Kommt nicht so recht aus der Krise: der RBB / dpa

Lücke in Geschäftsleitung - RBB-Chefin kritisiert Kontrollgremien

RBB-Interims-Chefin Katrin Vernau hat die Kontrolleure des Senders kritisiert. Sie monierte, dass die Geschäftsleitung bisher nur unvollständig nachbesetzt worden sei.

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Die 50-Jährige sagte der Deutschen Presse-Agentur: „In jedem Unternehmen, wo die komplette Geschäftsleitung das Unternehmen verlässt, schaut man, dass man die Unternehmensleitung so schnell wie möglich wieder auf ordentliche Beine stellt. Und in einem Unternehmen in der Krise würde man es noch dringlicher ansehen normalerweise, aber im RBB offensichtlich nicht.“

Das sei für sie eine schwierige Situation gewesen. „Ich habe immer wieder auf die fragile Situation in der Geschäftsleitung hingewiesen“, sagte Vernau. „Wir hätten noch eine andere Schlagkraft gehabt, wenn ich mein Team noch hätte komplettieren können. Der Vorwärtsgang muss jetzt eingeschaltet werden.“

Die Managerin hatte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) im Herbst interimsmäßig übernommen. Zuvor war der Sender in eine tiefe Krise um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung gegen die fristlos entlassene Intendantin Patrica Schlesinger und den zurückgetretenen Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf gestürzt. Auch die damalige Geschäftsleitung war in den Blick geraten, von den Direktoren um Schlesinger ist keiner mehr im Amt.

Das Kontrollgremium Rundfunkrat wählte dann im März die bisherige Kulturchefin Martina Zöllner zur neuen Programmdirektorin, Nachbesetzungen für andere Direktorenbereiche blieben bislang aus. Die Gremien Verwaltungsrat und Rundfunkrat hatten sich vor einiger Zeit selbst erst wieder neu konstituiert. Vernau, die demnächst wieder zum Westdeutschen Rundfunk (WDR) als Verwaltungsdirektorin zurückkehrt, appellierte zudem:

„Es ist wichtig, dass sich die neu besetzten Gremien so schnell wie möglich wirklich mit der Lage des Unternehmens und dem, was hier inhaltlich zu tun ist und anliegt, auch intensiv beschäftigen. Es ist leider seit der Neubesetzung der Gremien mehrmals passiert, zuletzt wieder in der letzten Sitzung des Verwaltungsrats, dass mein Bericht zu den aktuell wichtigen Themen gar nicht stattfinden konnte, sondern dass dieser nur zu Protokoll genommen wurde.“

Quelle: dpa

 

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