kreischt, um die Ecke die chinesischen Ein-Euro-Läden mit den Wackelgondeln und die Pasta-to-go-Läden.
Wäre ich gläubig, würde ich sagen, dass Venedig auf seinem Passionsweg gerade an der Station der Kreuzigung festhängt. Neben Venedig hängen auch Barcelona und Sevilla, Rom, Florenz und Neapel, Dubrovnik und Korfu, Rhodos und Zypern am Kreuz und ächzen unter der Geißel des Massentourismus. Auf Auferstehung hoffen alle. Bislang vergeblich.
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nervt mittlerweile überall, tja und leider ist er auch gleichzeitig eine wichtige Einnahmequelle für den jeweiligen touristischen Ort. Also eine Haß-Liebe Beziehung.
Tourismus bedeutet auch gleichzeitig erhöhtes Verkehrsaufkommen, Auto, Bahn, Flugzeug, Schiff und somit Verbrauch von Ressourcen. Also stellt sich hier auch die CO2-Frage für alle die der These CO2 gleich Klimaänderung zustimmen. Also wäre es doch konsequent seine Jahreskilometer drastisch zu senken um persönlich einen Beitrag zur CO2 Reduzierung beizutragen oder?
auch durch Touristen?
Ich glaube nicht, dass das die Szenarien der nahenden Zukunft sind.
Ich fand Venedig ganz romantisch und gar nicht so überlaufen. Zwischen Dämmerung und 8:30.
Danach bin ich geflüchtet.
Aber bitte, die italienische „Gesellschaft“ hat ihren Weg gewählt. Nicht nur in Venedig.
Lassen sie da mal ne Wirtschaftskrise drüber gehen, dann wirds in Venedig schnell wieder ruhig.