Naomi Campbell / Steven Meisel

Supermodels - Das Comeback der Schönheit

Naomi Campbell, Christy Turlington, Linda Evangelista: Die Supermodels sind zurück. Was sagt das über unsere Gesell­schaft und den täglichen Wandel aus?

Autoreninfo

Daniel Haas lebt als freier Autor in Hamburg. Zuletzt war er Kulturkorrespondent der NZZ in Berlin.

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Ein Model im Museum: Es klingt wie eine satirische Idee. Seit wann sind Models, die Vertreterinnen des Marktes und seiner künstlichen Erzeugung von Begehren, ein Fall für Kuratoren und Kunstgeschichtler? „Naomi“, die Ende Juni eröffnete Ausstellung im Victoria and Albert Museum, könnte die weitere Marotte eines Kulturbetriebs sein, dem Zielgruppenkontakte alles, artistische Innovationen aber nur wenig bis gar nichts bedeuten.

Was soll man bei der Besichtigung von Naomi Campbells Garderobe, ihrer Fotos und Werbekampagnen anderes begreifen, als dass Schönheit eine Ressource darstellt für eine Industrie, deren Börsenwerte schwindelerregend sind und die sich noch die entlegenste Weltecke mit ihren Produkten erschließen kann?

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Sabine Lehmann | Sa., 10. August 2024 - 19:07

Schönheit liegt eben nicht im Auge des Betrachters, zumindest nicht bei der Bewertung menschlicher Attraktivität. Das haben neurowissenschaftliche Untersuchungen ergeben. Jeder Mensch reagiert auf gewisse Schlüsselreize im Gesicht der anderen Person u. auch auf die ihrer Figur. Dabei gibt es selbstverständlich geschlechtsspezifische Unterschiede was Proportionen und einzelne Merkmale anbelangt. Die Symmetrie scheint dabei eine große Rolle zu spielen.
Wie dem auch sei, seit geraumer Zeit versucht allerdings ein "que(e)r" geleiteter Zeitgeist die Menschheit vom Gegenteil zu überzeugen, zu besichtigen sehr eindrucksvoll in der Werbebranche. Dort werden "Models" präsentiert, die wirklich mit all ihren Eigenschaften das krasse Gegenteil von Schönheit verkörpern. Hauptsache "Anders". Es wirkt wie ein großes, aber sehr peinliches Erziehungsprojekt. Empfehlenswert zu besichtigen bei einem Spot zu einer "Heilsalbe" mit Nackten, oder bei einer weltbekannten Körperpflege mit Namen "Doof". Putzig.

Thomas Romain | Mo., 12. August 2024 - 15:08

Antwort auf von Sabine Lehmann

Im Durchschnitt sicherlich. Wobei was einzelne als "schön" empfinden dann doch sehr grosse Unterschiede aufweist, und somit doch wieder individuell ist.
Übrigens - mein Eindruck - gibt es kaum eine gesellschaftliche Gruppe, die so sehr auf äusserliche Merkmale achtet und mögliche Partner dementsprechend hart aussortiert, wie die männlichen "queeren".

Henri Lassalle | Sa., 10. August 2024 - 19:28

Symmetrische Gesichter und Körper sind nun einmal schön, werden von Natur aus als schön empfunden. Die altgiechischen Philosophen und Mathematiker habe das gründlich studiert und die Gesetze der Schönheit entdeckt. Deshalb auch: Beauty sells. Ohne Schönhet kommt auch die Wirtschaft nicht aus.
In der zeigenössischen Kunst ist leider nicht so. Da sind noch immer furchtbare Machwerke zu besichtigen, formlose, verzerrte, diffuse oder absurde Gebilde im Sinn von "anything goes", sodass man eine Gebrauchsanweisung bräuchte, um die Intention des Künstlers besser zu verstehen. Da machen es Models besser.

Gegen schöne Männer ist aber auch nichts einzuwenden, finde ich, lieber Herr Lassalle. Obwohl Männer mit einem gewissen Charme die "Defizite" zum Top-Model kinderleicht ausgleichen können.....sagt der beste Ehemann von allen;-)

Franz Poschen | So., 11. August 2024 - 02:30

Ich wünsch mir die alten Zeiten in jeder Beziehung zurück. Leider werde ich dies nicht erleben. Die Dekadenz hat gesiegt. Nur, worin besteht der Sinn des ganzen?

Volker Naumann | So., 11. August 2024 - 07:27

Früher nannte man das so, steht aber noch nicht auf dem Index?

MfG

Ernst-Günther Konrad | So., 11. August 2024 - 09:13

Ich verurteile die Modebranche nicht. Warum sollte ich. Jeder wirbt auf seine Art, für seine Sache und natürlich für seinen Geldbeutel. Ja, man kann da vieles kritisieren, aber ändert das was? Tausende junger Frauen und Männer wollen dorthin, wo ihre Vorbilder sind. Sie scheitern oft und nur wenige schaffen es. Zu welchem Preis? Und wenn jetzt ein Museum hofft damit letztlich Kasse zu machen und das Museum dadurch im Gespräch bleibt. sollen sie es tun. Die Modewelt war schon immer eine Welt für sich. Aber auch diese Wunderwelt platzt, wenn die Realität sich auch dort Bahn bricht. So hübsch und reich, so dumm oder clever diese Modells zu sein scheinen. Sie alle sind wie wir sterblich und können nichts mitnehmen. Selbst ihr "schönen" Körper, der Rum, das Geld, bleiben hier. Einen schönen Sonntag noch allen Foristen.

Wolfram Fischer | So., 11. August 2024 - 21:42

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

"Tausende junger Frauen und Männer wollen dorthin, wo ihre Vorbilder sind."
Gilt das neben der Modebranche nicht überall?
Umjubelter Rockstar!
Schöne Frauen, tolle Autos als millionenschwerer Fussballgott!
Ach ja... da gibt es doch den "Friedhof der gescheiterten Superstar-Talente". Immer lehrreich, sich dort zumindest ansatzweise auszukennen - für den Fall, daß der Superstar-Durchbruch einfach nicht gelingen mag (was den aller-aller-allermeisten Talenten beschieden ist, wie man auf dem imaginären "Friedhof" sieht, denn der ist ziemlich groß) und daher dummerweise ein Plan B benötigt wird, der einem dann statt Superstar-Millionen halt ein wesentlich bescheideneres Auskommen ermöglicht.
Wohl dem, der dann einen Plan B in der Hinterhand hat.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 11. August 2024 - 17:47

wunderschönen Frauen wieder weltweit zu sehen sind.
Das wird auch Megastars wie Taylor Swift eingemeinden und ganz natürlich schützen.
Sie ragte evtl. für einen Moment zu sehr einsam heraus?
Kaiserin Sisi galt als einer der schönsten Frauen ihrer Zeit, als Kaiserin verzigfachte der Titel ihre Attraktivität und geheimnisvolle Aura.
Das kann auch zum Problem werden, gerade für Kinder?
Die Kinder von Gracia Patricia von Monaco werden ein Lied davon singen können?
Ich halte viel von Vergesellschaftung.
Come together.
Ist das nicht ein Beatles Song?