- Ich kann beim besten Willen keine Wilden erkennen
Ein Instagram-Eintrag zu einem Gemälde von Georg Herold aus den Beständen des Frankfurter Städel Museums löst eine bizarre Rassismusdebatte aus. Der Fall zeigt einmal mehr, wie die Moralisierung von Kunstdebatten zu immer schnelleren unreflektierten Kettenreaktionen führt.
Das Gestern hat Schlagkraft. Für manch einen, der sich dieser Tage leicht gelangweilt durch die Bildlawinen und Datenberge seiner sozialen Netzwerkgruppen hindurchwischt, scheint es beileibe sogar mehr „Wumms“ zu haben als all die faden Debatten unserer postcoronalen Gegenwart. Erinnern Sie sich zum Beispiel noch an Martin Kippenberger (oder gilt da die längst kanonisch gewordene Weisheit, dass, wer sich an die 80er Jahre noch erinnert, diese nicht erlebt haben kann)?
Kippenberger jedenfalls hatte 1984 ein Bild gemalt, das bis heute für seinen sperrigen Titel berühmt ist: „Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken“ hatte der rheinische Querkopf damals ein unübersichtliches Geflecht aus roten, schwarzen und weißen Linien betitelt. Dieses erinnerte vielleicht eher an Kompositionen Kandinskys, denn an das einst vom NS-Chefideologen Alfred Rosenberg entwickelte Corporate Design der deutschen Hitlerei.
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Auf Ironie wäre ich nicht gekommen, sondern darauf, dass es diesem einzigen hier als Menschen zu erkennenden, mittig des Bildes, entgegengeschleudert wird durch von Hass verzerrte Karrikaturen dessen, was man sonst Menschen nennt.
Erschütternd.
Wie meint es denn nun der Künstler?
Ich bitte um Nachsicht, dass ich den Post in jedem Fall in Bezug auf das Bild für unerheblich halte.
Ich bin mir nicht ganz schlüssig. Lachen deshalb, dass eine einzelne Person, von der man nur diesen Instagramm-Eintrag kennt, fordert, ein Bild zu entfernen, wo man schon auf den allerersten Blick sieht, dass sie dieses Bild nicht einmal ansatzweise verstanden hat. Dass eine Person, der man mit Fug und Recht unterstellen kann, dass sie nicht zum Denken imstande ist, einen solchen medialen Sturm entfachen kann, ist schon höchst bemerkenswert. Aber eigentlich könnte man weinen, dass sich die Medien eines solchen Unfugs annehmen, wo man weiss, dass es ungleich wichtigere Themen gibt, die die Medien aufgreifen müssten. Weinen, weil diese Dame stellvertretend für den geistigen Zustand dieses Landes steht.
Ein "Schwarzer" bekommt einen Ziegelstein an den Kopf. Später meint der Künstler, er habe es ironisch-kritisch gemeint. Ach so, ironisch-kritisch. Na dann.
Mann stelle sich vor: Spiegelverkehrter Inhalt, eine Gruppe Südländer, vielleicht sogar als Migranten erkennbar, werfen den gleichen Stein einem alten, weissen Menschen an den Kopf.
Die Reaktion, die dann eintreten würde, kann ich mir gut vorstellen.
Aber zurück zum Künstler: Dessen Abbildung einer rassistischen Attacke war gar kein gezielter Rassismus, sondern eine Kritik daran, denn er hat es ja ironisch-kritisch gemeint.
Gab es da nicht eine Taz-Redakteurin, die einen (zugegeben bescheurten) Satz in einer Satire brachte, und damit einen Cybersturm entfachte?
Ein notwendiger Cybersturm im Gegensatz zu einem zu kritisierenden Bildersturm?
Oder etwa: Über einen Schwarzen kann man ruhig in ein paar Pinselstrichen herziehen, aber Satire über einen deutschen Polizisten, das geht gar nicht.
In der Tat, so ist er der Zustand..
Es hat sich nicht Satire gehandelt, dazu wurde das Kunstwerk erst ex post umgedeutet.
Ich bin mir nicht ganz schlüssig. Lachen deshalb, dass eine einzelne Person, von der man nur diesen Instagramm-Eintrag kennt, fordert, ein Bild zu entfernen, wo man schon auf den allerersten Blick sieht, dass sie dieses Bild nicht einmal ansatzweise verstanden hat. Dass eine Person, der man mit Fug und Recht unterstellen kann, dass sie nicht zum Denken imstande ist, einen solchen medialen Sturm entfachen kann, ist schon höchst bemerkenswert. Aber eigentlich könnte man weinen, dass sich die Medien eines solchen Unfugs annehmen, wo man weiss, dass es ungleich wichtigere Themen gibt, die die Medien aufgreifen müssten. Weinen, weil diese Dame stellvertretend für den geistigen Zustand dieses Landes steht.
