Berliner Silhouette
Unsere Berliner Stadtgespräche im September / Jan Rieckhoff

Stadtgespräche im September - Konsumrausch, rote Umweltsünder und ein Museumsneubau

In einem nicht ganz klimaneutralen Dienstwagen steuert der Berliner Bürgermeister Michael Müller ins Abseits. Franziska Giffey könnte den glücklosen SPD-Mann als Spitzenkandidaten bei der nächsten Wahl beerben. Und kostenlose Geldautomaten werden knapp in der Hauptstadt

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Saufen und Kaufen

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Berlin rund 130 Brauereien; der Gerstensaft aus der Hauptstadt wurde nach ganz Europa exportiert. Heute kommen Touristen aus ganz Europa nach Berlin zum Saufen, aber auch zum Shoppen. So eröffnete dort im August bereits das 68. Einkaufszentrum – wie sollte es anders sein, in einer ehemaligen Brauerei im Stadtteil Moabit. Dass Einkaufsstraßen veröden, der alteingesessene Einzelhandel verdrängt wird, beklagen Berlins Politiker nur in ihren Sonntagsreden, ansonsten genehmigen sie alles, was ihnen auf den Tisch kommt. Auch die Tatsache, dass der Boom in anderen deutschen Großstädten bereits vorbei ist, stört in der Hauptstadt der Einkaufszentren niemanden. Mindestens vier weitere Einkaufszentren sind in Bau. Christoph Seils

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Bernd Wollmann | Mi., 12. September 2018 - 15:58

Völlige Unfähigkeit beschreibt es wohl besser, wie dieser Mann unsere Hauptstadt regiert. Er hat es wirklich fertig gebracht seinen Vorgänger an Dilettantismus zu übertreffen. Die Berliner haben das nicht verdient, bedenkt man welche Persönlichkeiten nach dem Krieg dort regierten. Die Stadt entwickelt sich immer mehr zu einer Irrenanstalt unter freiem Himmel.

Bernd Muhlack | Mi., 12. September 2018 - 18:05

"Bürger der Welt schaut auf diese Stadt!" sagte Ernst Reuter (1949?) mit sich überschlagender Stimme - Einige Jahrzehnte später wurde seitens Herrn Wowereit kolportiert: "Hauptsache Berlin ist sexy!"
War es nicht Willy Brandt der mit JFK im offenen Wagen durch die drei Westsektoren fuhr? (oha, ich hatte einen Mausrutscher, einen Tippfehler: "Westsektkorken" => das passt ja eher zu Wowereit, gell?)
Nein, ich war noch niemals in Berlin … ich bin nicht sicher, ob ich etwas verpasst habe.

Joachim Wittenbecher | Do., 13. September 2018 - 08:45

Berlin war eigentlich immer eine rote Stadt. Unter Willy Brandt erreichte die SPD dort einmal über 60% Wählerzustimmung. Willy Brandt war Berliner, deutscher und europäischer Freiheitspatriot. Die SPD repräsentierte damals die bürgerliche (nicht besitzbürgerliche) Mitte in Berlin. Diese ca.60% teilen sich jetzt 3 Parteien, SPD, Grüne und Linke. Wie sieht Berlin damit aus? No-Go-Area am Kottbusser Tor, BER-Misere, aus dem Ruder laufende weitere Bauprojekte (Fastzerstörung der Friedrichswerderschen Kirche), stagnierender Schnellbahnausbau usw. Eine solche Problemlage kann man nicht ohne Realitätsverlust kreieren. Der Realitätsverlust resultiert auch vom Mitgliederverlust bei den Normalbürgern - eine Reaktion auf deren Vertrauensverlust. Politiker wie Frau Giffey wirken (noch??) authentisch und könnten Vertrauen wieder herstellen. Die Blasen der Amtsinhaber müssen so zum Platzen gebracht werden. SPD und Linke müssen fusionieren, die Grünen sollen sehen, wo sie bleiben.

Dieter Hegger | Do., 13. September 2018 - 08:50

Nur mit schusssicherer Weste und bei Tageslicht. Wir hatten im Mai 7 Tage gebucht und froh als wir wieder im natürlich verspäteten ICE saßen. Wird diese Stadt überhaupt regiert ? Ich hatte nicht diesen Eindruck.
In den Elfenbeintürmen der "Elite" bekommt davon natürlich nichts mit, die rasen mit Blaulicht Eskorte an einem vorbei.

Thomas Diebels | Fr., 14. September 2018 - 08:15

ist doch schon lange keine Reise mehr wert !

ingrid Dietz | Fr., 14. September 2018 - 08:17

wäre ein Glücksfall für Berlin !
Frau Giffey sollte deshalb unbedingt als Oberbürgermeisterin kandidieren !

In der Berliner Bundespolitik wird Fr. Giffey untergehen - Nahles & Co werden sie nur als Aushängeschild mißbrauchen !