Guy Verhofstadt
Auf EU-Ebene profilierte sich Guy Verhofstadt als Anhänger eines föderalen Europas / picture alliance

Guy Verhofstadt - Das bellende Schosshündchen

Guy Verhofstadt ist Chef der Liberalen im Europaparlament – und bekannt für seine impulsiven Reden. Aber wenn es um Macht geht, kann der Belgier sehr geschmeidig sein

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Eric Bonse berichtet seit 2004 aus Brüssel über Europapolitik. Er betreibt auch den EU-Watchblog „Lost in Europe“.

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Nun hatte er doch noch seine 15 Minuten Ruhm. Eine fulminante Rede im Europaparlament hat Guy Verhofstadt bekannt gemacht. „Sie wollen das Geld der EU, aber nicht die europäischen Werte“, schmetterte der liberale Belgier dem ungarischen Regierungschef Viktor Orbán bei dessen Besuch in Straßburg Ende April entgegen. „Wollen Sie als Mann in die Geschichte eingehen, der Ungarn vom Kommunismus befreite – oder als ewiger Gegner einer offenen, liberalen Gesellschaft?“, schloss Verhofstadt seine Rede. Sie brachte ihm viel Beifall ein.

Leidenschaftlich und überzeugend sei der Auftritt gewesen, schrieb die Presse. Sogar auf Youtube ging die Post ab: Mehr als 60 000 Klicks bekam Verhofstadt für sein Orbán-Bashing. Es ist die am meisten beachtete europapolitische Rede der vergangenen Monate. Doch die erhoffte Wirkung auf den Regierungschef aus Budapest blieb aus. Orbán hat seinen strammen Rechtskurs nicht korrigiert. Die Liberalen im Europaparlament, die Verhofstadt seit 2009 anführt, haben mit ihren Appellen und Attacken wenig bewirkt.

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