Ich frage mich, wie lange es noch dauert, bis die ersten diese vermeintlich moralisch höher gestellten Individuen auf die Idee kommen, tatsächlich mal Museen oder Bibliotheken zu stürmen, alles in ihren Augen rassistische Material an die frische Luft zerren und verbrennen. Das alles nimmt langsam wirklich Züge an, die nicht im Guten gipfeln werden.
Ja, langsam mache ich mir auch Sorgen ob der Bilderstürmerei. So etwas hat noch nie zu etwas Gutem geführt. Was kommt noch? Bücherverbrennungen?
Haßerfüllte Meute - anfliegender Ziegelstein - schwarzer Mann. Dieses Bilderrätsel kann doch jeder Kunststudent leicht lösen. Und dann auch noch der Titel, man mag ihn nicht aussprechen.
Es gibt ja schon immer das Problem des Umgangs mit geschichts- & geistesfreien Lautgebern, nämlich daß sie Beachtung finden. Da sind die hedonistischen Polithipster mit ihren elektronischen Sprachrohren, die es ihnen ermöglichen, ihre mentale Diarrhoe unters Volk zu bringen, keine Ausnahme. Der größte Schaden, den die sog. Identitätspolitik angerichtet hat, ist, daß die Medien überhaupt darüber berichten & damit verzweifelten Kleinstminderheiten eine Bühne für ihren spätpubertären Narzismus liefern.
Hilfreich wäre: lachen, einfach nur ganz laut auslachen & sie mit Konfetti & Karamelle bewerfen. Alles andere dürfte das Problem eher verschärfen.
nomen est omen, womit sich Vollentblödung und Selbstoffenbarung paaren. Ähnlich wie bei Yaghoobifarah. Denn natürlich ist das PoC und später auf BiPoCs nachgebesserte Akronym für "Black, Indigenous, and People of Colour" per Ausschlussprinzip toxischer Gruppenhass vom Feinsten - im Stil der "White Knight of the Ku Klux Klan" - nur autoaggressiv verpackt, weil vermutlich auch Luise abwechselnd spuckeblass und schweinchenrosa ist.
Das kann man eigentlich bloß mit lebenslanger Zugangssperre zu Bildungsstätten, Museen und Instagram ahnden. Oder Umzug nach Lagos.
Im Übrigen zeigt der Beitrag die durch Derrida-Epigonen erfolgreich herbei sozialisierte geistige Dekonstruktion künftiger Leistungsträger. Das Land darf sich auf seine Zukunft freuen.
zumindest in Teilen. Ich meine die Geschichte, die als vergangenes doch die Fähigkeit hat, gegenwärtig zu werden. Unter anderen Vorzeichen, mit anderer Jahreszahl, anderen Menschen, deren ideologisches Denken noch immer von der Mikrobe der menschlichen Dummheit infiziert ist.
Ist das schon "entartete" Kunst? Müssen die Bücher nicht verbrannt werden?
Die Mohrenstraße in Berlin wird umbenannt. Wenigstens dürfen die Apotheken, zwei In Frankfurt und eine in Mainz, woanders gibt es sie auch noch, weiter so heißen, nur weil Gerichte es bestätigt haben.
Was will uns das Bild sagen? Was will uns der Künstler durch das Bild sagen?
Ich kannte beides nicht. Das Bild nicht und den Künstler. Ich lebe noch. Eigentlich ist es mir egal. Aber dann doch wieder nicht. Er ist wieder da titelt ein Buchautor sein Werk, welches die Rückkehr des "Führers" in die heutige Zeit beschreibt.
Nein, nein, keine Angst. Der Verbrecher ist in jedem Fall tot. Er lebt nur in einer anderen Ideologie weiter. Uffpasse
wenn die dadurch Geehrten nachweislich ausgewiesene Verbrecher sind, das kann ich verstehen, aber selbst nicht als einsamen Beschluss der Opfer.
Das kann man doch in einer Bürgerinitiative nach vorne bringen.
Was ich besser verstehe, ist die Benennung nach heutigen "Helden".
Es werden doch aber nicht soviele neue Strassen gebaut.
Vielleicht kann man eine neuerliche Befragung sagen wir alle 30 Jahre starten, die auch die alten Namen wieder mit zur Diskussion stellt?
...und dann schauen wir mal.
Merken diese Leute eigentlich nicht, dass sie in ihrer Verblendung die üblen Abfolgen aller Diktaturen - einschließlich und in D vor allem der Nazis - nachspielen? Und dass sie ihrem eigenen Denken und ihren offenbar nur noch auf 'das Böse' gepolten Gedanken auf den Leim gehen? Wie lebt es sich mit so etwas?